Reisebericht: Pekingente, R-A-T-T-E und Co...

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Reisebericht: Pekingente, R-A-T-T-E und Co...

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    #1

    Reisebericht: Pekingente, R-A-T-T-E und Co...

    Hallo zusammen. Ich gestehe: Ich war Teneriffa untreu!
    (Obwohl ich erst vor vier Wochen wieder mal da war!) Aber weil ich mir so gern unsere Welt ansehe, bin ich mal nach China gejetet. Jetzt hab ich mir gedacht ich schreib mal nen kleinen aber feinen Reisebericht darüber.

    War von euch schon mal wer da?

    Ich häng schon mal ein paar Bilder an. Mal sehen was ihr dazu sagt!^^



    Rum ist das Mineralwasser der Karibik!

    http://de.youtube.com/user/Gecksi

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    #2
    Hallo zusammen. Ich hab mir mal gedacht ich schreibe mal einen kleinen und hoffentlich unterhaltsamen Reisebericht über meinen China-Trip im Juli 2010. Wir haben dort so viel erlebt und gesehen was für uns Europäer seltsam oder gar völlig unverständlich ist.

    Vor zwei Jahren unterhielt ich mich auf einer Grillparty mit einem Kollegen meines Dads über seinen Trip nach China. Er war erst wenige Wochen zuvor wieder nach Hause gekommen. Zwischen seinen Erzählungen über Pekingente, Badehaus und Co. meinte er nur: ?Du kannst dieses Land niemanden beschreiben der noch nie dort gewesen ist. Das muss man selbst erleben.? Damals hab ich nur gelacht und gemeint das ich mir so was gar nicht vorstellen könnte.
    Aber eins hab ich mir geschworen: Du fährst irgendwann mal nach China?

    Und das sollte gar nicht so lange dauern. Letztes Jahr war ich mit einer kleinen Reisegruppe aus unserer Gegend in Kanada. Und weil es sich unser Reiseleiter ja nicht nehmen lies mir wieder ein Reiseprogramm für das neue Jahr zukommen zu lassen, hatte ich kurz vor Weihnachten auch schon eines im Briefkasten. Azoren, Dubai und - China! Damals noch als 20-Tägiger Mammuttrip inklusive Tibet!

    Und: Unbezahlbar!

    Aber unser Reiseleiter Heinz meinte nur: ?Wart mal noch ich hab noch ein Angebot beim Veranstalter liegen?!?
    Eine Woche später hatte ich dann ein neues Programm in meinem E-Mail Postfach liegen. 13 Tage zwar ohne Tibet aber: zu nem ?angenehmen? Preis - von Peking nach Shanghai.

    Kaum nötig zu erwähnen das diesmal Heinz den Zettel im Briefkasten hatte. ^^

    Fünf Wochen vor Reisebeginn ging es dann zum Infoabend. Dort lernt man dann erst mal seine Mitreisenden kennen. Ich hatte den Vorteil schon mehrere Leute von unseren Trip im Vorjahr zu kennen. Außerdem: Ich bin mit Abstand die jüngste in der Truppe. Die nächste in der Reihenfolge ist ja NUR 24 Jahre älter als ich. Aber trotzdem: Die Leute sind alle Total in Ordnung. Insgesamt waren wir dann 12 Personen.

    Doch vor dem Vergnügen kam die Arbeit. Mehr oder weniger kleine blaue Zettel machten die Runde. Der Antrag für das Einreisevisum musste ausgefüllt werden. Und was die alles wissen wollten. Neben An- und Abreisedatum, Gesundheitliches Befinden und evl. Drogenkonsum bis hin zu der Frage: Wurde ihnen die Einreise schon einmal verweigert und wenn ja warum? (Weil ich vorhatte die Zentralbank von Shanghai zu überfallen natürlich!)^^

    Ein weiterer Punkt auf der Liste: Der Beruf! Eigentlich keine große Sache ? sollte man meinen! Die Ansage unseres Reiseleiters: Schreibt einfach Rentner! Was ich mit einem: ?Ähm ? Heinz das nimmt mir aber keiner ab!? kommentierte. Aber hinbekommen hab ich´s am Ende trotzdem. Also noch schnell die Reisepässe eingesammelt und einen zweistündigen Film über unser Reiseziel gezeigt und schon wurden wir mit den Worten ?Wir sehen uns in ein paar Wochen!? verabschiedet.

