Auch aus Bayern kommt -Claus von Wagner- der zusammen mit -Max Uthoff- nun bereits seit etlichen Jahren die Anstalt im ZDF am laufen hält.
Heute hat er Geburtstag und erhält da natürlich auch einen kurzen Auftritt:
-Wilfried Schmickler- kommt nicht aus Bayern, hatte aber ebenfalls am 28.11. Geburtstag und soll deshalb hier noch nachträglich seinen Auftritt erhalten:
Heute hat der Kabarettist -Volker Pispers- Geburtstag. Es ist jammerschade, aber seit 2015 tritt er nicht mehr auf - eine Begründung dafür gibt es nicht.
Nach langer Zeit ist hier wieder mal die Kolumne von Wolfgang Schaller aus der SZ vom 23. Februar 2019:
Welcher Sandmann streut uns Sand in die Augen ?
Er kam jeden Abend kurz vor sieben und blies den Kindern Sand in die Augen, auf dass sie artig einschlafen mögen. Halb acht folgte die Aktuelle Kamera und versuchte den Erwachsenen Sand in die Augen zu streuen, auf dass sie die Welt so sehen mögen, wie es die Auftraggeber in der Zentrale wollten. Aber die unartigen Erwachsenen ließen sich nicht einschläfern, sondern gingen auf die Straße und vertrieben die Zentrale. Derart gewarnt, mühen sich heute die Sandmänner uns Sand in die Augen zu streuen, auf dass wir die Welt so sehen mögen wie es die Zentrale tut, aber wir fühlen uns sehr müde und schalten um zu Florian Silbereisen, bis wir einschlafen.
Ich hatte an diesem Abend vom Sandmann der Zentrale gehört, dass Russland den Abrüstungsvertrag INF gekündigt habe, man vermute, dass die Putinrakete weiterfliege, und dann sagen der NATO-Befehler und die deutsche Kriegsministerin, dass Russland gezwungen werden müsse, in den Vertrag zurückzukehren, und dann sagt ein Kommentator, dass Russland das Abkommen gebrochen habe und man müsse nun Druck auf Russland ausüben, weil Russland aggressiv sei. Und wegen der Konfrontation mit Russland müsse man aufrüsten. Ich bin nicht auf dem neuesten Stand der Lüge, ich glaubte, Trump habe den Vertrag als Erster gekündigt. Putin sei eine Gefahr für den Frieden, ist die Kunde der Sicherheitskonferenz, und ich denke nach, wie viele Kriege Putin gegen den Westen geführt hat. Und nun droht er mit einem neuen Krieg gegen Venezuela und Nicaragua. Oder war das gar nicht Putin ? Der Sand in meinen Augen wirkt.
Aber da singen gerade die zwei Amigos von zwei kleinen Kindern, die den Wunsch haben, wieder froh zu sein. Und vielleicht dachten die Amigos beim Dichten an zwei jemenitische Kinder, denen eine Bombe von Rheinmetall auf den Kopf fällt.
Ich höre noch, wie der Sandmann sagt, dass Deutschland seit Anfang des Jahres die Führung der schnellen NATO-Eingreiftruppe übernommen hat, die "Speerspitze", wie es die Zentrale nennt, als Schutz vor den Russen, wie es heißt. Ich könnte beruhigt einschlafen, aber - ich tue mir leid: Ich bin zu alt, um zu vergessen.
Und so kommt mir blöderweise in den Sinn, dass 1962 dieses damals Sowjetunion genannte Russland vor Kuba Atomraketen 200 km von Florida entfernt dem Kennedy vor die Nase setzte, der deshalb mit einem Atomkrieg drohte. Da muss man natürlich heute dem Putin die NATO an der russischen Grenze direkt vor die Nase setzen samt amerikanischer Raketensysteme, da fühlt sich natürlich Putin überhaupt nicht bedroht. Denn mit unseren Manövern an der russischen Grenze wollen wir die Russen nur ein bisschen erschrecken, und da müssen wir mit unseren Panzern ein bisschen dabei sein, wenn es wieder mal Richtung Stalingrad geht. Die Älteren unter uns könnten vielleicht noch als Wegweiser eingesetzt werden.
Natürlich will niemand in der Sandmann-Zentrale den Krieg. Aber wenn der Russe nicht auf uns hört! Da können wir natürlich auch keine Pipeline mit Russland bauen, denn "die ist eine Bedrohung für die NATO". Ich finde bei Youtube ein Video von der größten US-Denkfabrik. Deren Chef George Friedmann sagt: "Unsere Hauptaufgabe ist es, dass sich Deutschland und Russland nicht verbünden. Damit das nicht geschieht, ziehen wir einen Gürtel zwischen beide Länder vom Baltikum bis zum Schwarzen Meer."
Da baut Herr Altmaier schnell zwei Häfen für Trumps dreckiges Fracking-Öl. Mein Gott, warum haut unser Außenminister nicht mal auf den Tisch, damit er mal aus dem Maas-Anzug fällt! Da sehnt man sich doch in der Außenpolitik zurück nach einem Erzengel Gabriel, der dann in einem nächtlich gesendeten Interview sagt: Wie wir mit den Russen umgehen ist ein Skandal. Man muss lange aufbleiben, wenn man wachbleiben will.
Liebe Leser: Hören sie nicht auf mich. Ich bin von gestern und würde, so wie es auf jeder Zigarettenschachtel steht, KANN TÖTEN auch auf jede Waffe schreiben. Vielleicht sehe ich nicht klar. Ich habe zu viel Sand in den Augen.
