weibliche Berge auf Teneriffa

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    #1

    weibliche Berge auf Teneriffa

    In den Alpen sind manche Berge für uns alle selbstverständlich weiblich, z.B. die Jungfrau, die Rote Flüh, die Höfats, die Elmauer Halt usw. sowie diverse Spitzen (mit Namenszusatz). Wahrscheinlich käme niemand auf die Idee, sie mit männlichem Artikel zu bezeichnen. Den bekommen nur die männlichen Berge wie der Eiger, der Mönch usw. Das ist im Spanischen nicht anders. Und so sind auf Teneriffa einige Berge weiblich, auch wenn dies die deutschsprachige Führerliteratur schlichtweg ignoriert, allen voran die Guajara, aber auch die Gala, die Fortaleza, die Tigaiga und ein paar weitere. Warum diese Namen weiblich sind, ist mir nicht näher bekannt (sieht man mal von der Guajara-Sage ab). Ich sehe darin gewachsene Besonderheiten der Inselkultur, die wir respektieren, übernehmen und pflegen können. Es ist niemandem damit gedient, alle spanischen Bergbezeichnungen kurzerhand männlich zu übersetzen. Mit ein paar weiblichen Bergen bleibt die Welt etwas bunter.

    lagarto66
    Biologe und Bergführer

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    #2
    Zuletzt geändert von miércoles; 28.07.2009, 10:15.

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      #3
      und dabei gibt es wohl kaum einen Berg der weiblicher aussieht als der Teide, besonders von der Nordautobahn aus gesehen in Richtung Westen fahrend ,
      ich verlieb mich jedesmal wieder in diese Schönheit ..

      immerhin heisst es ja LA monta?a

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        #4
        Zuletzt geändert von miércoles; 28.07.2009, 10:15.

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          #5
          Da hast Du vollkommen recht. Mich erinnert er auch immer daran, egal von wo ich ihn sehe. Aber da sich Teide von Echeyde = Hölle ableitet, wollen wir ihn mal lieber männlich lassen. ;-))
          lagarto66

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            #6
            Zuletzt geändert von miércoles; 28.07.2009, 10:15.

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              #7
              Zitat von miércoles Beitrag anzeigen
              DIE Hölle!
              ? EL infierno !
              Immer, wenn ich sage: "Heute esse ich nur Obst", fällt eine Schokolade vor Lachen aus dem Schrank und bricht sich die Rippen

              UM ZU VERSTEHEN, WARUM MACHEN ÜBERALL IHREN SENF DAZU GEBEN, MUSST DU LERNEN, WIE EINE BRATWURST ZU DENKEN

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                #8
                Zuletzt geändert von miércoles; 28.07.2009, 10:14.

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                  #9
                  Zitat von miércoles Beitrag anzeigen
                  Einigen wir uns auf "the hell"?
                  Passt hier irgendwie rein:

                  Eine Französisch-Lehrerin fragte ihre Klasse, ob "Computer" im
                  Französischen männlich oder weiblich sei.
                  Sie trennte die Klasse in zwei Gruppen auf, in eine reine Mädchengruppe
                  und in eine Knabengruppe.
                  Die Mädchen entschieden sich für "männlich", also "le computer".
                  Die Begründung:
                  1. Um überhaupt etwas damit anfangen zu können, muss man sie zuerst
                  anmachen.
                  2. Sie können nicht selbstständig denken.
                  3. Sie sollen bei Problemen helfen, aber meist sind sie das Problem.
                  4. Sobald man sich für ein Modell entscheidet, kommt ein besseres raus.

                  Die Knaben entschieden sich für "weiblich", also "la computer".
                  Die Begründung:
                  1. Niemand ausser dem Hersteller versteht ihre innere Logik.
                  2. Die Sprache, die sie zur Kommunikation mit anderen Computern
                  benutzen, ist für andere unverständlich.
                  3. Auch der kleinste Fehler wird langfristig gespeichert.
                  4. Sobald man sich für einen entschieden hat, geht das halbe Gehalt für
                  Zubehör drauf.
                  Immer, wenn ich sage: "Heute esse ich nur Obst", fällt eine Schokolade vor Lachen aus dem Schrank und bricht sich die Rippen

                  UM ZU VERSTEHEN, WARUM MACHEN ÜBERALL IHREN SENF DAZU GEBEN, MUSST DU LERNEN, WIE EINE BRATWURST ZU DENKEN

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                    #10
                    Hallo lagarto66,

                    kannst Du uns mehr über die Guajara-Sage erzählen oder uns einen passenden Link dazu geben? Ich stehe auf solche Geschichten. Vielleicht hast Du ja auch eine Buch-Empfehlung mit noch mehr Teneriffa-Sagen?

                    Grüße, Kai

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                      #11
                      Zitat von Kai Beitrag anzeigen
                      Hallo lagarto66,

                      kannst Du uns mehr über die Guajara-Sage erzählen oder uns einen passenden Link dazu geben? Ich stehe auf solche Geschichten. Vielleicht hast Du ja auch eine Buch-Empfehlung mit noch mehr Teneriffa-Sagen?

