Das Projekt "Transport von Krebspatienten" entstand während der Krise.
Die Reduzierung der finanziellen Mittel des Kanarischen Gesundheitssystems im Jahr 2011 bedeutete einen Rückschritt für Krebspatienten , die dann nicht mehr zur Behandlung ins Krankenhaus gefahren wurden von öffentlichen Ambulanzen, wenn es in ihrer Familie auch keine anderen Transportmöglichkeiten gab.
Damals erkannte die Asociación Espa?ola contra el Cáncer Tenerife, dass es sogar Fälle gab, bei denen Patienten ihre Therapie abbrechen mussten, weil sie nicht wussten, wie sie zum Krankenhaus fahren konnten.
In den letzten Jahren waren dann 34,6% aller Anträge zur Betreuung bei der AECC finanziell bedingt.
Die Vereinigung beziffert die Kosten pro Patienten auf 240 Euro im Monat, um von Los Cristianos zur HUNC zu gelangen, wenn dieser ohne Familienbegleitung täglich zur Behandlung muss, mit Familienbegleitung wären die Kosten doppelt so hoch, errechnet aus den Kosten für öffentliche Verkehrsmittel.
Dazu kommen dann noch die Ruhezeiten nach der Behandlung oder die Nebenwirkung wie Übelkeit, Schwindel und Erbrechen.
Zu diesem Zeitpunkt ermöglichte dann die AECC den Transport von Patienten mit einem kleinen Bus mit fünf Sitzplätzen. Ein Service, der aus finanziellen Gründen 11 Monate später aber wieder eingestellt werden musste.
Dann kam Dacil Martin in Spiel, ebenfalls Patientin der Krebsstation des HUNC, sie und andere Freiwillige nahmen die Angelegenheit in die Hand und sammelten Geld für einen neuen Busservice.
Ihre Mutter, eine Engländerin, schaffte es, die britischen Residenten aufzurütteln und bald schon kam eine ausreichende Menge an Geldspenden zusammen, der Autohändler Archiauto überliess ihnen gratis für ein Jahr einen Bus mit 8 Sitzplätzen.
Dadurch wurde vieles einfacher.
81 Patienten nutzen den Service zwischen Januar 2014 und Februar 2015.
Dann gab es einen Sprung nach vorne, der Kauf eines Busses mit 17 Sitzplätzen und seine Inbetriebnahme wurde so gut angenommen, dass es sogar zu Wartelisten kam.
Finanziert wurde er aus Spenden und Veranstaltungen aber auch mit Unterstützungen durch die Ayuntamientos von Arico bis Santiago del Teide, so die Geschäftsführerin der AECC, Carlota Cobo.
Die Ayuntamientos stellen den Transport der Patienten zu den Haltestellen des Busses sicher.
Die Patienten fühlen sich nun sicher und beruhigt, dass ihre Behandlung ohne Stress und Sorgen über die Bühne geht. Auch lernen sie so andere Mitfahrer kennen, die sich in der gleichen Situation befinden.
Krebspatienten, die diesen Shuttle in Anspruch nehmen wollen, müssen sich mit der AECC in Santa Cruz oder der Abteilung im El Mojon in Verbindung setzen.
Im Moment fährt der Bus Mo-Frei um 8 Uhr vom Busbahnhof in Los Cristianos los und nimmt während der Fahrt zum HUNC Patienten an verschiedenen Punkten der Autobahn auf.
Nach der Behandlung geht es zurück Richtung Los Cristianos.
So geht es Tag für Tag, Kilometer für Kilometer auf einer langen Autobahn, endlos, wie das Leben, was die Patienten verdienen.
Das Herz von Dacil, der Patientin, welche die Spendenaktionen ins Rollen brachte, hörte am 6. Juli auf zu schlagen, sie wurde nur 34 Jahre alt.
Drei Jahre kämpfte sie einen erbitterten Kampf gegen den Krebs.
Ihr Tod traf diejenigen, die sie kannten, und die lange Zeit täglich mit ihr im Bus saßen, wie ein Keulenschlag.
"Dacil war eine hübsche Frau, voll mit Leben, die jeden mit ihrem Lachen überzeugte, der ihr gegenüber stand," erinnert sich Carlota Cobo,
"Sie war ein Vorbild für jeden, immer für die anderen Patienten da, mit einem ernsthaften Verantwortungsbewusstsein, welches beeindruckend war.
Ihr Spuren bleiben unauslöschlich, sie umklammerte das Leben und kämpfte für den Fortbestand des Projektes", welches ihr zum Andenken immer Bestand haben soll.
http://www.diariodeavisos.com/2015/07/micro-solidario/