Teneriffa, eine Insel voll von Geschichte(n)?

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    #101
    Zitat von Joshi Beitrag anzeigen
    Als kleine Anregung für diejenigen, die noch überlegen mitzuschreiben:

    Nachdem ich mir jetzt mal den ganzen Thread durchgelesen habe, scheint mir, dass es nicht in erster Linie nötig ist, jeweils den Handlungsstrang der Geschichte weiter zu erzählen. Das mag für den Einen oder Anderen zu schwierig sein, weil man vielleicht gerade nicht die dazu passende Idee hat oder aber die vielen beachtenswerten Details nicht mehr weiß.

    Wertvoll dagegen wären einfach einzelne Fragmente mit kleinen Begebenheiten oder Geschichtchen, von denen man aus Teneriffa erzählen kann und die als Puzzleteile beitragen ein Bild der Insel, des Lebens und der Leute zu zeichnen. Also auch kurze Sachen, die man selbst erlebt oder von denen man gehört hat. Solcherlei hat sicher fast jede/r beizutragen.

    Wenn ich Wienerin richtig verstanden habe, ist es ihr möglich solche einzelnen Puzzleteile dann in den Handlungsstrang um Baumann und seine Tochter einzubauen.

    Liebe Wienerin, korrigiere mich bitte, wenn ich da falsch liegen sollte.

    Also ran an die Tasten - es gibt keine schlechten Beiträge!
    Lieber Joshi - Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Ursprünglich dachte ich, die vielen kleinen Geschichten die Ihr hier erleben und oder erfahren durftet in eine von mir "angedachte" Geschichte einzubauen. Im Moment läuft das Ganze aber ein bisserl aus dem Ruder, da sich fast alle (Ausnahmen bestätigen die Regel) fast ausschließlich auf die Geschichte des Herrn Baumann konzentrieren. Ich fand z.B. den Beitrag über den Begriff "Purser" grandios, den ich fast nahtlos übernommen habe, werde auch die grandiose Abhandlung über den Wein an geeigneter Stelle einbringen, genau so wie Deine über die Pyramiden. Auch die Überlegungen Tenri-Fees, Melanie aus ihrer eigenen Sichtweise zu schildern finde ich super, aber, es ist mir schlichtweg nicht möglich die gegenläufigen Interpretationen über unseren Gustav unter einen Hut zu bringen.
    Ich freue mich über jedes Puzzle-Teilchen, welches über typisch Canarische Eigenheiten berichtet, über Feste, Sitten und Riten, sehenwerte Gebäude und ihre Geschichten, typische Restaurants, Essgewohnheiten, oder wie zum Beispiel der tolle Beitrag mit dem Polizisten. Aber ich glaube, dass es vernüftiger wäre, um die Handlung fließend zu gestalten, dass ich den Herrn Baumann und seine Familie alleine weiter spinne.
    Das soll aber um Gottes Willen nicht überheblich klingen, das hofft
    Die Wienerin
    Irene-Christine Graf
    Zuletzt geändert von Die Wienerin; 07.08.2008, 19:10. Grund: Tippfehler
    Die Wienerin
    Irene-Christine Graf

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      #102
      Gustav Baumanns Gedanken vor dem Abflug

      Gustav Baumanns Gedanken vor dem Abflug

      Wie so oft musste Gustav an eine der kleinen Anekdoten denken, die Melanie als kleines Mädchen immer wieder mit ihrer naiven, entzückenden Art die Eltern zum schmunzeln brachte.
      "Mama, wo ist eigentlich Spanien ? Ist das da, wo Oma Candy und Josepe wohnen? Und wo ich auf der fiesta vor der Bühen tanzen durfte?"
      "Meli, ja, das weisst du doch !? Spanien ist das Land, in dem ich geboren wurde und den Papa kennen gelernt habe, und wo abuelita Candela und abuelo José immer noch leben...", antwortete die Mutter mit sanfter Stimme.
      "Wann fahren wir da wieder hin? Morgen früh?"
      Isabel erwiderte lächelnd: "Nein meine Süsse, morgen nicht, erst in den Kindergarten-Ferien !"
      "Och schade, das dauert ja noch SO lange...wie oft muss ich noch schlafen?"
      "Nur noch 10 mal schlafen, Meli, so oft wie du Fingerchen an deinen Händen hast ! Dann packen wir unsere Koffer und fahren los !"
      Sie nahm die kleinen Kinderhände und begann zu zählen: "...der Daumen ist heute, der Zeigefinger ist morgen, der Mittelfinger ist die dritte Nacht..." und so ging das weiter bis zum zweiten kleinen Finger.
      Gustav erinnerte sich an jedes Wort seiner verstorbenen Frau, an ihre Stimme, ihre geschmeidigen Bewegungen, jene liebevollen Gesten, mit denen sie dem Kind ihre bedingungslose Zuneigung entgegen brachte. Sogar jetzt, in dem Augenblick , an dem er an Melanies denkwürdigen Satz denken musste, huschte ein Lächeln über sein sonst so verdunkeltes Gesicht:
      "Ich muss auch einen Koffer packen, aber einen , in dem Löcher drin sind !"
      Isabel stutzte: "Löcher ? Warum sollten in deinem Koffer Löcher sein ?"
      "Na weil ja sonst meine Kuscheltiere keine Luft mehr kriegen ! Nicht wahr, Papa?"
      Zärtlich nahm Isabel damals ihre kleine Tochter in den Arm, unterdrückte ein lautes Lachen und grinste Gustav schelmisch an, der sich abwenden musste, um dem Kind nicht das Gefühl zu geben, ausgelacht zu werden.

