Echsen

[Mayerhofer]

Wenn man sich in den Bergen zu einer Rast hinsetzt, um zu essen, sind sie schon zur Stelle

[bluebird]

ein sehr schoenes bild. was wollen die tierchen denn dann futtern: mein essen oder mich?
bluebird

[Bajuware]

Mit ein paar Brotkrümmel kann man sie schon anlocken.
Meine Aufnahmen stammen aus La Orotava - PUEBLOCHICO.

[SanLorenzo4]

na, da hab ich auch noch ein älteres echsenfoto aus dem parque las aguilas bei chayofa. macht ein mittagspäuschen nach ausgiebigem mahle...

[baumgartner]

Diese Eidechse haben wir in Las Moradas oberhalb von Los Silos beim sonnenbaden gestört.
DSCF1146.JPG

[monweva]

Schöne Bilder habt Ihr gemacht, vielen Dank.

Ich habe das Gefühl, als wenn das immer weniger werden.
Vor ein paar Jahren habe ich ich noch mehr Echsen gesehen.

[lagarto66]

Schöne Bilder habt Ihr gemacht, vielen Dank.

Ich habe das Gefühl, als wenn das immer weniger werden.
Vor ein paar Jahren habe ich ich noch mehr Echsen gesehen.

Das ist eine Frage der Veränderung des Lebensraumes. Die Tiere sind ja Teile der natürlichen Nahrungsketten, die durch die fortschreitende Urbanisation unterbrochen werden. Keine Nahrung - keine Bleibe!

Im Gegensatz zu den Insekten fressenden Lacertiden, zu denen die Eidechsen in Mittel- und Osteuropa gehören, bevorzugen die Galotiiden, zu denen alle kanarischen Eidechsenarten gehören, pflanzliche Nahrung. Das hat wahrscheinlich evoltionär einen Zusammenhang mit der Situation, die die Vorfahren dieser Tiere vorfanden, als sie die Inseln besiedelten. Jedenfalls sind einige Pflanzen oder Pflanzenteile (Blüten, Blätter oder Früchte) als Nahrung der Lagartos bekannt, z.B. junge Blätter und die Blüten der Verode (Kleinia nereifolia), die man leicht mit der giftigen Tabaiba verwechseln kann, oder die Beeren des Balo (Plocama pendula). Außerhalb der Siedlungsbereiche, wo es diese Pflanzen oft reichlich gibt, findet man auch noch viele Lagartos.

Lagartos erweisen sich nicht nur als Kulturfolger, wenn sie sich Euch annähern, weil Ihr etwas Fressbares haben könntet. Sie tauchen überall dort auf, wo Menschen Obst oder Vergleichbares (z.B. Tomaten) anbauen. So war es kein Wunder, dass sie in den Plantagen rund um Puerto in großen Mengen lebten. Plantagen weg - Eidechsen seltener bis weg. Da die Tierchen gut klettern können und leicht die Weintrauben erreichen, versuchen manche Weinbauern, sie mit illegalen Fallen (z.B. Blechdosen, aus denen sie nicht mehr herausklettern können) zu bekämpfen.

[Flor]

Hallo Baumgartner,

zufällig sah ich Dein Foto (P-Link#45) - das Motiv kam mir sehr, sehr bekannt vor.

Ich stelle deshalb mein Foto vom 18.11.2011 ein. Bitte genau vergleichen. Wie alt ist Dein Foto? Und: Handelt es sich bei der Echse um eine routiniertes Fotomodell? Ich konnte nämlich in aller Ruhe mehrere Fotos von ihr machen, wobei sie sich nur wenig bewegte.

Wie wahrscheinlich ist es, dass man ein frei lebendes Tier zu unterschiedlichen Zeitpunkten an exakt der gleichen Stelle in der gleichen Haltung vorfindet/ fotografieren kann? Oder: Was sagt dies über die Lebensgewohnheiten / das Verhalten von Echsen aus?

Alles Gute
Rolf

P.S. Den Weg von Los Silos (Bushaltestelle) über Las Moradas / Lorbeerweg / El Palmar bis nach Buenavista (Busbahnhof) gehen wir nicht bei jedem Teneriffa-Aufenthalt, aber immer wieder einmal.

[baumgartner]

Hallo Flor,

die Echse scheint wirklich das Topmodel zu sein.
Das Foto haben war am 17.02. Vormittags zu zwischen 10 und 11 Uhr gemacht. Die Echse hat sich dort wirklich in Ruhe gesonnt, da zur jetzigen Jahreszeit die Sonne erst spät über den Bergrücken kommt.

[lagarto66]

Bei Eurem "Model" handelt es sich um ein Weibchen der im Norden Teneriffas lebenden Variante der Westlichen Kanareneidechse (Gallotia galloti eisentrauti). Die Umgebung dürfte identisch sein, ob es sich um das selbe Tier handelt, müssen wir offen lassen. Der Ort, an dem Ihr die Fotos gemacht habt, zeigt allerdings typische Eigenschaften eines für Eidechsen guten Platzes: Schnell erreichbare Schlupfwinkel und gute Sonnenplätze. Solche Orte werden sicherlich auch von verschiedenen Tieren parallel genutzt und bleiben im Falle des Verschwindens eines Platzbesitzers bestimmt nicht lange unbesetzt.

Als Wechselwarme regulieren Eidechsen ihre Körpertemperatur durch Wechsel zwischen sonnigen Plätzen (Aufwärmen) und schattigen Verstecken (Schutz vor Angriffen, aber auch Abkühlung). Beim Sonnen sind die Tiere immer einer erhöhten Gefahr ausgesetzt (Katzen, aber vor allem Turmfalken aus der Luft). Sie verlassen ihr Versteck deswegen in der Regel nur, nachdem sie vorher ausgiebig geprüft haben, ob die Luft rein ist.

