Nach sechs Jahren Studium, dem Bestehen des schwierigen MIR-Examens und 4-5 Jahre weiterer Ausbildung zum Facharzt und einiger Zeit im Berufsleben sehen sich viele Ärzte auf den Kanaren gezwungen, ihren Beruf im Ausland auszuüben, weil auf den Kanaren keine Stellen frei sind.
In den letzten drei Jahren hat sich die Anzahl der Ärzte, die eine internationale Anerkennung beantragt haben multipliziert, so das Colegio Oficial de Medicos der Provinz von Teneriffa, Comtf.
Nur in Provinz Teneriffa haben seit 2011 170 Ärzte den entsprechenden Antrag gestellt, eine Zahl, die allem Anschein nach in diesem Jahr weiter ansteigen wird, denn nur bis zum 30. April haben schon 32 Ärzte den Antrag vorgelegt.
Eine Tendenz, die sich als gefährlich für die ärztliche Versorgung auf den Kanaren auswirken könnte, so Rodrigo Martin, Präsident der Ärztekammer.
Es gäbe zwar auch Ausnahmefälle, aber generell lautet die Begründung für den Antrag "Fehlende Plätze auf den Kanaren"
Die Mehrheit der Ärzte ginge ins Ausland, so Martin weiter, nachdem ihre Ausbildung Unsummen an Geld gekostet habe, so kostet die Ausbildung eines Arztes ca. 150000 Euro.
In den letzten drei Jahren haben in ganz Spanien 7378 Ärzte die Anträge gestellt, allein im Jahr 2013 waren es 3538, 2405 im Jahr 2012 und 1435 im Jahr 2011, eine Tendenz, die in den letzten 10 Jahren klar zu erkennen sei.
Die meisten Ärzte aus den Kanaren versuchen ihr Glück in England, gefolgt von Frankreich, Brasilien, Deutschland, Schweden, Belgien und Irland.
Das Profil der Ärzte ist klar, zwischen 31 und 35 Jahre, gefolgt von den 36-40-jährigen, gefolgt von Ärzten, die noch keine Fachausbildung abgeschlossen haben.
Aber auch ausländische Ärzte kehren den Kanaren den Rücken, weil keine Stellen mehr frei sind, mehr als 400 in den letzten drei Jahren, seit 2009 haben 60% ihren Job wieder aufgegeben und das in nur 4 Jahren.
http://www.diariodeavisos.com/2014/0...al-extranjero/