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    #21
    PEPE Teil1

    PEPE

    So schön sonnig es am Vormittag war, zogen dann doch gegen Mittag Wolken auf und Klauten uns die Sonne, der Wind frischte etwas auf aber laut unserem Navigationssystem und den Wettervorhersagen war kein Sturm angesagt in unserer Zone. Wir Diskutierten noch ob es nicht besser wäre die Segel zu raffen und nur mit Motorantrieb weiter zu fahren oder ob wir die Segel gehisst lassen um den Wind trotz Bewölkung voll auszunutzen und somit Treibstoff sparen für die Nacht. Wir entschieden uns für letzteres, denn keiner wollte so recht auf den Mast Klettern um die Segel zu raffen bei so einem Wetter auf ca. 22 Metern Höhe. Obwohl Joseph und Pablo gemeinsam mit Gianfranco, der ausgeschlafen hat, Anstalten machten wie damals die Piraten die bei jedem Wetter bereit waren den Naturgewalten zu Trotzen.
    Ich musste Grinsen als ich mich die 3 als Piraten vorstellte, wohlmöglich noch mit Enterhaken und Holzpfahl anstelle von Hand und Fuß, aber die drei sahen eher aus wie halbnackte Wilde mit Bunten Boxershorts und Sweatshirts. Ich grinste noch mehr, denn anscheinend fingen sie jetzt zu frieren an durch den Wetterumschwung, denn sie fingen an mit den Zähnen zu Klappern.
    Unter Deck war es immer angenehm Warm so das wir Morgens oder Abends in leichter Kleidung uns im Aufenthaltsraum versammeln konnten ohne zu frieren. Aber an Deck sah das ganze völlig anders aus.
    Ich ging wieder unter Deck denn Giulia wartete auf mich mit dem ?Unterricht?. Bevor wir anfingen gossen wir uns noch zwei Tassen voll mit Dampfenden Tee.
    Sie fragte mich ob ich etwas über das Segeln wisse, was die verschiedenen Ausdrücke bedeuten, wie man die Bereiche des Schiffes nennt usw. Ich sagte Ihr das ich vor langer Zeit mal einen Zweiwöchigen Segelkurs in Holland absolvierte und mehr nicht. Sie forderte mich auf das was ich noch kannte und konnte Ihr auf einer Skizze des Schiffes zu zeigen.
    Ich war nervös und versuchte angestrengt in meinem Gehirn die verbleibenden Wissensreste über das Segeln hervorzukramen damit ich nicht vollkommen blamiert vor Giulia ?dastehe?. Sie lächelte nur und half mir indem sie mich fragte wie dieser oder jener Teil des Bootes heißt. Da ging es schon leichter für mich und zeigte auf der Skizze wo das Heck, der Bug sei, wo Steuer- und Backbord ist, wo achtern ist usw.. Ich sagte ihr noch ein paar Kommandos und in welchem Zusammenhang sie stehen beim Segeln, wie z.b. Re/Halsen/Luufen/Hissen/Reffen/Spiken. Nur bei den verschiedenen Knotenarten da musste ich zugeben dass ich nur einen kannte weil der am leichtesten ging, den Achterknoten.
    Naja, für diesen Crashkurs im Segeln auf See denke ich, habe ich mich gut durchboxen können. Aber dennoch diese Nervosität in meinem Bauch lies nicht locker. Im Gegenteil ich war der Meinung das sie sich noch verstärkt hat. Ich dachte noch das ich vielleicht sensibel auf das Wetter reagiere aber dem war nicht so. Bis ich merkte dass ich unbedingt an Deck sein wollte trotz der etwas schlechten Wetterverhältnisse. Als endlich Giulia fertig war mit ihrem Unterricht, und sie bemerkte das ich die letzten Minuten nicht mehr so richtig mithörte, kam Marcia herein gestützt von Sandra. Beide sahen aus als ob sie einen starken Kaffee gebrauchen würden, denn sie sahen etwas blass aus um die Nase. Marcia sah mich an und lächelte etwas krampfhaft während Sandra sich um sie kümmerte indem sie ihr Tee einschenkte der sie wärmen sollte. Marcia hielt die Tasse mit zitternden Händen, und ich fragte Sie ob sie vielleicht Krank wäre, während ich Aufstand und zum Ausgang ging verneinte Sandra meine frage die für Marcia sprach. Sie meinte das Marcia und Marcella auf einmal sehr Nervös wurden während der Fahrt und zwar so stark das Ihnen fast übel wurde. Auch ich erzählte Ihr das es mir ähnlich so erging aber ich mich noch unter Kontrolle hätte um sich nicht gleich an der Reling übergeben zu müssen. Die Armen Mädchen, sie so leiden zu sehen. Und das komische dabei ist das wir nicht einmal hohen Seegang hatten der ja dann logischerweise die Ursache unseres unwohlseins wäre. In mir kam so eine Ahnung auf, den gerade fiel mir ein bericht ein den ich in einem meiner Bücher über Delfine las, das einige Menschen die eine Begegnung mit mehreren oder einzelnen Delfinen hatten, sich zuvor sehr nervös und aufgeregt verhielten, ja sogar sich übergeben hatten und das noch bevor sie die Tiere sahen oder ins Wasser gingen. Ich kam einfach zu

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      #22
      PEPE Teil 2

      .....dieser Schlussfolgerung weil alle Teilnehmer dieser Reise mich eingeschlossen nicht Seekrank sind, dazu kommt noch das eben der hohe Seegang fehlte der ja meistens Ursache ist für die Seekrankheit, und ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen dass wir etwas Verdorbenes gegessen hätten den dann wären ja alle betroffen gewesen. Aber wenn ich meiner Ahnung recht geben sollte, dann frage ich mich wieso das nicht schon früher eingetreten war und zwar als Marcia und ich die erste Begegnung mit Delfinen in der Nacht hatten?? Warum haben wir uns da nicht schlecht gefühlt? Vielleicht haben sich ja die Delfine in der Nacht auch ?Mental? an uns herangeschlichen um dann ganz plötzlich in der nähe des Schiffes aufzutauchen ohne ?Voranmeldung?. Vielleicht kommt ja jetzt eine noch größere Herde auf uns zu und kündigt so ihr ?kommen? an indem sie versuchen uns Mental zu ?erreichen?, und da wir Menschen ihre ?Sprache? nicht oder nur Teilweise verstehen, reagieren wir eben unbewusst mit unserem Körperverhalten, durch Nervosität, Aufregung, erhöhte Sensibilisierung, Übelkeit, oder durch plötzliches Lachen oder Weinen, ein jeder reagiert unterschiedlich darauf, weil unser Körper unser Organismus oftmals auf Schwingungen reagiert die unser Logisch denkender Verstand nicht verarbeiten oder gar begreifen kann.
      Die Häufigkeit der Begegnungen passieren meistens nur bei Frauen und Kindern, und weniger bei Männern. Vielleicht weil wir Männer weniger sensibler sind als Frauen?? Aber auch da will ich nicht behaupten dass alle Männer ?Unsensible Trottel? sind im Umgang mit Situationen im allgemeinem. Zumindest ich möchte nicht mehr dazugehören denn eben durch meine Unsensibilität habe ich viele Situationen falsch eingeschätzt und mich dementsprechend Verhalten was dann meistens zu einem ?Desaster? führte, für mich und meinen Mitmenschen. Da kamen mir einige Erlebnisse sofort in den Sinn die nicht einmal so lange zurücklagen wie z.b. meine damalige Beziehung mit Jeannette betraf oder aber auch in meinem Beruflichen Umfeld. Einmal mehr fragte ich mich, warum ich mich so daneben benahm, was hat mich veranlasst anders mit meinem Umfeld umzugehen als ich es tatsächlich wollte? Nur um mich der Masse anzupassen wie ?sie? es von mir erwartet? Um es allen anderen ?recht? zu machen ohne Achtung auf meine wirklichen Bedürfnisse und die meiner Mitmenschen, und dabei komplett die Umstände falsch interpretiert?................ Bin ich deswegen Krank geworden???

      Ich war so vertieft in meinen Gedanken das ich Giulia nicht bemerkte die versuchte an mir vorbeizukommen. Erst Ihre Frage, ob alles in Ordnung sei mit mir, holte mich aus meinen Gedankengängen heraus. Etwas verwirrt sagte ich Ihr dass mit mir alles ok sei, und schaute dabei zu Boden.
      Ich beschloss innerlich in mich hineinzuhorchen und versuchte mich zu beruhigen denn ich spürte wie sich dieses komische Gefühl in mir sich verstärkte und hörte im Hintergrund ein lautes Atmen und schluchzen. Ich drehte mich um und sah Sandra und Marcia wie sie sich die Hände hielten und weinten. Warum Weinen die jetzt denn?? Geht es den beiden schon so übel?? Und wo ist Marcella?? Sie könnte mir und den beiden Frauen sicherlich irgendwie helfen.
      Mirca erschien im Ausschnitt des Eingangs und rief uns zu wir mögen doch alle rauskommen an die Frische Luft damit es uns besser geht. Sicherlich hat Giulia den anderen Mitgeteilt wo wir waren und wie wir uns momentan fühlten.
      Wo Sie recht hat, hat Sie recht sagte ich in den Raum sprechend und forderte die beiden auf auch raus zu kommen vielleicht geht es uns ja dann tatsächlich besser, wer weiß.
      Ich ging als erster die Stufen hoch und schnappte noch im vorbeigehen die Schwere gefütterte Seemannsjacke vom Kleiderhaken, die ich mir dann anzog als ich schon am Ausgang war. Ich spürte den Wind der etwas aufgefrischt hat und schloss für einen kurzen Moment die Augen und begann die frische Luft tief Einzuatmen. Als ich meine Augen wieder öffnete und über das Deck nach vorne schaute schien es mir als ob ich dieses ?Bild? schon mal gesehen hätte. Die Farben, das Wetter, die Tageszeit, alles kam mir so vertraut und bekannt vor, woher nur? Ich machte mir nicht die Mühe nachzugrübeln woher ich dieses Szenario kannte, und ging entlang der Reling zum Bug hin wo Gianfranco und Matteo dabei waren die Taue zu ordnen für den Fall das wir schnell reagieren müssen wenn es ein bisschen ?brenzlig? werden sollte, den hier auf hoher See kann alles passieren, so wie jetzt z.b. der Wetterumschwung und die plötzliche Graublaue Färbung des Meeres.

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        #23
        PEPE Teil 3

