Diese Glockenblume kommt sowohl im Teno als auch im Anaga häufig vor, gerade jetzt im Winter.
Die Farben variieren zwischen gelb-orange bis rot-violett.
Vor ein paar Tagen sichtete ich sogar eine komplett gelbe Glockenblume!! Beweisfoto stelle ich ein, wenn ich wieder zu Hause bin, d.h. ab nächste Woche...
hallo dietmar,
toll was du dir da fuer ne muehe gibst, damit meine ich auch die anderen , di da soviel an botanischem wissen abgeben. danke gruss juergen
Hallo,
ich habe bei meiner letzten Wanderung im Märchenwald (unsere Bezeichnung für einen bestimmten Bereich im Mercedeswald) die Kanarische Glockenblume im Lorbeerwald zu hunderten (tausenden) gesehen.
Zur Flora der Kanarischen Inseln gehören insgesamt etwa 3000 Arten Höherer Pflanzen. Davon sind mehr als die Hälfte durch direkte oder indirekte Einwirkung des Menschen dorthin gelangt. Die Anzahl der ursprünglich dort beheimateten Arten wird auf etwa 1270 geschätzt. Unter diesen sind ca. 50% endemisch.
Unter den Endemiten ist auch Canarina canariensis, ein Glockenblumengewächs, das in den stark bedrohten und in den vergangenen Jahrzehnten hinsichtlich ihrer Ausdehnung stark geschrumpften Lorbeerwäldern der Inseln beheimatet ist. Die Gattung Canarina ist nahe mit den echten Glockenblumen (Gattung Campanula) verwandt, unterscheidet sich aber von diesen vor allem durch die sechszählige Blütenhülle (Campanula mit fünfzähliger Blütenhülle).
Es handelt sich um ein ausdauerndes Kraut, das zum Klettern neigt und bis zu drei Meter hoch werden kann. Auffallend sind die großen glockenförmigen Blüten, die lebhaft orangerot gefärbt sind. Diesen hat es wohl auch die auf den Inseln als "Bicacaro" bezeichnete Art zu verdanken, daß sie als Nationalblume der Kanaren gewählt wurde. Die Blüten selbst entwickeln in großen Mengen Nektar, der beim Schütteln leicht heraustropft.
Im Hinblick auf ihr Verbreitungsgebiet ist die Gattung Canarina interessant: von den insgesamt drei Arten kommen zwei in den tropischen Gebieten Ostafrikas vor - eine Verbreitung, die sie mit zahlreichen heimischen Pflanzensippen der Kanaren teilt. Man nimmt an, daß sich hier ein in der wärmeren Tertiärzeit zusammenhängendes Areal widerspiegelt.
Schöne Grüße
Dietmar
In den Lorbeerwäldern des Anagagebirges kommt sie auch vor. Sogar an der Straße von Las Carboneras nach Chinamada habe ich sie entdeckt.
Die Bicácaro hat deswegen so viel Nektar, weil sie von Vögeln bestäubt wird, die sich davon ernähren. Bei Insektenbestäubern sind die Nektarmengen pro Blüte gerade so groß, dass sich der Besuch für die wesentlich kleineren Insekten zwar lohnt, diese aber erst satt werden, nachdem sie viele Blüten besucht haben. Auf diese Weise wird die Bestäubung sichergestellt. Bei Vogelbestäubern muss die gebotene Nektarmenge entsprechend größer sein, damit sich der Besuch für die Vögel rechnet. Als Bestäuber wurden bei der Bicácaro die kanarische Rasse des Zilpzalps (Phylloscopus collybita) und die kanarische Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) beobachtet.
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