Vor ein paar Wochen las ich in einem Artikel, unter dem Aufhänger „das Netz weiß einfach alles!“, eine relativ vernichtende Kritik über die Informationsqualität des Internets.
Ich las hier, dass, nach Meinung des Schreibers, das Netz mit Halbweisheiten, teilweise geschrieben von halben Analphabeten, durchtränkt ist. Nachdem aber einerseits der Verfasser ein von mir sehr hochgeschätzter Freund ist, ich andererseits aber absoluter Fan dieser Informationsmöglichkeit bin, konnte ich nicht einfach sagen „so ein Blödsinn“, denn wie schon gesagt, der Verfasser dieser Zeilen wird von mir hochgeschätzt. Also musste ich über diese absolut zwiespältige Meinung einmal nachdenken.
Ich besitze ein Meyer´s Konversationslexikon aus dem Jahr 1856, in dem Benzin noch als Fleckputzmittel beschrieben ist und in dem eine weitere Verwendung noch nicht bekannt ist. Ich habe es geerbt und Wien zurückgelassen.
Ich besitze einen Brockhaus, in Luxusausgabe, 19 Bände umfassend, unendlich schwer und unendlich überholt, denn diese Ausgabe hat das biblische Alter von über 20 Jahren erreicht. Bei mir ist Mr. Henry Kissinger noch Außenminister.
Ich habe die 1,90 lfm Bücher mit übersiedelt, weil, na ja, schließlich und endlich waren sie ja auch sündhaft teuer und so was braucht man ganz einfach. Und dann schmückten sie mein Wohnzimmer, wurden immer wieder einmal runtergeholt, um den Staub zu entfernen und erfreuten mich mit der Eleganz des perfekt gestylten Buchrückens. Wenn ich allerdings etwas wissen wollte, dann klickte ich im Internet „YAHOO“, „GOOGLE“ oder eine andere Suchmaschine an und konnte mich über aktuelle Wissensstände informieren. Außerdem fanden Streitgespräche zwischen meinem Mann und mir, ob denn zum Beispiel Pearl Harbor 1941 oder 1942 angegriffen wurde, ein jähes Ende. Ich hatte übrigens recht mit 1941, und schon deshalb finde ich die Suchmaschinen ganz einfach super.
Nun ist es aber so, dass ich, durch meine Tätigkeit, mit sehr vielen Menschen Kontakt habe. Man erzählt mir, dass die Mizzi-Tant einen sehr schweren Gallenanfall hatte, der Onkel Joschi im Lotto gewonnen und der Dackel sich das Fusserl verstaucht hat.
Man erzählt mir auch von mehr oder weniger großen Wehwehchen und – man erzählt mir, dass man jetzt im Internet glücklicherweise gefunden habe, was einem weh tut.
Und genau das finde ich einen absoluten Wahnsinn, denn das Internet kann doch nie und nimmer einen Arzt ersetzen. Im Netz gibt es haufenweise Seiten die sich mit der Gesundheit oder den Krankheiten beschäftigen und die auf mehr oder minder fundiertes Wissen aufgebaut sind. Im Kleingedruckten, (so wie in den Verträgen die wir in der Zwischenzeit gelernt haben sie zu lesen), steht dann meistens auch, dass eine korrekte Analyse sehr wohl nur auf Grund von Blutuntersuchungen oder ärztlichen Attesten zu erstellen ist. Aber das zu lesen ist ja zeitraubend, oder zu wissenschaftlich formuliert, und so beginnt man mit Selbstbehandlungen die katastrophale Folgen haben können.
Irgendwie hat mein Freund mit seinem Angriff auf die Webseiten doch recht und ich hätte den 7. Dezember 1941 sicher auch im Brockhaus finden können, wenn ich mein Lexikon nicht zwischenzeitlich in den Keller verbannt hätte.
Trotzdem finde ich die Suchmaschinen im Internet grandios, aber sie sind genauso selektiv zu betrachten wie irgendwelche Ratgeber in Buchform. „Der Arzt im Haus erspart den Zimmermann“ mag zwar recht lustig sein, hilft nur weder dem Kranken noch dem kaputten Tisch wirklich
meint Eure Wienerin
Irene-Christine Graf
P.S.: Mein hochgeschätzter Freund hat mir übrigens eine neue Internetadresse empfohlen. Unter der Seite www.derchefkoch.de findet man wirklich hinreißende Rezepte.
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Das Internet
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Erstellt von:
Die Wienerin
- Veröffentlicht: 04.04.2008, 08:25
- 20 Kommentare
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Teneriffa, die größte der Kanarischen Inseln, fasziniert mit ihrer einzigartigen Mischung aus atemberaubenden Landschaften, mediterranem Klima und kulturellen Highlights. In diesem 7-tägigen Reisebericht teile ich meine Erfahrungen, Insider-Tipps und Empfehlungen für einen perfekten Urlaub auf dieser vielseitigen Insel.
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Nach einem entspannenden Flug landete ich auf Teneriffa und wurde sofort von der herzlichen Inselatmosphäre begrüßt....-
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13.04.2025, 11:58 -
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In einem sonnigen Dörfchen irgendwo zwischen Bananenplantagen und Meeresrauschen lebte Don Emilio – der langsamste Mensch westlich des Äquators. Seine Superkraft? Das magische Wort: „Mañana.“
Don Emilio war kein fauler Mann. Nein, wirklich nicht. Er war einfach nur ein... äh... Meister der entspannten Priorisierung.
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11.04.2025, 11:20 -
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Ich hab nämlich meinen Liebsten vor 2 Jahren auch "im" Internet kennengelernt!
