Wenn ich ganz ehrlich bin, so hat mich die Nachricht, dass die „Flippers“ nach 40-jähriger Bühnenpräsenz im Jahr 2011 auf ihre Abschiedstournee gehen wollen nicht wirklich berührt. Meist habe ich ja nur geschmunzelt wenn ich beim Zappen durch die Fernsehprogramme die drei hüftschwingenden Oldies in ihren sonderbar glitzernden Sakkos das Lied „weine nicht, kleine Eva“ schmachtend in die Kamera trällern sah. Doch, seit gestern überlege ich ernsthaft, ob ich nicht zum bekennenden „Flipper-Fan“ werden soll.
Begonnen hat es damit, dass ein mit mir befreundeter Moderator die Zusage tätigte meine Lesung am Samstag den 24. Oktober über das Radio zu bewerben. Habe mich natürlich unendlich darüber gefreut und war natürlich auch neugierig wie er die Ansage formulieren würde. Hatte mir für diesen Tag eigentlich vorgenommen endlich wieder einmal am Manuskript meines neuen Romans zu arbeiten, versetzte mich gedanklich in eine schneebedeckte Winterlandschaft, überlegte Dialoge die während einer Fahrt durch ländliche Gefilde geführt werden können und eilte doch, von Neugierde getrieben um Punkt 10:00 Uhr zum Radioapparat.
„Nachrichten aus Bonn“ wurden mit fröhlich klingender Kennmelodie angekündigt und die weniger fröhlichen Nachrichten um das Gerangel der politischen Parteien um ein Regierungsprogramm, das endgültige Aus von Quelle-Versand und weitere Terroranschläge in Pakistan wurden verlesen. Danach wurde zurück nach Teneriffa geschaltet und die Stimme meines Freundes verkündete dass das Horoskop des Tages den Stieren zu äußerster Vorsicht bei geschäftlichen Abschlüssen rät. Nicht unbedingt aufbauend, doch da ich ohnehin nicht an die Magie der Sternendeuter glaube, auch nicht wirklich abschreckend. Der darauf folgende Wetterbericht war, gewohnheitsmäßig, freundlich. „Puerto de la Cruz, 23 Grad, Windgeschwindigkeit 3 kmh“. Ich beschloss also die Kissen auf die Terrasse zu tragen, sah, dass sich eine leichte Staubschicht am Boden breit gemacht hatte, holte Kübel und Besen und begann, natürlich noch immer aufmerksam dem Radio lauschend, die Terrasse zu putzen.
Ich muss schon zugeben, dass es ziemlich lange her ist, seitdem ich das letzte Mal Songtexte verfolgt habe und der Musik der Jetztzeit meine Aufmerksamkeit geschenkt habe, doch ich musste plötzlich an meine Eltern denken, die, wenn ich hingerissen dem „I love you, yeah, yeah, yeah“ lauschte, mich anflehten diese „Negermusik“ leiser zu stellen. Sicher bin ich nicht kompetent genug um ein Urteil über die heutige Musik zu fällen, aber mich irritieren die derzeit anscheinend aktuellen, von dröhnenden Bässen begleiteten, lauthals hinausgeschrieenen Aggressionen, Anklagen und Forderungen.
Trotz allem lauschte ich aufmerksam, versuchte gedanklich zurückzukehren in meine Winterlandschaft und den Frieden den sie ausstrahlt, ließ es jedoch bleiben da die im Rap-Stil, nur stockend gesprochene, Sehnsucht der Interpreten nach Frieden, Freiheit oder Liebe, von disharmonischen Gitarrenklängen begleitet, sich in meinem Kopf festgekrallt hatten. Die Nervosität die von mir Besitz ergriffen hatte, schlug sich auch nieder, dass aus den geplanten, liebevoll zu formenden Raviolis nur undefinierbare Teigtascherln wurden, die ich im Takt der aufpeitschenden Musik, am ganzen Körper zuckend, zusammen drehte.
In den heutigen Hitparaden werden wir kaum noch „Merci Cherie“ von Udo Jürgens, „in the summertime“ von Mungo Cherry oder „El condor pasa“ von Simon & Garfunkel finden, doch in meiner Erinnerung an Damals, haben wir mitsummen können, uns an den Texten erfreut oder ganz einfach nur geträumt. Vielleicht wären, bei Musik aus den 70ern, auch meine Ravioli bilderbuchreif geworden meint
P.S.: Nach einem Anruf beim Radiosender erfuhren wir, dass die Ankündigung zur Autorenlesung bereits 2x gelaufen sei. Wahrscheinlich hat meine Seele zwischendurch gerade eine Atempause gebraucht um die „Negermusik“ zu verkraften.