        ........Eine unheimlich-magische Atmosphäre herrschte an Bord. Etwas war im kommen und wir alle spürten es genau, nachdem ich den beiden Männern zur Hand ging, und sie gleichzeitig fragte ob sie etwas spürten was Ihnen ?fremd? und ungewohnt vorkam in den letzten Minuten. Matteo sagte mir das er etwas Magendrücken hätte und es aber unter Kontrolle hätte indem er sich durch die Arbeit ablenken ließ, während Gianfranco etwas besorgt war was das Wetter betraf (AHA, dachte ich - wie ich es schon Ahnte?..ein jeder spürte etwas auf seine weise)???????????
        Ich fragte wo Marcella und der Rest der Gruppe wäre und bekam als Antwort nur einen Fingerzeig in Richtung Brücke wo es noch einigermaßen ?geschützt? war. Carlo und Joseph sah ich am Heck die die ganzen Geräte abdeckten und sicher verstauten damit nichts beschädigt wird. Ich sah in etwas verkrampft konzentrierte Gesichter, keiner der beiden redete ein Wort. Es schien als ob alle hier nicht sprechen wollten und ich der einzige wäre dem nach sprechen zumute war...........?komisch.
        Als ich die Leiter die zur Brücke führte erreichte, hörte ich angeregtes Plappern der Mädchen die sich anscheinend dort auf der kleinen Brücke ein ?Kaffeekränzchen? veranstalteten ; so kam es mir zumindest vor, nach der Lautstärke Ihrer Stimmen nach zu Urteilen die ich ja bis hierher, wo ich stand, hörte.
        Als mich die anderen sahen, verstummten sie kurz und somit hatte Marcella Gelegenheit gehabt mich anzusprechen. Bleich sah sie aus im Gesicht, wie die anderen, ich nickte noch Mirca zu die diesmal die Brücke besetzte und somit der ?Cäpt´n? war, bevor ich mich Marcella zuwandte um Sie zu fragen was heute los ist mit uns allen. Sie schaute mich mit demselben Blick an wie auf der Autofahrt als ich mich aus dem Fenster lehnte und meinen Gedanken nachhing.
        Sie fragte mich zuerst was ich momentan in mir fühle. Ich fing an zu stottern weil ich mit dieser Frage nicht gerechnet hatte und schaute ein bisschen überrascht drein. Automatisch hinterfragte ich in Gedanken was Marcella damit sagen wollte, in dem Moment stupste sie mich mit dem Fuß an mein Schienbein weil sie merkte wie ich grübelte und gleichzeitig stotterte und sagte nur ?nicht denken was du sagen willst, sag es einfach, stell dich nicht selber in den Weg?.
        Ok dachte ich dann sag ich es einfach auch auf die Gefahr hin das ich ausgelacht werde. Ich erzählte Ihr über meine Ahnung oder vielmehr über mein ?Bauchgefühl?, das etwas auf uns zukommt und uns schon vor der eigentlichen Ankunft, mental zu erreichen versucht, einfach ein ?Hallo? sendet und das ich der Meinung bin das es etwas mit Delfinen auf sich hat. Ich erzählte Ihr von dem Erlebnis das Marcia und ich in der Nacht hatten. Marcella winkte nur ab und sagte das sie und die anderen es schon mitbekommen haben und auch gesehen haben was da passierte, aber nicht hinzugekommen sind weil sie der Meinung waren das sie nur stören würden und Sandra sagte noch das sie mich, nachdem Marcia wieder unter Deck ging um zu schlafen, gesehen hat wie ich auf den Planken dasaß und still Geweint habe bevor ich mich hinlegte, zumal sie noch gehört hat wie ich betete.
        Ich war baff, was ich da hörte hat mich einerseits erschreckt auf den einfachen Fakt hin dass man hier auf dem Schiff fast keine privacy hat aber andererseits habe ich mich aufgehoben gefühlt weil Menschen sich mir mitteilten, offen ohne jegliche Zweideutigkeit oder Erwartungshaltung, dennoch Liebevoll das Gefühl vermitteln das man sich wegen seiner Gefühle und Emotionen und Gedanken, sich nicht zu schämen braucht oder gar sich zurückzieht, egal wer oder was man ist ob man sich vorher schon kannte oder nicht. Ich möchte fast sagen, das ich geliebt wurde um meiner selbst willen und nicht um das was ich kann oder tue. Wenn doch nur alle Menschen so wären, dann gäbe es keinen Emotionalen Schmerz, dann gäbe es keine Ängste oder Zweifel oder Resignation über sich selbst und über andere.
        Marcia legte ihre Hand auf meinem Arm und drückte Ihn sanft und ich fühlte wie sich ein ?Kloß? in meinem Hals bildete, weil mir nach Heulen zumute war und das mich jemand Festhält. Niemand sagte etwas, man ließ mir Zeit, zeit meine Verletzbarkeit zu erkennen und zu fühlen, zeit um zu wissen dass ich nicht allein bin. - Jeannette wo bist Du? Ich vermisse Dich sehr. Ich vermisse mich sehr. Musste es wirklich soweit kommen? - . Ich schaute Marcella und den anderen beiden in die Augen und drehte mich um weil Joseph noch hinzugekommen ist und mich nur anlächelte, Marcia hielt mich immer noch am Arm fest und ich wollte gerade ihre Hand wegnehmen bevor ich die Brücke verließ, aber soweit kam ich nicht.

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          #24
          PEPE Teil 4

          .......Sandra und Joseph waren die ersten die mich umarmten, dann Marcia und Marcella. Ich war umringt von den Leuten die ich nicht ?kannte? und ehe ich es mir versah sagte Sandra, das ich meinen Schmerz in mir freien lauf lassen soll, und strich mir dabei sanft über meinen Kopf. Joseph meinte mit leiser Stimme das es auch gut ist seinen Schmerz raus zulassen und die Dinge oder Ursachen dafür ruhig auch beim Namen nennen. Ich lehnte meine Stirn gegen die von Marcia die mich anschaute und mich fest umarmte wie die anderen. Ich schluchzte während der Kloß in meinem Hals immer dicker wurde bis ich es nicht mehr aushielt und meinen Schmerz zugab und unter weinen, schreien, stottern, ich meine ganze Enttäuschung und Angst über alles und jeden der mich verletzte raus ließ, und meine wirklichen Wünsche und Sehnsüchte laut aussprach und dabei offen meine eigene Schwäche eingestand. Die Gruppe hielt mich, sie hörte mir zu, sie schaute mich an und teilte meinen Schmerz mit mir über meine Krankheit über meine Trennung über meine Ängste wie es wohl weitergehen wird, indem ich zum ersten mal liebevolle tröstende Ehrlichgemeinte Worte bekam, die ich noch nicht einmal von der Person bekam die sich von mir, in meiner schwersten Situation, entfernte und mich verletzte weil sie nichts riskieren wollte im Leben, und Angst davor hatte etwas zu wagen und sie sich deswegen hinter Ihrem Egoismus versteckte, ihr ganzes Leben lang nur um Ihre eigentliche Unsicherheit dadurch zu überdecken.
          Die Gruppe drückte mich und ließ mich spüren was es heißt angenommen zu werden ohne irgendein Vorurteil, ohne Bedingung ohne Erwartungen.
          Mir tat langsam die Brust weh vom an-sich-drücken-und-sich-austoben. Mir schwirrte der Kopf und ich sagte mit heiserer Stimme dass ich jetzt etwas zum Trinken bräuchte. Joseph nahm die Thermoskanne von Mirca und goss mir etwas Tee in einem Plastikbecher ein den ich Dankend mit zitternden Händen entgegennahm und aus dem Becher Trank. Ich ließ den warmen Tee in meinem Mund fließen und hielt ihn für eine weile in der Mundhöhle bevor er wie Balsam durch meine Speiseröhre rann.
          Sandra reichte mir noch ein Taschentuch während fast gleichzeitig Marcella und Joseph mich fragten wie ich mich jetzt fühle weil sie beide gespürt haben wie sehr der belastende Seelische Druck in mir herrscht den ich bis jetzt ständig ignorierte und verdrängte zum Vorteil und wohl der ?Anderen?. Ich fühlte mich mental erschöpft und gab zu dass noch etwas in mir ist mit dem ich fertig werden muss aber das mir dieses kollektive umarmen sehr viel Geborgenheit und Zuflucht gab die meine Seele ?gestreichelt? haben mit lieben ehrlichen Worten.
          Sandra fragte mich noch was es mit dieser Jeannette genau auf sich hatte die zuletzt in meinem Lebensweg trat. Ich dachte ?soll ich über Sie Erzählen?? ?soll ich nicht?? ?würde das Thema Jeannette mir in irgendeiner weise helfen??. Ich sagte nur das mir diese Frau sehr viel bedeutet, ich aber wegen meiner und Ihrer Seelischen Disharmonie, wir vieles falsch gemacht haben und mich für Sie immer Entschuldigt habe. Ich liebe Jeannette noch immer aber ich bin mir nicht sicher ob sie mir jemals wirklich verzeihen kann für mein Verhalten Ihr gegenüber. Marcia schob sich vor und legte während ich sprach Ihre Hand auf meine Brust um mein Herz zu fühlen. Sie nickte Marcella mehrmals zu und lächelte. Ich schaute beide an und fragte was Marcia damit sagen wollte. Joseph der Marcia´s Handzeichen verstand sagte mir dass ich wohl tatsächlich Jeannette sehr mögen würde denn sonst würde mein Herz nicht rasen wenn ich über sie redete ohne tiefe Gefühle für sie dabei zu haben.
          Da hat Joseph und Marcia genau ins ?schwarze? getroffen was Jeannette und mich betraf.
          Wir gingen hinaus auf Deck um die Brise des Meeres auf unseren Gesichtern zu spüren und Marcella sagte das es langsam Zeit wäre für die Mittagspause. Ich schaute auf meine Uhr auf der es fast 13 Uhr schlug, und mein Magen meldete sich auch schon geräuschvoll, und fragte die anderen Mitglieder wer diesmal Kocht.
          Im selben Moment rufte Carlo uns ?a tavola? und wir beeilten uns unter Deck zu gehen um sich im vorgewärmten Aufenthaltsraum sich an den Tisch zu setzen wo schon einige Dampfende Töpfe standen die darauf warteten geleert zu werden.
          Es gab diesmal Minestrone mit viel Brot dazu, alle wurden andächtig still beim Essen und nur das kratzen des Löffels und das Leise schmatzen und schlürfen hörte ich und schaute verstohlen jeden einzelnen an. Gianfranco stand auf und sagte das er Mirca einen vollen Teller bringen würde weil sie noch auf der Brücke ist bis Ihre Schicht vorbei ist. Sandra schnitt noch ein paar ......

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            #25
            PEPE Teil 5

            ......Scheiben Brot ab und gab sie Gianfranco für Mirca. Die Minestrone wärmte unsere Körper und langsam fühlten wir uns wohler während wir ?Auftauten?.
            Mir fiel ein das die Nervosität die ich vorher verspürte nicht mehr in mir vorhanden war, ich schaute Sandra, Marcia, und Marcella an die jetzt weniger verstört wirkten als zuvor, das merkte ich weil sie einen riesigen Appetit beim Essen zeigten. Ich weiss nicht ob sie es an sich selber bemerkt haben aber wenn nicht , dann wollte ich sie nach dem Essen darauf ansprechen.
            Dampfend stand der Topf vor mir und lud mich ein mir noch eine Portion Minestrone zu schöpfen. Ich fragte in die Runde ob noch jemand einen zweiten Nachschlag haben wollte. Joseph, und Carlo wollten noch etwas davon und so teilte ich den Rest des Inhalts gleichmäßig unter uns Seebären auf und Joseph schnitt noch ein paar Brotscheiben für jeden von uns ab.
            Ich wollte gerade den ersten Löffel mir in den Mund schieben, als wir alle plötzlich das Laute Pfeifen vernahmen??.. lang, schrill??.
            Wir dachten das vielleicht auf Deck Gianfranco Pfiff, aber so wie sich der Pfiff anhörte konnte das nicht von Ihm kommen. Auf einmal hörten wir Gianfranco rufen, wir mögen so schnell wie möglich rauskommen. Mattheo und die anderen machten sich auf dem Weg nach oben während ich noch an meinem Platz saß und wartete bis sich der Raum leerte damit ich auch an Deck gehen konnte. Als ich aus der Luke ins freie trat wechselte das Wetter geradezu im Minutentakt, von leicht bewölkt bis hellgrauer Himmel war fast alles vertreten was der Wettergott hergab. Man merkte ein bisschen das in den höheren Luftschichten der Wind um einiges an Kraft zunahm und so die Wolken vor sich her jagte, während hier unten nahe der Meeresoberfläche es relativ ruhig zuging.
            Ich spürte ein starkes ziehen in der Magengegend, vielleicht habe ich doch etwas zu viel oder zu schnell gegessen, dachte aber nicht daran das es vielleicht mit der Nervosität im Zusammenhang stand die ich vor dem Essen spürte.
            Ich sah wie die anderen sich vorne am Bug versammelten und somit meine Neugier weckten. Ich schlenderte zu Gianfranco hin und fragte leise was los sei. Er lächelte kurz und sagte das er ein großes Delfinmännchen gesichtet hätte das neben dem Schiff aus dem Wasser schoss. Aber das besondere daran war nicht die Größe des Tieres sondern vielmehr das er nicht in Begleitung war. Normalerweise schwimmen Delfine immer in kleinen bis großen Gruppen zusammen, und es stimmt das sich dann die jugendlichen Männchen sich von der Gruppe trennen damit sie ein geeignetes Weibchen finden, in einer anderen Gruppe, und dafür auf Wanderschaft gehen. Vielleicht hat Gianfranco ja gerade ein solches Exemplar gesehen weil wir rein zufällig auf seiner Route sind.
            Mattheo der sich daran gemacht hat die Unterwassermikrofone ins Meer zu hängen, hörte konzentriert an seinem Kopfhörer um eventuelle Laute und Geräusche von Delfinen zu hören, und beobachtete dazu den Oszillator an dem die Mikrofone angeschlossen waren.
            Meine Nervosität stieg mit jedem Moment des Wartens, auf das Auftauchen dieses Einzelgängers der plötzlich weg war. Wir alle hatten uns in der Zwischenzeit vorne am Bug versammelt wo das Säugetier zum ersten mal gesichtet worden war. Wir schauten öfter hinüber zu Mattheo um zu sehen ob wenigstens er erfolg hat beim suchen, aber es kam nur ein Schulterzucken von ihm. Wir alle schauten angestrengt übers Wasser um vielleicht die Rückenfinne des Delfins zu erkennen, denn nach den Beschreibungen von Gianfranco zufolge müsste es ein relativ Großes Männchen sein. Ich schloss meine Augen und versuchte mich zu entspannen weil mich etwas in meiner nähe störte und mir Unbehagen gab.
            Ich versuchte diesen Delfin, mental zu begrüßen, ich wollte ihm unsere absichten darstellen damit er keine scheu hat vor uns. Ich wartete dann ab ob ich eventuell eine Antwort bekäme und lauschte. Nichts tat sich und man sah mir meine Enttäuschung an, als ich meine Augen nach ein paar Minuten öffnete, sah ich das sich die anderen entlang der Reling auf den Boden hockten und sich unterhielten. Mit Ausnahme von Marcia und mir stand niemand mehr auf den Beinen. Ich drehte mich um und wollte zu Marcia gehen als sie anfing sich auch hinzusetzen, um ihre Hand über den Bootsrand ins Wasser zu halten wenn die anrollenden Wellen am Schiffsrumpf empor glitten.
            ?Was war da los??? Fragte ich mich innerlich, ?wieso setzt du dich nicht auch noch hin wie alle anderen??? , ich stand da und wusste im ersten Moment gar nicht was ich machen sollte, also ......

