Update 15.10.2021: Die Eruptionen werden immer stärker

Die seismischen Aktivitäten auf La Palma haben sich vergangene Woche wieder verstärkt und einige weitere Beben ereigneten sich. Ein weiterer Teil des Vulkans ist am Samstag eingebrochen, wodurch die Lava nun in verschiedene Richtungen über neues Land fließt. Auch einige Messstationen der Wissenschaftler wurden unter der Lava begraben und erschweren die Beobachtung. Der Lavafluss wird trotzdem Genaustens überwacht, auch in Zusammenarbeit mit dem Militär und dem Einsatz von Drohnen. Die Inselregierung hat bereits acht neue Kontrollstationen installieren lassen, die unter anderem die Luftqualität messen. Ein weiterer Ausbruch im Südosten der Insel ist den Vulkanologen zufolge immer noch unwahrscheinlich. Dennoch wurde die Bevölkerung vorsichtshalber auf eine Evakuierung vorbereitet. Spenden aus ganz Spanien erreichen La Palma und mittlerweile sind auch weitere Masken und Schutzbrillen eingetroffen um Bewohner, Einsatzkräfte und Wissenschaftler vor der Asche und den toxischen Gasen zu Schützen. Das Militär ist konstant im Einsatz, auch um von Asche bedeckte Häuser frei zu schaufeln und den Schaden so gering wie möglich zu halten. Die Asche liegt mittlerweile meterhoch auf einigen Häusern und droht diese durch das enorme Gewicht zu zerstören. Die Helfenden versuchen mit allen Mitteln die noch verschonten Häuser zu retten. Der Verlust durch die Ernstausfälle auf La Palma sind enorm. Alleine 80 Prozent der Bananenernte wurden schon zerstört. Um sich einen Eindruck der Zerstörung vor Ort zu verschaffen, soll der europäische Agrarminister Janusz Wojciechowski nach La Palma reisen. Dadurch hofft man auf eine schnelle Genehmigung europäischer Hilfsmittel. Durch die Lava, die seit zwei Wochen ins Meer fließt, sind schon rund 470 Hektar neues Land entstanden. Da sich die Lava auch unter Wasser immer weiter an den Rand schiebt, an dem der Atlantik abfällt, ist zu befürchten, dass die Lavazunge abbricht und dadurch Unterwasserbeben und hohe Wellen entstehen. Die Insel ist über die Fährverbindung von Fred Olsen und Naviera Armas konstant mit den anderen Inseln verbunden. Der Flugbetrieb von La Palma unterliegt den tagesaktuellen Schwankungen des Ascheanteils in der Luft und der Beeinträchtigung der Sicht. Auch die beiden Flughäfen Teneriffas könnten, bei anhaltendem Westwind, einige Beeinträchtigungen zu spüren bekommen. Hier gilt es den Flugstatus tagesaktuell zu überprüfen.

Aktuell sind drei Lavaströme aktiv. Es wird erwartet, dass der Nördliche in den nächsten Tagen das Meer erreicht. Die Lava fließt unerbittlich weiter und begräbt immer neue Regionen unter sich. Die neu austretende Lava ist bedeutend flüssiger und fließt sehr schnell Richtung Meer. Die Aschekonzentration in der Luft nimmt erheblich zu und auch immer mehr Schwefeldioxid wird ausgestoßen.Die Region um den Cumbre Vieja hat sich auch nach drei Wochen nicht beruhigt. Es wurden schon rund 1200 Häuser und einige historische Stätten und archäologische Funde von Lava überrollt. Das Bergdorf Todoque wurde komplett unter Lava begraben. Ausgangssperren bestehen weiterhin für knapp 3.500 Menschen in Gebieten mit schädlicher Luftqualität. La Laguna in Los Llanos de Aridane wird bereits geräumt und mit weiteren Evakuierungen muss gerechnet werden. Der Vulkanausbruch dauert an und wird von Tag zu Tag stärker. Die Naturgewalt, die man hier beobachten, kann ist enorm. Wie lange die Eruptionen und Beben noch andauern kann niemand sagen, mit einem baldigen Ende ist jedoch nicht zu rechnen.

Update 22.10.2021: Ein weiterer Lavafluss trifft auf den Atlantik

Vergangene Woche ist immer mehr sehr flüssige Lava aus dem Vulkan ausgetreten. Dadurch, dass sich die Lava so schnell fortbewegt kann man nicht genau sagen in welche Richtung die Lava noch fließen wird. Weiter Evakuierungen im Laufe der nächsten Tage sind möglich.
Der Aschestaub liegt in manchen Regionen weiterhin Meterhoch und bildet eine einzige Aschewüste. Hilfsmittel und Helfer von den anderen Inseln sind eingetroffen, um die Häuser von Asche zu befreien und das Militär dabei zu unterstützen so viele Häuser wie möglich zu retten und vor dem Einsturz zu bewahren. La Palma wird trotz der andauernden Eruptionen als sicheres Urlaubsziel eingestuft. Zehn Prozent der Insel sind von dem Vulkanausbruch betroffen. In den restlichen Regionen ist alle völlig normal. „Bitte kommt nach La Palma!“. Mit dieser Botschaft hoffen die lokalen Unternehmer Urlauber auf die Insel zu locken und einen Stillstand in den nicht direkt betroffenen Gemeinden zu verhindern.

