In der Nacht zum Samstag wurde ein weiteres starkes Beben in Tazacorte auf La Palma gemessen. Die Situation sollte weiterhin beobachtet werden. Doch dann ging am Sonntag alles ganz schnell. Gegen 15.00 Uhr ist der Vulkan Cumbre Vieja nach 50 Jahren erneut ausgebrochen. Die seismischen Bewegungen nahmen kurz vorher zu und es kam zu Erdrutschen. Schon gegen 17.00 Uhr bahnte sich ein Lavastrom den Weg Richtung Meer und zwei weitere Explosionen ereigneten sich.

Durch das Schnelle Handeln der Behörden und der Wissenschaftler wurden ungefähr 1000 unmittelbare Anwohner in El Paso evakuiert und schon einige Tiere in Sicherheit gebracht. Die Lava tritt mittlerweile aus acht Öffnungen aus und es werden noch kräftigere Ausbrüche erwartet.

Update 24.09.21: Vulkanausbruch auf La Palma

Nachdem die vergangenen Wochen mehr als 7.000 Beben registriert wurden brach am Sonntagnachmittag der Vulkan Cumbre Vieja aus. Durch das schnelle Handeln der Behörden, Wissenschaftler und Rettungskräfte konnten die betroffenen Gebiete rechtzeitig evakuiert werden und Katastrophenpläne schnell in Kraft treten. Die Eruption kann, Wissenschaftlern zu Folge, zwischen 24 und 84 Tagen dauern. Derzeit tritt aus vier Öffnungen Lava aus. Der Flughafen auf La Palma ist momentan nicht durch die vulkanische Aktivität beeinträchtigt, vom Anfliegen der Insel wird den Fluggesellschaften jedoch abgeraten. Der Luftraum ist offiziell nicht geschlossen, wird aber ständig überwacht. Die Lage kann sich jedoch schnell ändern, da erwartet wird, dass die Aschewolke am Donnerstag den Flughafen erreicht. Mittlerweile sind schon 360 Häuser und einige Plantagen von der Lava überrollt worden. Die gesamte Infrastruktur und Schulen in den betroffenen Gebieten wurden komplett zerstört. Der Schaden wird auf 400 Millionen Euro geschätzt. Glücklicherweise wurde durch den Vulkanausbruch noch niemand verletzt. Im Moment kauft die Regierung Häuser auf, um die Opfer der Naturkatastrophe unterzubringen. Teneriffa schickte Hilfe in Form von technischen Hilfsmitteln und Personal nach La Palma, um die Einsatzkräfte vor Ort zu unterstützen. Der Präsident der Kanarischen Inseln, Ángel Víctor Torres, erklärte La Palma zum Katastrophengebiet und sicherte dadurch unbürokratische Hilfsgelder zu.

Aktuell hat sich der Lavastrom auf 4 Kilometer die Stunde verlangsamt und es ist nicht mehr sicher, dass er die Küste erreicht. Die Lage der vulkanischen Aktivitäten hat sich also stabilisiert. Entwarnung kann aber nicht gegeben werden. Die gefährdeten Gebiete werden immer großräumiger evakuiert und die Einwohner versuchen so viele Habseligkeiten wie möglich in Sicherheit zu bringen. Die Schwefeldioxid-Konzentration ist vor allem in über 1000 Metern Höhe angestiegen und stellt somit keine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung dar. Die chemische Zusammensetzung wird aber weiterhin beobachtet. Erster Ascheregen ging am Dienstag auf die Bewohner nieder. Sollte es zu weiteren Aschewolken kommen sollte sich möglichst nicht im Freien aufgehalten werden und Essen oder Wasser bedeckt gehalten werden. Nase und Mund sollten verhüllt werden, sonst kann es zu Verletzungen der Atemwege kommen. Lange Hosen und lange Ärmel werden empfohlen. Türen und Fenster sollten durchgehend geschlossen gehalten werden und mit dem Auto eine maximale Geschwindigkeit von 40 kmh eingehalten werden. Die Kanarischen Inseln halten in der Krise zusammen. La Palma bekommt von allen Seiten Solidarität zu spüren. Feuerwehreinheiten von anderen Inseln sind zum Helfen nach La Palma aufgebrochen. Wohnungen und Transportmittel wurden zur Verfügung gestellt. Über 750 Einsatzkräfte sind im Einsatz. Geld- und Sachspenden kommen tagtäglich in den betroffenen Gebieten an. Alle fühlen mit den Palmeros. Zufahrtsstraßen sind in den betroffenen Gebieten gesperrt und die Bevölkerung wird dazu aufgerufen sich vom Lavastrom fernzuhalten, auch um die Rettungskräfte nicht zu behindern.