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              #26
              PEPE Teil 6

              entschloss ich mich meinen alten Fotoapparat zu holen um ein paar Bilder zu schießen von der Gruppe.
              Ich ging wieder unter Deck zu meiner Kajüte und kramte in meinem Koffer nach der Kamera als ich über mir die anderen hörte wie sie auf einmal aufgeregt redeten und anfingen mich zu rufen indem sie auf die Planken Klopften. Ich lief so rasch ich konnte mit der Kamera aus der Kajüte und nahm die stufen zum Deck in Großen Schritten. Als ich ungefähr die Hälfte der stufen hinter mir hatte hörte ich schon wieder diesen lang gezogenen Pfiff der jetzt Lauter klang als vorher. Gleichzeitig hörte ich ein lang gezogenes ?ohhhhh?. Ich beschleunigte meine Schritte, ja ich rannte fast sogar weil ich spürte das da draußen etwas war das mich mehr anzog als alles andere bisher erlebte. Meine Gefühle gingen in mir rauf und runter, mein Herz klopfte wie verrückt, Musik schoss durch meine Gedanken, ich brodelte wie ein Topf heißer Suppe der kurz vor dem Überlaufen war. Drei stufen noch und dann bin ich draußen an Deck, der Moment kam mir unerträglich lang vor, als ob ich in Zeitlupe einen Schritt nach dem andern machte. Zwei Stufen noch und ich hörte wieder diesen Pfiff und gleich danach das Geräusch das entsteht wenn etwas ins Wasser fällt. Die letzte Stufe, ich ?filterte? alle anderen Geräusche aus und Konzentrierte mich nur auf diesen Pfiff der sich Wiederholte. Ich stand am Ausgang und wollte in Richtung Bug gehen als ich plötzlich von Mattheo gestoppt wurde der mit mir am Ausgang zusammenprallte. Er hielt sich an mir fest und sagte mit lauter stimme wo ich geblieben bin denn er habe jetzt auch den Delfin gesehen und war anscheinend überrascht über seine Größe.
              Ich hörte Ihn nur noch wie durch Watte sprechen während er mit mir zum Bug ging wo die anderen waren. Ich erkannte meine Umwelt wie durch einen Dicken Durchsichtigen Vorhang, ich sah wie die anderen sich freuten, und immer wieder zeigten sie aufs Meer hinaus wo sie das Tier gesehen haben, aber ich hörte nichts. Ich nahm visuell alles wahr doch akustisch drang nichts zu mir hindurch. Spielte mir mein Gehirn jetzt etwa einen schlechten streich? Ich versuchte zu sprechen aber ich kriegte meine Lippen fast nicht auseinander, ich blickte über das Meer wo die anderen ständig hinzeigten und dann sah ich Ihn.

              Ein mächtiger Körper schwang sich mit Eleganz aus dem Dunkelblauem Wasser, senkrecht in die Höhe schwebend. Er hatte dunkle, fast schwarze Brustflossen. Ein grau gefleckter Körper wobei seine Augen und die Rückenfinne dieselbe Färbung hatten wie seine Brustflossen. Die klare Seitenlinie die die Grenze der Farbe des Oberkörpers mit der Farbe seines Weißen Bauches darstellte. Seine Muskeln die sich an seinem Körper abzeichneten und mir eine ungefähre Ahnung gaben wie Kräftig dieser Delfin war. Er öffnete seinen Schnabel wo ich seine Zähne sah, klein, spitz, Kegelförmig, und ließ abermals seinen Erkennungspfiff ertönen. Er bäumte sich in der Luft auf um dann mit dem Rücken zurück ins Wasser zu Klatschen. Ich stand, wie so schön der Volksmund sagt, da und schaute ?blöd aus der Wäsche? mit offenem Mund und konnte nur noch staunen mit welcher Leichtigkeit und Eleganz sich dieser Delfin bewegte, so als ob keine Barrieren für Ihn da wären.
              Ich vergaß vollkommen zu fotografieren eben weil mich dieser eine Delfin in den Bann zog. Irgendwie schaffte ich es dennoch einige Fotos zu machen, genau in dem Moment wo er aus dem Wasser sprang und hoffte innerlich das die Bilder gut geworden sind. Ich schaute auf meinen Fotoapparat nachträglich ob ich überhaupt eine Filmrolle eingelegt hatte, denn es ist mir manchmal schon passiert dass ich beim Fotografieren den Film einzulegen vergaß.
              2 , 3 mal sprang der Delfin über dem Wasser und wir bemerkten das sich sein Bauch Rosafarben färbte. Ich lächelte den dies war ein Zeichen das der Delfin aufge- und erregt war ja fast euphorisch wirkte. Mir war noch unwohl in der Magengegend was mir meine Nervosität verursachte. Trotz der Kraftvollen Schönheit des Delfins der uns in den Bann zog, musste ich mich irgendwo hinsetzen wo ich meine ruhe hatte, denn alle anderen um mich herum lachten und redeten laut durcheinander und genossen die Show des Tieres.
              Ich schlich mich auf die andere Seite des Schiffes wo niemand war und setzte mich auf dem Vorderschiff wo die Dachluken der Kabinen waren. Niemand bemerkte mich und so konnte ich erst einmal tief ein und ausatmen um meiner Nervosität Herr zu werden, so dachte ich zumindest.

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                #27
                PEPE Teil 7

                Es war still und ich hörte nicht mehr das Pfeifen des Delfins, wohl aber noch die aufgeregten Stimmen der anderen die langsam akustisch ab ebbten.
                Es kehrte Ruhe ein, aber ich traute dieser Ruhe nicht, und ich sollte Recht behalten.
                Ich stand nach ein paar Minuten auf und ging zur Reling um das Meer zu beobachten, einfach so.
                Ich schaute nach unten wo das dunkle Meerwasser vom Bug des Schiffes geteilt wurde und hätte ich mich dabei nicht an der Reling festgehalten dann wäre ich vor schreck ins Wasser gefallen.
                Denn genau in dem Moment schob sich ein Dunkler schatten, nur wenige Meter von der Bordwand entfernt, mit einer unglaublichen Geschwindigkeit aus dem Wasser. Und inmitten einer Fontäne aus dicken Wassertropfen, Gischt. Licht und Schatten, erklang in meinen Ohren das hohe Pfeifen desselben Delfins, wobei ich das Gefühl hatte das mir gleich das Trommelfell platzen würde, so laut war der Pfiff.
                Ich bekam Angst den ich hatte noch nie zuvor einen so großen Delfin gesehen der schätzungsweise fast 400 Kg wiegen durfte und eine stattliche Größe von ca. 2,5 Metern aufwies. Er könnte sicherlich es leicht mit einem Hai aufnehmen wenn es darauf ankam.
                In dem Augenblick als er den höchsten Punkt seines Sprunges erreichte, drehte er seinen Kopf leicht zur Seite so das ich direkt in seine Augen blicken konnte.
                In diesem Moment merkte ich das Worte hier an dieser stelle meiner Reise nicht annähernd das wiedergeben können was ich jetzt erlebte und intensiv spürte.
                Er sah mich an und ich fühlte das er mir bis in die hinterste ?Ecke? meines Seins, meiner Seele blickte. Ich sah dieses Lebendige Funkeln in seinen Augen, streng und gleichzeitig Gütig, eine noch nie dagewesene Sanftheit und Weisheit strahlten diese Augen aus, deren Blick mich durchbohrten und mein innerstes zum beben brachte. Ich zitterte am ganzen Körper und meine Hände verkrampften sich noch mehr an der Reling so stark das meine Fingerknöchel die Haut meiner Hände schmerzhaft spannten. Ich hatte Furcht und ein dicker Klos wuchs in meiner Kehle an. Meine Stimme versagte, ich wollte gleichzeitig schreien und weinen, mich schüttelte es regelrecht vor Emotionen die versuchten unkontrolliert Ihren weg aus mir heraus zu bahnen. Angst, Freude, Verwirrung, Hilflosigkeit, Erfurcht, Hoffnung, Frieden, immense Sehnsucht, Liebe, Freundschaft, Glückseeligkeit diese Gefühle sprudelten aus mir heraus und umwoben mich gleichzeitig wie eine durchsichtige Sphäre in der nur ich und dieser mächtige Delfin waren.
                Wie in einer Zeitlupeneinstellung sah ich wie das Tier mit einem Lauten Pfiff ins Meer zurückplatschte und ich dabei noch einige salzig schmeckende Tropfen abkriegte die mein Gesicht Trafen. Er war nicht mehr zu sehen und so nahm ich an das dieser Delfin uns nicht mehr begleitete, es wäre zu schön gewesen wenn dem so wäre.
                Ich konnte mich nicht bewegen, mein Körper kam mir schwer und plump vor im Gegensatz zum grazilen Körper des Delfins. Es kostete mich einige Anstrengung um überhaupt meinen Fuß zu heben bevor ich anfing zu gehen. Ich hörte hinter mir die leise Stimme von Joseph der mich fragte was passiert sei. Anscheinend hat es niemand gesehen was ich gerade erlebte. Ich drehte mich nicht einmal zu Ihm um sondern ging mit ?schweren? schritten zum Heck des Schiffes. Ich ?krächzte? nur noch Ihm zu das alles in Ordnung sei und ich mich nur ein bisschen matt fühlte. Mir kam mein Körper wie ein Roboter vor wobei ich im Kopfteil saß und versuchte mit all den Knöpfen, Schaltern und Hebeln zurecht zu kommen um diesen Körper Koordiniert in eine Richtung zu bewegen. Als ich am Heck des Schiffes ankam setzte ich mich hin und blickte in den etwas bewölkten Himmel wo die Sonne ab und zu hindurch schien und ihre Strahlen wie durchsichtige leuchtende Säulen auf das Meer herab sandte. Ich erholte mich in der stille wobei das einzige Geräusch das Rauschen des Wassers war. Ich hatte immer noch die letzten Ereignisse von vorhin in meinem Kopf und freute mich immens über diesen doch sehr intensiven Kontakt mit diesem Delfin. Dennoch war ich noch Durcheinander was meine Reaktionen betraf als er mich tief anschaute. Er war so stark so lebendig ich könnte fast behaupten so ?feurig? wie Peperoncino. Da fiel mir der Name ein, denn ich wollte Ihn nicht nur ?Delfin? nennen aber ich konnte genauso gut Ihn nicht mit den Namen eines Gemüses ?taufen?. Ich spielte in Gedanken mit diesem Namen und kürzte ihn ab? ?PEPE.
                Es geschah dabei etwas wundersames (zumindest für mich). Ich hatte den Namen Pepe schon in meinem Kopf formuliert ihn aber noch nicht akustisch ausgesprochen gehabt. Ich wollte Pepe Danken für diese Begegnung mit Ihm wobei ich noch am rätseln war, welche Bedeutung sie für mich hatte. Ich stand auf und ging vorsichtig ans ende des Hecks wo die Gischt des Meeres durch die Fahrspur der Brigg noch stärker war. Bevor ich meine Gedanken in die Tat umsetzte schaute ich nach links und Rechts von mir um mich zu vergewissern dass niemand mich beobachtete. Ich schaute auf das tiefblaue Wasser und sprach ein kleines Dankgebet an Ihn. Als ich zu der stelle kam wo ich seinen Namen laut Aussprach, da explodierte vor mir das dunkle Wasser und Pepe ?flog? in einem Halbbogen laut Pfeifend durch die Luft bis er wieder ins Meer hinein glitt. Diesmal blieb es nicht mehr bei einem Sprung. Kaum tauchte Pepe ins Wasser sprang er auch schon wieder von einer anderen Seite heraus und schlug Saltos während er schnatterte und quiekte. Jedes Mal wenn ich seinen Namen rief vollführte er Sprünge und Saltos die noch spektakulärer und waghalsiger waren als die vorherigen.
                Ich lachte und freute mich wie ein kleines Kind und sprang in Gedanken mit Ihm durch die Fluten. Klatschend und freudig aufgeregt rief ich Pepe der darauf auch prompt reagierte.
                Bis ich auf einmal eine Botschaft in meinem Kopf spürte?????????SPRING??????
                Was war das??? Springen?? Wohin?? Warum?? Ins Wasser??..........es ist schon sehr verwunderlich für mich gewesen wie viele Fragen mir auf einmal einfielen bei dieser Botschaft????SPRING??? Ich war verwirrt und dachte das es pure Einbildung war was in meinem Kopf vorging und suchte wieder einmal nach einer rationalen Erklärung für diese Situation. Mir wurde auf einmal so schwindelig dass ich mich nicht mehr auf den Beinen halten konnte, ich torkelte von der Reling weg und wäre beinahe noch über meine eigenen Füße gestolpert. Ich schloss meine Augen und ?sah? ein Kaleidoskop an Flecken die entlang meiner Augenlider in einem Farbenspiel zwischen Dunkelblau, Rot und Schwarz, Hell und Dunkel über meinen Augäpfeln rasch dahin glitten um immer neue Formen zu bilden. Ich hörte mein Blut in meinen Adern gleichzeitig Klopfen und Rauschen. Verdammt was ging da bloß in mir vor?, ich verlor langsam die Kontrolle über mich und meinem Körper. Ich suggerierte mir selber noch einen Befehl an dem ich mich versuchte zu Fokussieren um nicht vollends diesem Gefühl des ?Wirbelns? zu verfallen ?gehe in Deine Kabine, setze einen Fuß vor den anderen, gehe in Deine Kabine?.
                Diesen Satz wiederholte ich mental immer und immer wieder und merkte langsam das eine Linderung eintrat und ich meine Augen öffnen konnte um zu sehen wohin ich wackelte. Hätte mich jetzt jemand gesehen oder gar die gesamte Mannschaft gerufen, ich wäre sicherlich DER Lacher gewesen so wie ich mich anstellte. Ich erreichte den Eingang, er kam mir vor wie ein dunkles großes Maul, weil ich durch mein Schwindelgefühl die Umrisse und kanten der Luke, sehr verschwommen wahrnahm. Ich streckte meine Hand aus, direkt in dieses Maul um nach dem Treppengeländer zu tasten. Ich fühlte das harte kühle Holz, das rund und glatt unter meiner Hand dahinglitt während ich die einzelnen Treppenstufen die nach unten führten, betrat. Wie aus weiter ferne vernahm ich den Erkennungspfiff von Pepe der mich die ganze Zeit durch diesen Pfeifton irgendwie nicht losließ und mich durch mein Schwindelgefühl begleitete. Diese Energie, diese geballte Aura die dieser Delfin auf mich ausübte gab mir Energie, zuviel Energie wie mir schien, denn mein Körper und mein beschränkter Geist konnte mit soviel geballter Energie nicht umgehen und sicherlich deswegen reagierte mein Organismus mit Schwindelgefühl und Ohnmacht.
                Irgendwie schaffte ich es meine Kabine zu erreichen, ich trat ein und lehnte mich gegen die Tür nachdem ich sie hinter mir schloss. Ich atmete tief durch und sank dabei in die Knie????.
                Ich hörte in meinem Kopf ein Rauschen und inmitten dieses Rauschens ?hörte? ich wieder das Wort, SPRING????.SPRING????.

