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    #1

    Palm Mar Ruinen

    Moin, moin

    immer wenn ich auf Teneriffa bin fahre ich mit dem Roller auch mal nach Palm Mar.
    Ich habe mich schon oft gefragt, wie die halbfertigen Apartmenthäuser zu Stande kommen? Das erste Gebäude am Ortsanfang macht einen sehr guten Eindruck von der Lage und Bauweise, leider fast fertig, aber verfällt schon. Warum wird dort seit Jahren nicht weiter bzw. fertig gebaut?
    Gruß Bosko

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    #2
    Palm Mar ist das sichtbare Zeichen, wie hier die Immobilienkrise zugeschlagen hat, die halbfertigen Häuserzeilen gibt es aber auch in jeder anderen Gemeinde.
    Heute draufgekommen, warum im IKEA Pfeile am Boden sind - es ist ein Einrichtungshaus

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      #3
      Ruinen

      Nachdem die Kreditblase 2008 geplatzt ist dauert es einige Jahre, bis die halbfertigen Gebaeude den finanzierenden Banken zugesprochen werden. Danach beginnt dann die Vermarktung durch die jeweilige Bank an interessierte oertliche Bauloewen.
      Dieser Zeitpunkt scheint jetzt gekommen, da an vielen Stellen an der Costa Adeje begonnen wurde diese Ruinen fertig zu stellen. Solange die Immobilienpreise bei ueber 500,- Euro je qm Nutzflaeche liegen lohnt sich dieses Geschaeft fuer die oertlichen Bauloewen und die Banken.
      Wer glaubt ein Volksvertreter wuerde das Volk vertreten, vermutet auch einen Hund im Hotdog.

      Die menschliche Dummheit berechnet sich aus der Multiplikation der Fernsehbildschirmgrösse mit der Einschaltdauer

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        #4
        es gibt inselweit auch genug dieser "ruinen" noch aus der zeit vor der baukrise. entweder ist das geld ausgegangen, oder es gab/gibt probleme im todesfall mit der erbauseinandersetzung.
        dann stehen die unvollendeten da, verfallen und keiner kann/ darf sie einfach wegen den ungeklaerten eigentumsverhaeltnissen und jetzt geldmangel, abreissen.

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          #5
          Bauruinen überall

          Bei Poris de Abona verfällt ein riessiges Baugebiet, neu angelegte Strassen mit Laternen aber keine Häuser, bei Bajamar verfällt 30% von allem, am Hafen von San Marcos hatten sie jahrelang den Berg abgegraben ohne weiterzumachen, in Los Gigantes steht eine Appartementanlage seit Jahren im Rohbau einfach so rum, vor Valle de Querra steht seit Jahren eine angefangene Reihenhausanlage im Halbrohbau, vor Buenavista steht eine fast fertiggestellte Appartementanlage unverkauft rum, in Buenavista am Golfplatz sind die Reihenhäuser fertig aber 20 % unverkauft oder werden schon wieder verkauft, in Puerto de la Cruz stehen 40 % aller Geschäfte leer.
          Und und und, schade um die schöne Insel.
          Günter

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            #6
            Wir verbringen meist Monate im Jahr (mittlerweile nur noch) auf Teneriffa.

            Uns sind nicht nur die Bauruinen aufgefallen, sondern was noch viel mehr wundert ist, daß ganze Straßennetze samt Straßenlaternen und Verkehrsschildern in der Landschaft stehen, ohne ein einziges Haus oder Bauruine an den Straßen. Noch wunderlicher ist, daß Verkehrsschilder nagelneu sind, obwohl sie schon verwittert sein müßten, weil die gesamten Straßen schon über 10 Jahre vorhanden sind. Wurden die Schilder neu aufgestellt? Wurden die Straßenmarkierungen erneuert? Obwohl man die Straßen nicht befahren kann, weil Felsen in die Zunfahrt gelegt wurden.

            Eine andere Frage taucht da auf: Wenn diese vielen brachliegenden Geisterstädte mit angefangenen Bauten einfach der Verrottung überlassen werden, wem gehören sie? Wer kann sich erlauben, das alles einfach im Stich zu lassen? Wo und wer sind die Eigentümer? Wo ist das Geld, das sie mal dafür bezahlt haben?

            Diese Leute schmissen doch das Geld zum Fenster hinaus, bauten ins Blaue Straßen, an denen nie Häuser stehen werden. Bauten Ruinen. Totale Fehlplanungen. Woher kam das Geld, und wo ist es heute?

            Das andere ist, die einheimische Bevölkerung der Kanaren wächst. Von was lebt die Bevölkerung? Wohl ausschließlich von Touristen. Ich kenne kein Produkt, das auf den Kanaren dem Einkommen der Bevölkerung dient außer dem Tourismus.