    Doch der eigentliche Stress ging ab diesem Zeitpunkt erst los. Von unzähligen Arztbesuchen zwecks Impfungen über mehrere Versuche eine Reiseapotheke zusammenzubekommen bis hin zu dem Studieren von Reiseführern war alles dabei.

    Aber diese ?paar Wochen? Waren am Ende so schnell vorbei das es dann doch schon ans Kofferpacken ging.

    Vier Tage vorher kam endlich mein Pass wieder per Post zurück. Mit den restlichen Reiseunterlagen dabei. Aber dann der Schock:

    WO WAR MEIN VERDAMMTES VISUM????????

    Nächster Gedanke: Hat bestimmt Heinz! Also hab ich ihn angerufen. Er meinte nur: ?Schau mal in den Pass da ist es drin!?
    Ich hab daraufhin meinen Pass auseinander genommen. Und siehe da: Mitten drin klebte mein Visum! Ein Aufkleber so groß wie eine Seite im Pass in der selben grünen Farbe. In der rechten Ecke eine schöne Grafik der Großen Mauer. Ein Schmuckstück in meinen mageren Reisedokumenten!^^

    (http://www.1achinavisum.de/images/mu...isum-gross.jpg)

    Nachdem dieser Schreck überwunden war, konnte ja nun nichts mehr schief gehen?
    Rum ist das Mineralwasser der Karibik!

    http://de.youtube.com/user/Gecksi

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      #3
      fuer china taet ich auch TF untreu werden. ich war 2 mal je 3 wochen dort und auch noch 2 mal auf stop-over in hong kong. peking ente in peking essen ist ein erlebnis eigener art. man braucht dazu kondition. egal wo, so gut wie dort habe ich sie noch nie gegessen.
      bin neugierig auf deine erlebnisse dort.
      bluebird

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        #4
        Ja da geb ich dir recht. Wir waren auch bei nem Pekingenteabend. War superlecker. Aber ich glaub das war eh nur die "Light" Version. Wird die nicht eigentlich in mehreren Gängen serviert? Bei uns kam sie als "Aufschnitt" auf den Tisch. Wurde aber natürlich vor deinen Augen tranchiert!
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          #5
          bei uns war es beide mal anders. 5 std daueressen! ein traum von einem erlebnis. und mit welcher geschwindigkeit die enten zerlegt wurden, wow.
          bluebird

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            #6
            Zitat von bartioli4 Beitrag anzeigen
            J Aber ich glaub das war eh nur die "Light" Version. Wird die nicht eigentlich in mehreren Gängen serviert?
            ihr habt offensichtlich die touristenversion serviert bekommen.

            bei der originalversion wird nur die knusprige haut der ente,
            nicht aber das fleisch gegessen.

            die hautstückchen werden zusammen mit ein wenig gemüse
            und sauce in dünne pfannkuchen gerollt und diese
            röllchen werden dann mit den fingern gegessen.

            das entenfleisch wird für andere zwecke verwendet und normalerweise
            nicht zur pekingente serviert.

            mich würde interessieren ob ihr vorher oder nachher eine suppe serviert
            bekommen habt.

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              #7
              bei uns gab es, wie ueberall auf unseren reisen in china, die suppe zum schluss. erst gab es nur die haut (ohne fett) mit den duennen pfannkuchen mit einer leckeren sosse. spaeter kam das entenfleisch, dann aber ohne krosse haut mit verschiedenen beilagen. alkoholhaltige chin. getraenke gab es reichlich. es gab 5 std nur zu essen.
              das beste an dieser zubereitungsart der ente ist die haut.
              bluebird

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                #8
                Bei uns wurde die Entenbrust mit Haut in dünne Scheiben geschnitten und auch mit Pfannkuchen, Zwiebeln und Sauce serviert! War aber trozdem lecker. Aber an dem Abend sind wir auch aus dem Lokal gerollt! Nur eines: Suppen waren glückssache. Meistens wars Wasser mit Spinatgeschmack!
                Rum ist das Mineralwasser der Karibik!