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                  #28
                  PEPE Teil 8

                  Ich war verwirrt, meine Gedanken wirbelten wie Billardkugeln durch meinen Kopf und lösten eine weitere Kettenreaktion an Gedanken in mir aus. Ich hatte auf einmal den irrsinnigen Wunsch mit Pepe zusammen zu sein, mit Ihm zu schwimmen. Mein lang ersehnter Wunsch den ich lange zeit in mir trug war im begriff Realität zu werden. Ich sah im hinteren Teil der Kabine zwei Neoprenanzüge die an Kleiderbügeln hingen, ich ging zu diesen Anzügen und hob einen davon auf, glatt und weich fühlte sich das material an als ich es berührte und vor meinem geistigen Auge sah ich mich schon im kalten Wasser schwimmen. Ich verlor keine Zeit, ohne zu überlegen zog ich mich um und schlüpfte in den Anzug. Normalerweise muss man den Anzug im Wasser nässen um ohne Probleme hinein gleiten zu können aber da ich ja in der Kabine war hatte ich so meine Schwierigkeiten den Anzug überzustreifen. Ich keuchte bei der Anstrengung meine Beine in den Anzug hinein zu bekommen und kämpfte damit am Boden um so schnell wie möglich ihn anzuziehen. Ich fühlte mich dabei wie eine Frau die zum ersten mal versucht eine Seidenstrumpfhose anzuziehen ohne sie dabei zu zerreißen. Ich lachte über mich selbst bei diesem Gedanken. Irgendwie schaffte ich es doch noch mir den Anzug anzulegen. Ich zog den Reißverschluss zu und spürte wie eng der Anzug an meinem Körper anlag. Ich war eingepackt in diesem weichen material und bewegte mich etwas steif dabei eben weil er sehr eng meine Glieder einhüllte und somit meine Bewegungen einschränkte. Ich legte meine Brille ab um noch die Haube über mein Gesicht zu streifen, ich machte sie noch vorher in der Waschnische nass um besser hinein zu kommen. Die kühle des Materials durch das Wasser tat meinem erhitzten Kopf sehr gut. Das bild vom kühlen Wassertropfen der auf dem heißen Stein aufprallte kam in meinen Gedanken auf.
                  Ich drehte mich um und kramte in meinen Sachen nach meiner Taucherbrille, die ich vor meiner ersten Begegnung mit Delfinen auf Teneriffa kaufte. Ich lächelte als ich mich daran erinnerte wie es damals war und umso mehr freute ich mich sie ein weiteres mal zu benutzen.
                  Ich zog vorsichtig die Tür auf und steckte meinen Kopf vorsichtig durch den Spalt um mich zu vergewissern das niemand gerade in der nähe war der mich aufhalten könnte, weil ich ja nicht die Erlaubnis hatte ins Wasser zu springen aus gesundheitlichen gründen. Ich schlich aus der Kabine und entlang des Flurs um zum Ausgang zu gelangen. Ich spürte die Anspannung die wie ein unsichtbarer elektrisierender hauch die Umgebung erfüllte. Ich fühlte mich wie ein berühmter Geheimagent der gerade ein Feindliches Schiff erkundete darauf acht gebend nicht entdeckt zu werden.

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                    #29
                    Einheit

                    EINHEIT

                    Barfüssig huschte ich gespannt wie eine Sprungfeder über die Stufen die zum Ausgang führten, hätte mich jetzt jemand von hinten an meine Schulter getippt so wäre ich mit Sicherheit wie eine Katze in die Höhe gezuckt um mich mit einem Schrei an der Decke festzukrallen.
                    Ich schwitzte unter dem Anzug, während ich mich auf der letzten Stufe zusammenkauerte und an der Türkante nach draußen lugte. Ich erahnte die anderen vorne am Bug, denn der Wind wehte mir ihre Stimmen entgegen. Sie lachten und plapperten aufgeregt miteinander, wahrscheinlich hat Pepe wieder ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Vielleicht um mir Gelegenheit zu geben meinem Vorhaben nachzugehen? Erst jetzt bemerkte ich, dass ich mich nicht mehr so mies und geschwächt wie vorhin fühlte. Nur dieses Kribbeln blieb das meinen Körper durchströmte als ob tausend Ameisen auf mir herumkrabbelten. Die Umgebung nahm ich nur sehr verschwommen war da ich meine Brille in der Kajüte lies. Aber ich verlies mich auf meinen Orientierungssinn, der mich nicht im Stich ließ als ich mich an der Wand entlang zum Heck bewegte. Der Anzug quietschte ein bisschen bei den Bewegungen. Die Planken unter meinen Füßen waren kalt und rutschig. Ich musste aufpassen, dass ich nicht ausrutschte zumal der Seegang etwas an Stärke zunahm. Der Anzug schützte mich auch vor dem Wind, der- nachdem ich endlich um die Ecke zum Heck ging- mir ins Gesicht blies. Ich schloss meine Augen für einen Moment und genoss den Wind. Etwas mulmig war mir schon zumute und ich fragte mich ob ich nicht etwas zuviel von mir abverlangte. NEIN?? Ich war mir bewusst was ich da vorhatte und war in dem Moment selbst für mich verantwortlich, um zu wissen welche Risiken und Konsequenzen ich da einging.
                    NEIN???.Ich gebe jetzt nicht kurz vor der Erfüllung meines Traums auf! Ich erinnerte mich an einen Hotelgast der während eines Gesprächs zu mir sagte ?entweder DU tust es oder DU tust es nicht, ohne jemals an DEINER Entscheidung zu zweifeln?.
                    Ich trat an die Reling heran und starrte auf das dunkelblaue Wasser und suchte dort nach dem berühmten Impuls, der mir half den nächsten Schritt zu machen. Meine Hände umfassten die Reling die sich nass und kalt anfühlte.
                    Als ich mich daran machte meine Taucherbrille überzustreifen, da hörte ich wieder das lang gezogene Pfeifen von Pepe. Da sah ich ihn als ich meinen Kopf in seine Richtung drehte. Sein gebogener Körper flog regelrecht durch die Luft bevor er ins Wasser platschte. DAS WAR ER???..Der berühmte Impuls der mir half den entscheidenden Schritt zu tun.
                    SPRING???.SPRING hörte ich es immer wieder in meinem Kopf schallen.
                    SPRING??.Ich setzte an um über die Reling zu steigen.
                    SPRING??.Der Anzug kneifte ein wenig im schritt als ich mein rechtes Bein anhob um auf die andere Seite zu gelangen.
                    SPRING???Meine Hände hielten sich krampfhaft an der Reling fest während ich das linke Bein nachzog.
                    Ich stand jetzt auf der Schiffskante mit dem Rücken zum Wasser und langsam sehr langsam drehte ich mich um und presste mich dabei an die Reling die mir als der letzte Halt, zwischen dem Bekanntem und dem Unbekanntem vorkam. Meine Zehen bogen sich um die Kante um noch zusätzlichen Halt zu haben. Pepe sah ich einige Meter entfernt hinterher schwimmen und vernahm sein Geschnatter so als ob er mir noch neckisch sagen wollte dass ich mich ja doch nicht traute ins Wasser zu springen. Er forderte mich regelrecht heraus!????.SPRING!
                    Ich tat es????Stille umgab mich und ich hörte nur meinen Herzschlag und meinen Atem bevor meine Hände die Reling losließen und ich mich mit aller Kraft vom Heck abstieß???.Ich sprang. Freier Wille, keine Barriere hielt mich mehr auf. Ich ließ mit diesem Sprung alles hinter mir. Keine Fragen keine Antworten, nur ICH selber auf dem Weg in eine andere Welt.
                    Der Sprung kam mir wie eine Ewigkeit vor und doch dauerte er nur Sekunden, ich sah wie die dunkle Fläche des Meeres auf mich zuraste, und bevor ich ins kalte Nass eintauchte schloss ich meine Augen und hielt den Atem an.

