Sensibilisiert durch die Aufdeckung der Hundekampf-Mafia wollen Tierschutzverbände nun ein Verbot der Hahnenkämpfe erwirken, die aus angeblichen Traditionsgründen immer noch erlaubt sind auf den Kanaren.

Das Netzwerk Red Canaria Solidaria Contra la Crueldad Animal will nun Kontakte knüpfen mit den Verantwortlichen in den Gemeinden, wo immer noch Hahnenkämpfe stattfinden, so auch in Güimar, fast schon eine Hochburg dieser, in den Augen der Tierschützer grausamen und wilden Spektakel.

Auch der Verband der Veterinäre will die Kampagne unterstützen und auch die Bürgermeisterin von Güimar, Carmen Luisa Castro ist der Meinung, dass man, wie sie bekundet hatte nach dem Skandal der Hundekämpfe, auf der einen Seite diese Art der Tierquälerei aufs Schärfste verurteilt, aber bei den Hahnenkämpfen alles beim Alten lässt.

Sie betonte, dass es für Tierquäler keinen Platz in ihrer Gemeinde gäbe.
Aber auch keine andere Gemeinde Teneriffas kann sicher davor sein, dass sich nicht doch Skrupellose zusammen tun und dort Kämpfe veranstalten.

Die Kanaren sind mit Andalusien zwei Regionen in der EU, in denen Hahnenkämpfe erlaubt sind.
Trotz des Tierschutzgesetzes von 1991, welches die Tierquälerei bei Fiestas und anderen Spektakeln verbietet, welches aber ausdrücklich die Hahnenkämpfe erlaubt, wo sie Tradition sind.

Selbst beim Dia de Canarias, organisiert vom Gobierno, gibt es traditionell einen Hahnenkampf im offiziellen Programm.

Miguel Cabrera Perez-Camacho, Ex-Parlamentarier der PP, der das Gesetz damals auf den Weg brachte, wollte später auch die Hahnenkämpfe in das Gesetz integriert haben, er scheiterte jedoch.
Die Hahnenkämpfe sind heute das Brutalste und Beklagenswerte, was auf den Kanaren erlaubt ist, so Camacho, damit sind wir nahe dran an Drittweltländern und der Barbarei.

Die Ausnahmen des Gesetztes sind die Gebiete, in denen Hahenkämpfe eine Tradition bilden, ähnlich argumentiert wie bei den Stierkämpfen auf dem Festland.

Die Bastionen auf den Kanaren sind Telde und Arucas auf GC, Tazacorte und Los Llanos de Aridane auf La Palma sowie Güimar und S/C auf Teneriffa.

Nur auf La Gomera gibt es keinerlei Hahnenkämpfe.

Das Gobierno hatte gehofft, dass sich durch strikte Auflagen das Problem der Hahnenkämpfe von selbst regelt, geschlossene Räume, kein Zutritt unter 16 Jahren, keinerlei Zuschüsse)
Aber die Realität sieht anders aus, die Veranstaltungen werden auch von Jugendlichen besucht, in den "Arenen" ist Platz für 200 Besucher.

Direkt und indirekt, so eine Kalkulation, sind 9000 Personen auf den Kanaren mit Hahnenkämpfen verknüpft.

Podemos und Si se Puede haben ihre absolute Ablehnung bezüglich der Hahnenkämpfe geäußert.
Aber weder CC, noch PP, noch PSOE tun ihnen gleich, außer einigen Einzelkämpfern in den Parteien.

Laut dem Red Canaria Solidaria Contra la Crueldad Animal wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, mit den anachronistischen und barbarischen Tierquälereien aufzuhören und das Gesetz dementsprechend anzupassen.
Eine Tradition liefert keinen Grund zur Ausrede, so Abel Roman von dem Netzwerk.
Auf der anderen Seite stehen die Verfechter der Kämpfe mit der Begründung, diese seien in der Tradition der Kanaren verwurzelt.

http://www.laopinion.es/tenerife/201...os/756776.html