Die Hündin Kalen ist gerade an der Tür der Tierklinik Tao Vet de Canarias in Puerto de La Cruz, als sie Cody erblickt und sie schwanzwedelnd begrüßt.

All das eigentlich normal bei Hunden, wenn beide nicht mit einer Art Rollstuhl durch die Gegend laufen würden.

Das hindert sie aber nicht am Herumtoben, beäugt von ihren Besitzern und Schaulustigen.
Aber daran sind die Besitzer wie Yessica Garcia schon gewöhnt. Die Leute schauen auf Cody und Co.

Cody und Kalen sind zwei der Patienten der Klinik centro veterinario Tao Vet, welche seit 2011 ihren Sitz in Puerto de La Cruz hat.

Sie ist die einzige ihrer Art auf den Kanaren und behandelt sowohl nach normalen Tierärztlichen Grundsätzen wie auch nach der Chinesischen Heilmedizin.
Angeboten werden auch Physiotherapie und andere Reha-Behandlungen.

Die Leiterin der Klinik, Monica Burgos, erklärt, dass sie nach der Beendigung ihres Studiums merkte, dass dies noch nicht das Ende der Ausbildung sein könne, nirgendwo hätte man muskuläre Probleme der Hunde behandeln können.

Also beschäftigte sie sich mit der Chinesischen Medizin, wo auch neurologische Behandlungen erfolgen, chronische Erkrankungen und alles, was mit der Muskulatur zu tun hat.

Sie sieht ihre Zukunft in der Spezialisierung.
Ihre Patienten werden von anderen Kliniken "überwiesen".

Die Klinik erstellt am Anfang eine umfangreiche Diagnose, fast schon vergleichbar wie bei den Zweibeinern, um herauszufinden, wo die Schmerzen herkommen oder ob es Schwachstellen in der Muskulatur gibt.

Danach wird ein spezieller Behandlungsplan erstellt.
Die Hunde kommen dann 3-4x pro Woche zur Therapie, welche auch Hydrotherapie, Elektrotherapie, Massagen und Reha beinhaltet.
Auch gibt es Pläne in Bezug auf besondere Ernährung.

80% Ihrer Patienten sind Hunde mit Lähmungen wie Ceni, eine chihuahua, die nach einem Sturz in einen Barranco halb gelähmt ist.

Ihre Besitzerin, Elsa Schröder, betont, dass Ceni immer sehr agil war, was aber nicht bedeutet, dass sie nun nichts mehr wert ist.
Nach einer Hydrotherapie, die sehr gut verträglich ist, weil der Hund nicht mehr sein eigenes Gewicht tragen muss, kommt Ceni ziemlich müde zu Elsa und lässt sich von ihr abtrocknen.
Danach spielt sie mit Hingabe auf einem Teppich mit Stöcken und Röhren, was die Muskulatur stärkt.

Sie braucht viel Pflege, so Elsa, aber wenn man sich darauf einlässt, klappt es gut.
Ceni ist ein einer Art Geschirr mit den Hinterläufen auf zwei Rollen fixiert, so dass sie sich gut fortbewegen kann.

Auf längeren Strecken nimmt Elsa sie in einer Tasche mit.
Auf den eigenen Beinen unterwegs, merkt man aber keinen Unterschied zu anderen Hunden, sie spielt und läuft genau so wie alle anderen auch.

Die Geschichte von Cody, sechs Jahre alt, ist eine andere, so Yessica, von einem Tag auf den anderen hatte sie Schmerzen, beim "normalen" Tierarzt wurde dann die Diagnose gestellt, dass sie nie wieder laufen könne.

Aber beide gaben nicht auf und besuchten daraufhin die Klinik in Puerto und man begann mit der Reha und auch Cody wurde zum Rollifahrer.

Allerdings ist die Hündin auf Massagen angewiesen, um den Darm zu entleeren, viele Leute sagen, das würde nicht jeder machen, aber für Yessica ist es eine Selbstverständlichkeit.

Auf dem Standpunkt ist auch Daniel Vera, Besitzer von Kalen, bei seiner dreijährige Hündin wurden Leistenbrüche diagnostiziert.
Es erfolgten einige Operationen, danach begann man mit der Reha, 2-3x pro Woche.
Anfänglich, so Daniel, war es schwer, auch finanziell gesehen, aber die Klinik zeigte sich flexibel bei der Finanzierung der Behandlung.

Im Moment wäre Kalen in einer mehrtägigen Ruhephase, man werde die Reha aber bald fortsetzen, da man sieht, welche Fortschritte Kalen macht, so Daniel.

http://www.laopinion.es/sociedad/201...za/622541.html