      Ich MUSS sie finden ! dachte Gustav entschlossen, erhob sich mit einem Ruck, ging zum Telefon und rief das Reisebüro an.
      Immer, wenn ich sage: "Heute esse ich nur Obst", fällt eine Schokolade vor Lachen aus dem Schrank und bricht sich die Rippen

      UM ZU VERSTEHEN, WARUM MACHEN ÜBERALL IHREN SENF DAZU GEBEN, MUSST DU LERNEN, WIE EINE BRATWURST ZU DENKEN

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        #103
        Antonio

        Olbi, Undine. b.b. und ich haben uns Gedanken um den durch die Wienerin ins Spiel gebrachten älteren Landarbeiter gemacht. Wie es der Zufall so will, kennen wir hier jemanden, der dazu die Vorlage bieten könnte. Wir bleiben der Einfachheit halber bei dem von Wienerin vorgeschlagenen Namen Antonio, auch damit die Ähnlichkeit mit einer realen Person nicht allzu groß wird. Ob Antonio nun bei einer Begegnung mit Baumann im Krankenhaus eingeführt wird oder sonst wie, wird sich sicherlich noch ergeben ?

        -----------snip------------

        Begegnet man Antonio zum ersten Mal, fällt einem als erstes unter dem obligatorischen Strohhut sein wettergegerbtes, freundliches Gesicht über dem nicht ganz neuen, kurzärmeligen Hemd, den weiten Hosen und den schon etwas ausgetretenen Schuhen auf. Zwar dauert es etwas, bis man zu ihm Kontakt bekommt. Aber man sieht gleich, dass dieses Gesicht schon einiges im Leben gesehen hat. Und doch zeigt das ungekünstelte Lächeln, das sein ?Hola, que tal?? begleitet, keinerlei Verbitterung. Im Gegenteil, man liest etwas darin, das so mancher sich wünscht ? gelassene Zufriedenheit.

        Antonio ist 68 Jahre alt. Er lebt allein in einem kleinen, einstöckigen Haus auf der Höhe, das roh gemauert und unverputzt auf einem etwas nachlässigen, aber überschaubaren Grundstück zwischen den anderen Nachbarn steht. Das Haus gehörte schon seinen Eltern, hier ist er aufgewachsen. Früher war es ihnen dort im Sommer zu heiß, da verbrachte man den Juli und August unten am Meer in einer einfachen Höhlenwohnung, da oben auf der Höhe in der trockenen Zeit ohnehin nichts wuchs. Die Höhlen am Meer boten dagegen Kühle und die eine oder andere Mahlzeit, die man sich von den wellenumspülten Felsen holte. Fragt man Antonio, ob er denn heute noch dort hinunter zum ehemaligen Sommeraufenthalt ginge, bekommt man als gleichmütige Antwort: ?Im Moment nicht. Aber vielleicht bald wieder, mal sehen ??. Die Zeit spielt keine Rolle.

        Eigentlich ist Antonio längst im rentenfähigen Alter. Doch eine Rente bekommt er erst seit kurzem. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte das auch noch warten können. ?Ich kann doch noch arbeiten?, meinte er gelassen, wenn seine fürsorgliche Nachbarin ihm zum wiederholten Male riet, doch nun endlich den entsprechenden Antrag zu stellen. Auch, als er sich endlich dazu überreden ließ, bestand er darauf, dass ihm nur ein bescheidener Betrag gezahlt werden solle. Schließlich war er auch bisher mit einem geringen Lohn ausgekommen und hatte sogar ein klein wenig gespart.

        Früher war er lange für die Cooperativa LKW gefahren. Irgendwann machte ihm seine Gesundheit einen Strich durch den Führerschein, doch er konnte weiter als Landarbeiter auf mehreren Fincas in den Obstplantagen arbeiten. Gewöhnlich ging er am frühen Morgen den langen Weg zu Fuß zum Arbeitsplatz, den er jeweils durch die Cooperativa zugewiesen bekam. Er arbeitete stetig, die Arbeit in den Pflanzungen verlangte keine übermäßigen gedanklichen Anstrengungen, doch wollte mit Sorgfalt erledigt werden.

        Antonio hat seine eigene Politik. Kommt das Gespräch auf Auswanderer nach Kuba, wird er fuchsig. ?Ach was! Will ich Tomaten essen, hole ich mir welche aus dem Garten. Ist mir nach einem guten Stück Fleisch, kaufe ich mir eins im Laden. Und habe ich Lust auf ein gutes Glas Wein, gehe ich in die Taverna und trinke dort eins. Und was haben die Leute in Kuba?? Daran ändert auch nichts, dass die ehemaligen Felder seiner Familie inzwischen dem Patron gehören. Der hatte sich sein großes Land aus den vielen kleinen Ländereien der Familien so nach und nach gebildet. ?Du hast ein Problem? Komm, unterschreib hier, und dann kümmern wir uns darum.?

        Antonios Leben geht einen ruhigen Gang. Doch zum Arzt geht er nicht gern. Da muss ihn schon seine Nachbarin, die dann schnell zur Schwester umtituliert wird, begleiten. Denn aus Antonio bekommt der Arzt wenig heraus, wenn es darum geht zu schildern, was ihm fehlt. ?Frag meine Schwester, die sitzt draußen, die kann das besser sagen.? Das ist beileibe kein fehlender Respekt gegenüber dem hilfreichen Arzt. Aber über manche Dinge redet Antonio nun mal nicht gern. Dabei hat Respekt einen wichtigen Stellenwert in Antonios Weltbild. Besonders gegenüber der Kirche. Fährt man mit Antonio durch diesen oder jenen Ort, mag man überrascht sein, dass er sich plötzlich bekreuzigt. Man ist dann todsicher soeben an einer Kirche vorbei gefahren.

        So wenig er sich um sich selbst sorgt, so sorgsam geht er doch mit seinen Freunden um. Hat man sich ein paar Tage nicht gesehen oder gesprochen, so taucht er ganz sicher bald auf und fragt: ?Was ist, mein Freund? Ist etwas passiert? Warum besuchst Du mich nicht?? Das Hier und Jetzt ist wichtig für Antonio. Bereits Santa Cruz, wo er schon war, ist weit weg. Und Madrid, die Hauptstadt, markiert den geografischen Horizont. Frankreich, Deutschland? Das mögen interessante Länder sein, aber wer wollte schon so weit fahren. ?Lass uns lieber ein Glas Wein zusammen trinken?, meint Antonio.