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                  #9
                  Freitag 09.07.2010: Anreise

                  Nachdem also die Koffer gepackt, sämtliche Reisedokumente ordnungsgemäß verstaut und das Handgepäck Flugzeugtauglich umgestaltet war, konnte es endlich losgehen.
                  Um 14:00 Uhr hieß es: Ab zum Bus! Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt.

                  Da ich schon als zweites abgeholt wurde, hieß es erst mal: Eine schöne Landkreisfahrt mitmachen. Na ja eigentlich waren es nur noch zwei Haltestellen die wir angefahren haben. Und da man sich ja schon gegenseitig kannte, konnten wir uns die Zeit bis zum Münchner Flughafen auch ganz gut vertreiben. Egal ob mit blättern im Reiseführer, in Erinnerungen an den Trip durch Westkanada schwelgen oder einfach nur belangloses Geplauder über Gott und die Welt.

                  Außerdem war ich schon ganz gespannt auf unsere zwei Berliner die wir in München treffen sollten. Christa kannte ich ja schon von unserer letzten Reise. Und: Ihre Enkelin würde auch mitfahren. Und die ist etwa in meinem Alter! FREU!!!!!

                  Am Flughafen angekommen musste man also erst durch das übliche nervende Prozedere von Einchecken, Sicherheitskontrollen, Passkontrolle ect.! Aber: Flugsicherheit ist ja wichtig!
                  Um diesmal nicht wieder meine Schuhe ausziehen zu müssen hab ich sogar darauf verzichtet meine Lieblingsstiefel zu tragen. Die musste ich beim letzten mal nämlich röntgen lassen weil sie gepiepst haben!^^

                  Mittendrin im ganzen Getümmel klingelte plötzlich das Handy von unsrem Reiseleiter! Christa war dran. Die beiden standen in Berlin Tegel am Schalter und fanden das Visum im Pass ihrer Enkelin nicht! (Kam mir irgendwie bekannt vor!!!) Nach ewigem hin und her fand sich das Schriftstück aber doch noch und die beiden konnten in den Flieger Richtung München steigen.

                  So und nach all der Hetzerei hieß es dann: Warten! Wir waren zwei Stunden zu früh dran. Unser Flug sollte ja erst um ca. 19:00 Uhr starten. Also ins Cafe gesetzt und gemütlich geplaudert.

                  Aber selbst das längste warten hat einmal ein Ende. Endlich wurde unser Flug ausgerufen. ?Ready for Boarding? . Kurz vorher sind unsre beiden Berliner zur Gruppe gestoßen. Sie mussten vom einen Ende des Flughafens zum anderen laufen. Aber Hauptsache rechtzeitig angekommen!

                  Der Flug an sich war eigentlich angenehm! Nur: Ich hasse Nachtflüge! Und ganz besonders Langstreckennachtflüge! Flugzeit nach Peking: 9:15 h! Im Flieger kann man ja so bequem und gut schlafen. Obwohl: Nachdem ich das Boardprogramm von vorne nach hinten und umgekehrt auseinander genommen habe (Also zuerst Kampf der Titanen - Erinnerung an Teneriffa^^ - danach 2x Alice im Wunderland und schließlich ca. zehn Minuten Sherlock Holmes ? unterbrochen vom Abendessen und um ca. 1:30 Uhr noch mal von einem wunderschönen Sonnenaufgang über Russland!) bin ich anscheinend doch eingeschlafen.
                  Plötzlich war nämlich alles rundum dunkel. Was auch irgendwie doof ist weil du nicht mal deinen eigenen Bildschirm anmachen konntest um mal in die Flightshow zu gucken. So konnte ich nicht mal erahnen wie spät es war bzw. wie lange wir noch unterwegs sein würden. Vielleicht sollte ich mir mal ne Armbanduhr zulegen??? Also einfach umgedreht und weitergedöst!

