Die KanarenKiefer lebt in der Passatwelt

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    Die KanarenKiefer lebt in der Passatwelt

    und ohne Passatwinde keine kanarische Kiefer.
    Passatwinde, die auf Teneriffa bis zu 2000mtr Höhe ziehen und dort durch ihre Feuchtigkeit das Leben unserer Kiefer ermöglichen, findet man gemeinsam mit dem Kiefernwald in La Corona Forestal.
    Vorfahren der Kanarischen Kiefer gibt es in Armenien und im Mittelmeerraum und begegnen uns auf Teneriffa das erste Mal als sie im 14. Jahrhundert von den Spanien „entdeckt“ wurden. Da war die Insel bereits in den Bergen mit mit Kiefern bewachsen und Ouvo regierte in einem der 9 Königreiche der Insel. Inzwischen ist dieser kost bare Nadelbaum auf den Kanarischen Inseln endemisch und ist einer der wenigen autochthonen Kiefern in Spanien.

    „Phoenix aus der Asche„
    Durch die vielen Brände in den vergangenen Millionen von Jahren und Vulkanausbrüche, haben sich die Kiefern angepasst. Sie entwickelten eine sehr brandresistente Borke und zur besseren Wasserspeicherung in den Nadeln, haben sie 3 Nadeln an einem Trieb, der bis zu 30cm lang werden kann und bis zu 3 Jahren lebt ( im Gegensatz zu den ähnlichen Pinien, die nur 2 Nadeln an einem Trieb haben). An diesen langen Nadeln kondensieren die vorbeiziehenden Wolken – das nennt man im Volksmund: die Kiefern melken die Wolken- und regnen dann ab. Das ist wie ein leichter Regenschauer der aber nur direkt unter den Kiefern zu erleben ist. Bei Wanderungen auf heissen, trockenen Wegen, sucht man deshalb gern ein Stück Kiefernwald auf, denn dort ist es kühl und der Boden feucht. Dort kommt die Feuchtigkeit des Regens direkt von den Nadeln auf den Boden dann zu den Wurzeln von denen es weiter bergab läuft , sich im Wintermit dem Schneewasser mischt und heute in den waagerecht in den Hang gebauten Galerias sammelt. Die Gewinnung von Grundwasser auf Teneriffa begann 1840 mit dem Bau der ersten Stollen, die horizontal in die Felsen getrieben wurden, dort wo sich das Wasser an einer undurchlässigen Schicht sammelte. Die Galerías, so werden die Wasserstollen genannt, sichern eine ausgeglichenere und größere Wassermenge. Das Wasser sammelt sich vor allem in den teilweise miteinander verbundenen Spalten, Klüften und Höhlen der ältesten Gebirge der Insel, Anaga und Teno. Stellt euch das wie natürliche Stauseen vor, aber im Fels. „Hängendes Grundwasser“ sagt der Fachmann dazu . Bis heute sind diese großen, natürlichen Reservoirs die Hauptlieferanten von Wasser auf Teneriffa.

    Insgesamt 1051 Galerías gibt es heute auf Teneriffa, die produktivsten liegen zwischen 170 und 300 Metern Höhe. Zusammen haben sie eine Länge von 1600 km. Durchschnittlich 1,5 m hoch und zwischen 500 bis 3000 m lang. Zum Teil reichen sie aber auch mehr als 5 km in den Felsen Die weiterführenden Kanäle -zuerst ausHolz!! wurden später aus Steinen gefertigt, die mit Kalkmörtel verfugt und abgedichtet. Das wurde durch das Kalkbrennen möglich und etablierte sich ab dem 17. Jahrhundert auf Teneriffa. (Hier auf der Isla gibt es noch ca 5 Kalkbrennöfen... Buenavista hat ein tolles Exemplar.. ) Die Kanäle wurden dann teilweise mit Steinen abgedeckt, um die Verdunstung zu reduzieren bzw. zu verhindern, dass Dreck und Laub hereinfällt und so die Kanäle verschmutzen oder verstopfen. Diese Kanäle sollen mehr als 4000 km lang sein. Um das mal in Relation zu setzen: Teneriffa ist nur etwas über 80 km lang und knapp unter 54 km breit.

    Früher - um das Wasser besser zu nutzen und gleichzeitig zu verhindern, dass es zu schnell ins Meer floss, wurden schon zur Zeit der Guanchen Staustufen und teilweise Staumauern in den Barrancos errichtet. Das Wasser wurde außerdem zu Gräben und Tümpeln umgeleitet, um es für ihre Landwirtschaft und Viehzucht zu verteilen bzw. um es zu speichern. An durchlässigen Schichten tritt das im Berg gespeicherte Wasser dann als Quelle wieder aus. Rund 600 Quellen gab es früher im feuchteren Norden. Heute werden die Wasserläufe in den Barrancos durch Wasserrohre geführt und für die Landwirtschaft abgeleitet. .

    Die Piniennadeln wurden gerne gesammelt, um die empfindlichen Bananen beim Transport auf ein weiches Polster zu betten ; im Viehstall werden sie noch heute als Einstreu verwendet und zusammen über verrottetem Holz zum Ziegenkäse räuchern.

    PS Mit meinem Guru aus La Orotava- der als 1. Wanderführer <Gregorio,> bis zur Gegenwart die Insel durchstreift hat, die ersten Wanderwege der Nordsüdachse und Nordwestachse mit Macheten und Hilfe der ersten Wander-Touristen, freigeschlagen hat- habe ich mal eine Übersicht zu unserer Kanaren Kiefer zusammen gestellt. Es war ne Menge Arbeit- das hier mal zusammen zu tragen und mit unserem Wissen zu ergänzen und ich hoffe es ist dies Mal auch verständlich.

    Geschichtsquelle
    https://dertouristik-reiseleitung.co...e-und-legende/
    Wasserquelle
    https://casa-aguacate.de/trinkwasser-teneriffa/
    https://www.gobiernodecanarias.org/m...os_y_galerias/
    https://www.aguastenerife.org/images...0180327_61.pdf
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    In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten.

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    #2
    vielen Dank für die ausführliche Info
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