        ------------snap----------

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          #104
          HIHIHI ich kenn"Antonio" der wohnt in dem kleinen Haus Gruess ihn mal
          http://de.youtube.com/user/gunanche

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            #105
            genau santana auch mit 2o im namen

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              #106
              Teil 4

              Hallo Ihr Lieben!
              Habe gelesen, nachgedacht, zusammengepuzzelt und geschrieben und Euch ein weiteres kleines Stückerl von der Geschichte des Herrn Baumann ins Forum gesetzt.
              Hoffe, dass Ihr zufrieden seid und versteht, dass ich erst einen Bruchteil Eurer Gedanken aufnehmen habe können. Der Aufbau einer Geschichte dauert halt immer ein bisserl länger.
              Für heute jedoch muss ich Schluss machen, denn leider machts sich eine Sachertorte auch nicht von alleine.
              Freue mich schon auf Morgen und vorerst herzlichen Dank für die Geschichte von Antonio.
              Eure Wienerin
              Irene-Christine Graf
              Die Wienerin
              Irene-Christine Graf

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                #107
                Teneriffa, eine Insel voll von Geschichte(n) ?

                14 Tage hatten wir da am Abend gegessen im Süden ........der Insel .........wir kannten das Restaurant schon von vorherigen ganz kurzen Aufenthalten. Wir wollten nichts mehr austesten und haben jeden Abend gut gespeist. Sehr gut! Am letzten Abend sagten wir ADIOS und das wir nach D zurück müssten. Der Eigentümer kam nahm meine Hand und sagte das heisst hier nicht Adios sondern hasta luego...........und dann mussten wir irgendeinen Schnaps trinken .........ich glaube das war so was ähnliches wie Cognac. Aber es lag soviel Liebe in dem Händedruck und in der Verabschiedung.

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                  #108
                  Vereinbarungen und wie weiter

                  Auf Irenes freundliche Einladung hin trafen sich am vergangenen Samstag als Literatur- und Sachertorteninteressierte: Wienerin, Ferdinand, Teneri-Fee, Robby, b.b. und Joshi. Ziel war es, einen gemeinsamen Blick auf den bisherigen Stand der ?Geschichte(n) aus Teneriffa? zu werfen bzw. eine durch die Wienerin eigenhändig hergestellte Sachertorte in gebührender Form zu vernichten.

                  Unsere Überlegungen gingen vor allem darum, wie wir die hoffentlich weiterhin große Vielzahl der unterschiedlichen Beiträge und den folgerichtigen Handlungsstrang um Baumann sicherstellen können. Im Bemühen, den Fortgang der Geschichte(n) zu unterstützen, teilen wir Euch hier die Ergebnisse unseres Gesprächs mit:



                  1. Die Sachertorte war ein Gedicht! Wir empfehlen den bisher Verhinderten dringend, bei passender Gelegenheit eine ähnliche Examination vorzunehmen.

                  2. Wir finden es wunderbar, wie dieser waghalsige Versuch, gemeinsam im Forum eine Geschichte zu entwickeln, aufgenommen wurde und welche tollen Beiträge schon bisher eingebracht wurden.

                  3. Das Vorhaben wird fortgeführt. Wienerin will regelmäßig an dieser Geschichte arbeiten und dafür Zeit und ihr Können investieren.

                  4. Damit ist die beste Gewähr, dass die Geschichte um Baumann erfolgreich voranschreitet, gegeben. Wienerin hat die Regie, arbeitet wie bisher eingehende Beiträge von Forumsmitgliedern ein und wenn nötig so um, dass sie in den Fortgang der Geschichte eingepasst werden können.

                  5. Schreibt weiter fleißig vor allem einzelne Geschichten und Geschichtchen - jedweder Art, kurze oder längere, selbst erlebte oder erfundene - aus Teneriffa. Ihr müsst nicht in erster Linie die Handlung um Baumann erzählen. Wo, wann und in welcher Form Euer Beitrag in Baumanns Geschichte auftaucht, wird Wienerin in professioneller Weise weiterhin gestalten.

                  6. Baumann wird viel erleben. Eure Geschichten aus Teneriffa tragen dazu bei, dass sich dem Leser immer mehr Facetten der Insel und des Lebens auf Teneriffa erschließen. Schreibt einfach auf, was ihr wisst, gesehen oder gehört habt. Dafür gibt es kaum Grenzen.

                  7. Die eigentliche Handlung um Baumann erzählt die Wienerin. Wollt ihr dennoch direkt zu Baumanns Handlung selbst etwas erzählen, ändert bitte nichts an den bislang bereits feststehenden Tatsachen, um Wienerin die Einpassung nicht unnötig zu erschweren.

                  8. Eine solche Geschichte erzählt sich nicht von heute auf morgen. Wir stellen uns auf einen Schreibprozess ein, der durchaus Wochen und Monate andauern kann. Sollte Euer Beitrag nicht sofort verwendet werden, seid gewiss, dass er irgendwann in irgendeiner Form in der Geschichte auftauchen wird.

                  9. Wir werden ? auch wenn es einmal erwartungsgemäß etwas ruhiger in diesem Thread werden sollte ? gemeinsam an dem Vorhaben weiter arbeiten. Wienerin wird vielleicht gelegentlich mal ein Schlagwort als Anregung vorgeben, zu dem ein entsprechender Beitrag von Euch eine ganz besondere Hilfe für den Fortgang der Geschichte sein könnte. Das kann z.B. auch einmal eine kleine Recherche zu dieser oder jener Örtlichkeit oder dergleichen sein.

                  10. Ein gutes Stück Sachertorte kann ganz schön satt und zufrieden machen. Aber es dauert nicht lange, bis es einen erneut danach gelüstet.

                  Wohlan denn ? versucht Euch an den Tasten und seid weiter gespannt, was dabei passiert.

