Die Finanzkrise schlug in Puerto de La Cruz 2009 mit voller Wucht zu, bemerkbar an einer extremen Abnahme der Urlauber, gut 148000 weniger als im Jahr zuvor.

Puerto war auf einmal das am wenigsten rentable Urlaubsziel in ganz Spanien laut dem Barometer der Alianza para la Excelencia Turística (Exceltur).

Aber es kam noch schlimmer im Jahr 2010, wogegen ein Jahr später eine leichte Verbesserung bei den Urlauberzahlen zu verzeichnen war.

Im Jahr 2012 wurde dann der Boden erreicht, als lediglich 648289 Übernachtungen gezählt wurden, 302000 weniger als im Jahr 2006.

Seitdem geht es leicht bergauf, Puerto, welches gesunken zu sein schien, konnte Luft holen.

Die leichte Erholung gibt Anlass zur Hoffnung, aber auch Anlass zur Besorgnis.
2013 und 2014 gab es ein Plus mit einer Zunahme der Urlauber um 9,5% bzw. 2.4%
Aber im Jahr 2015 wurde der Trend ausgebremst, die Zahlen stagnierten im leichten Minus von -0,6%.

Das Jahr 2016 wird nun ausschlaggebend sein, in welche Richtung Puerto geht.

Die Tourismusbehörde von Teneriffa und Exceltur sehen zaghaft optimistisch ins Jahr.
Die genehmigte Bettenzahl hat sich seit 2ß13 auf 21300 stabilisiert, 15626 davon in Hotels, 5700 außerhalb.

Mit der gleichen Anzahl der Betten hat sich die Auslastung verbessert von 60,9% auf 63,1% im Vergleich der Jahre 2013 und 2015.

Seit 2012, als man 58,1% Auslastung erreichte, ging der Trend nach oben und erreichte dann fast die Zahlen vor der Krise.

Dies hatte aber zur Folge, dass unrentable Betten radikal gestrichen worden, vor allem in Apartments, 3026 von 2005 bis 2015.
Von 1997 an hat sich die Anzahl um 2700 verringert, während gleichzeitig die Anzahl der Hotelbetten um 458 zunahm.

Die Rentabilität von Puerto als Urlaubsziel hat sich ebenfalls verbessert, "erwirtschaftete" jedes Bett pro Tag im Jahr 2009 31,8 Euros, waren es im Jahr 2015 45,4 Euros, fast 43% mehr.

Die Länge des Aufenthalts bleibt ebenfalls ziemlich stabil bei durchschnittlich 7,68 Tagen in Hotels im Jahr 2006 zu 7 Tagen Durchschnitt im Jahr 2015, in anderen Unterkünften von 8,01 zu 7,64 Tagen.

Der leichte Optimismus begründet sich also auf die Stabilität der Aufenthaltstage und der Anzahl der Betten sowie den ständig steigenden Preisen.

Anlass zur Sorge bietet die Anzahl der Urlauber, die 2015 zum Stillstand kam und bei 761912 lag, mehr als im Jahr 2013, 2012, 2011 und 2010, aber immer noch weit unter den Zahlen von 2009 oder gar den Übernachtungen vor der Krise wie im Jahr 2006 mit 986466 Übernachtungen.

Puerto noch immer gut 100000 Übernachtungen aufholen, um an die Zeiten von 1999 und 2008 anzuschließen.

Puerto bleibt aber abhängig von den spanischen und außenspanischen Urlaubern, die Urlauber von Festlandspanien führen mit einem Anteil von 50%, aber auch dort gab es spürbare Rückgänge.

Waren es zwischen 2003 und 2008 noch 512000 bzw. 591000 Spanische Urlauber, wählten 2015 nur noch 375428 Spanier Puerto als Urlaubsziel.

Die Anzahl der ausländischen Urlauber schwankte stark zwischen 2003 und 2015, der Tiefpunkt wurde 2010 mit 274000 erreicht, 2015 waren es 386400.

2014 besuchten mehr ausländische Gäste statt spanische Gäste Puerto, 40823 zu 364058, 2015 war es wieder ausgeglichener mit 386484 zu 375428.

Bei den Märkten bleibt Festlandspanien führend, gefolgt von Deutschland mit 23,6%, England 7,6%, Finnland mit 2,7% und Frankreich mit 2,9%. Der Anzahl der restlichen Herkunftsländer lag in keinem Fall über 1,5%.

Beim Wachstum gab es nur Zunahmen bei den spanischen Urlaubern mit 3,1% von 2014 bis 2015 sowie bei den Italienern mit 20,6%, den Niederländern mit 29,5%, der Schweiz mit 8,5% und Belgien mit 3,7%, "Rest Europa" mit 14,8% und "Rest von Amerika" mit 2.1% sowie Osteuropa mit 13,7%

Dagegen nahm die Anzahl der Urlauber aus Norwegen und Russland radikal ab mit -40,4% und -36,2% sowie bei den Finnen und Schweden mit -22% und -18,6%

Auch die Anzahl der Urlauber aus Deutschland nahm leicht ab mit -0,7% sowie ebenfalls der Engländer mit -4.8%

Insgesamt nahm, global gesehen, die Anzahl der Urlauber um 4,1% ab im letzten Jahr.

Puerto schien gesunken zu sein, kann aber leicht aufatmen. Es hält den Kopf über dem Wasser, auf dem es turbulenten Wellen gibt, es bleibt abzuwarten, ob das Schwimmen gelingt oder die Gefahr besteht, wieder unterzugehen.

Urlauberzahlen im Vergleich 1999 und 2015:

Niederlande 5077----5929
Belgien 3569---2662
Deutschland 216163----179986
Frankreich 25051---16936
England 84828---57701
Irland 342---3220
Italien 7189----10881
Schweden 24447----10961
Norwegen 8286----4844
Dänemark 17767---9634
Finnland 29045----20250
Schweiz 3296----4753
Österreich 6582----5437
Russland 439----6522 (2014 noch 10223)
Rest Europa 10896----21446
USA 3030----1335
Rest Amerika 2712----3128
Restliche Welt 3919----6352
Spanien 433775----375428
Ausländer insgesamt 456833----386484

Total 890608----761912

http://eldia.es/norte/2016-02-28/1-Puerto-coge-aire.htm