Die Pflanze und/oder Blüte zu (21) wird nachgereicht.
Aber dafür gibt es heute einen Pilz (22), Weißer Knollenblätterpilz wäre glaub ich möglich, dagegen spricht die fehlende Scheide für die Knolle und der Standort außerhalb eines Waldes. Dafür spricht der erkennbare Ring und die weißen Lamellen, die nicht am Stiel angewachsen sind. Der Geruch ist pilzig, nicht unangenehm.
Auf eine Geschmacksprobe werde ich definitiv verzichten.
Eigentlich gehören Pilze wohl nicht zur Flora, aber um nicht wegen einem Exemplar einen neuen Srädd aufzumachen, erlaube ich mir den Fopas.
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Geändert von SanLorenzo4 (12.01.2021 um 20:17 Uhr)
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Also, ich bin kein Pilz-Experte. Aber nach meinem Pilzbuch: Der große BLV-Pilzführer für unterwegs (mit über 1200 beschriebenen Pilzarten) gehört er zweifelsfrei zu der artenreichen Gattung Amanita, der Wulstlinge und Knollenblätterpilze. Hiernach ist es der (ohne Gewähr !!) Mittelmeer-Wulstling (Amanita baccata).
"Eßbar, guter Speisepilz. Man achte auf die unbescheidete Stielbasis"
Danach sieht es auch aus. Weiter zu lesen: "Vorkommen: Sept. bis November oder im Frühjahr; in sandigen Küstengebieten des Mittelmeeres, unter Kiefernarten (z.B. Pinien, Sardinien, Foto); nicht selten. Geruch: angenehm nussartig; Fleisch auf Druck rotbräunlich verfärbend. Verwechslung: Fransiger Wulstling, Gilberts Wulstling."
Auch diese beiden sind eßbar. Auch andere Wulstlinge sind gute Speisepilze, wie z.B. der Perlpilz. Im Thai-Restaurant gibt es gelegentlich in der Menü-Eingangssuppe sehr junge, fast rohe Kultur-Wulstlinge (in Scheiben geschnitten), noch vom Velum universale umhüllt. Erinnern an Champignons, sind aber eben Wulstlinge. Champignons haben keine Velum universale. Beim Fliegenpilz (giftig) sind die Reste des Velums universale oben als die weißen Flecken/Schuppen auf dem roten Hut zu finden.
Zum Mittelmeer-Wulstling: siehe auch: https://www.123pilzsuche.de/daten/de...erperlpilz.htm
Die schreiben noch: "Der Pilz gilt zwar als essbar. Dennoch raten wir vom Verzehr ab, da er schnell mit dem giftigen Strandkiefernwulstling verwechselt werden kann."
So lieber San Lorenzo, frage doch mal ein paar Einheimische, ob sie den Pilz kennen...
Besten Gruß
retama
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Das wäre wohl der entscheidende Unterschied zu den tödlichen Vertretern der Amanita-Gattung. Das ist mir dann aber doch zu risikoreich, als dass ich da einen Versuch wagen würde. Die Knolle erscheint mir bei meinem auch nicht zugespitzt, sondern zu knollig.
Bei meinen Einheimischen hier muss ich feststellen, dass deren Interesse an der eigenen Natur doch sehr begrenzt ist, aber das ist sicher nicht repräsentativ.
Dafür habe ich mir vorhin eine größere Portion Aptenia Cordifolia gegönnt, ein Inhaltsstoff (Mesembrin) kommt - wie ich las - auch in Kokain vor und ich bin schon ganz betüdelt....jedenfalls soll es nicht nur entzündungshemmend, sondern auch antidepressiv wirken, beides gut in diesen C-Zeiten.
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Ja, wir sind alle gespannt auf Deinen Erfahrungsbericht mit der antidepressiven Aptenia ! Aptenia könnte man zwar übersetzen mit 'ungeflügelt', aber vielleicht fliegst man nach ihrem Genuß in einen süßen Traum hinein ? Oder landet abrupt. Laß uns daran teilhaben.
Ich fürchte, ich muss den Konsum schon wieder drosseln. Nicht wegen des Kreativitätsschubes (rettet den Genitiv), aber der Kochsalzgehalt könnte sich ungünstig auf den Blutdruck auswirken.
Vielleicht könnte man ja durch geschickte Prozessführung ein Mesembrin-Konzentrat herstellen und das Salz auf der anderen Seite abscheiden?
In Chemie.de findet man zu Mesembrin (allerdings in Zusammenhang mit der Kanna-Pflanze): "Die Sinne werden sensibilisiert, Schmerzen aber gelindert. Oft wird auch von der Befreiung von Ängsten, Stress, verbessertem Konzentrationsvermögen und einer höheren Bewusstseinsebene berichtet."
Oder in Wikia.org: "Das Alkaloid besitzt gleichzeitig eine sedative, sedierende als auch eine stimulierende, leicht Kokain-ähliche Wirkung. Da es ein starker Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) ist, wirkt es sehr gut als Antidepressivum. Aus diesem Grund ist jedoch auch Vorsicht im Mischkonsum geboten (vorallem mit Amphetaminen), da es sonst zum Serotoninsyndrom kommen kann. Es gibt jedoch positive Aufzeichnungen in Verbindung mit Coffein, sowie eine sehr starke verstärkende Wirkung durch Alkohol. "
Das passt doch...
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Geändert von SanLorenzo4 (13.01.2021 um 11:02 Uhr)
Nummer (23) würde ich als Brennnessel identifizieren, wobei bisheriger Kontakt schmerzfrei blieb und ich mich frage, ob ich da nicht wieder einem Irrtum aufsitze...
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Nr. 23 ist der Mauer-Gänsefuß. Chenopodium murale. Also ohne Brennhaare ! leicht dickliche Blätter, ist auch etwas salztolerant. Gänsefußarten sind mit dem Spinat verwandt und ebenso nutzbar. Sie wachsen allerdings gelegentlich an Stellen, wo Hunde hinpinkeln...also gut waschen !
Das nächste Foto ist ein gelbblühender Kreuzblütler. Bitte mal die Riechprobe machen mit zerriebenem Blatt: Rettichgeruch. Vermutlich eine Rauke: Sisymbrium. Zur genaueren Bestimmung benötigt man ein Foto von den langen Schoten.
Nr. 24 könnte auch der Mauer-Doppelsame sein: Diplotaxis muralis. Dessen Blätter riechen (zerrieben) ganz intensiv nach Rucola oder wenn man sich das bei geschlossenen Augen vorstellt: nach kaltem Schweinebraten! Kann man also sehr gut zu Spaghetti verwenden, mit Tomatensauce und Parmesan.
Ich kultiviere in meinem Garten in Deutschland Diplotaxis tenuifolia (mitgebracht von einem Wildvorkommen aus Italien) als Rucola: viel intensivber als Rucola und sehr würzig. Samt sich seit vielen Jahren immer wieder neu aus in meinem Gemüsebeet. Sehr zu empfehlen. Sicher auch der Mauer-Doppelsame. Aber eben erst mal Riechprobe. Die Sisymbrium-Arten riechen dagegen eher bescheiden.
Grüße von retama
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