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                    #109
                    Eine Fortsetzung - Irgendwann in der Zwischenzeit

                    "Pili !" Lorena, Angestellte der "Recepción" im Hotelkomplex "Santiago IV" an der "Playa de las Americas", rief hinter sich in das Büro hinein.

                    "Si, que pasa, espera !" ( Ja, was ist, warte mal ) Pili kam aus dem Büro.

                    "Du, hast Du die nicht auch mal hier gesehen ?" Lorena hielt Pili eine Farb-Fotografie hin, die ein hübsches, etwa 20-jähriges junges Mädchen zeigte.

                    "Nee, sagt mir garnichts. Was is'n mit der ?"

                    "Da war ein Mann hier, ein Deutscher, der sucht seine Tochter. Zuerst hab ich sie nicht erkannt, war auch gerade zuviel los hier." Lorena nahm das Foto nochmals hoch und schaute es im Licht besser an.

                    "Nun glaube ich doch, sie schon hier gesehen zu haben. Aber frag mich nicht, wann und unter welchen Umständen. " Lorena zuckte mit den Schultern.

                    "Na, vielleicht kommt sie wieder, dann rufst Du den Mann an !" Pili hatte immer gute Ideen.

                    "Schade, er hat mir zwar das Foto hiergelassen, aber es steht keine Telefonummer drauf."

                    "Na, dann erzählst Du es eben dann dem Mädchen. Die wird schon wissen, was sie dann machen muss !"

                    "Ja, denk Du aber auch mal dran. Schau mal: " Lorena steckte das Foto in den Registerschrank hinter dem Tresen. "Da bleibt das Foto, zum Vergleich. Vieleicht kommt der Mann ja auch noch einmal wieder"
                    ******************************************

                    ?

                    Nein, nichts Neues !

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                      #110
                      Wie geht´s weiter

                      Habe die Idee Baumgartners aufgegriffen, Baumanns Schwiegervater einer altehrwürdigen Familie mit Grundbesitz, Bananenplantage und Gofiomühle zuzuordnen,
                      dem Hinweis LaTorres entsprochen und Baumann um 5 Jahre älter gemacht, das heißt er ist 1957 geboren und
                      die Koffer-Geschichte Teneri-Fees eingebaut.
                      Jetzt hat Baumann ja einen Unfall (könnt ihr im Teil 6 der Geschichte lesen) und wird, mit leichter Gehirnerschütterung im Spital aufwachen.
                      Was sind seine nächsten Schritte?
                      Wohin geht er? Wen trifft er? - wenn möglich Leute die über kanarische Gewohnheiten zu berichten wissen, ihn mitnehmen in ihr Leben.
                      Würde ihm gerne eine Frau (eventuell die Betreiberin eines Lokal, und eventuell aus Bayern oder Österreich) zur Seite stellen, die ihn aus seiner Lethargie holt, Mutterwitz hat und mit beiden Beinen aus der Erde steht.
                      Wer kann mir genaueres über Gofio erklären. Weiß nur, dass verschiedene Kornsorten geröstet und gemahlen werden.
                      Hoffe jedenfalls, dass Ihr mit meinen Puzzlespiel zufrieden seid und mir zahlreich Eure weiteren Überlegungen zukommen lasst.
                      Eure Wienerin
                      Die Wienerin
                      Irene-Christine Graf

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                        #111
                        Brilliant, wieder einmal brilliant, unsere "Wienerin".

                        Schon liegt der 6. Teil vor und es ist eine Freude, zu lesen !

                        Es fügt sich Glied an Glied, dieser langen Kette, die letztenendes ein Ganzes bilden wird.

                        Mit-Schreiber, auf, auf, es gibt zu tun !!
                        ******************************************

                        ?

                        Nein, nichts Neues !

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                          #112
                          Zitat von LaTorre Beitrag anzeigen
                          . . .. Mit-Schreiber, auf, auf, es gibt zu tun !!
                          Diese Woche hatte mich leider noch nicht die Muse geküsst,
                          aber ich hoffe, morgen kommt sie
                          .



                          http://portfolio.fotocommunity.de/gm1

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                            #113
                            Baumanns neue Bekanntschaft