Man kann das gut beobachten, wenn man ihnen einen Leckerbissen in mittlerer Entfernung hinlegt. Sie beobachten die Situation wesentlich länger, als es anschließend braucht, den Leckerbissen zu erreichen und zu einem sicheren Platz zu bringen. Konkurrenz durch andere Artgenossen kann dabei die Beobachtungsphase verkürzen. Das ist nicht nur eine Frage des Futterneids, sondern hängt auch damit zusammen, dass es einem Beutegreifer schwer fällt, sich bei mehreren schnell laufenden Tieren auf eins von ihnen zu konzentrieren; ihre Sicherheit wird also durch das Auftreten der Konkurrenten vergrößert.

Auf beiden Fotos ist deutlich zu sehen, dass das Tier nicht einfach von der Wand weg orientiert ist, sondern den Schlupfwinkel durch leichte Drehung des Körpers im Blick behält (Wie bei den meisten landlebenden Fluchttieren sind ihre Augen zur Seite gerichtet.) Die Körperstellung signalisiert also die Fluchtbereitschaft, was aus Eidechsensicht angesichts der großen, sich "unauffällig" bewegenden Wesen (Fotografen, die jede hastige Bewegung vermeiden, um das Fotoobjekt nicht zu verscheuchen) durchaus auch geboten erscheint. Als Beutetier kann man ja nie wissen, ob das nicht doch am Ende gefährlich ist.

Auch wenn man das auf den Fotos nicht sehen kann. Man kann häufig mit etwas Geduld schön beobachten, wie verschiedene Eidechsen durch ihre Haltung und Bewegungen miteinander kommunizieren, vor allem Drohgebärden sind leicht zu identifizieren. Vielleicht bemerkt Ihr sie, wenn Ihr weniger beobachtet, welches Exemplar bei den Leckerbissen am erfolgreichsten ist, sondern einfach mal zwei oder drei Nachbarn gemeinsam ins Visier nehmt.

[SanLorenzo4]

models aus der echsenwelt gibt´s auch im süden. meinem töchterlein gelang kürzlich eine meiner meinung nach ziemlich gute aufnahme einer eidechse im süden bei san blas:

[lagarto66]

Das ist ein Männchen der südlichen Variante (Gallotia galloti galloti).

[Flor]

Guten Tag, Lagarto66,

ganz herzlichen Dank für Deine schnelle und ausführliche Erläuterung. Mit dieser Ausführlichkeit habe ich nicht gerechnet, auch wenn ich insgeheim auf eine Auskunft von Dir gehofft habe (? wer, wenn nicht Lagarto, kann schon über Echsen fundiert informieren ? ). Deshalb war für mich die Ähnlichkeit der Fotos der Anlass, Dir eine Vorlage zu einer weiteren interessanten Darstellung in diesem Thread zu geben.

Ich verstehe nach Deiner Erläuterung auch die Fast-Identität der Körperhaltung der Echse(n): Wir (Baumgartner und ich) stehen an fast der gleichen Stelle und werden von der Echse mit dem rechten Auge beobachtet. Das linke Auge ist auf den Fluchtweg (hinten, zurück unter den Ziegel) ausgerichtet. Und das geht natürlich angesichts der Wölbung des Ziegels nach unten nur mit dieser Körperhaltung und ?ausrichtung. Dies berücksichtigend ist es in der Tat nicht sehr wahrscheinlich, dass beide Fotos (, zwischen denen ziemlich genau 1? Jahre liegen,) dieselbe Echse zeigen.

Ca. 10:30 Uhr (Aufnahmezeitpunkt meines Fotos) ist ein günstiger Zeitpunkt für die Echsen, um auf dem schrägen Dach der Ostseite der Ruine regelmäßig und optimal Sonne zu tanken. Die Sonne scheint, wie Baumgartner schreibt, zu diesem Zeitpunkt noch nicht allzu lange, und von der Mittagszeit an können möglicherweise aufziehende Passatwolken die Sonne schon wieder verdecken. Das ?Interesse? an der notwendigen Wärme könnte (jedenfalls zum Zeitpunkt meines Fotos) auch dazu beigetragen haben, die Fluchtbereitschaft der Echse etwas zu reduzieren.

Das Haus, an dem wir das Foto südöstlich vom Motiv stehend gemacht haben, ist das mittlere der drei Häuser und weitgehend von Süd(leicht: west)en nach Nord (leicht: ost)en ausgerichtet. Baumgartner hat dieses Haus (aus südlicher Rochtung) im Jahr 2010 fotografiert: http://www.forumteneriffa.de/tenerif...php/photo/5612. Die Position der Echse ist hier am unteren Bildrand etwa 1/4 der Breite vom linken Bildrand entfernt ? auf diesem Foto habe allerdings keine Echse wahrgenommen. Als ich mein Bild aufnahm, waren weitere Echsen auf der Ostseite des Daches zu sehen.

Deine Hinweise, auch der letzte Absatz Deiner Darstellung, sind für mich hinreichender Anlass, den Ort des Geschehens zur gleichen Tageszeit noch einmal aufzusuchen.

Noch einmal vielen Dank.

Rolf

[lagarto66]

Gerne doch!

Und viel Freude bei der Wanderung nach Los Morales. Ist zwar ein wenig steil, aber sehr lohnend. Ebenso der Weiterweg nach oben. Man kann dann über Cuevas Negras wieder absteigen. Da sind dann schöne Landschafts- und Pflanzenmotive im Lorbeerwald.

[Tina_A]

Hätte da auch noch ein paar Eidechsenbilder von unserem Urlaub im August 2011. Am Besucherzentrum sind wir förmlich überfallen worden und man musste aufpassen, wo man hintritt.