Der Vulkanausbruch dauert jetzt schon 30 Tage an und es ist noch keine Entschärfung der Lage zu erkennen. Aktuell dauern die Erdbeben und Eruptionen weiter an und gewinnen an Stärke. Auch auf Teneriffa, in der Nähe von Santiago del Teide wurde am vergangenen Wochenende ein kleineres Beben aufgezeichnet. Es wurden schon 1900 Häuser und unzählige Plantagen auf La Palma zerstört. 800 Hektar Land wurden von bis zu 15 Meter hoher Lava überflutet. 7000 Menschen wurden evakuiert und Ausgangssperren bestehen weiterhin. Damit erreicht dieser Vulkanausbruch einen traurigen Rekord, denn so zerstörerisch war noch kein vorheriger Ausbruch auf La Palma.

Ein weiterer Lavafluss hat diese Woche den Atlantik erreicht und mittlerweile fließt an zwei Stellen 1270 Grad heiße Lava ins Meer. Die Aktivitäten rund um den Vulkan werden weiterhin genaustes überwacht, auch unter Einsatz von Drohnen- und Satellitenüberwachung. Hubschrauberüberwachungen sind wegen der hohen Aschekonzentration nicht mehr möglich. Um die Wissenschaftler zu schützen und ihnen weiterhin den Zugang zum Vulkangebiet zu ermöglichen, wurden nun Raumanzüge von astronautischen Trainingseinrichtungen zur Verfügung gestellt. Nun ist es ihnen wieder möglich Bodenproben zu entnehmen und weitere Untersuchungen anzustellen. Auch der Flugverkehr ist mittlerweile in hohem Maße beeinträchtigt. Die, teils sehr dichte, Aschewolke macht Starts und Landungen zwischenzeitlich unmöglich. Einige Flüge von und nach La Palma mussten diese Woche annulliert oder nach Teneriffa Nord umgeleitet werden. Die Fluganbindung nach und von La Palma ist also weiterhin unterbrochen. Die Asche- und Schwefeldioxidwolke des Cumbre Vieja wird, Berechnungen zufolge, kommende Woche das spanische Festland bei Galicien in Nordspanien erreichen. Bisher wurden dort noch keine Anzeichen für Luftverschmutzung registriert. Um schnelle staatliche Hilfe zu gewährleisten besuchte auch die Wirtschaftsministerin der Kanarischen Inseln diese Woche La Palma. Sie verschaffte sich ein Bild der Lage und sprach mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden. Ein Fond von 20 Millionen Euro für die Landwirtschaft auf a Palma wurde von der Kanarischen Regierung schon bereitgestellt. Auch die Suche und der Ankauf von Wohnungen für die Vulkanopfer läuft weiter. Die Spendenbereitschaft der Kanarischen Inseln und des spanischen Festlandes ist enorm! Spenden für Anwohner und vor allem Tierfutterspenden haben ein überdimensionales Ausmaß erreicht. Alleine aus Galicien kamen 1000kg Tierfutter an. Zum Transport werden von den Fluggesellschaften Sonderkonditionen gewährt.

Update 29.10.2021: Die Lage auf La Palma wird intensiver

Der Vulkanausbruch auf La Palma erreicht diese Woche eine sehr aktive Phase. Er ist geprägt von Naturspektakeln mit glühenden Felsbrocken und andauernden Lavaströmen. So beeindruckend dieses Phänomen auch ist, so zerstörerisch ist es auch. Die Lavaströme fließen weiterhin unerbittlich in Richtung Meer. Sie durchziehen mittlerweile auch noch unberührtes Land und begraben neue Häuser und Landschaften unter sich. Die Ströme gewinnen an Höhe und Breite und lassen sich von nichts stoppen. Die nachfließende Lava erzeugt immer mehr Druck und die evakuieren Einwohner bangen um ihre Häuser. Zusätzlich zu den anhaltenden Lavaflüssen ist der Vulkankegel am Samstag erneut eingebrochen und eine gewaltige Masse dickflüssige Lava trat aus dem Hauptkegel aus. Die Vulkanologen betonen jedoch weiterhin, dass diese Entwicklungen für einen Vulkanausbruch dieser Art typisch seien. Diese Woche wurden einige Niederschläge gemeldet. Da die Asche in Verbindung mit dem Regenwasser sehr schwer wird und die Abflüsse verstopft werden, mussten die Dächer schnellstmöglich von Asche befreit werden. Der Vulkanausbruch ist noch in vollem Gange und schon wird darüber diskutiert, ob man den von Lava bedeckten Boden zum Schutzgebiet erklären wird. Auch Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez war wieder zum Besuch auf La Palma. Er versicherte wieder, dass die Menschen nicht alleine gelassen werden und dass die Solidarität in ganz Spanien groß ist. Die Auszahlung von Hilfen, besonders für die Bereiche Arbeit, Landwirtschaft und Fischereiwesen sollen somit beschleunigt werden. Um die Unternehmer auf La Palma zu entlasten wurde eine Sonderform der Kurzarbeit für Unternehmen genehmigt. Der Häuserkauf der Inselregierung für die Opfer des Vulkans dauert an. Es wurden schon 200 Fertighäuser gekauft und die ersten 30 werden in El Paso gebaut.