                            Kurz nach seiner Entlassung aus dem Hospital, einigermassen von dem Schock und der Verletzung erholt, verspürte Gustav Baumann den unwiderstehlichen Drang, ein gutes Abendessen bei einem noch besseren Rotwein zu geniessen.
                            Nachdem er ziellos durch die Strassen geschlendert war, kehrte er in ein gemütliches kleines , nett anzuschauendes Restaurant ein. Das Interieur erfüllte das, was die Fassade versprach: Behaglichkeit, guter Geschmack und ein angenehmes Ambiente.
                            Er setzte sich an die kleine Bar, da die wenigen Tische noch besetzt waren.
                            Se?or, kann ich ihnen etwas anbieten, während sie auf einen Tisch warten? Fragte die freundliche Bedienung.
                            "Ja gerne", radebrechte er in seinem leider so kümmerlichen spanisch und versuchte klarzumachen, dass er gerne einen guten Tinto und die Speisekarte wünschte.
                            Er blätterte unentschlossen in der angebotenen Karte, als eine leise, aber resolute Stimme neben ihm verkündete:" Nehmen sie die Tortilla de la casa, so gut bekommen sie die nirgens auf der Insel !"
                            Er drehte sich verdutzt um und schaute in zwei leuchtende, lebendige blaue Augen.
                            "Oh, vielen Dank, und welchen Wein würden sie mir dazu empfehlen?" fragte er die kecke Unbekannte.
                            " Den offenen Rioja", sagten die blauen Augen mit einem schmunzeln." Vertrauen sie mir, er ist gut und preiswert, der bereitet ihnen bestimmt keine Kopfschmerzen, im Gegensatz zu dem, was sie gerade durchmachen !"
                            Er schaute sie irritiert an:" Wie meinen sie das ? Woher wollen sie wissen, dass ich momentan ein bisschen durcheinander bin ?"
                            Sie legte den Kopf in den Nacken und meinte lachend :" Das sieht man ihnen an der Nasenspitze an !"
                            Als er sich unwillkürlich an die Nase fasste, musste sie laut lachen: "Sehen sie, ich habe doch Recht?"
                            "Nun ja, erwiderte er zögerlich, die letzten Tage waren doch recht konfus...."
                            "Wenn sie reden möchten, nur zu ! Übrigens, ich bin Katharina Koch !"
                            Sie reichte ihm spontan die Hand, die er nur zu gerne in die seine schloss.
                            Eine kleine, warme, fest zupackende Hand- und eine aussergewöhnliche, quirlige Frau ! dachte er und erwiderte:"Sehr erfreut, ich bin Gustav Baumann".
                            In diesem Augenblick signalisierte die Bedienung einen freigewordenen Tisch.
                            "Dürfte ich sie bitten, mit mir zu Abend zu essen ? Sie dürfen auch für mich bestellen ! Wenn sie schon als rettender zweisprachiger Engel so unverhofft auftauchen..."
                            Eine für ihn ungewohnte Leichtigkeit nahm von ihm Besitz, er fühlte sich in diesem Moment so entspannt wie seit Jahren nicht mehr.
                            Nach einer einfachen, aber exzellenten Mahlzeit begann er zu erzählen- von all den Ereignissen, die ihn seit dem Unfall und Isabels Tod nicht mehr losliessen.
                            Katharina war eine geduldige Zuhörerin, sie hinterfragte mit viel Taktgefühl und sorgsam gewählten Formulierungen seine Erlebnisse, kommentierte die eine oder andere Situation, ohne ihn jedoch in Verlegenheit zu bringen.
                            Gebannt lauschte sie den Irrungen und Wirrungen, die ihn seit jener Tragödie verfolgten.
                            Katharina fühlte sich auf eine seltsame Weise zu diesem Fremden hingezogen. Nein, es war nicht nur sein Äusseres, das sie bestach. Sie spürte, dass in ihm etwas schlummerte, das sie gerne ans Tageslicht hätte bringen wollen. Seine Traurigkeit, seine Verzweiflung erweckten in ihr die gewohnte Kämpfernatur.
                            Katharina war eine selbstbewusste Frau, geprägt von eigenen Enttäuschungen und dem ungebrochenen Willen, ihr Leben selbständig und entschlossen in die Hand zu nehmen.
                            Nach einer nur drei Jahre andauernden zemürbenden Ehe mit einem notorischen Fremdgeher hatte sie - im wahrsten Sinne des Wortes- kurzen Prozess gemacht : sie liess sich scheiden. Nein, ich lasse mich nicht unterkriegen ! war von da an ihre Devise.
                            Sie blieb auf der Insel, nahm einen Job als Journalistin an und arbeitete mit Enthusiasmus und Elan an ihrer neuen Aufgabe.
                            Schon bald übernahm sie das begehrte Ressort "Tourismus", das ihr ein Vielfaches an Ansehen einbrachte.
                            Sie lernte einflussreiche Leute kennen, erkundete das Land, die Traditionen und die Menschen, die hier von jeher lebten.
                            Sie verkehrte notgedrungen in den besten Hotels und den teuersten Restaurants, kannte jede typische Bar und jede bekannte fiesta auf "ihrer" Insel.
                            Durch ihr forsches, jedoch einfühlsames Naturell war sie allseits beliebt und gerne gesehen.
                            All dies erfuhr auch Gustav im Laufe des Abends- nach der zweiten Flasche des hervorragenden Rioja waren sie einfach nahtlos zum DU übergegangen.
                            "Weisst du was?" belustigte sich Katharina plötzlich: "Ich glaube du brauchst jemand, der dir mal in den Hintern tritt ! Lass dich nicht unterkriegen ! Such weiter ! Du wirst deine Tochter bestimmt finden !"
                            Und nach einer kleinen Pause, in der sie ihre zarte Hand auf seine legte, flüsterte sie verschwörerisch:
                            "Ich helfe dir dabei. Komm, lass uns gehen...."
                            Zuletzt geändert von TeneriFee; 15.08.2008, 00:01.
                            Immer, wenn ich sage: "Heute esse ich nur Obst", fällt eine Schokolade vor Lachen aus dem Schrank und bricht sich die Rippen

                            UM ZU VERSTEHEN, WARUM MACHEN ÜBERALL IHREN SENF DAZU GEBEN, MUSST DU LERNEN, WIE EINE BRATWURST ZU DENKEN

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                              #114
                              Teneri-Fee, den Text find ich brilliant! Das Auftauchen von Katharina, und deren Wissen um die Insel, ermöglicht viele unteschiedliche Teilgeschichten . . .
                              .



                              http://portfolio.fotocommunity.de/gm1

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                                #115
                                Hallo,

                                ich mal etwas über Gofio für Euch zusammengestellt.

                                Die Guanchen nannten das geröstete und dann in Steinmühlen gemahlene Korn (Mais, Gerste und Weizen) Gofio. Es ist bis heute ein Grundnahrungsmittel auf den Kanaren geblieben.

                                Über lange Zeit hinweg galt Gofio als Arme-Leute-Essen, denn es ist billig, nahrhaft und mindestens 6 Monate haltbar. Es enthält keine Konservierungs- oder andere Zusatzstoffe und ist nur mit etwas Meersalz versetzt. Es ist reich an Proteinen, Mineralien (Eisen, Magnesium, Kalzium, Zink) und Vitaminen (B 1-3 und C). Wenn es doppelt geröstet ist, kann es besser verdaut werden.

                                Heute versucht man durch den Export von Mühlen auf den Afrikanischen Kontinent die Ernährungsprobleme zu entschärfen.

                                Das Frühstück vieler Inselbewohner ist auch heute noch Gofio. Es wird wie Cornflakes mit Milch oder Wasser verrührt bis ein Brei entsteht. Man kann den Brei auch mit Früchten, Palmhonig, Datteln oder Nüssen verfeinern und es kneten bis es fest wird und somit eine Süßspeise entstanden ist.
                                Der Puchero wird auch mit Gofio angedickt. Inzwischen wir Gofio auch in guten Restaurants in Form von Suppen usw. angeboten und ist sozusagen wieder neu entdeckt worden.