Update 01.10.21: Die Lava fließt ins Meer

Am Freitag stellte Binter den Flugverkehr wegen der Aschewolke über La Palma vorübergehend ein. Die Flugpreise werden zurückerstattet. Die Rederei Fred Olsen hat die Frequenz der Fährverbindungen nach La Palma auf drei Mal Fähren täglich erhöht. Nach Notwenigkeit werden auch weitere Fähren zur Verfügung gestellt. Der Vertreter der Partei Ciudanos, Enrique Arriaga hat vorgeschlagen, dass Kreuzfahrtschiffe den Evakuierten als Notunterkunft dienen sollten. Vor Santa Cruz de Tenerife oder Las Palmas de Gran Canaria liegen noch einige Hotelschiffe vor Anker. Dem spanischen Wetteramt Aemet zufolge gibt es derzeit keine Gefahr durch sauren Regen für die Bevölkerung. Punktuell kann es zu sauren Niederschlägen kommen, diese sind allerdings nicht akut gesundheitsschädlich. Seit Freitag gibt es wieder verstärkt seismische Aktivitäten um den Vulkan Cumbre Vieja. Zwei neue Lavarisse traten auf, und die Lava floss bedeutend schneller Richtung Küste als die Tage davor. Es kommt, auch aufgrund der erhöhten Gaskonzentration, zu weiteren vorsorglichen Evakuierungen und Straßensperrungen. Es treten weiterhin giftige Gase aus. Die Gaswolke bleibt jedoch lokal und außerhalb des Sicherheitsradius besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. Am vergangenen Wochenende ist der Vulkankegel eingebrochen und hat eine gewaltige Menge Lava auf der Südwestflanke La Palmas freigesetzt. Am Montag sind die seismischen Aktivitäten etwas zurückgegangen, haben sich aber auch weiter nach Süden Richtung Fuencaliente de la Palma verlagert, was auf eine eventuelle neue Ausbruchstelle hindeutet. Der Lavastrom legte zwischenzeitlich 200 Kilometer pro Stunde zurück und traf dann am Dienstag auf den Atlantik. An der Playa del Perdido in der Gemeinde Tazacorte fließt nun eine 100 Meter hohe Steilwand an Lava in den Atlantik. Über die Bewohner in der engeren Umgebung wurde eine Ausgangssperre verhängt, um zu verhindern, dass sich Personen wegen der austretenden Gase Schaden zuziehen. Kurz nachdem die Lava das Meer erreichte, wurde La Palma vom spanischen Ministerrat zum Katastrophengebiet erklärt und ein kurz- und ein langfristiger Plan zum Wiederaufbau entworfen. Das erste Hilfspaket in Höhe von 13 Millionen Euro wurde vom Präsidenten der Kanarischen Inseln, Ángel Victor Torres, verabschiedet und kommt den Menschen, die alles verloren haben und den landwirtschaftlichen Betrieben zu Gute. Außerdem wurde eine schnelle Reparatur der Zufahrtsstraßen nach Puerto Naos versprochen.

Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es zwei Hauptströme. Einer fließt in nördlicher Richtung aus der Ausbruchsstelle und ein neuer Südlicher. Die Ströme haben auf La Palma schon 700 Häuser zerstört und die derzeitige Lage wird von Vulkanologen als instabil und wechselhaft eingestuft. Evakuierte dürfen weiterhin nicht in ihre Häuser zurückkehren, auch nicht um Hab und Gut zu retten. Die Beben auf der südlichen Inselseite dauern an. Der Flugverkehr über La Palma ist weiterhin eingestellt. Sobald die Sicherheitslage es erlaubt wird die Insel so schnell wie möglich wieder angeflogen. Die Aschepartikel in der Luft sind im Moment jedoch zu dicht und gefährden die Flugsicherheit. Der Küstenbereich, in dem die Lava auf den Atlantik trifft, bleibt weiterhin gesperrt und La Palmas Inselpräsident Mariano H. Zapata betont, dass es weiterhin vor allem darauf ankommt, die Menschen zu schützen. Seit dem Ausbruch des Vulkans ist ein fünf Hektar großes Lavafeld entstanden. Teneriffas Inselregierung hat Räumfahrzeuge, Kehrmaschinen und Einsatzteams zur Verfügung gestellt, um die Zufahrtsstraße von Asche zu befreien. Um die Rettungsarbeiten nicht zu behindern werden die Menschen gebeten sich von der Lava und der Eintrittsstelle ins Meer fernzuhalten. Zudem wird die Luftqualität um die Einflussstelle immer schlechter und wird ständig beobachtet. Anwohner sollen beim Verlassen des Hauses eine FFP2-Maske tragen. Über Aufrufe in den sozialen Medien sind einige Textilien und unverderbliche Lebensmittel als Sachspenden für La Palma in Madrid zusammengekommen. Kostenlose Transporte wurden schon angeboten. Die Hilfsbereitschaft ist in ganz Spanien groß.