"Ob ich morgen leben werde,
weiß ich freilich nicht.
Aber, wenn ich morgen lebe,
daß ich morgen trinken werde,
weiß ich ganz gewiß."
-Bodo Wartke- hat heute Geburtstag und vor wenigen Tagen hat er ein brandaktuelles Lied aufgenommen. Man sollte am Sonntag zur Europawahl gut bedenken wem man seine Stimme gibt: https://www.youtube.com/watch?v=N3BvMwhGyP0
"Ob ich morgen leben werde,
weiß ich freilich nicht.
Aber, wenn ich morgen lebe,
daß ich morgen trinken werde,
weiß ich ganz gewiß."
Es gibt noch andere Sachen als Corona über die man sich aufregen kann. Heute kommt wieder mal -Wolfgang Schaller- deswegen zum Wort. Der Artikel war gestern in der SZ:
Schwarzer Humor
Karl Marx wird abgesetzt und das Zigeunerschnitzel verboten und der Mohr hat seine Schuldigkeit getan. Kriege, Pandemien und Klima bedrohen die Welt, aber die größte Bedrohung ist zur Zeit die Mohrenstraße, deren Umbenennung in Berlin als historisches Fanal gegen Rassismus gefeiert wird.
Meine Eltern hatten mir Nachkriegskind eine Negerpuppe geschenkt als Zeichen der Völkerverständigung. Auf meinem Kindergeburtstagstisch lag das Buch über die freche Göre Pippi Langstrumpf, die ihren Papa stolz Negerkönig nennt. Und bald entdeckte ich meine Liebe zum Theater bei Franz Moor und dem Mohren zu Venedig.
Tut mir leid, es ist irgendwas schiefgelaufen: Ich bin kein Rassist geworden. In Astrid Lindgrens Buch heißt nun der Negerkönig Südseekönig. Und der Negerkuss heißt Schokokuss. Meinetwegen kann er auch Schaumbeutel mit Migrationshintergrund heißen und der österreichische Schokopudding nicht mehr Mohr im Hemd, sondern Farbiger im Schlüpfer.
Die Sprachpolizisten können auch noch Schwarzfahrer umbenennen in Weißmacher. Aber im Schwarzwald sitzt kein Schwarzer, und in der Zigeunersoße sitzen auch keine Sinti und keine Roma. Man möge das Zigeunerschnitzel umbenennen in Nichtsesshaftes Balkanschnitzel. Aber, Freunde der politischen Korrektheit: Es wird davon nicht besser. Denn Wörter sind nicht rassistisch. Menschen sind rassistisch.
All die christlichen Dobrindt-, Söder- und Landowsky-Sprüche, von "Sich bis zur letzten Patrone wehren" und "Wo Müll ist, sind Ratten" und vom "Shuttle-Service für im Mittelmeer Ertrinkende". Und all die Gaulands mit ihrem Ausmisten-Wollen und nach Andalusien entsorgen.
Und alltäglich: Eine Stellenbewerberin oder Wohnungssuchende ablehnen, weil sie ein Kopftuch trägt oder einen Bartträger polizeilich überprüfen, weil es Mohamed sein könnte.
Oder wenn Friedrich Merz in einer Talkshow meint, man könne dreihundert vor Bomben geflohene syrische Kinder nicht aus der Hölle von Lesbos holen, weil das Schwierigkeiten in unseren Schulen bringen könnte. Da wird es nichts helfen, die Denkmäler zu stürzen von Immanuel Kant, weil der einst die schwarze Hautfarbe als Beweis für geistige Umnachtung hielt, und von Karl Marx, der den Juden Schacherei vorwarf. Und Hannah Arendt runter vom Sockel, weil sie bei der afrikanischen Rasse Vernunft und Kultur vermisste. Raus aus den Opernhäusern mit Richard Wagner wegen seines unerträglichen Antisemitismus.
Die Dresdner Messehalle war überfüllt, als Sarrazin erklärte, das Moslems nur für den Gemüsehandel geeignet sind. Es saß und sitzt tief in unserer Geschichte. Daran tragen wir so schwer, dass wir nun am liebsten alles aus unserem Gedächtnis löschen würden. Da haben wir gute Erfahrungen aus den Nachwendejahren, als Dresdens Straßen und Plätze umbenannt wurden, weil sie von Thälmann bis Fucik nach kommunistischen Widerstandskämpfern benannt waren. Da hatten wir großes Glück, dass es keinen Kommunisten namens Haupt gab, sonst hätten sie den Hauptbahnhof auch umbenannt.
Geschichte lässt sich nicht entsorgen, das schafft auch Herr Knorr nicht, wenn er die Zigeunersoße umbenennt. Da müsste die Regierung, statt vor den Autokonzernen zu knien, deren Beteiligung an rassistischen Verbrechen anprangern und die Akten öffnen über Altnazis, die nach dem Krieg durch den Weißmacher gezogen wurden. Aber ach Gott, wer will das schon ? Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch. Und er wird nicht trockengelegt, wenn die Mohrenstraße Mohrrübenallee heißt. Und ich lese jetzt weiter im wunderbaren Buch über den weißen Neger Wumbaba. Anschließend gucke ich im Ersten "ttt" mit Dieter Mohr. Bevor der auch noch umbenannt wird.
"Ob ich morgen leben werde,
weiß ich freilich nicht.
Aber, wenn ich morgen lebe,
daß ich morgen trinken werde,
weiß ich ganz gewiß."
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