                                Ich erinnere mich an eine etwas für mich unhygienische Begebenheit bei einem Besuch in einer Guanchine in La Corujera. Wir waren dort beim Essen natürlich die einzigen Touristen im Lokal. Die Einheimischen saßen an einem Tisch am Eingang der Guanchine. In der Mitte des Tisches stand eine Dose mit einem Eßlöffel darin. Die Kanarios griffen immer wieder zum gleichen und auch einzigen Löffel nahmen eine Prise Gofio und spülten diesen mit etwas Rotwein runter. Für uns war das ein etwas zweischneidiges Erlebnis. Es war schon etwas eklig zu sehen, wenn 6 Männer den selben Löffel benutzen und wir unser bestelltes Carne de Fiesta genossen und die Männer nur Gofio aßen. Da hatten wir schon fast ein schlechtes Gewissen, da die Männer einen ärmlichen Eindruck machten. Vielleicht arm an materiellem aber bestimmt nicht arm an Erlebnissen und auch nicht wirklich unglücklich deswegen.
                                Servus
                                Baumgartner

                                "Bayern grüsst Teneriffa!"

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                                  #116
                                  Ein bisschen was zur Fortsetzung der Geschichte:

                                  Herr Baumann hat im Zimmer des Krankenhauses einen alter Mann, der sich den Fuß gebrochen hat.
                                  Der Mann heisst Domingo und fing an Ihm seine Geschichte zu erzählen, warum er im Krankhaus gelandet ist. Es war der 15. August, der Walfahrtstag von Cadelaria. Wie jedes Jahr hatte er sich mit seiner Familie am Vortag auf den Pilgerweg begeben um pünktlich am nächsten Tag in Cadelaria anzukommen. Leider kam er nicht weit. Am Vortag hatte es etwas geregnet und der Weg in Höhe der Tres Cruzes (Drei Kreuze) in der Nähe der Caldera bei Aguamansa war glitschig. Es war nur ein Augenblick und er war ausgerutscht und unglücklich auf einen Baumstumpf gefallen. Es krachte in seinem Fuß und sofort wusste er, daß etwas gebrochen ist.
                                  Ein Familienangehöriger holte Hilfe in der nahe gelegenen Caldera und ein Mitarbeiter des Cabildo hollte Domingo mit seinem Jeep dort oben ab und brachte Ihn ins Spital. Er wollte nicht, daß Ihn seine Familie begleitet, denn er wollte nicht, daß diese das Erlebnis Candelaria verpassten. Den Moment in dem die Madonna aus der Kathedrale ins Freie getragen wird und den Vorplatz mit den mächtigen Guanchen-Statuen betritt. Die vielen Menschen, die aus allen Teilen der Insel zur feierlichen Messe hier her gepilgert waren und am Abend das Konzert auf dem Kirchplatz. Einfach diese Mischung zwischen Frömmigkeit und Gemeinschaftserlebnis und Lebensfreude.
                                  Im Laufe der nächsten Stunden m Krankenhaus freundete sich Herr Baumann mit Domingo an. Als Domingo seinen Gips angepasste bekommen hatte und er das Krankenhaus verlassen konnte lud er Herrn Baumann auf seine Finca auf der er Orangen und Papaya anbaut ein. Er sagte, daß es schön wäre, wenn er nächste Woche vorbeikommt, da feiert er seinen 70. Geburtstag. Ein Spanferkel wird von seinem besten Freund der Metzger war auf dem offenen Feuer gebraten und die Tanzgruppe seiner Tochter Maria kommt und sorgt für Stimmung. Sofort sagte Baumann zu. Er erinnerte sich an die vielen Romeria?s die er schon miterleben und auf denen er mitfeiern durfte. Die Feier war zwar keinen Romeria aber das wird in kleinem Rahmen bestimmt auch ein wunderbares Fest.


                                  Also Herr Baumann das Spital verlassen hatte, ließ er sich mit dem Taxi in sein Hotel fahren. Er war wieder einigermaßen fit und wollte gegen Mittag etwas essen Gehen. Da er Appetit nach etwas Deutscher Küche hatte steuerte er die Schwarzwaldstube in Puerto an. Die Wirtin kannte er schon aus der Zeit mit seiner Frau auf der Insel. Als er das Lokal betrat, erkannte Ihn die Wirtin sofort wieder. Er war erstaunt, daß so etwas nach so vielen Jahren sein konnte. Schnell kam er mit Renate ins Gespräch. Sie war gebürtige Münchnerin um lebt schon seit fast 20 Jahren auf der Insel. Die ehemalige Oktoberfestbedienung konnte mit jedem Gast sofort ins Gespräch kommen und hatte sich mit dem Restaurant auf der Insel gemeinsam mit Ihrem Mann Franz eine neue Existenz aufgebaut.
                                  Ich fragt Renate, ob Ihr Mann Franz heute frei hat. Renate sah mich etwas traurig an sagte: Man merkt, daß Du lange nicht hier warst. In Ihrer resoluten Art entgegnete Sie: Der Hat Dauerurlaub im Himmel, aber jetzt hab ich einen Koch aus Österreich eingestellt und wie Du siehst der Laden läuft weiter. Herr Baumann schluckte etwas. Er verstand aber die Art von Renate. Früher als Bedienung auf dem Oktoberfest mußte Sie sich gegen allerhand Betrunkene wehren. Dieses Zeit hatte Renate, die in Ihrer Kindheit eher ein zurückhaltendes ?Münchner-Dirndl? war sehr verändert und geprägt.

                                  Herr Baumann beschloss nach dem Besuch bei Renate wieder öfter Ihr Lokal zu besuchen. Er wusste zwar nicht warum, weil Deutsches Essen hatte er ja zu Hause immer, aber etwas zog Ihm magisch an. Er konnte in diesem Moment nur nicht sagen was.
                                  Servus
                                  Baumgartner

                                  "Bayern grüsst Teneriffa!"