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                      #30
                      EINHEIT Teil 2

                      .....Ich tauchte ein und die See empfing mich in ihrem kalten, nassen und dunklen Schoß. Mein Körper wurde abrupt vom Widerstand des Wassers gebremst. Kaltes Meerwasser drang in meinem Tauchanzug. Mein Puls raste wie verrückt und ich spürte wie mein ganzer Körper pochte und fror. Durch den Kälteschwall riss ich meine Augen unterwasser auf und versuchte mit langen Schwimmzügen an die Oberfläche zu gelangen. Luftblasen in verschiedenen Größen umgaben mich, so dass ich nichts erkennen konnte im ersten Moment. Ich weiß nicht wie tief ich durch den Sprung in die See eindrang. Ich bemerkte nur, dass ich einige Schwimmzüge brauchte um so schnell wie möglich die Distanz zwischen mir und der Wasseroberfläche überwinden zu können. Mit dem letzten Schwimmzug blies ich all meine verbrauchte Luft aus Mund und Nase heraus.
                      Ich stieß mit meinem Kopf durch die Wasseroberfläche um die Luft mit weit aufgerissenem Mund in meine Lungen zu saugen. Der letzte Schwung war wohl etwas zu stark denn ich platschte zurück ins Wasser. Tief atmete ich ein und aus. Ich schmeckte das salzige Wasser in meinem Mund das mich zu einem Hustenanfall brachte weil ich gleichzeitig schluckte und einatmete. Ein tiefer Rülpser entwich mir als die geschluckte Luft ihren Weg durch meine Kehle nach oben bahnte. Langsam kam ich zu mir und mein etwas panischer Zustand normalisierte sich wieder. Ich trieb im Meer und versuchte nach Pepe Ausschau zu halten. Vom Schiff konnte ich ihn leicht ausmachen. Aber jetzt, da ich mich praktisch in seinem Territorium befand, war es nicht mehr so leicht ihn zu orten.
                      Ich drehte mich zum Schiff um und erschrak weil ich jetzt sah wie weit ich von ihm entfernt war, zumal sich ja das Schiff von mir entfernte. Komischerweise war mir aber die Rückkehr zum Schiff egal, ich wollte Pepe sehen und spüren. Ohne es zu wollen begann ich automatisch in die Richtung der Brigg zu Kraulen, da bemerkte ich wie stark mein Überlebenswille ausgeprägt war.
                      Die Wellen erschwerten mein Vorankommen zusehends aber ich lies nicht locker. Doch nach und nach wurden meine Bewegungen schwerer und mein Schwimmstil änderte sich dann nach einiger Zeit vom Kraulen zum Brustschwimmen. Lang zog ich meine Arme durch das Wasser um mich durch das nasse Element zu wühlen. Irgendwann ließ ich mich erschöpft auf der Oberfläche treiben. Der Anzug hielt mich über Wasser während ich mit dem Gesicht nach oben lag und in den Himmel schaute. Normalerweise wäre jetzt ein Anderer an meiner Stelle in helle Panik geraten und hätte angefangen zu strampeln und zu schreien um sich bei dem sich entfernenden Schiff bemerkbar zu machen. Ich tat nichts dergleichen. Stattdessen lag ich da und versuchte Kräfte zu sammeln. Ich war in Trance und genoss sogar dieses Dahintreiben im Meer.
                      Ich spürte wieder dieses Kribbeln auf meinem Körper, diesmal intensiver als vorhin. Es fühlte sich an als ob lauter kleine elektrische Entladungen auf meine Haut abgefeuert werden würden. Ich lächelte denn ich wusste dass Pepe in meiner Nähe war ohne ihn jedoch zu sehen oder zu hören. Ich konnte es mir nicht erklären aber ich war überzeugt, dass nur er es war, der mir mit diesem Kribbeln sein Kommen ankündigte. Und wie als Bestätigung sah ich, nachdem ich meine Position änderte, seine gebogene Rückenfinne und seine Melone (so nennt man die Kopfpartie der Delfine) durch das Wasser auf mich zuschnellen. Pepe schoss mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auf mich zu. Das Wasser, das er dabei durchpflügte, spritze an den Seiten seines Schnabels hoch. Ich konnte die Entfernung zu ihm, die sich von Sekunde zu Sekunde schnell verringerte nicht genau abschätzen. Aber es dürften so um die 20 bis 30 Meter gewesen sein vom Beginn seines Auftauchens. Er sah majestätisch aus ja fast erhaben sogar. Das Tageslicht spiegelte sich auf seinem nassen Körper. Muskulös waren seine Flanken, die sich bei der Bewegung seiner Schwanzflosse (Fluke) am Körper abzeichneten. ?Er ist ein herrliches Tier?, dachte ich! Ich war mit Ehrfurcht gegenüber solcher Kraft und Anmut erfüllt.
                      Pepe glitt wie ein Torpedo auf mich zu und ich bekam es langsam mit der Angst zu tun. Ob er merkt, dass wir kollidieren werden wenn er so weiter schwimmt? Oder war er mir gegenüber Aggressiv gesinnt, weil ich mich ja jetzt in seinem Territorium befand, und er mir durch sein Auftauchen zeigen wollte mit wem ich es zu tun habe? Sicher, ich als Landsäuger war hier im Gebiet der Meeressäuger komplett fehl am Platz, Zumal wir Menschen ohne technische Hilfsmittel hier im Meer uns wohl kaum so fortbewegen können wie die Meeresbewohner, geschweige denn überleben!

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                        #31
                        EINHEIT Teil 3

                        ........Pepe und ich waren das beste Beispiel dafür, er war in vollkommener Symbiose mit der Natur die ihn umgab, während ich ein künstliches Fell benötigte um mich vor der Kälte des Wassers zu schützen um überhaupt lange im Wasser bleiben zu können.
                        Der Delfin ?bremste?, kurz vor der Kollision mit mir, abrupt ab und das vor sich her geschobene Wasser rollte auf mich zu und schwappte über mein Gesicht. Ich hustete abermals und spie das klare salzige Meerwasser aus während ich Luft holte. Ich verhielt mich ruhig während Pepe mich mit seinen halbgeöffneten Augen beobachtete. Ich bewegte mich nicht, ich traute mich nicht einmal zu atmen. Er war da, bei mir und beobachtete mich, ruhig schwamm er vor mir und nur sein Blasloch bewegte sich wenn er atmete. Ich sah ihn und er sah mich. Sein Blick ging durch mich hindurch und ich fühlte mich als ob ich von ihm ?gescannt? würde, ein erstes nahes abtasten zweier Spezies fand statt in völliger stille. Wie lange dieses abtasten dauerte, weiß ich nicht es war mir auch letztendlich egal, den hier war die Zeit für mich bedeutungslos geworden, es war mir egal.
                        Langsam schwamm Pepe um mich herum und zum ersten Mal sah ich seine wahre Größe. Mein Gott, wie mächtig und geschmeidig diese Tier war. Er dürfte ca. 2,5 Meter lang sein und mindestens 350 bis 400 Kilo wiegen. Seine Haut war auf der Oberseite hellgrau gefleckt und entdeckte zahlreiche narben auf seinem Körper, einige davon waren noch nicht ganz verhärtet so dass ich annahm dass er erst vor nicht allzu langer Zeit sich Verletzungen zuzog. Ein imposantes Männchen von seiner Gattung befand sich schwimmend vor mir. Er zog seine Kreise um mich und das Prickeln auf meinen Körper verstärkte sich. Ich ahnte dass er mich ?durchleuchtete? mit seiner Melone. Ich drehte mich langsam parallel mit ihm im Kreis, darauf bedacht keine hektischen Bewegungen zu machen die ihn erschrecken oder gar verjagen könnten. Irgendwie spürte ich Unzufriedenheit mit mir selber, ich dachte wieder zu wissenschaftlich, zu logisch.
                        Ich vergas vollkommen die Fantasie und die damit verbindenden Gefühle und Emotionen die dieses Tier besser beschreiben können. Wen interessierte es schon wie groß oder wie schwer dieses anmutige Geschöpf des Meeres war. Für mich war Pepe mehr als ein biologisches Objekt.
                        Er ist für mich ein mysteriöses Wesen, das mich mit seinen weisen halboffenen dunkel glänzenden Augen anschaut und tief in mein Herz und meine Seele blickt.
                        Die Entfernung zu ihm war gering, ich konnte ihn locker mit einem ausgestreckten Arm berühren. Ich tat es aber aus Ehrfurcht und Respekt nicht, dafür labte ich mich förmlich mit meinen Augen an seine Erscheinung. Vorsichtig begann ich meine Taucherbrille langsam über meine Augen und Nase zu stülpen nachdem ich in sie kurz hineinspuckte damit die Gläser unter Wasser nicht anliefen. Für Pepe musste ich komisch ausgesehen haben den er begann zu ?plappern? und zu quieken. Es hörte sich fast so an als ob ein Baby brabbeln würde, sein Kopf nickte dabei auf und ab und durch seine Körperbewegung entstanden weitere Wellen die mich unter sich begruben, da ich aufhörte an der Oberfläche zu schwimmen und meine Arme an mich heranzog um senkrecht einzutauchen.
                        Ich dümpelte noch zuerst wie ein Korken, die Wasserlinie verlief noch bis zur Hälfte an meiner Maske und ich kam mir vor wie ein U-Boot kurz vor dem Tauchen. Gerade da kam mir die Musik von den Beatles in den Sinn ? Yellow Submarine?. Mit diesem fröhlichen Gedanken sank ich in die dunkelblaue Tiefe. Abermals umgab mich Stille, aber nicht sehr lang den ein grauer Schatten zog in meinem, durch die Brille eingeschränktem, Sichtfeld vorbei und ich hörte schnelle aufeinander folgende Klickgeräusche. Anscheinend klärte sich über mir der Himmel ein wenig, denn goldenfarbene breite Lichtlanzen drangen in das Blau des Meeres ein. Fasziniert von diesem Szenario tauchte ich weiter durch diesen Säulenwald aus Licht. Pepe schoss abermals an mir vorbei und drehte sich mehrmals um seine eigene Achse und erzeugte dabei einen Wirbel aus Luftblasen die wie kostbare Diamanten aussahen die im Sonnenlicht funkelten wie klare Sterne. Ich befand mich in einer Fantasiewelt, nur leider zwang mich diese Welt nach Luft zu Holen. Und so ungern ich diese Welt verlassen wollte, stieg ich mit einigen kräftigen Schwimmzügen wieder zurück zur Oberfläche während die verbrauchte Luft meinen Mund verlies. Oben angekommen musste ich ein wenig blinzeln denn die Sonne blendete mich. Sie hat es letztlich doch noch geschafft Ihr Licht durch die Wolkendecke zu schicken. Pepe tauchte in meiner Nähe auf und spuckte beim ausatmen eine kleine Fontäne Wasser aus die auseinander stob und zu einem feinem Nebel wurde in der sich die Sonnenstrahlen brachen und so einen schwach leuchtenden Regenbogen erzeugten. Ich dachte wieder an das Schiff und drehte mich in dessen Richtung um. Es zog langsam weiter und war sicherlich schon drei oder vier Kilometer weiter, auf jedenfall war es aus meiner sicht unerreichbar. Ich fragte mich ob die Mannschaft mein verschwinden schon bemerkt hat oder ob es niemandem auffiel das ich fehlte. Pepe schwamm auf mich zu und schaute mich mit seinen Dunklen Augen an. Ich war in seinem Bann, ich lachte und begann gleichzeitig zu weinen, einfach so.

