Auf der spanischen Insel Teneriffa ist der Polizei offenbar ein Schlag gegen die italienische Mafia gelungen. In Zusammenarbeit mit italienischen Ermittlern und der europäischen Polizeibehörde Europol seien auf Teneriffa 106 Verdächtige im Zusammenhang mit Geldwäsche für die Mafia festgenommen worden, teilte die spanische Polizei mit.

Die Bande habe für verschiedene Mafiagruppen, darunter die neapolitanische Camorra, Gelder im Umfang von mehr als zehn Millionen Euro in legale Gelder verwandelt. Die Millionen sollen demnach vor allem aus Onlinebetrügereien der Mafia in Ländern wie Spanien, Deutschland, Irland, Italien, Litauen und Großbritannien stammen, wie die Polizei weiter mitteilte. Unter anderem hätten die mutmaßlichen Täter die Methode des Phishings angewendet. Mittlerweile seien 118 Bankkonten gesperrt.

Verdächtige sollen an Morden beteiligt gewesen sein


Den Verdächtigen werden unter anderem Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation, Betrug, Drogenhandel, Geldwäsche, Entführung, Urkundenfälschung, Körperverletzung, Erpressung, Nötigung, Raub und illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Bei Durchsuchungen sei auch eine Marihuanaplantage mit 400 Pflanzen gefunden worden, hieß es.

In der Mitteilung schrieb die spanische Polizei zudem, die Verdächtigen hätten auf der Insel ein kriminelles Netzwerk errichtet. Die Ermittlungen hätten zudem ergeben, dass Mitglieder der Gruppe an zwei Morden auf Teneriffa beteiligt gewesen seien.


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