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                                    #117
                                    weiteres Puzzeleteil Jagdhundeausstellung:

                                    Ich könnte mir Vorstellen, daß Herr Baumann von Domingo (seinem Zimmergenossen im Krankenhaus) während seiner Geburtstagsfeier gebeten wird, seinen besten Freund (dem Metzger der sein Spanferkel gegrillt hat) zur Jagdhundeausstellung begleiten soll. Die Hunde sind ein großes Hobby von Domingo seit sein Sohn die Hauptarbeit auf der Finca übernommen hat.

                                    Details zu den Kanarischen Jagdhunden aus der Wikipedia:

                                    http://de.wikipedia.org/wiki/Podenco

                                    Wir waren vor ein paar Jahren mal im Rahmen der Romeria in Los Realejos mehr zufällig dabei. Am gleichen Tag war dort ein Handwerkermarkt zu dem wir eigentlich gekommen waren. Auf dem Grundstück nebenan, der Finca de lo Llanos einem unbebauten Grundstück, das für viele Festlichkeiten der Gemeinde genutzt wird (auch für das Feuerwerk am 3. Mai, Tag des Kreuzes) war die Jagdhundeausstellung.

                                    Es war ein ohrenbetäubender Lärm. Hundegebell übertönte alles andere. Als wir eine steile Straße den Berg hoch, entlang des Ausstellungsgeländes liefen kamen uns zwei Jagdhunde entgegen. Es waren prächtige, graziöse Tiere. Der sportliche Körperbau lies uns vermuten, daß die Tiere wohl sehr schnell rennen konnten. Da ich Angst vor Hunden habe (mich hat mal einer gebissen und seitdem habe ich einen heiden Respekt vor den Tieren. Davon sind Schoßhündchen, die kleiner sind als meine Katze natürlich ausgeschlossen. Irgendwie kamen die Hunde und das Herrchen immer näher. Der Mann, der bestimmt nicht schmächtig war hatte echt zu tun, die Hunde zu halten. Die Hunde zogen so mächtig an der Leine, daß mich ein ungutes Gefühl überkam. Als wir nach hinten schauten, sahen war aber, daß die Hunde es nicht auf uns abgesehen hatten, sondern hinter auch ein Aussteller mit einem Jagdhund hinter uns lief.

                                    Für die Fortführung der Geschichte könnte Herr Baumann ja vielleicht auch seinen Schwiegervater dort treffen. Oder nachdem es ja Jagdhunde sind könnte Herr Baumann später auch zu einer Treibjagd in den Canadas zur alljährlichen Kanninchenjagd eingeladen werden.
                                    Servus
                                    Baumgartner

                                    "Bayern grüsst Teneriffa!"

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                                      #118
                                      Lieber Baumgartner - Du bist grandios - das sind genau die liebenswerten Details.
                                      Vielen Dank und ein schönes Wochenende
                                      Irene-Christine
                                      Die Wienerin
                                      Irene-Christine Graf

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                                        #119
                                        weiteres Puzzeleteil Romeria in Garachico mit Renate (der Münchnerin aus der Schwarzwaldstubn):

                                        Als Herr Baumann am Abend des Tages an dem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde in seinem Hotelzimmer saß und er bemerkte, daß sein Magen vor Hunger zu knurren begann, beschloss er etwas essen zu gehen. Wie von einem Magnet angezogen, steuerte er zum zweiten Mal an diesem Tag die Schwarzwaldstubn an. Als er die Eingangstüre öffnete, sah er Renate schon hinter der Theke am Zapfhahn stehen. Sie grüsste Ihn freundlich und schrie Ihm mit Ihrer lauten Stimme entgegen: Na, war die Portion heute Mittag zu klein oder hast Du schon Sehnsucht nach mir. Zuerst kommst Du Jahre lang nicht und jetzt kriegst Du wohl nicht genug vom guten Essen hier, was? Sie fuhr fort, das war natürlich nur Spaß, aber es freut mich Dich zu sehen. Das ist auch ein Kompliment für meinen neuen Österreichischen Koch, wenn die Leute wieder kommen.

                                        Herr Baumann bestellte eine Schweinshaxe mit Kartoffelknödel und Salat. Er genoss das Essen zwar aber etwas Einheimisches wäre Ihm doch lieber. Irgendetwas zog Ihn immer wieder in dieses Restaurant.

                                        Renate setzte sich nach dem Essen zu Herrn Baumann an den Tisch und begann zu erzählen, daß Sie morgen Ruhetag hat und auf die Romeria nach Garachico fahren möchte. Ihre beste Freundin ist jedoch gerade auf Heimaturlaub in Deutschland. Aber Sie möchte trotzdem hinfahren, notfalls auch alleine. Sie sah Herrn Baumann an und sagte zu Ihm: Na, wie siehts aus, hast Du nicht Lust mit mir morgen auf die Romeria zu fahren. Herr Baumann wunderte sich schon nicht mehr über die direkte Art von Renate. Dann kam ein Schrei über die Theke. Der Österreichische Koch stand hinter der Theke und wollte auch mit. Heute ist nicht viel los im Lokal, so daß der Koch sich langweilte und schon länger hinter der Theke stand und uns beiden zuhörte. Renate sagte, gut dann sind wir also drei.

