Klärwerke auf den Kanaren

[sigmaR]

Hallo gibt es überhaupt Klärwerke auf Tenerifa?

In Los Cristianos und Umgebung habe ich keins gesehen. Dafür aber 3 Pumpstationen direkt an der Promenade.

Ob sie wohl die Abwasser direkt in die grosse Kloake pumpen??

Grüße

sigmaR

[StefanK]

In Puerto de la Cruz am Playa de Jardin steht auch ein Pumpwerk. Der Geruch läßt erahnen, was dort gepumpt wird.

[Michael Schuler]

Wäre nicht schön, wenn es keine gäbe.

Da wird per EU geregelt, wie krumm die Banane sein darf, aber eine Pflicht für Klärwerke gibt es (offenbar) nicht.

[LaTorre]

Die Suchfunktion bringt Aufklärung.

http://www.forumteneriffa.de/tenerif...t=Kl%E4ranlage

[Michael Schuler]

Die Suchfunktion bringt Aufklärung.

AufKLÄRUNG ist ein gutes Stichwort.

[Achined]

Es gibt ein großes in Santa Cruz, trotzdem werden dort noch 70% der Hinterlassenschaften so entsorgt.
In Puerto gibt es auch eins, aber das ist wohl gar nicht in Betrieb und schon längst wieder vergammelt.

Und in jedem Dorf gibt es laaaaaange Rohre ins Meer......
Mit bezaubernden Flecken, an der Stelle, wo das Rohr im Meer endet.

Eine Ringkanalisation gibt es wohl (Rohre entlang der Autobahn) aber da ist wohl noch nicht viel angeschlossen.

[real lejos]

.......... und genau dies ist der Grund, dass ich hier nirgends baden gehe, denn auf die Kolibakterienbrühe kann ich verzichten

[LaTorre]

Die Rohre entlang der Süd-Autobahn, von Achined angesprochen, sollten den UMGEKEHRTEN Sinn verfolgen: von der grossen "Purificadora" in Santa Cruz, Bezirk "Buenos Aires" ( gute Lüfte ) sollte für die Landwirtschaft im Süden teilgeklärtes Brauchwasser transferiert werden.

Sollte.

[Achined]

Hier im Süden gibt es ein Klärwerk in der Nähe von Mojon

http://goo.gl/maps/BZztw

[lucas66]

Wäre nicht schön, wenn es keine gäbe.

Da wird per EU geregelt, wie krumm die Banane sein darf, aber eine Pflicht für Klärwerke gibt es (offenbar) nicht.

Das ist wirklich traurig. Bei zig Millionen Urlaubern auf der Insel mag man sich gar nicht vorstellen, was da alles im Meer landet. Darüber habe ich, ehrlich gesagt, noch nie intensiv nachgedacht.

[heinz1965]

Klaerwerke

Es wird hier das gebaut was die EU (b.z.w. die BRD und Frankreich als groesste EU Einzahler ) und Spanien bezahlen. Im uebrigen sind Faekalien und Haushaltsreiniger bis auf die paar enthaltenen Bakterien relativ umweltneutral.
Gefaehrlich sind eher die im Abwasser , insbesondere Klinik Abwasser enthaltenen Antibiotika und halbtoten Keime. Diese entwickeln sich auch bei der Vermischung mit haeuslichem Abwasser zu einer Entwicklungsstation fuer multi resitente Keime. Je laenger das Abwasser in irgendwelchen Rohren und Klaeranlagen ist, um so mehr Zeit haben diese Keime sich zu vermehren und in der Folge resitenter gegen Antibiotika zu werden.

[Achined]

Hier sind die Abwassereinleitungen markiert

[real lejos]

Das sieht schon schlimm genug aus
wenn man davon ausgeht, dass das "nur" die offiziell gemeldeten Einleitungen sind ................

[nate]

Igitt igitt. Ich weiß schon, warum ich nicht mehr überall ins Meer zum schwimmen gehe. Nur bis zum Knie beim Strandspazierang, mehr geht dann nicht. Hatte mir vor ca. 25 Jahren in der Adria massive Hautprobleme zugezogen, die von ungeklärt eingeleiteten Abwässer stammten.

[sigmaR]

Hallo Achined, wenn ich die Karte so sehe, da bedaure ich, obwohl ich das schon vermutet habe, nachgefragt zu haben. Machmal ist es eben besser, vor dem Essen keinen Blick in die Küche zu werfen.

Danke

sigmaR

[MemoriamJPFulda]

.......... und genau dies ist der Grund, dass ich hier nirgends baden gehe, denn auf die Kolibakterienbrühe kann ich verzichten

Besonders lecker sieht es am "Hafenstrand Los Gigantes" aus!

[faro]

hola,schwimmen verbindet,man trifft immer mal einen alten bekannten.
muchos saludos.

[KPeter]

Eines ist mir dann allerdings unklar.....