Joshi war damals im hohen Norden und ich im tiefsten Süden und uns trennten 800 km. Nach 5 Monaten warens "nur" noch 600 km und seit 1 Jahr ist Bayern und ich um einen "Preißn" reicher!
Dann z.B. dieses Forum und die lieben Menschen hier, die ich zum Teil auch schon real kennenlernen durfte und hoffentlich auch noch so einige werde!
Findet ihr nicht auch, wenn man jemanden schon einige Zeit virtuell kennt, dass dann beim ersten Zusammentreffen in der Realität eine gewisse Vertrautheit von der ersten Minute an besteht! Man sieht sich zwar zum ersten Mal, aber ist sich trotzdem nicht fremd.
Danke liebe Wienerin für deinen weiteren sehr guten Beitrag! Diese regen immer wieder zum nachdenken an!
cu@all
b.b.
nicht nur du liebe wienerin - langsam fühle ich mich auch uralt. aber ich lerne noch jeden tag was neues dazu
ich hab meinen vor 42 jahren auf der arbeit kennengelernt. man man
wie die zeit vergeht
Meinen 1. Mann habe ich bei einer Demonstration gegen die Startbahn West kennengelernt. Richtig kennengelernt habe ich ihn dann 7 Jahre später...
Glückwunsch nachträglich!
Auf noch viele Stunden hier im Forum Dank Internet!
Ein Arbeitsloser bewirbt sich als Reinigungskraft bei Microsoft. Der Personalleiter lässt ihn einen Test machen (den Boden reinigen), darauf folgt ein Interview und schließlich teilt er ihm mit:"Sie sind eingestellt, geben Sie mir Ihre Email,dann schicke ich Ihnen die nötigen Unterlagen". Der Mann antwortet ihm, dass er weder einen Computer besitzt noch eine Email hat. Der Personalmensch antwortet ihm, dass er ohne Email-Adresse virtuell nicht existiert und daher nicht angestellt werden kann.
Der Mann verläßt verzweifelt das Gebäude mit nur 10$ in der Tasche. Er beschließt in den nächsten Supermarkt zu gehen und 10 Kilo Tomaten zu kaufen. Er verkauft die Tomaten von Tür zu Tür und innerhalb von 2 Stunden verdoppelt er sein Kapital. Er wiederholt die Aktion 3x und hat am Ende 160$. Er realisiert, dass er auf diese Art und Weise seine Existenz bestreiten kann, also startet er jeden Morgen und kehrt abends spät zurück. Jeden Tag verdoppelt oder verdreifacht er sein Kapital.
In kurzer Zeit kauft er sich einen kleinen Wagen, dann einen Lastwagen und bald verfügt er über einen kleinen Fuhrpark für seine Lieferungen. Innerhalb von 5 Jahren besitzt er eine der größten Lebensmittelketten der USA.
Er beschließt an seine Zukunft zu denken und möchte einen Finanzplan für sich und seine Familie erstellen lassen. Er setzt sich mit einem Berater in Verbindung und sie erarbeiten einen Vorsorgeplan. Am Ende des Gesprächs fragt der Vertreter ihn nach seiner Email Adresse um ihm die entsprechenden Unterlagen schicken zu können. Der Mann antwortet ihm, dass er nach wie vor keinen Computer und somit auch keine Email besitzt. Der Versicherungsvertreter schmunzelt und bemerkt: "Kurios - Sie haben ein Imperium aufgebaut und besitzen nicht mal eine Email. Stellen Sie sich mal vor, was Sie mit einem Computer alles erreicht hätten!?"
Der Mann überlegt und sagt: "Ich wäre Putzfrau bei Microsoft"!
Lehre Nr. 1: Das Internet rettet nicht Dein Leben
Lehre Nr. 2: Wenn Du bei Microsoft arbeiten willst brauchst Du eine Email-Adresse
Lehre Nr. 3: Auch ohne Email-Adresse kannst Du mit Arbeit Milliardär werden
Lehre Nr. 4: Wenn Du diese Geschichte im Internet liest sind die Chancen Putzfrau zu werden größer als die Milliardär zu werden
Gruß b.b.
der erlkönig...frei nach j.w.goethe:
wer surft so spät durch nacht und netze? -
es ist der USER in wilder hetze.
er hält sein windows fest im arm,
und auch dem modem ist schon warm.
"mein windows, was birgst du so bang dein gesicht?"
"siehst du, oh user, das virus dort nicht?
den trojanerkönig mit macro und wurm?" -
"mein windows - es ist nur ein datensturm."
"betriebssystem, komm, geh mit mir,
gar schöne spiele spiel ich mit dir;
manch bunte websites sind am strand
und auf den servern gibt´s viel tand."
"mein user, mein user, und hörest du nicht,
was das virus mir leise und schmeichelnd verspricht?" -
"sei ruhig, bleibe ruhig, mein kind;
es piepst nur das modem, das wieder mal spinnt."
"willst, feines windows, du mit mir gehn?
mein macro soll dich kitzeln schön,
meine routinen werden die bytes dir recht schütteln,
und löschen und deine dateien gut rütteln!"
"mein user, mein user und siehst du nicht dort
trojaner´s EXE am düsteren ort?" -
"mein windows, mein windows, ich seh´s genau,
es glimmt doch mein alter schirm nur so grau."
"ich lieb dich, mich reizt deine DLL;
und willst du gleich booten, dann lösch ich dich schnell!"
"mein user, mein user, die platte läuft an!
trojaner hat mir ein leid angetan."
dem surfer graust´s, er klickt geschwind,
und in der leitung das bit gerinnt;
er kappt die verbindung mit müh´ und not,
jedoch zu spät, zu spät - das windows bleibt tot.
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