                                        Auf der Romeria:
                                        Die drei hatten sich einen schönen schattigen Platz unter einem Indischen Lorbeerbaum gesucht.
                                        An dem Tag hatte es Calima, diesen heissen Wind aus Afrika, der viel Sand von Afrika auf die Insel blässt. Die Sonne brannte und so waren die drei froh einen schattigen Platz ergattert zu haben.
                                        Renate hatte sich in Ihrer Kanarische Tracht in Schale geschmissen und auch der Österreichische Koch hatte eine Tracht an. Er arbeitet ja schließlich schon länger auf der Insel, so erzählte er mir.
                                        Menschenmassen standen am Straßenrand und warteten gebannt auf den Beginn der Romeria.
                                        Ein paar Feuerwerkskörper knallten, die Kirchenglocken wurden ganz schnell und sehr nervös geläutet. Nach ein paar Minuten war Musik zu hören. Eine typische Musik- und Tanzgruppe mit unterschiedlichen Gitarren und den kleinen Timplen und den Rhythmusinstrumenten.
                                        Alle Menschen starrten gespannt in Richtung Musik. Endlich war es soweit. Die Erste Tanzgruppe bog mit Ihrer Musikgruppe, die man ja schon einige Minuten gehört hatte um die Ecke. Dahinter sah man schon den ersten von vielen Festwagen um die Ecke biegen. Der Grill qualmte und die Leute sprangen dem Wagen entgegen und liesen sich Wein in Gläser aus dem großen Garafones oder auch aus Säcken, die aus Ziegenhäuten genäht waren eingießen. Vom Wagen wurden typische Produkte der Region gereicht. Darunter waren gekochte Eier, Gofiostückchen mit Mandeln, Papas arrugadas die Runzelkartoffeln, die in Salzwasser gekocht werden, kleine Weisbrotscheiben die mit einer Paprikamettwurst bestrichen waren. Natürlich war auch gegrilltes Fleisch dabei. Für Herrn Baumann war das nach vielen Jahre die erste Romeria, die er wieder erlebte. Der Strang an buntgeschmückten Wägen die teilweise von Ochsen bezogen wurden und Tanzgruppen schien kein Ende zu nehmen. Er stürzte sich mit Renate und dem Koch in das Getümmel. Alles war fährt wurde als Zugpferd vor die Festwägen gespannt. Balkenmäher und als Wagenschmuck darf natürlich der geheiligte Schweinskopf mit einer dicken Purro (Zigarre) nicht fehlen. Als Deutscher war er ja etwas größer als die Einheimischen, sodass seine Hand sich leichter tat um vom Wagen, die Leckereien herunter zu holen. Die Leute schrien: Carne, carne, carne.
                                        Herr Baumann dachte sich, daß so etwas in Deutschland absolut unmöglich war. Er fühlte sich aber trotzdem wie zu Haus auf der Insel. Nach dem Umzug ist Tanz auf der Plaza. Da bleiben wir noch, sagte Renate zu mir. Baumann sagte sofort ja natürlich.

                                        Hallo liebe Wienerin,

                                        wenn das so nicht in Deinen Ablauf passt, dann kannst Du das Puzzle Romeria ja auch wo anders einfügen, wo es besser ins Konzept passt. Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß beim puzzeln.

                                        Liebe Grüsse und auch ein schönes Wochenende wünscht Dir
                                        Anita Baumgartner
                                        Servus
                                        Baumgartner

                                        "Bayern grüsst Teneriffa!"

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                                          Etwas zum Nachdenken

                                          Guten Morgen Ihr lieben Mitschreiber!
                                          Ich habe mich verliebt. Verliebt in diesen liebenswürdigen, vom Schicksal gebeutelten Gustav Baumann, in Eure zahlreichen Beiträge und Überlegungen, meine Gedanken kreisen um die Fortsetzung unserer Geschichte – und, das was ich eigentlich aus einer Laune heraus überlegt habe, beginnt Hand und Fuß zu bekommen. Was sich vielleicht die Wenigsten von Euch vorstellen können ist, dass man, um die vielen Puzzleteile in eine fortlaufende Geschichte einzubringen, unendlich viel Zeit investieren muss und ich in den letzten Wochen meine Hauptarbeit (einen Roman über Sein und Schein), sträflich vernachlässigt habe. Doch wie schon gesagt – ich habe mich verliebt und mir tut nicht eine Stunde, die ich in unser Projekt investiert habe, leid.
                                          Einige Hinweise, die ich privat bekommen habe, haben mich jedoch nachdenklich gemacht und ich habe überlegt ob wir die Geschichte Teneriffas nicht einem breiteren Publikum vorstellen sollten. Es ist sicher lustig, Woche für Woche einen weiteren Teil der Geschichte ins Netz zu setzen und (bis jetzt waren es 357) Klicks zu sehen, aber wäre es nicht auch schön, nur die Neugierde der Forumsuser zu erwecken um Ihnen, nach Fertigstellung, ein gebundenes Buch verkaufen zu können?
                                          Habe aus diesem Grund einmal in meinen Unterlagen gekramt und bin wieder einmal auf Book on demand gestoßen, wo man, allerdings ohne Lektorat, ein Buch veröffentlichen kann.
                                          Die Kosten für 200 Exemplare belaufen sich auf 1.644,- Euro zuzügl. 309,40 Einmalkosten für die vorgeschriebenen Eintragungen und den Transport der sich auf rund 100,-- Euro beläuft.
                                          Wenn wir, unter der Annahme, dass im Verkauf ein Stück 19,50 Euro kostet, könnten wir einen Wert von 3.900,-- Euro erzielen und pro Stück, über Amazon oder dem Buchhandel verkauftes, Tantiemen im Wert von 2,62 Euro erhalten.
                                          Wenn wir alle zusammenlegen, wäre das doch eine finanzierbare Summe. Was meint Ihr dazu?
                                          Habe mir natürlich auch Gedanken über einen weiteren Ablauf gemacht. Wenn wir es schaffen sollten eine Autorengemeinschaft zu bilden und diejenigen, die bereit sind einen Teilbetrag zu finanzieren, würde von mir regelmäßig die Fortsetzung der Geschichte per Email erhalten. Die eingebrachten Fragmente könnten ja weiterhin im Forum veröffentlicht werden.
                                          Denkt doch einmal über meine Überlegungen nach. Ich persönlich fände es schade, ein so tolles Thema im Nirwana untergehen zu lassen.
                                          Das meint Eure Wienerin
                                          Irene-Christine Graf
                                          Die Wienerin
                                          Irene-Christine Graf

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