Update 08.10.21: Die Eruptionen dauern an

Es haben sich letzte Woche mehrere Nebenzweige von Hauptlavastrom abgenabelt und bewegen sich Richtung Meer. Die Ströme werden weiterhin vom Forschungsschiff „Ramón Margalef“ des Ozeanographischen Instituts aus beobachtet. Auch per Satellit wird der Lavafluss beobachtet und aufgezeichnet. Auch die im Meer entstandene Lavazunge, die inzwischen einen halben Kilometer breit und 50 Meter hoch ist, ist gut zu erkennen. Vergangenes Wochenende nahm die vulkanische Aktivität wieder zu und mehrere Erdstöße und Explosionen ereigneten sich. Neue Gas- und Aschewolken haben sich gebildet. Eine Wolke aus Afrika-Staub und Schwefeldioxid des Vulkanausbruchs erreichte diese Woche die Karibik. Sie hing einige Tage über Puerto Rico und der Dominikanischen Republik und zieht weiter Richtung Kuba. Ein weiterer Teil des Vulkankegels ist eingebrochen und eine große Menge Lava wurde freigesetzt. Diese ist deutlich flüssiger als die bisherigen und könnte dadurch euch eine komplett andere Richtung einschlagen. Um rechtzeitig Schutzmaßnahmen ergreifen zu können wird der Fluss ständig beobachtet. Der Lavastrom, der vergangene Woche auf den Atlantik traf hat schon einen Bereich von 367 Hektar eingenommen. Auch ein beliebtes Surferparadies am Playa de los Guirres wurde unter dem Lavafluss begraben. Teneriffas Inselpräsident sicherte, wie jede andere kanarische Insel, finanzielle Unterstützung zu. Auch Hilfsmittel und -kräfte, Ausrüstung, Wissenschaftler und Techniker wurde nach La Palma entsandt. Die kanarische Regierung wird zudem in den kommenden Wochen Häuser für die Vulkanopfer kaufen und den Familien somit ein neues Zuhause zu geben und ein bisschen Normalität zu ermöglichen. Die Bereitschaft La Palma und seinen Bewohnern zu Helfen ist groß. Es wird sich um einen schnellstmöglichen Wiederaufbau bemüht.

Aktuell sind vier Lavaströme aktiv. Wegen hoher Gasentwicklung besteht für rund 3.500 Personen eine Ausgangssperre. Die Gas- und Aschewolken nehmen mittlerweile einen Bereich von bis zu 5 Kilometern Höhe ein. Auf La Palma wird trotz guter Luftqualität zum Tragen eines Mundschutzes geraten. Nur die Menschen in den Regionen, die unter Ausgangsperren stehen, sollen unbedingt in den Häusern bleiben, da hier die Luft nicht bedenkenlos eingeatmet werden kann. Durch die Aschewolken wurde auch der Flughafen auf La Palma beeinträchtigt und der Betrieb komplett eingestellt. Die Situation wird beobachtet und der Flugverkehr soll so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden. 5.700 Menschen sind evakuiert. Schon 10% der Insel sind von Lava bedeckt und 1.005 Gebäude zerstört worden. Die Lavazunge, die ins Meer reicht, hat schon einen Bereich von rund 30 Hektar bedeckt. Immer wieder kommt es zu Beben und Erdrutschen. Trotz der noch immer instabilen Lage wird auf La Palma versucht den Schulbetrieb wieder aufzunehmen. Noch gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Lava bald aufhört zu fließen. Der Vulkan kommt nicht zur Ruhe und es ist mit weiteren Aktivitäten und Ausbruchstellen zu rechnen.

Weitere Updates ab jetzt unter https://www.forumteneriffa.de/news/l...h-auf-la-palma.