Gut ein Jahrzehnt, bevor sich der Strand von Las Teresitas in den momentanen Zustand verwandelte, mit feinem Sand aus der Sahara aufgefüllt, mit einem Wellenbrecher, der vor der Gewalt der Wellen des Atlantik schützt, war dieser Bereich noch voll mit vulkanischem Gestein aus dem Norden von Teneriffa und weder die Strandbuden noch die Parkplätze störten den atemberaubenden Blick auf das Meer und die Berge von Anaga.

In den Sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts thronte nur ein imposantes Anwesen mitten in der Zone von Las Teresitas.

In diesem Haus wohnten zwei Aristokraten und genossen die langen Tage am Meer.

Das Haus gehörte einem Neffen des Chronisten von Santa Cruz, Luis Cola.
Dort verbrachte er einige Jahre seiner Kindheit, aber die Zeit dauerte nicht lange, in den Sechzigern wurde das Haus von Diana und Karl, den Herzögen von Württemberg übernommen.

Die Ankunft dieser Persönlichkeiten verursachte große Neugierde unter den Bewohnern von San Andres, man liess keine Gelegenheit aus, um zu schauen, wer denn da in dem Haus wohnt, es musste sogar die Polizei anrücken, um die Menschenmassen zu bändigen, die einen Blick auf die Adligen werfen wollten.

Der Journalist der "La Tarde", Vicente Borges und der Fotograf Martin Herzberg waren unter den wenigen, die das imposante Haus betreten durften, begrenzt von zwei großen indischen Lorbeerbäumen, die noch heute existieren, neben den heutigen Parkplätzen.

Für ein Interview mit den Herzögen wurde ein wenig der Schleier gelüftet um das Geheimnis der Beiden und am 28. September 1960 konnten die Bewohner von Santa Cruz Detail nachlesen über die Bewohner des Hauses.

Das Ehepaar kam im September des Jahres auf ihrer Hochzeitsreise für einige Tage nach Teneriffa, aber nur für kurze Zeit, danach ging die Reise weiter nach Portugal.

In den darauffolgenden Jahren kamen sie aber immer wieder nach Teneriffa.

Das Interview damals wurde auf spanisch geführt, denn Diana von Orleans, damals 22 Jahre alt, lebte sechs Jahre lang in Pamplona und sprach perfekt die Sprache von Cervantes.

Empfangen wurden die beiden Reporter von den Adligen in lockerer Freizeitkleidung, für die Fotos aber wurde dann doch standesgemäße Kleidung angezogen.

Die vier Gesprächspartner machten es sich im Salon gemütlich, mit Aussicht auf einen wundervollen Garten, ausgestattet mit exquisiten Möbeln.

Luis Cola erinnerte sich an eine Treppe, die Richtung Strand führte und an eine Dusche im Außenbereich, wo man sich vor dem Betreten des Anwesens den Lavasand und das Salzwasser abwaschen konnte.

Tage vor dem Besuch der Journalisten hatten die Herzöge schon Besuch einer Gruppe Kinder in Kanarischer Tracht, welche Folkloretänze vorführten, sehr zur Freude der Herzogin, welche auch die Stickarbeiten der Frauen aus der Gegend bewunderte.

Aber auch für die Landschaften von Teneriffa fielen bei dem Interview schmeichelhafte Worte. Die Sanddünen wurden bewundert, Teneriffa als ein schöner Traum beschrieben, die Bauwerke erinnerten sie an den Baustil in Portugal, die Einwohner selbst an die von Andalusien, aber alles zusammen sei einzigartig auf Teneriffa, so die Herzogin.

Aber die Verbundenheit zu Teneriffa entstand schon Jahre zuvor, Herzog Karl hatte Teneriffa schon Jahre vorher besucht und einen Drachenbaum mitgenommen, der bei seinen Eltern in der Schweiz prächtig wachsen würde.


Viel hat sich in der Zone seither geändert, von dem Anwesen der Herzöge von Württemberg blieb nur eine weiße Wand, voll mit Graffiti und die beiden Bäume.

Als das Haus noch wie ein Aussichtsturm in Las Teresitas stand, so erinnert sich Luis Cola, konnte man von Stein zu Stein springen, um den Strand zu erkunden, bis nach Las Gaviotas, eines Tages musste der Hausmeister des Anwesens, Manuel, sogar ein Boot anfordern, weil es aufgrund der Flut nicht möglich war, zum Anwesen zurückzukehren.


Die Herzöge von Württemberg, Diana und Karl, leben nun hauptsächlich in ihrem Haus auf Mallorca, sie tragen viele Adelstitel und ihr Interesse an Spanien hat nicht nachgelassen, auch wenn an ihren Aufenthalt in Las Teresitas nur mehr Erinnerungen bleiben an das paradiesische Anwesen, in das sie sich verliebt hatten.


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