            Nur was uns wirklich sehr wundert ist, daß wir auf den Inseln viele Fincas, auch in abgelegenen Gebieten, gesehen haben, die waren topp gepflegt, und dicke neue Geländewagen standen in der Einfahrt, auch Reitpferde auf der grünen Weide. Nur ? die Felder, die um die Fincas lagen, die einst bebaut worden waren, die sind verwildert, die ganzen Trassen, einst mühsam geschaffen mit bloßen Händen, liegen unnütz um die wunderbare Finca herum. Da wohnen keine Touristen, nein. Wovon leben die Besitzer, die nun ihre Felder nicht mehr bewirtschaften brauchen?

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              #7
              Das mit den Straßen liegt daran, dass es vorgeschrieben(?) ist, erst die Straßen samt Beleuchtung usw. anzulegen und dann erst mit dem Bau der Häuser anzufangen.

              Sieht man auch im El Mojon, der "Klinik" oberhalb von Los Cristianos, da sollte eine große Siedlung am Hang gebaut werden, die Laternen und Straßen samt Beschilderung und Beschriftung sind schon seit XX Jahren vorhanden, aber mehr passiert nicht, sämtliche Kabel und Schaltkästen wurden geklaut, zwischenzeitlich stand da sogar ein Sheriff und hat dort Wache geschoben, hat aber nichts genutzt, in der ganzen Ecke finden sich wohl keine 5cm Kupferkabel mehr..

              https://www.google.es/maps/@28.06577...!3m1!1e3?hl=de


              Das hier so viele Häuser halbfertig oder im Rohbau leer stehen, liegt auch daran, dass das nach dem Prinzip gebaut wurde "Ich habe Geld für den Rohbau, muss dann aber erst die Wohnungen verkaufen, um das Haus fertig zu stellen".
              Und das ist oft schief gelaufen, da blieb es dann beim ersten Schritt, dem Rohbau.
              Heute draufgekommen, warum im IKEA Pfeile am Boden sind - es ist ein Einrichtungshaus

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                #8
                Ich habe mal spanische Buchfuehrung in Teneriffa gelernt. Da wurde auch das Thema "Prestamo" behandelt.

                Prestamos wurden von den Banken der Industrie in guten Zeiten nachgeworfen. Sie waren natuerlich u.a. fuer die Konstruktionsfirma steuerlich absetzbar. Vorausgesetzt, sie hatte eine Baulizenz und die Bank hatte sich einverstanden erklaert, das Bauen von Wohn oder Industriegebaeuden zu finanzieren. Dann bekam der Bauherr immer etappenweise mehr Credit bzw Prestamos von der Bank. Ein Bauinspektor musste dabei das OK geben. Da gibt es Regeln, die die Bauetappen festlegen. Als nun ploetzlich die Krise kam in 2009, haben die Banken nichts mehr gegeben.

                Somit sind 95 % der Bauskelette den Banken zu verdanken, die den Geldhahn zudrehten. Das Dilemma mit Hypotheken ist somit auch vergleichbar mit der kreditmaessigen Insolvenz der Konstrukteure. Die Finanzen bzw die Kredite, die die Banken haben werden heute anderweitig verwendet. Diese Erklaerung moege ein wenig vereinfacht sein und die Immobiliensituation kennt Ihr ja.

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                  #9
                  das bedeutet, wenn ich das richtig verstehe, daß die Unternehmer oder wer auch immer, wer bauen wollte, billiges Geld bekam, ohne daß er das Geld selbst hatte. Sie baute also Straßen zuerst, weil das Vorschrift ist, dann bauten sie Häuser, die Rohbauten - und vereinzelt auch fertige Häuser. Dann gingen sie pleite, die Unternehmer. Nun stehen die angefangenen Ruinen in den Landschaften.

                  Da diejenigen, die bauten, ja kein eigenes Geld zum Bauen verwendeten, sondern nur die Kredite der Banken ("Prestamos"), konnten sie wie wild drauf los bauen, ohne die Folgen zu berücksichtigen. Das Geld, das sie sich geliehen hatten, war nicht ihres. Bei der Pleite verloren sie nichts.

                  Also wenn ich das richtig sehe, gingen die Bauunternehmer pleite, ohne daß sie ihr eigenes Geld verloren, sondern nur das der Banken, das ihnen von den selben geliehen worden war. Und wenn ich das weiter richtig sehe, haben die Banken das Geld verloren. Aber wem gehören nun die ganzen riesigen Areale, wo die nicht genutzten Straßen, die Bauruinen, stehen? Gehören sie den Banken? Banken, die selbst schon pleite sind?

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                    #10
                    2
                    Zitat von Wilhelm Beitrag anzeigen
                    das bedeutet, wenn ich das richtig verstehe, daß die Unternehmer oder wer auch immer, wer bauen wollte, billiges Geld bekam, ohne daß er das Geld selbst hatte. Sie baute also Straßen zuerst, weil das Vorschrift ist, dann bauten sie Häuser, die Rohbauten - und vereinzelt auch fertige Häuser. Dann gingen sie pleite, die Unternehmer. Nun stehen die angefangenen Ruinen in den Landschaften.

                    Da diejenigen, die bauten, ja kein eigenes Geld zum Bauen verwendeten, sondern nur die Kredite der Banken ("Prestamos"), konnten sie wie wild drauf los bauen, ohne die Folgen zu berücksichtigen. Das Geld, das sie sich geliehen hatten, war nicht ihres. Bei der Pleite verloren sie nichts.