Begonnen hat es damit, dass ein mit mir befreundeter Moderator die Zusage tätigte meine Lesung am Samstag den 24. Oktober über das Radio zu bewerben. Habe mich natürlich unendlich darüber gefreut und war natürlich auch neugierig wie er die Ansage formulieren würde. Hatte mir für diesen Tag eigentlich vorgenommen endlich wieder einmal am Manuskript meines neuen Romans zu arbeiten, versetzte mich gedanklich in eine schneebedeckte Winterlandschaft, überlegte Dialoge die während einer Fahrt durch ländliche Gefilde geführt werden können und eilte doch, von Neugierde getrieben um Punkt 10:00 Uhr zum Radioapparat.
„Nachrichten aus Bonn“ wurden mit fröhlich klingender Kennmelodie angekündigt und die weniger fröhlichen Nachrichten um das Gerangel der politischen Parteien um ein Regierungsprogramm, das endgültige Aus von Quelle-Versand und weitere Terroranschläge in Pakistan wurden verlesen. Danach wurde zurück nach Teneriffa geschaltet und die Stimme meines Freundes verkündete dass das Horoskop des Tages den Stieren zu äußerster Vorsicht bei geschäftlichen Abschlüssen rät. Nicht unbedingt aufbauend, doch da ich ohnehin nicht an die Magie der Sternendeuter glaube, auch nicht wirklich abschreckend. Der darauf folgende Wetterbericht war, gewohnheitsmäßig, freundlich. „Puerto de la Cruz, 23 Grad, Windgeschwindigkeit 3 kmh“. Ich beschloss also die Kissen auf die Terrasse zu tragen, sah, dass sich eine leichte Staubschicht am Boden breit gemacht hatte, holte Kübel und Besen und begann, natürlich noch immer aufmerksam dem Radio lauschend, die Terrasse zu putzen.
Ich muss schon zugeben, dass es ziemlich lange her ist, seitdem ich das letzte Mal Songtexte verfolgt habe und der Musik der Jetztzeit meine Aufmerksamkeit geschenkt habe, doch ich musste plötzlich an meine Eltern denken, die, wenn ich hingerissen dem „I love you, yeah, yeah, yeah“ lauschte, mich anflehten diese „Negermusik“ leiser zu stellen. Sicher bin ich nicht kompetent genug um ein Urteil über die heutige Musik zu fällen, aber mich irritieren die derzeit anscheinend aktuellen, von dröhnenden Bässen begleiteten, lauthals hinausgeschrieenen Aggressionen, Anklagen und Forderungen.
Trotz allem lauschte ich aufmerksam, versuchte gedanklich zurückzukehren in meine Winterlandschaft und den Frieden den sie ausstrahlt, ließ es jedoch bleiben da die im Rap-Stil, nur stockend gesprochene, Sehnsucht der Interpreten nach Frieden, Freiheit oder Liebe, von disharmonischen Gitarrenklängen begleitet, sich in meinem Kopf festgekrallt hatten. Die Nervosität die von mir Besitz ergriffen hatte, schlug sich auch nieder, dass aus den geplanten, liebevoll zu formenden Raviolis nur undefinierbare Teigtascherln wurden, die ich im Takt der aufpeitschenden Musik, am ganzen Körper zuckend, zusammen drehte.
In den heutigen Hitparaden werden wir kaum noch „Merci Cherie“ von Udo Jürgens, „in the summertime“ von Mungo Cherry oder „El condor pasa“ von Simon & Garfunkel finden, doch in meiner Erinnerung an Damals, haben wir mitsummen können, uns an den Texten erfreut oder ganz einfach nur geträumt. Vielleicht wären, bei Musik aus den 70ern, auch meine Ravioli bilderbuchreif geworden meint
Eure Wienerin
P.S.: Nach einem Anruf beim Radiosender erfuhren wir, dass die Ankündigung zur Autorenlesung bereits 2x gelaufen sei. Wahrscheinlich hat meine Seele zwischendurch gerade eine Atempause gebraucht um die „Negermusik“ zu verkraften.
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