Piraten gab es viele auf Teneriffa. Und auch viele Geschichten dazu. Eine waere diese:
Im Norden, die Felskueste von und um Garachico war praedistiniert dafuer, Santa Cruz und sogar Orotava, wo sich die Piraten zu Fuss versteckten. Zur Gegenwehr wurde in Garachico die Festung gebaut. Hauptsaechlich im 15./ 16. Jahrhundert gab es Ueberfaelle auf die spanische Flotte, die mit Schaetzen beladen aus Amerika zurueck kam. Die spanischen Galeonen beliefen sich damals auf mindestens 100 Schiffe. Wegen der Piraten wurden sie auf 3 verschiedene Strecken auf geteilt: Las Palmas de Gran Canaria; Santa Cruz de Tenerife; Garachico- Tenerife.
Heute noch gibt es dazu merkwuerdige Begebenheiten:
Um Garachico herum, an Kuestenaehe am neuen Hafens (da ist auch ein Haeuserueberbleibsel- total verfallen, zaehlt auch zu den Favoriten der vergrabenen Piratenschaetze. Leider war mein Guru zu aengstlich um dort mit mir weiter zu suchen)- gibt es leere Haeuser zu vermieten. Ploetzlich sind diese besetzt und genauso ploetzlich verschwinden dort die Leute wieder. Einheimische wissen, dass die Hausbewohner dort fuendig geworden sind. Denn jeder hat dort so seine Vorstellungen von den immer noch vorhandenen Schaetzen der Piraten.
Aber was wollen die Leute mit den angeblich gefundenen "Schätzen"?
Da müsste doch eigentlich der spanische Staat Eigentumsansprüche stellen, ähnlich wie der Stress, wenn mal irgendwo ein Schiff gefunden wird aus der damaligen Zeit.
Machen wir es doch einfach mal konkret:
Der Pirat und Kaufmann (das ging damals noch) Amaro Rodriguez Felipe, genannt Amaro Paro (1678 - 1747) wurde in La Laguna geboren, besaß dort und an anderen Orten auf der Insel mehrere Häuser sowie ein Landgut. Er trieb Sklavenhandel mit den amerikanischen Kolonien und betätigte sich auch als Seeräuber. Sowohl er als auch seine Eltern sind in La Laguna in der Kirche Sto. Domingo de Guzman beerdigt. Ihre Epitaphe kann man dort heute noch sehen. Er besaß vier eigene Schiffe, war sehr geachtet, aber auch sehr gefürchtet.
Man geht davon aus, dass er als junger Mensch andere Piraten in kanarischen Gewässern erlebt hat; denn die Inseln waren vom 15. bis zum 18. Jh. Tummelplatz vieler französicher, britischer und niederländischer Piraten, die es vor allem auf die spanischen Schatzschiffe abgesehen hatten, wie z.B. der Franzose Jean Fleury (Juan Florin), der den von Cortéz in Mexico erbeuteten Schatz des Montezuma in seine Gewalt gebracht haben soll. In diese Liste wird von spanischer Seite auch Lord Nelson, der bei seinem Angriff auf Sta. Cruz schwer verwundet wurde und dabei den rechten Arm verlor, gestellt. Anscheinend war Amaro Paro aber zumindest der einzige wirklich bekannte Pirat, der von Tenerife selbst stammte und dort auch lebte.
In La Laguna begegnet man ihm unter anderem, weil er mit der Nonne Maria de Jesus befreundet war, deren Leichnam angeblich auf natürliche Weise bis heute in fast frischem Zustand erhalten ist. Dieser befindet sich im Convento de Santa Catalina de Siena. Kirche und Teile des Konvents können ebenso wie der Convento de Santo Domingo de Guzman besichtigt werden. Sehenswert!
Zuletzt geändert von lagarto66; 12.03.2013, 22:37.
ne, lieber MJPF- meine Aengste haengen nicht hier mit dem Forum zusammen.
Eher mit dem Busfahrer, dem Techniker von Movistar, dem Tierarzt..
Die angeblichen Schaetze- wohl Schmuck und alte Muenzen, wurden sicherlich auch auf abenteuerliche Weise ausser Landes gebracht. Natuerlich nicht offiziell.
Wir hatten hier doch mal einen Taucher im Forum, der da etwas Erfahrung hatte..
In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten.
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