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                          #32
                          Angriff

                          ANGRIFF


                          Einfach so kamen wieder meine Emotionen frei. Diesmal aber laut und ohne weiteren Hemmungen schrie, rief, ich alles aus mir hervor. Namen, Situationen, Gefühle, Bedeutungen, Danksagungen, Trauer, Wut, Freude, Bekundungen, alles, alles lies ich raus aus mir und dabei ruderte ich mit meinen Armen und peitschte wie wild das Wasser auf. Ich dankte meinen Eltern die mich auf diese Welt setzten, ich lies meine Erinnerungen über meine Kindheit freien lauf, ich rief die Namen der Personen aus die mir auf meinem Weg begegneten mit denen mich sehr viel verband weil Sie mir halfen Erwachsen zu werden, all meinen Schmerz und meine Traurigkeit schrie ich heraus die meine Seele gefangen hielt und peinigte, all die Tiefschläge die ich empfang bis jetzt, der Krebs der mich auffraß, die Trennung von Jeannette die ich immer noch sehr liebe, meine kleinen persönlichen Erfolge die ich selten hatte schmetterte ich mit lachen und Freude aus mir heraus und rief die Namen derer die mich unterstützten und förderten. Personen aus der Vergangenheit und der Gegenwart liefen in meinem Gefühlsausbruch vor meinem geistigen Auge wie in einem Film im Zeitraffer ab. Gedankenfetzen die wild durcheinander durch meinen Kopf schossen und dabei jegliche Zeiteinteilung über Bord warfen fanden Ihren weg nach draußen in form von Tönen, Worten, Tränen, Gesten. Das von mir aufgewühlte Wasser spritzte hoch und klatschte auf dem Weg nach unten, auf mein Gesicht. Ich musste husten weil das Wasser in meinen weit aufgerissenen Mund hinein kam.
                          Ich war zum ersten Mal in meinem Leben außer mir und lies mich aus meinem Gefängnis frei. Langsam verließen mich meine Kräfte und meine Stimme versagte. Meine Kehle brannte, mein Kopf war Leer, mein Herz raste und mein Blut rauschte durch meinen Körper, mein Atmen rasselte. Weiße Schlieren wabberten über meine Augen....... ich dachte nichts mehr, ich wusste nichts mehr, ich sagte nichts mehr, ich war innerlich Leer.......... Ich erreichte einen Zustand der fast dem absoluten Nullpunkt gleich kam.
                          Ich schloss meine Augen, Rauschen, Nässe, Kälte, ich schwebte über mir und stieg in die Höhe. Ich sah mich regungslos im Meer liegen und Pepe der neben mir schwamm und mich durch seine Präsenz irgendwie beschützte. Ich sah die Dunkle Oberfläche des Meeres. Frei, losgelöst, formlos, so fühlte ich mich. Etwas zog mich nach unten, sanft und warm schwebte ich meinem Körper entgegen, ich schlüpfte hinein in meine Menschliche Hülle, so schien es mir zumindest denn ich war ja nach wie vor im Wasser und hatte nur meine Augen geschlossen.
                          Ich öffnete meine Lider und sah Pepe an der direkt vor mir lag und anfing zu pfeifen und zu quieken. Ich tauchte für einen kurzen Moment unter und vernahm sein ?summen?, das entsteht wenn Delfine ihre Echopeilung benutzen um Objekte zu ?ertasten?. Kleine Impulse trafen auf meinem Körper auf. Es blieb aber nicht dabei, die Intensität steigerte sich plötzlich und ich empfang regelrechte "schläge" die mich schüttelten. Es war sehr unangenehm und empfand schon leichte schmerzen dabei, zumal diese ?Schläge? nicht aus einer Richtung kamen da Pepe anfing wie von einem imaginärem Bienenschwarm verfolgt, wie wild mich zu umkreisen. Auf einmal preschte er auf mich zu und stieß mit seiner schnauze unsanft in meine Weichteile. Ich wusste nicht wie mir geschah und verdrehte dabei meine Augen. Habe ich ihn dazu veranlasst weil ich mich ihm gegenüber irgendwie falsch verhielt? Ich hatte keine zeit darüber nachzudenken denn Pepe attackierte mich abermals. Ich bekam es mit der Angst zu tun und drehte mich instinktiv von ihm weg. Es half nichts, er griff mich von hinten an und stieß mich in meinem Hintern. Ich musste grinsen den mir kam der Gedanke auf das Pepe vielleicht Schwul wäre, aber die Schmerzen die ich spürte sagten mir etwas anderes. Dann fiel mir auf das er nur auf eine bestimmte stelle meines Körpers zielte, nämlich dort wo mein Tumor saß........

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                            #33
                            ANGRIFF Teil 2

                            ........Ich erschrak über diese Ahnung. Ich schrie Ihn an und versuchte von Ihm weg zu schwimmen, ein vorhaben das schon bei der Ausführung scheiterte da ich mich ja in seiner Welt befand. Ich fasste mir ein Herz und anstatt zu fliehen griff ich an, ich hatte jetzt sowieso nichts mehr zu verlieren und warf all meine Angst und Furcht über Bord. Wie zwei Duellanten kamen wir aufeinander zu und kurz vor der Kollision streckte ich meine Arme aus um seinen Schnabel abzuwehren. Pepe merkte was ich vorhatte und bremste abrupt. Stattdessen erwischte mich abermals ein ? Ultraschallschock? der stärker war als der vorherige. Ich hielt inne und genau wie er brach ich meine Attacke ab. Mir tat alles weh, jeder Muskel jedes Köperteil brannte in mir. Pepe und ich sahen uns an und ich ahnte jetzt das Pepe mich nicht willkürlich angreifen wollte sondern vielmehr mir helfen wollte, auf seine weise, das aus mir heraus zu treiben was mich und meiner Seele quälte. Ich glitt auf Pepe zu und zum ersten mal konnte ich mit meiner Handfläche seine Melone berühren. Es war nur ein Augenblick aber das was ich Fühlte war so einzigartig für mich. Trotz der vielen Narben die ich bei ihm sah fühlte sich seine Haut sehr glatt und anschmiegsam an sogar seine Körperwärme konnte ich spüren, er senkte seine Melone unter meiner Hand ins Wasser und blieb knapp unter der Wasseroberfläche und gab mir zu verstehen Ihm nachzuahmen. Ich krümmte meinen Oberkörper nach unten und zog meine Beine ganz an meine Brust heran und verschränkte davor meine Arme. Ich blies ein wenig Luft aus meinem Mund heraus um so etwas weiter in die Tiefe zu sinken. In dieser Haltung sank ich ein wenig mehr. In meinen Ohren Gluckerte es als das Wasser sich seinen Weg in meinem Gehörgang Bahnte und so die Luft darin nach außen drückte. Es kitzelte und ich schüttelte meinen Kopf dabei um die Blässchen aus meinen Ohren heraus zu wirbeln. Das Wasser war nicht mehr so Kalt als anfangs als ich von Bord sprang. Ich hörte das quieken und klicken von Pepe wobei dazwischen einige lang gezogene Töne waren. Da geschah etwas seltsames, es schien mir so als ob Pepe sang. Es waren nicht mehr Töne die keinen Zusammenhang hatten, sondern Laute die sehr melodisch klangen.
                            Ich lauschte diesen lauten während ich so dahin trieb wie ein Säugling. Verschwommen nahm ich wahr wie Pepe sich mir näherte, sanft diesmal stupste er mich an und schob mich vor sich her. So eine Berührung kann kein Mensch geben, es sei denn man ist Mutter. Zärtlich, vorsichtig, drückte er langsam seinen Schnabel in meine seite, Millimeter um Millimeter drückte er seinen Schnabel nur so weit hinein um den nötigen Schwung auszuüben der mich weiter brachte. Ich merkte wie mein Körper das Wasser verdrängte. Es war unglaublich, er stupste mich nur leicht an und dennoch war die Auswirkung immens. Der Delfin berührte mich an meiner Fußsohle und gab somit meinem Körper einen Drall der ihn drehte, wie ein ball hüpfte mein zusammengerollter Leib im nassen Element. Ich lockerte meinen Griff der meine Beine zusammenhielt und ich streckte mich und begann mit langen Schwimmzügen zurück zur Oberfläche zu gelangen. Es gelang mir nur mit mühe nach oben zu kommen da ich schon zu lange im kalten Wasser weilte und meine Glieder steif und schwer wurden. Ich spornte mich selber mental an und spürte plötzlich einen druck an meiner Fußsohle der mich mit einer unglaublichen Wucht nach oben katapultierte. Pepe schien gemerkt zu haben das ich Schwierigkeiten hatte zur Oberfläche zu gelangen.
                            Ich schoss wie ein Korken aus dem Wasser und der Wind wehte kalt in mein Gesicht als ich ins Wasser zurückschwappte. In mir breitete sich nicht nur Erschöpfung aus sondern auch einen unendlich universellen inneren Einklang mit allem was mich umgab. Ich bin alles und alles ist ich, teil eines großen ganzem zu sein?????.?DU??.SEIN??ICH????..plötzlich waren diese drei Worte in meinem Kopf, aber damit nicht genug. Ich empfing eine reihe von Symbolen und war nicht mehr überrascht über dieses mentale Ereignis, denn ich wusste sofort wer mir diese Botschaft sendete. Anfangs ?sah? ich die Symbole noch sehr verschwommen aber so nach und nach kristallisierten sich formen und scharfe Konturen hervor. Alle hatten eines gemeinsam, sie waren rund, kugelförmig, weich, fließend, die Ganzheit an sich. Ich sah Luftblasen, kreise, ich sah die Sonne, einen Wassertropfen. Ich verstand alles und doch war es nur ein kleiner Ansatz von etwas wirklich Großem. Kein Wort kein mir bekanntes Gefühl konnte nur annähernd das wiedergeben um es für andere begreifbar zu machen. Mein logischer Verstand und alles was ich gelernt und erlernt habe um etwas zu begreifen und das begriffene in Worte oder Gesten umzusetzen damit ich in der Lage war mich meiner Umwelt mitzuteilen, stieß auf seine Grenze.?DU???.SEIN???ICH?, ich sah Pepe und mich in einer Blase die uns komplett umschloss .........

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                              #34
                              ANGRIFF Teil 3

                              .......und abschottete von unserer Umgebung, ja sogar das Wasser war nicht mehr vorhanden. Wir schwebten in einer eigenen Dimension wo wir uns begegneten in unserer reinen form des seins.
                              In der Ferne sah ich das Schiff das wendete und in meine Richtung fuhr. Pepe stupste mich an und quiekte leise zu mir, und in meinen Kopf hallten seine Töne nach wie Echos, wie auslaufende Wellen die am Strand im Sand versickerten. Tief in meinem innern spürte ich, was mir Pepe in der ganzen Zeit versucht hat mir mitzuteilen, ich entdeckte hierbei einen anfänglichen Teil einer an mich ganz persönlich gerichteten Botschaft. Ich sollte noch einiges erfahren auf dieser Reise von Pepe.
                              Etwas Ungewöhnliches griff mein Denk- und Lebensschemata an und begann mich zu verändern........ Ich begann wieder zu schwimmen, gleichmäßig zog ich durch das Wasser und erblickte dabei den Bug der Brigg die auf mich zusteuerte und dabei durch den Wellengang auf und abtauchte.

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                                FLIEGEN Teil 1

