Zugegeben, wenn ich heute den Song von Chris Andrews „Pretty Belinda“ höre, mich daran erinnere wie wir mit wippenden Miniröcken die Tanzflächen bevölkerten, mit falschen Wimpern umflortem Blick versuchten unsere männlichen Begleitern zu becircen, und nachdenke, dass das unglaubliche 40 Jahre her ist, wird mir schon bewusst, dass ich „in die Jahre“ gekommen bin.
Wenn dann noch an einem Tag, den man versucht zu ignorieren, aus dem Kalender zu streichen, ganz einfach zu vergessen, diese zarten Erinnerungen in Form von Geburtstagswünschen kommen, ist es an der Zeit einmal nachzudenken. Bin ich jetzt alt, weil diese grauenvolle 6 vor meiner Altersangabe steht?
Franz Kafka schrieb einmal, dass Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, nie alt werden wird, doch ist das in der heutigen Zeit nicht relativ schwer?
Man schaut sich die Börsenberichte an, soll sich freuen, dass der Dax wieder am Jahreshoch ist, und weiß doch, wie unendlich viele Menschen unter diesen Spekulationsblasen gelitten haben. Man liest von der Schweinegrippe, soll sich freuen, dass Dank umsichtiger Vorsorge nicht mehr passiert ist, und man fragt sich doch, ob nicht auch hier nur wirtschaftliche Interessen dahinter standen und versucht hinter den Pressemeldungen keine Manipulation zu vermuten. Man hat halt in 60 Jahren schon zuviel erlebt, gehört und gesehen.
Leichter fällt es mir da mich an Wilhelm Busch zu halten. "'Ach!' - spricht er - 'die größte Freud', ist doch die Zufriedenheit!!!'" lässt er seinen Lehrer Lämpel sagen. Zwar werde ich wahrscheinlich nie zu der Spezies Mensch gehören, die sich zufrieden über das wohl gefüllte Bäuchlein streicht und froh ist, dass das Selbstmordattentat in Pakistan, die 44 Toten während einer Hochzeitsfeier in der Türkei, die Drohgebärden des Achmadinedschad im Iran sind und dass das Wirtschaftswachstum nur im weit entfernten Österreich auf -4 % gesunken ist. Ja, ich bin zufrieden. Ich freue mich, noch immer gemeinsam mit meinem Mann „Tu sei l'unica donna per me“ mit Alan Sorrenti zu hören, auch wenn zwischenzeitlich 30 Jahren vergangen sind, als er mir das Lied von einer Band hat spielen lassen. Ich erinnere mich gerne an Vergangenes und bin doch unendlich neugierig auf die Zukunft.
Jung bleiben, heißt nicht das Alter zu ignorieren, an Falten oder den ersten grauen Haarsträhnen zu verzweifeln, sondern das Jetzt anzunehmen, Pläne in die Tat umzusetzen und die Erfahrung des Alters als Bollwerk gegen Steine, die sich uns in den Weg legen, zu benützen. Dann bleibt man „for ever young“.
„Es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht oder zerstört, sondern als etwas was uns vollendet“ schrieb Antoine de Saint-Exupery und so hoffe ich aus ganzem Herzen, dass ich noch viel Zeit habe diesen Menschen „Irene“ zu formen und zu gestalten und mich noch oft für Eure Geburtstagswünsche bedanken kann.
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Keine Ankündigung bisher.
For ever young
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Erstellt von:
Die Wienerin
- Veröffentlicht: 05.05.2009, 14:26
- 5 Kommentare
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Teneriffa, die größte der Kanarischen Inseln, fasziniert mit ihrer einzigartigen Mischung aus atemberaubenden Landschaften, mediterranem Klima und kulturellen Highlights. In diesem 7-tägigen Reisebericht teile ich meine Erfahrungen, Insider-Tipps und Empfehlungen für einen perfekten Urlaub auf dieser vielseitigen Insel.
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In einem sonnigen Dörfchen irgendwo zwischen Bananenplantagen und Meeresrauschen lebte Don Emilio – der langsamste Mensch westlich des Äquators. Seine Superkraft? Das magische Wort: „Mañana.“
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11.04.2025, 11:20 -
man ist nur so alt oder jung wie man sich fuehlt,
es gibt alte Junge und junge Alte.
Fein das Du wieder Zeit hast zu schreiben
http://www.youtube.com/watch?v=qB6mb...eature=related
ich kann deine Gedanken an deinem 'runden' Geburtstag,
zu dem ich dir an dieser Stelle ganz herzlich gratuliere
nur zu gut verstehen!
Vor zwei Monaten habe ich die 'magische Grenze' zur 50 überschritten...
Kaum zu glauben, wie doch die Zeit vergeht...
An so einem 'besonderen' Geburtstag gehen einem dann doch 'besondere' Gedanken durch den Kopf...Das bisherige Leben zieht im Zeitraffer an einem vorbei...
ABER: man blickt auch in die Zukunft...und wenn man dann noch Träume und Ziele hat, dann ist man noch nicht zu alt, sondern so alt, wie man sich fühlt (--> Santana
Ich wünsche dir noch einen schönen Tag (Abend) und alles Gute für das neue Lebensjahr!
Liebe Grüße von Palmera
Ich habe seit einem knappen Jahr auch die 5 davor und ich komme mir absolut nicht so "alt" vor.
Wenn ich so zurückdenke an meine Zwanziger Jahre und meine damalige Vorstellung davon, wie ich wohl sein würde mit 50...das kam mir uralt vor.
Die letzten 30 Jahre wurden gelebt, mit allen Höhen und Tiefen, und wenn ich es mir so überlege, möchte ich garnicht mehr jünger sein.
Man hat Lebenserfahrung gesammelt und ich merke, daß ich heute viele Dinge wesentlich gelassener sehe und angehe als früher.
Vielleicht kommt ja auch im Laufe der Zeit ein bischen "Altersweisheit" dazu und ich liebe jede Lachfalte, die ich habe.
Außerdem werde ich wohl nie ganz erwachsen...
'Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch.'
Humor ist, wenn man trotzdem lacht...(weiß nicht, wer das gesagt hat?)...aber mit Lebensfreude überwindet man viele Krisen!
Ich denke auch gern an die Jugend-,Studienzeit zurück (70-er, 80-er Jahre). damals kamen mir meine Omas 'uralt' vor...Mein Sohn ist jetzt 23, vielleicht werde ich ja auch bald Oma? Dann werde ich eine total 'coole' Oma sein!
Ich weiß es zu schätzen, dass mir mein Sohn und Freundin zum 50. Karten fürs 'Coldplay-Konzert' im Aug.in München geschenkt haben.
Ja, man hat Lebenserfahrung und, das habe ich gerade im letzten Urlaub auf TF zu Lusia gesagt, man kann alles noch mehr genießen!
LG Palmera