                    Also wenn ich das richtig sehe, gingen die Bauunternehmer pleite, ohne daß sie ihr eigenes Geld verloren, sondern nur das der Banken, das ihnen von den selben geliehen worden war. Und wenn ich das weiter richtig sehe, haben die Banken das Geld verloren. Aber wem gehören nun die ganzen riesigen Areale, wo die nicht genutzten Straßen, die Bauruinen, stehen? Gehören sie den Banken? Banken, die selbst schon pleite sind?
                    Das ist eine gute Frage Wilhelm.
                    Wie ich das so sehe, wascht sich jeder die Haende. Theoretisch gehoeren wohl die Ruinen den Banken. Aber man wartet bis Gras ueber alles waechst. Bis dahin sind die Bauten natuerlich auch recht marode und die Situation ist nicht ideal, wenn mal weiter gebaut werden kann.

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                      #11
                      mit halbfertigen gebaeuden, die jahrelang vor sich hin verfielen, koennen die banken auch wenig anfangen. es ist schon schwer genug, fertige wohnungen mit gewinn zu verkaufen. abreissen kostet viel, fertig bauen auch. woher soll das geld kommen. und selbst wenn, wer will da wohnen. oft genug angefangene objekte mit strassen etc aber null infrastrucktur!

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                        #12
                        ja, so ist es. Das Geld von einst steckt in den Ruinen, in jedem Stein, in jedem Korn des Mörtels, der die Steine miteinander verband. Das Geld der Kredite der Banken ("Prestamos") ist in diesen Ruinen. Es lottert dahin. Irgendwann wird alles davon verrieselt sein wie Sand zwischen den Fingern. Aber warum gibt es solche Ruinenstädte nicht in nordischen Ländern? Ich habe noch keine solche Bauruinen in Schweden, Norwegen, England oder Deutschland gesehen.

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                          #13
                          da wird nicht so fuer den tourismus gebaut, wie hier. und die hohen lohnnebenkosten in den laendern schrecken bauwuetige auch ab. dort wird oft erst verkauft und dann gebaut. hier halt andersrum.

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                            #14
                            Wem gehört eigentlich die große Bauruine in Playa Paraiso, die so langsam in sich zusammen fällt?
                            https://www.google.de/maps/place/28%...!3m1!1s0x0:0x0
                            Jeden Urlaub auf der Isla fahre ich extra daran vorbei, um zu sehen, ob sie noch steht. Und siehe da, Dez. 13 war sie noch immer da. Sie verschandelt dort sehr die Umgebung, natürlich auch die häßlichen Hochhäuser.

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                            • Schriftgröße
                              #15
                              @nate
                              In Playa Paraiso waren wir mal so 1985 oder 1986.

                              Dort wurde einer der vielen Ruinen, einige waren Schwarzbauten, mitten im Sommer mit viel Lärm abgerissen.

                              Weil dieses Gebäude unterhalb des Paraiso Floral stand –

                              genau – wo jetzt das Gran Hotel Rocca Nivaria steht.

                              Damals hatte man den Küstenschutz „vergessen“ und mußte es daher wieder abreißen -und beim Rocca Nivara????????????
                              Scheinbare Rechtschreibfehler beruhen auf einer individuellen Rechtschreibreform und/oder klemmender Tastatur.

                              Gruß Günter

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                                #16
                                Zitat von Wilhelm Beitrag anzeigen
                                Aber warum gibt es solche Ruinenstädte nicht in nordischen Ländern? Ich habe noch keine solche Bauruinen in Schweden, Norwegen, England oder Deutschland gesehen.
                                Wann warst du das letzte Mal in Irland?
                                Schon vergessen, wieviele ihr Geld Ende der 90er in den neuen Bundesländern verloren haben? Auch heute gibt es in Deutschland Bauruinen, bis auf die, bei denen auf Teufel heraus weitergebaut wird, wie Berlin Brandenburg, Elbphilharmonie, Stuttgart 21, ...

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                                  #17
                                  der neue flughafen in bei berlin ist ja auch eine dauerruine, oder?

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                                    #18
                                    Bis der neue Flughafen in Berlin im Betrieb ist fahren in der Schweiz schon lange die Eisenbahnzüge mit Tempo 200 durch den neuen Gotthardtunnel den längsten Bahntunnel der Welt.



                                    http://www.alptransit.ch/de/projekt/...sistunnel.html
                                    http://www.alptransit.ch/de/stand-de...ebsetzung.html
                                    Zuletzt geändert von enrique48; 07.02.2015, 12:13.

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                                      #19
                                      enrique, der Flughafen liegt nicht in Berlin, der liegt in Brandenburg.

                                      Gerrit (ein Exil-Berliner)

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                                        #20
                                        nichts destotrotz heißt die baustelle flughafen berlin-schönefeld
                                        ************************
                                        Lieber Ratten im Keller
                                        als Verwandte im Haus

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