Sauberes Badevergnügen an 42 Badestellen

Auf Teneriffa konnten die meisten Strände, an denen schon in den letzten Jahren die Blaue Fahne flatterte, diese Auszeichnung für ein weiteres Jahr erneuern. Im Norden der Insel konnten die Strände El Socorro (Los Realejos) und Playa Jardín (Puerto de la Cruz) die im letzten Jahr aberkannte Auszeichnung durch positive Ergebnisse der Qualitätstests zurückgewinnen. 2012 kommen außerdem neu hinzu: La Jaquita (Granadilla), El Duque und Fa?abé (Adeje), Los Cristianos und El Camisón (Arona), San Telmo (Puerto de la Cruz) und die Naturschwimmbäder in Punta del Hidalgo (La Laguna). Hinzu kommen die Buchten, die ihre Blauen Flaggen erneuern: El Médano (Granadilla), Las Vistas (Arona), Troya I-II (Adeje), La Arena (Santiago del Teide), San Juan (Guía de Isora), La Arena (Mesa del Mar, Tacoronte).
Auf La Palma bekommen die Strände Bajamar (Bre?a Alta), Los Cancajos (Bre?a Baja), Puerto Naos und Charco Verde (Los Llanos de Aridane) eine Blaue Flagge. Auf La Gomera die Playa Santiago (Alajeró).

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Die FEE hat die Blauen Flaggen auf den kanarischen Inseln vergeben. Die Blauen Flaggen bedeuten, dass die Strände über sehr gute Sanitär- und Sicherheitseinrichtungen verfügen.

Die haben aber noch nie die Sanitäreinrichtungen am Playa Jardin inspiziert

LG Kpeter
http://www.wochenblatt.es/1000004/10...1/article.html

[StefanK]

Ist sicherlich alles eine Frage dessen, wie weit die Rohre ins Meer führen. Da wird es sehr schnell sehr tief und da gibt es Stömungen, die den Dreck wegtreiben. Aus den Augen, aus dem Sinn. Am Jardin waren vor drei Wochen (da war ich dort) Live-Guards und beobachteten aufmerksam die Badegäste. Toiletten gibt es da auch, den Zustand fand ich okay - wollte auch keiner Geld für die Benutzung haben. Anders sieht es da schon in Taresitas aus, das sind keine Klos, das ist eine Zumutung, Gummihandschuhe empfehlenswert.

[gerardo]

Das Ministerio de Agricultura, Alimentación y Medio Ambiente hat eine spezielle Internetseite: "Registro Estatal de Emisiones y Fuentes Contaminantes" (http://www.prtr-es.es/).
Dort werden die offiziellen Daten zu allem veröffentlicht, was mit der Umwelt zu tun hat. Über eine Suchfunktion findet man die EDAR (Estaciones depuradoras de aguas residuales) in ganz Spanien. In (der ganzen Provinz) Teneriffa gibt es genau eine! Sie liegt in Sta. Cruz in der Nähe der Raffinerie und hat Kapazitäten zur Verarbeitung des Abwassers von 100000 Personen pro Tag. Wie viel sie tatsächlich verarbeitet, ist nicht herauszufinden.
Tatsache ist, dass die Anlage nicht ausreicht. Dámaso Arteaga, concejal de Obras y Servicios, gibt an, dass ca. 20000 cbm unbehandeltes Abwasser mit behördlicher Genehmigung täglich ins Meer fließen, offiziell erlaubt sind 1000 cbm pro Stunde, und dass nur die Hälfte des Abwasser verarbeitet werden kann. Denn die Anlage ist veraltet und zu klein, es fehlt außerdem ein moderner Bio-Reaktor, der den Prozess deutlich verbessern würde. Es wird jedoch versichert, dass die Einleitungen in einem Gebiet erfolgen, in dem die Auswirkungen auf die Umwelt sehr gering sind, und dass sie unter Beobachtung der Umweltbehörde stehen.
Tatsache ist auch, dass die notwendigen staatlichen Fördermittel zur Verbesserung und zum Ausbau der Anlage nicht bereitstehen, weil sie nie beantragt wurden. Sie konnten aber nicht beantragt werden, weil sie gar nicht in den Verhandlungsplan zwischen der Inselregierung und der Zentralregierung aufgenommen wurden. Die Kosten wurden bereits im August 2012 mit 28 Mio. Euro kalkuliert. So lange es keinen Antrag gibt, fließt auch kein Geld, das einzige, was weiter fließt, ist das dreckige Wasser.
Dabei sind die Abwässer der Haushalte oder der Hotels eigentlich unproblematisch. Sie enthalten keine gefährlichen Stoffe und verschwinden gefahrlos im Meer und dieses ist tief und strömungsreich. Entscheidend sind stark chemisch belastete Industrieabwässer, die es vor allem in der Zone gibt, wo die EDAR steht. Im Bereich zwischen Sta.Cruz und Candelaria sollte man besser nicht baden gehen.
Alle Orte im Landesinneren oder in höheren Gebieten haben eh kein reguliertes Abwassersystem. Unser Haus ist beispielsweise - wie die meisten in ländlichen Gegenden - überhaupt nicht an eine Kanalisation angeschlossen. Es gibt eine Kaverne irgendwo im Lavagestein des Untergrunds. Da läuft alles rein, was das Haus verlässt, und versickert dort. Wenn man Pech hat, muss man das Loch mal auspumpen lassen. Aber im Normalfall geht das Jahrzehnte lang gut und stellt nur eine minimale Umweltbeeinträchtigung dar.