                                FLIEGEN

                                Pepe schwamm ruhig parallel auf gleicher Höhe mit mir, er begleitete mich. Nach einer weile konnte ich nicht mehr, also reduzierte ich meine Schwimmgeschwindigkeit und bewegte mich eher faul anstatt zügig durch das kalte Nass. Trotzdem hörte ich nicht auf mich zu bewegen. Mein Körper bewegte sich automatisch weiter. Mein Gehirn gab ihm die notwendigen Impulse und befehle ohne dass ich es bewusst steuerte, in mir spulte sich, wie in einem Computer, ein eingegebenes Programm ab das meinem Körper veranlasste sich weiter zu bewegen, den toten Punkt zu überwinden, Grenzen zu überschreiten. Eine sehr harte und anstrengende Erfahrung für mich zumal ich ja gegen ein Element ?kämpfte? das ein Teil der Natur ist.
                                In der Ferne hörte ich schon die Rufe der Besatzung die wild gestikulierend an der Reling standen. Ich konnte mir ausmalen was als nächstes auf mich zukam sobald ich an Bord des Schiffes war. Aber ich dachte nicht weiter darüber nach denn ich war ja noch im Wasser mit Pepe. Er schwamm jetzt genau neben mich und ließ mich nicht aus den Augen. Nur leider schränkte das mich etwas ein beim ausführen meiner Armbewegungen beim Brustschwimmen. Ich wollte den Delfin nicht unabsichtlich berühren dabei denn ich befürchtete ihn zu verletzen, also Gleitete ich etwas abseits von Pepe um meine Arme wieder voll ausbreiten zu können. Es gelang mir nicht denn Pepe folgte mir und blieb wieder neben mir schwimmend. Er bewegte sich nahe an mich heran so dass ich seine Brustflosse berührte, und wie aus einem Reflex heraus zuckte ich zurück und zog mein Arm wieder zurück, aber Pepe drängte geradezu darauf dass ich seine Brustflosse berühre, ich meine, jedes Mal wenn ich zurückwich kam er näher mit seiner Flosse und schnatterte dabei. Er forderte mich auf seine Brustflosse zu greifen, aber ich begriff nicht was er mir damit sagen wollte. Also kam ich seiner Einladung nach und streckte meine Hand aus die nach seiner Brustflosse fasste. Er schnatterte weiter und spritze mir das Wasser in mein Gesicht und ehe ich mich versah spürte ich, wie seine kraft mich fast Auseinander riss. Ohne Vorwarnung preschte Pepe durch das Wasser mit einer unglaublichen Geschwindigkeit, mit mir im Schlepptau, ich hatte mühe mich an ihm festzuhalten wobei ich fühlte wie die Kräfte auf mich einwirkten. Hier merkte ich wie viel Widerstand das Meer mir entgegensetzte während Pepe mich zog. Das Wasser klatschte mir nur so in mein Gesicht so das mir kaum Zeit blieb um nach Luft zu schnappen. Pepe schien dass vergnügen zu bereiten denn er quiekte und pfeifte immerzu. Ich machte den Fehler dass ich mich dabei verkrampfte und somit umso mehr Wasser schluckte. Also senkte ich meinen Kopf und lies meinen Körper, so gut es ging, erschlaffen. Mein Linker Arm legte ich an mich herab und meine Beine schloss ich um so wenig wie möglich widerstand zu erzeugen. Nur mein Rechter Arm der Pepe´s Flosse festhielt ragte nach vorne. Da geschah es das Pepe plötzlich mit mir abtauchte. Knapp unter der Wasserlinie flogen wir durch das feuchte Element. Durch meine halbgeöffneten Augen sah ich den Muskulösen und Stromlinienförmigen Körper des Delfins der scheinbar Mühelos durch seine Welt schwamm. Sein Summen dass er unterwasser erzeugte wenn er seine Echoortung benutzte beruhigte mich ein wenig da ich noch etwas überrascht war von dieser plötzlichen Aktion. Meine Luft wurde knapp und ich musste an die Oberfläche um zu Atmen, in Gedanken wollte ich schon seine Flosse loslassen um nach oben zu gelangen aber es blieb auch nur beim Gedanken, denn Pepe zog mich in demselben Moment nach oben. Wir durchbrachen die weiche durchsichtige Wand des Meeres und für einen Sekundenbruchteil flogen wir durch die kalte Luft. Dabei stieß ich mit weit geöffneten Augen meine verbrauchte Luft aus um anschließend Tief einzuatmen. Pepe tat dasselbe mit seinem Blasloch und seine art von ausatmen kam einem kleinem Vulkanausbruch gleich. Seine ausgestoßene Luft verwandelte sich in eine feine Wasserwolke über ihm die der Wind verwehte. Ja ich glaubte sogar einen Regenbogen darin zu sehen da ja die Sonne durch die Wolkendecke schien, und ihr Licht auf der Oberfläche des Meeres schillerte. Wir fielen zurück und platschten auf dem Wasser etwas hart auf. Meine Taucherbrille die um meinem Hals hing drückte gegen meinem Kehlkopf beim Aufprall, was mir etwas unangenehm war.

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                                  Fliegen Teil 2

                                  Wieder Tauchten wir ein, und dabei fiel mir ein Zitat von Bruce Lee ein dass er in seiner Biografie erwähnte das ungefähr so lautete ???denke nach mein Freund, nichts ist weicher und anschmiegsamer als Wasser, und nichts ist machtvoller, härter, und stärker als Wasser???denke mal darüber nach mein Freund??.
                                  Wie recht er doch hatte, da ich es ja am eigenen Leib spürte. Aber ich glaube das er sich nicht nur darauf bezog wenn man im Meer schwimmt. Ich denke da eher das er damit sagen wollte, dass wenn unsere Bewegungen im Körperlichen und Mentalem Sinne, weich, flexibel und fließend sind, eben wie Wasser, wir jedwede art von widerstand von uns abwenden können. Genauso aber können wir auch ?hart? sein wie Wasser wenn wir angegriffen werden und dennoch dabei flexibel und fließend bleiben.
                                  So abrupt Pepe mich durch das Wasser zog um mit mir zu Fliegen, so plötzlich hörte unsere schnelle Spritztour auch auf. Er paddelte mit seiner Flosse und gab mir zu verstehen dass ich loslassen sollte, den ein Dunkler Schatten näherte sich uns. Hustend und völlig außer Atem hob ich meinem Kopf und sah das Schiff in unmittelbarer nähe auf mich zukommen. Wie groß doch die Brigg war, vom Wasser aus gesehen, und genauso wie wütend und aufgeregt die Crew mit verschränkten Armen an der Reling stand.
                                  Mein Herz pochte wild als ich daran dachte welche Entschuldigung, als ausrede ich mir einfallen ließ. Aber warum sollte ich das machen? Welchen Nutzen hätte mir das eingebracht? Mir war unwohl zumute und beschloss erstmal an Bord zu kommen und abzuwarten was danach passiert. Ich drehte mich um und wollte sehen wo Pepe sich befand aber er war verschwunden, und dennoch fühlte ich seine Nähe irgendwie. Ich hörte das hölzerne klappern der Strickleiter, deren Sprossen beim herablassen der Leiter an der Bordwand aufprallten. Ich musste aufpassen um nicht unter dem Rumpf zu gelangen, da das Schiff sich noch in Fahrt befand. Mit meinen kalten Fingern griff ich nach der untersten Sprosse und fing an mich an der Leiter hoch zu hangeln. Und hier wurde mir die Schwerkraft wieder bewusst die vorher im Wasser nicht vorhanden war. Obwohl ich nicht viel wog, spürte ich erst jetzt das Gewicht meines Körpers das mich nach unten zog. Lange brauchte ich um die Sprossen, eine nach der anderen, zu erklimmen. Mir wurde Kalt und meine Zähne begannen laut zu klappern. Hätte mir jetzt jemand einen Ast an meinem Mund gelegt, ich hätte in kurzer Zeit eine Skulptur daraus gefräst, wie ein Biber. Mit diesem ironischem vergleich schaffte ich eine weitere Sprosse nach oben. ?Kleine Ziele? redete ich mir immer wieder ein, und mein Ziel war es der Schwerkraft zu trotzen um nach oben zu gelangen. Zwei Sprossen noch waren zu bewältigen, ich keuchte und zitterte während meine Zähne nicht mehr aufhören wollten zu klappern. Ich streckte meine Hand aus um die nächste Sprosse zu ergreifen, da kamen mir zwei Arme entgegen und zogen mich das letzte Stück nach oben an Bord. An Deck angekommen blieb ich zitternd vor Kälte auf meinen Knien. Ich schaffte es nicht auf die Beine zu kommen und so stützte ich mich so gut es ging mit den Armen ab. Eine Decke wurde mir über meine Schultern gelegt während ich beobachtete wie die Wassertropfen in langen Schlieren an meinen Armen herabliefen um auf den Planken sich zu kleinen Pfützen bildeten. Man ließ mir einige Sekunden Zeit bis ich meinen Kopf hob und versuchte aufzustehen. Ich blickte in die Gesichter der Gruppe die vor mir standen. Als ich in das Gesicht von Marcella blickte da wurde mir flau im Magen, denn ich habe noch nie in meinem Leben in ein so Tiefrotes Wütendes Gesicht geblickt wie gerade eben. Kaum begann ich meinen Mund zu öffnen um ihr zu sagen wie leid es mir tat, da schnitt sie mir das Wort ab und hielt mir eine sehr ausführliche und ausdrucksstarke Standpauke auf sardischer art ab. Wie ein geprügelter Hund stand ich da mit gesenktem Kopf während Marcella mich an meinen Armen festhielt und mich rüttelte. Da sie kleiner war als ich konnte ich den Blickkontakt mit ihr nicht vermeiden. Und dennoch hielt ich ihrem Blick stand denn letztendlich das was ich gemacht habe, wollte ich machen, ich war mir der Konsequenzen bewusst die damit in Verbindung waren. Ich stand zum ersten Mal voll hinter meiner Aktion auch wenn ich dadurch grenzen überschritt. Sicher, dadurch riskierte ich mein kleines Leben aufs Spiel aber das war es mir wert, ich war es mir sehr wert. Und als Marcella mich fragte was ich mir dabei gedacht habe, da sagte ich ihr ganz offen warum ich alles in die waagschale warf und dass ich mein verhalten nicht bereute. Sie blickte mich fassungslos an und trat einen schritt zurück weil sie nicht glauben wollte was ich da sagte. Ich blickte in die Runde und sah jeden einzelnen an, im Hintergrund sah ich Joseph und Marzia stehen und was mich dabei überraschte war, dass sie lächelten. Als so nach und nach die erste Anspannung verging gaben dann die anderen Mitglieder ihre Meinung ab und so begann eine Diskussion an Bord die nicht gerade zu meinen Gunsten verlief. Warum auch?

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                                    Fliegen Teil 3

                                    In diesem Moment passierte etwas Unglaubliches. Zuerst hörte man einen Pfiff, laut und schrill, und dann erhob sich aus dem Wasser ein prächtiger Delfinkörper. Alle blieben wie versteinert stehen und blickten mit offenen Mündern nach oben. Ich drehte mich um weil ich mit dem Rücken zur Reling stand und freute mich das Pepe wieder da war. Er flog senkrecht nach oben und mit seiner Fluke schlug er das Aufgespritzte Wasser wie ein Tennisspieler, gekonnt und mit einer Präzision, auf die Crewmitglieder. Das Kalte Nass verteilte sich beim Aufprall mit der Fluke, auf den Köpfen der versammelten Mannschaft. Da ich ja schon im Meer war, machte mir das Wasser nichts aus, aber die anderen schreckten mit kleinen spitzen schreien auf als ihre erhitzten Häupter von Pepe abgekühlt wurde. Der Delfin schnatterte und quietschte vergnügt kurz bevor er zurück ins Meer klatschte, worauf er gleich noch mal einen Salto vollzog.
                                    Trotz der ernsten Rüge die ich von Marcella bekam, konnte ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen als ich nach Pepe´s Aktion in die verdutzten Gesichter sah. Die anfängliche Spannung die vorher herrschte war im nu verflogen, ein jeder grinste sein gegenüber an und sogar Marcella lächelte kurz aber machte mir deutlich das sie noch mit mir später allein sprechen wollte. Joseph und Marcia kamen auf mich zu und blieben bei mir während ich mich abtrocknete. Marcia sah mich aufgeregt an und gab Joseph zu verstehen dass sie wissen wollte was ich da draußen erlebte. Ich setzte mich hin und sah die beiden an, aber kein Wort kam aus mir heraus. Meine kehle war wie zugeschnürt, gedanklich nahm ich ein paar mal Anlauf was ich erzählen wollte, aber ich fand nicht die passenden Wörter dafür um mein Erlebnis nur annähernd zu beschreiben. So saß ich stumm da und lächelte verlegen. Aus vielen Büchern habe ich ein und dieselbe Beobachtung erfahren, dass Menschen die eine Begegnung mit Delfinen hatten, nicht in der Lage waren ihr Erlebnis verbal zu beschreiben, und alle erst nach geraumer zeit es schafften ihre Begegnung in form von Bildern oder geschriebenem, wiederzugeben. Und genauso erging es mir jetzt, ja ich hatte sogar das Gefühl dass Pepe mir absichtlich diese ?mentale Barriere? legte um vielleicht zu verhindern dass ich danach aufgeregt drauflos plappere ohne aufzuhören, weil ich an mir bemerkte dass ich trotz der körperlichen Müdigkeit innerlich sehr aufgewühlt war und sofort alles erzählen wollte und gar nicht daran dachte mich auszuruhen. Nachdem ich mich einigermaßen abgetrocknet habe, begab ich mich unter Deck zu meiner Kajüte um aus dem Neopren Anzug heraus und in warme Kleider hinein zu schlüpfen. Ich betrachtete meinen nackten Körper der durch die Kälte des Meeres eine bläuliche Farbe aufwies, krank, mager, fragil, wie er ist staunte ich dass ich nicht im Meer kollabierte. Ich war zäh, aber das Erlebte mit Pepe ging weit über jede Grenze meiner Körperlichen Fähigkeiten hinaus und zeigte mir das ich mich selber unterschätzte zu welcher Leistung mein Körper wirklich fähig war in Extremsituationen. Oberhalb meiner Rechten Hüfte schmerzte meine Haut, die dunkle Flecken zeigte als ich mich an dieser stelle vorsichtig berührte. Grinsend erinnerte ich mich dass Pepe mich sehr oft mit seinem Rostrum an dieser Körperzone unsanft traf. Meine Haut fühlte sich fremd und kalt an als ich leicht mit meinen Fingern darüber strich. Und als ich meine ganze Handfläche auf meinem Unterbauch legte, kam sie mir wie ein heißes Bügeleisen vor das auf Tiefgefrorenem Fleisch gelegt wurde, nur mit dem unterschied dass es bei mir nicht zischte. Was für ein makabrer Gedanke, aber mir fiel in meiner Fantasie kein besserer vergleich ein. Erst nach und nach kroch die Wärme zurück in mir während ich in trockene Klamotten stieg. Als ich fertig war, setzte ich mich für einen Moment auf die kante meiner Koje und grub mein Gesicht in meine Hände, Jeannette wo bist Du?.......... Stille, und dann begann ich zu Beten, flüsternd formten meine Lippen jedes einzelne Wort das aus meinem Mund kam, das Tageslicht das schräg durch das Bullauge schien hüllte mich in seinem Strahl ein. Ein Satz von einem bekanntem Song kam mir in den Sinn ???.all i ever wanted, all i ever needed, is here in my arms, words are very unnecessary, they can only do harm???..enjoy the silence.?