Aktuell sind rund 900 Hektar Land von Lava bedeckt und 2.146 Gebäude zerstört worden. 900 Wohnhäuser sind mittlerweile von Lava bedeckt und darunter auch 150 Häuser von Familien, deren Hauptwohnsitz sich auf La Palma befand. Diese Menschen haben somit ihren gesamten Besitz verloren. Bei den weiteren Häusern handelt es sich überwiegend um Zweitwohnsitze und Ferienwohnungen. Aus fünf Vulkanschloten tritt Lava aus, die in zehn Strömen Richtung Atlantik fließt. Seit Beginn des Ausbruchs kam es schon zu mehr als 1.700 Erdbeben. Auch die Eruptionen dauern an und verstärken sich. Das bisher heftigste Beben erreichte einen Wert von 4,8 auf der Richter-Skala. Auch die Inseln Teneriffa, El Hierro und La Gomera bekamen dieses Beben am Mittwoch zu spüren. Zwischenzeitlich schleuderte der Vulkan Lava in Höhe von 600 Metern aus seinen Rissen. Die Beben lösen immer wieder Erdrutsche aus und der Druck und die Hitze setzt Häuser in Brand, die die Lava eigentlich verschont hatte. Auch der Zugang zu den evakuierten Gebieten wird zwischenzeitlich immer wieder gesperrt, da mit Erdrutschen zu rechnen ist. Aufgrund der Aschekonzentration in der Luft wurde ein Sicherheitskorridor eingerichtet, in dem eine Ausgangssperre verhängt wurde. Auch die Schwefeldioxidkonzentration in diesem Gebiet übersteigt jetzt die empfohlene Höchstgrenze. Außerhalb dieses Korridors ist die Luftqualität nicht gesundheitsschädlich.

Update 04.11.21: Vulkanblitze zu beobachten

Vergangenes Wochenende hat sich einer der Lavaströme reaktiviert und eine Strecke von 900 Metern zurückgelegt. Er hat weitere Bananenplantagen zerstört und ist nur noch 300 Meter von der Verbindungsstraße nach Puerto Nas entfernt. Außerdem ereigneten sich wieder teils heftige Erdstöße und Beben. Die Intensität des Vulkans hat also nicht nachgelassen und einige der Erdbeben wurden sogar auf La Gomera und Teneriffa wahrgenommen. Am Samstag kam es über dem Vulkankrater zu einem seltenen Naturphänomen. Es wurden Vulkanblitze beobachtet. Diese entstehen, wenn bei extrem hoher Explosivität Partikel aufeinanderstoßen. Der Sonntag war auf la Palma besonders explosiv. Weitere Vulkanblitze und das Austreten von einer großen Menge sehr flüssiger Lava waren die Folge.

Über 25 Tage nach dem Vulkanausbruch sind schon 975 Hektar Land unter den Lavaflüssen begraben. Seit Mitte September hat die Lava schon 2.574 Gebäude zerstört und 65 Kilometer Straße verschlungen. Viele Orte sind dadurch nicht mehr erreichbar und die Inselregierung plant schon den Wiederaufbau. Auch hier wird La Palma von Kollegen in Italien, Island und Hawaii unterstützt, die Erfahrung im Wiederaufbau nach einem Vulkanausbruch haben. Die Aschekonzentration in der Luft nimmt weiterhin zu und Autofahrer werden gebeten sehr vorsichtig über die mit Asche bedeckten Fahrbahnen zu fahren. Über einige weitere Regionen wurden Ausgangsperren verhängt. Die Asche hat auch zur Folge, dass der Flugbetrieb nach La Palma nicht konstant aufrechterhalten werden kann und einige Flüge nach Teneriffa oder Gran Canaria umgeleitet werden müssen. Mancherorts ist die Belastung so groß, dass der Schulunterricht ausgesetzt werden musste. Die Schwefeldioxidwerte überschreiten zurzeit in keinem Gebiet die oberen Grenzwerte. Nachdem die Inselregierung einige Wohnungen für die Vulkanopfer gekauft hatte, sind diese Woche die ersten 18 Apartments bezogen worden.

Der Vulkanausbruch ist mittlerweile schon sechs Wochen her und noch immer ist kein Ende in Sicht. Die Beben dauern an und die Aschekonzentration wird immer kritischer. Die Umstände sind immer noch sehr unberechenbar und scheinen sich nicht zu stabilisieren.

Weitere Updates ab jetzt unter https://www.forumteneriffa.de/news/l...h-auf-la-palma.