                      Grüße, Kai

                      es gibt ein buch
                      Kanarische Legenden
                      Berge, Inseln, Giganten
                      von Horst Uden

                      http://www.zech-verlag.com/deutsch/r...ech_verlag.htm

                      http://www.prolibri.de/?i=SMP1098801
                      ************************
                      Lieber Ratten im Keller
                      als Verwandte im Haus

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                        #12
                        ich finde interessant, welche berge / landschaften welche energien ausstrahlen.

                        hier mal ein paar beispiele, wie es sich für mich anfühlt:

                        - die vulkane, die ich kenne (vesuv, bromo auf java, gunung agung auf bali, teide), kommen mir alle eher männlich vor. ebenso übrigens auch die oben erwähnte guajara ...

                        - die toskana und der kraichgau (hügellandschaft zwischen karlsruhe und heilbronn) kommen mir eher weiblich vor

                        - die küstenlandschaft der algarve ist im grossen und ganzen weiblich - aber das capo st vincente ("südwestlichster punkt europas") eher männlich

                        - die irische westküste ist eher männlich, aber die halbinsel dingle samt dem zugehörigen berg eher weiblich

                        - der grand canyon (zumindest dort, wo man ihn als normaltourist besichtigen kann) ist eher weiblich, wie auch das engadin in der schweiz. während das tal von davos sich eher männlich anfühlt ...

                        - teno alto ist für mich eher weiblich, ebenso wie die gegend um den vulkan garachico (vulcano negro - beim grillplatz las arenas)

                        (so fühlt sich das alles für mich an ... )

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                          #13
                          Die Sage ist schnell erzählt. Sie war in den sechsziger Jahren durchaus noch auf der Insel populär und damals auch in deutschen Kreisen weit verbreitet. Das lag wohl daran, dass damals vieles noch sehr ursprünglich war und heutige touristische Highlights fehlten. So berichteten auch Reiseleiter selbstverständlich unterwegs auf den verschiedenen Bustouren von den alten Überlieferungen (es gab ja sonst wenig zu erzählen) und brachten die damals noch lebendige Tradition und gelebte, fremd erscheinende Kultur ihren Gästen näher. Damals wurde bei den Canadas-Touren die Guajara als zweithöchster Berg Teneriffas bezeichnet. Der viel höhere Pico viejo wurde noch nicht als eigenständiger Berg wahrgenommen. Und in diesem Zusammenhang erzählte man die Sage:

                          Zur Zeit der Eroberung der Insel durch die Spanier lebte eine Guanchenprinzessin Guajara, die mit einem Prinzen verlobt war. Dieser fiel in einem Gefecht mit den Spaniern. Guajara fand die Leiche ihres Verlobten und stieg voller Kummer und Verzweiflung zur Cumbre dorsal hinauf und ging von dort zur höchsten Felsklippe weiter, von der sie sich in den Tod stürzte. Seitdem ist diese Klippe (denn etwas anderes ist die Guajara eigentlich nicht) nach ihr benannt: Montana de la Guajara = Berg der Guajara. Ich habe auch gehört, dass man den Geist der Prinzessin in hellen Nächten dort oben beobachten kann. Im Gegensatz zu anderen Geistern schadet sie aber niemandem, sondern entfernt sich. Ich habe sie aber noch nicht gesehen; vielleicht bin ich zu wenig abergläubisch.

                          Selbstmorde durch Herabstürzen von einer möglichst hohen Klippe werden auch in anderen Zusammenhängen aus der Zeit der Eroberung von den Guanchen berichtet, z.B. von Beneharo, dem letzten Mencey von Anaga. Und obwohl die Urbevölkerung ausgerottet bzw. versklavt wurde und die spanischen Einwanderer keineswegs zimperlich waren, hat sich die Erinnerung an die große Verzweiflung der Guanchen bis heute erhalten. Dies ist umso erstaunlicher, als trotz gegenteiligen Wunschdenkens mancher Romantiker in wissenschaftlichen Untersuchungen (ethnologisch und genetisch) keine Reste und eindeutigen Abkömmlinge der Ureinwohner auf den Kanarischen Inseln mehr nachgewiesen werden konnten. Das kollektive Gedächtnis und die Erinnerung an das Leid sind auf die Eroberer übergesprungen und haben bei diesen zu einer kanarischen, manchmal neo-guanchischen Identität geführt.

                          Es gibt aus den dreißiger Jahren eine deutschsprachige Sammlung kanarischer Sagen und Legenden, die kürzlich wieder neu aufgelegt worden sind:

                          Horst Uden, Unter dem Drachenbaum, erschienen im Zech-Verlag.

                          Uden sprach perfekt Spanisch und hat sich die Sagen und Legenden damals von Bauern, Hirten und anderen Einheimischen erzählen lassen. Am 27.03.09 wird die Verlegerin Verena Zech das Buch in der Seniorenresidenz "Martina", Avda. Familia Betancourt y Molina 34 (ehemalige Avda. Generalisimo) in Puerto de la Cruz vorstellen und daraus vorlesen.

                          lagarto66

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                            #14
                            Danke! Jetzt habe ich was zu erzählen, wenn wir bald auf dem Gipfel stehen.

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