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                                      Wann kommt das naechste Kapitel???Warte drauf.
                                      http://de.youtube.com/user/gunanche

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                                        #39
                                        Heiliger Abend

                                        HEILIGER ABEND

                                        Langsam stand ich auf und wischte meine Tränen aus meinen Augen weg. Ein leichtes Schwindelgefühl erfasste mich als ich meine Brille aufsetzte und mich erst wieder daran gewöhnen musste durch starke Brillengläser zu sehen. Ich griff nach der Klinke der Kabinentür und verfehlte sie gleich , weil ich durch das aufsetzen der Brille die Distanz nicht richtig eingeschätzt habe, und somit fast nach vorne gefallen wäre. Als ich die Klinke dann doch letztendlich zu fassen bekam zog ich langsam die Tür auf und als ob ich es geahnt hätte, stand Marcella vor der Kajüte. Ich sah in ernste und sorgenvoll blickende Augen, die mich aufforderten ihr zu folgen. Wir gingen in den Aufenthaltsraum wo sie mich bat platz zu nehmen, sie nahm aus der Kombüse zwei große Tassen und goss sich und mir heißen Tee ein. Sie wirkte sehr gefasst in ihren Bewegungen, und dennoch spürte ich wie es in ihr brodelte. Sie setzte sich neben mich und fasste meine Hand an die ich aus einem Reflex heraus, zurückzog. Marcella sagte mir dass ich keine Angst zu haben brauchte. Also legte ich meine Hand in die ihre und wartete ab was sie mir sagen wollte.
                                        ?Roberto dass was Du getan hast, war sehr dumm und gefährlich von Dir. Kannst Du Dir im entferntesten vorstellen wie uns und mir zumute war als wir nach Dir suchten und bemerkten dass Du nicht mehr an Bord warst? Schon allein der Gedanke dass ein Krebskranker unerlaubt und ohne uns etwas zu sagen über Bord springt, löste hier bei uns helle Panik aus da wir ja für Dich die Verantwortung haben dass Dir hier auf See nichts passiert. Weißt Du, ich hatte große Lust Dich beim nächsten Landgang nach hause zu schicken, aber anscheinend hast Du hier Menschen gefunden die einiges von Dir halten und deswegen sie bei mir für Dich ein gutes Wort einlegten um von meinem Entschluss abzusehen. Junge, was hat Dich dazu bewegt Dich so in Gefahr zu begeben? Was wäre wenn Du da draußen ertrunken wärest oder wenn Dich ein Hai angefallen hätte??.
                                        Marcella war stinksauer auf mich obwohl sie ruhig sprach, sie hatte zwischendurch auch italienische Kraftausdrücke verwendet um ihre Wut freien lauf zu lassen die sie in sich trug, so wie wir Italiener halt sind mit unserem Temperament wenn wir aufgebracht sind??mamma mia.
                                        Als sie mit ihrer Standpauke fertig war, wollte sie jetzt von mir den Grund meiner Aktion wissen. Jetzt war es an mir, zu berichten aus welchen Beweggründen ich mit Pepe im Meer verbrachte, doch zuvor wollte ich wissen wie lange ich im Wasser war, und war sichtbar erschrocken als Marcella mir mitteilte dass ich nicht länger als eine Stunde weg war. Ich erklärte ihr dass die Begegnung mit Pepe, mir viel länger vorkam als eine Stunde und sie erwiderte mir dass alle erst beim Mittagessen auffiel das ich fehlte und sie somit anfingen mich zu suchen. Marcella saß da und hörte mir zu als ich dann anfing zu Erzählen wie ich die Ankunft Pepes schon vorher spürte und wie ich dazu kam von Bord zu springen, bis hin zu meiner Begegnung mit Pepe im Meer. Sie schaute mich an und ab und zu lächelte sie sogar ein wenig als ich an der stelle meiner Geschichte kam wo der Delfin mich attackierte.
                                        Bei meinem Bericht ging ich nicht so sehr in Einzelheiten und Details über, weil mir einfach die richtigen Wörter fehlten um meine Empfindungen und die Emotionen die ich da draußen hatte, zu beschreiben. Als ich fertig war sagte ich noch dass die letzte Aktion von Pepe, wo er uns nass spritzte, ich so interpretiert habe das er die Spannung spürte die an Bord herrschte, und auf die einfachste weise zurückgriff, um diese abzukühlen. Sie lachte mich an und meinte dass ich viel Fantasie besäße um solch eine vage Interpretation auszusprechen. Aber als sie für einen Moment innehielt und nachdachte sagte sie anschließend ?Du könntest recht haben? .
                                        Ich wollte aufstehen um mir Tee nachzugießen als Marcella mir dann meine ?Strafe? für mein verhalten aussprach, ab heute werde ich immer unter Beobachtung stehen um nicht noch einmal unerlaubt ins Meer zu springen ob mit oder ohne Delfin.
                                        Wir saßen noch da und tranken unseren Tee. Dampfend wabberte der Dunst langsam in filigranen Schlieren empor der auf dem Weg nach oben verschiedene Formen annahm. Ich dachte an die letzten Erlebnisse zurück mit Pepe. Danke mein Freund für deine Einladung die ich als solche gerne annahm um mit Dir zu schwimmen.


                                        Ich trank meinen Tee aus und stand gemeinsam mit Marcella auf um wieder an Deck zu gehen, oben am Ausgang kam Gianfranco uns aufgeregt entgegen, und redete mit Marcella über die Auswertungen seiner Ergebnisse die er zusammen mit Carlo über die verschiedenen Geräte und Unterwassermikrofone empfangen hat. Er redete so schnell dass Marcella und ich mühe hatten ihm zu folgen. Er sprach von Tonfrequenzen, Oszillatorkurven die weit über der Skala lagen und das die Ultraschallimpulse die unter Wasser von den Geräten empfangen worden sind, so intensiv waren dass ihm fast das Trommelfell geplatzt wäre als er den Kopfhörer trug.
                                        Er fand es nur schade dass diese Daten nur von kurzer Dauer waren die er registrierte.
                                        ?Der ?Elektroschlag? im Wasser?, fiel mir dabei ein als ich mit Pepe im Wasser war, ich hatte ihn aus unmittelbarer Nähe abbekommen. Ich erzählte Carlo davon, aber er glaubte mir nicht weil er meinte dass bei so einem starken Impuls ich nicht mehr am Leben wäre, weil dann meine inneren Organe ?Zerfetzt? wären und ich innerlich verblutet wäre.
                                        Marcella gab mir einen leichten Stoß in meine Seite weil sie merkte dass ich Carlo widersprechen wollte, ich verstand und beließ es dabei. Als wir etwas weiter vorne erneut an der Reling standen erblickte ich Pepe in einiger Entfernung springen. Das unbändige Bedürfnis wieder ins Meer zu springen um so nah wie möglich bei Pepe zu sein, kam in mir hoch und spürte eine erneute Anspannung.
                                        Aber Marcella schien geahnt zu haben was in mir jetzt vorging, und packte mich sehr fest an meinem Arm und sagte mit ernster Stimme ?Denke nicht einmal daran?..?.
                                        Ich musste grinsen als ich ihre Worte hörte und beobachtete weiterhin Pepe´s treiben. Um ihren Worten den nötigen Nachdruck zu verleihen drückte sie noch einmal fest meinen Arm bevor sie mich allein ließ und fügte noch hinzu dass ich ?überwacht? werde. Trotz meines Grinsens nahm ich ihre Aussage sehr ernst. Heute ist Heilig Abend und ich hatte schon mein ?Geschenk? bekommen worüber ich sehr Glücklich bin, denn für mich war es mehr als nur ein Geschenk.
                                        Die Sonne neigte sich durch die mittlerweile aufgerissene Wolkendecke langsam dem Horizont entgegen und tauchte das Meer in ein romantisches Szenario aus weichen Rot tönen die wie feurige Rubine auf der Wasseroberfläche tanzend zu einer nicht hörbaren Musik ihren magischen Reigen aufführten wie in einem Ballett.
                                        Joseph und Marcia kamen zu mir und nahmen neben mir platz auf den Planken. Wir grüßten uns mit freundlichen Blicken weil niemand diese Ruhe mit worten stören wollte. Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder dem Farbenspiel auf dem Wasser, und irgendwann begann ich über das Erlebte zu Erzählen. Keiner von den beiden unterbrach mich, bis mich Joseph fragte wie es war als Pepe mit mir Tauchte. ?Weißt du wie es ist, wenn man in das Auge eines Delfins blickt? Es ist als ob der Delfin dir tief bis in das Innerste deiner Seele schaut, es ist als ob du freiwillig deine inneren Barrieren für ihn öffnest um ihn einzuladen, ein Impuls unbändiger kindlicher innerer Freude überkommt dich dabei und du nicht anders kannst als dich diesem Impuls hinzugeben.? Als ich so erzählte gesellten sich nach und nach die anderen Mitglieder der Crew und setzten sich in unserer nähe hin um zuzuhören. Während ich mit leiser stimme redete, schmeckte ich immer noch das salz auf meinen trockenen Lippen, zwischendurch legte ich eine kurze pause ein um meine Lippen zu befeuchten die der Meereswind trocknete. Feine Salzkörner tauten auf meiner Zunge und die Geschmacksknospen zogen sich dabei zusammen. Mein Blick wanderte zu meinen Händen, sie waren noch immer ein wenig aufgequollen auf den Fingerspitzen. Ich rieb die haut zwischen meinen fingern und spürte jede einzelne Rille meiner Fingerkuppen, es waren dieselben Finger die Pepe´s Haut berührt haben als ich mit im schwamm. Ich fühlte mich sauwohl in diesem Moment, die Gemeinschaft der Crew, das Meer, der fabelhafte Sonnenuntergang, der Wind, und letztendlich das zuvor erlebte mit Pepe, das alles wirkte auf mich wie ein wohltuender Balsam der mich ?heilte?.
                                        Marcia holte ihre Flöte hervor und spielte eine leise Melodie. Die anderen saßen auf den Planken und redeten miteinander, einige rauchten ihre zerknitterten Selbstgedrehten Glimmstengel und schauten dem Blauen Dunst hinterher der dann vom Wind zerfasert wurde. Gianfranco gesellte sich als letzter zu unserer Runde und flüsterte Marcella etwas in Ohr. Ihr Gesicht erhellte sich und begann zu grinsen. Als sich unsere Blicke dann trafen zeigte sie nur stumm in eine Richtung, ich drehte meinen Kopf in diese Richtung und konnte in einiger Entfernung eine Silhouette erkennen die in regelmäßigen abständen auf und abtauchte und dabei feine Wasserwolken blies, und begriff das Pepe uns begleitete. So stimmten wir uns auf den Heiligen Abend ein??????

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                                          Dolfin wann geht Deine Geschichte weiter???????Ich warte drauf

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