                  Aber selbst der längste Flug hat mal ein Ende! Am Samstagmorgen um 10:05 Ortszeit sind wir endlich in Peking gelandet.

                  Der erste Eindruck am Flughafen: WOW! Groß, hell mit gewölbter Decke aus dunklen Holzpanelen. Und: Eine Sicherheitskontrolle nach der anderen. Zuerst gehst du durch die schon zur Gewohnheit gewordene Passkontrolle. Als zweites wurdest du per Wärmebildkamera durchleuchtet. Schließlich wieder eine Kontrolle bei der man einen Wisch abgeben musste, welcher bereits im Flugzeug ausgefüllt wurde. Also ein kleines mit Reise- und Persönlichen Daten versehenes ?zweites Visum?. Und natürlich wieder der Reisepass.

                  Wenn man dort endlich durch ist, geht es zur Gepäckausgabe. Nur die muss erst mal gefunden werden. Zuerst geht es ein paar Rolltreppen nach unten, um dann dort in einen Bahnwagen zu steigen. Damit wurden wir dann ein paar Minuten lang zum anderen Ende des Flughafens gefahren. So was hab ich auf noch keinen Flughafen gesehen, dass man per Bahn zur Gepäckausgabe fährt. Aber: Irgendwie logisch! Schließlich können die sich ja Zeit lassen mit dem Gepäck!

                  Dort ging?s aber dann ganz schnell. Unsere Koffer waren so ziemlich die ersten die vom Band rollten. In der Zwischenzeit wurde noch Euro in Renmimbi Yuan getauscht und das (ziemlich bescheidene) Wetter gecheckt! Und irgendwann ging es dann im Gänsemarsch Richtung Ausgang zu unserem hoffentlich schon wartenden Bus. Wir freuten uns alle auf unsere Hotelzimmer. Ne Stunde ausruhen und sich umziehen ect. ! Aber erst mal nach unseren Chinesischen Reiseleiter finden. Der sollte uns ja schon hier abholen.

                  Der erste Gedanke als die Tür nach draußen aufging und ich den ersten Fuß auf Chinesischen Boden setzte: Hui! Lufthohlen ist schwierig. Es war warm, feucht und stickig. Kein Wind der die Luft bewegte. Und es regnete was runterging. Toll!

                  Aber immerhin: Unser Reiseleiter war da und unser Bus auch. Er stellte sich als ?Rainer? vor. Seinen Chinesischen Namen konnte nämlich niemand aussprechen. Und: Surprise surprise!
                  Kleine Änderung. Wir hatten plötzlich DREI Reiseleiter. Einmal natürlich Heinz! Dann noch Rainer und dann noch einen zweiten Chinesischen ?Fremdenführer? der uns die nächsten Tage in Peking begleiten würde.

                  Aber wie gesagt: Alle freuten sich jetzt aufs Hotel?



                  Also im nächsten Kapitel wird?s auf jeden Fall interessanter. Der erste Tag in Peking?

                  Hier noch ein paar Bilder vom Hotel: Holiday Inn ? Temple of Heaven Beijing

                  http://www.tripadvisor.de/LocationPh...n-Beijing.html

                  Und ein paar Bilder von mir (werden mit jedem Kap erweitert!):

                  http://s580.photobucket.com/albums/s...TE%20und%20Co/
                  Rum ist das Mineralwasser der Karibik!

                  http://de.youtube.com/user/Gecksi

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                    #10
                    [QUOTE=Ulrich;118865

                    bei der originalversion wird nur die knusprige haut der ente,
                    nicht aber das fleisch gegessen.

                    die hautstückchen werden zusammen mit ein wenig gemüse
                    und sauce in dünne pfannkuchen gerollt und diese
                    röllchen werden dann mit den fingern gegessen.

                    [/QUOTE]

                    genauso bekomm ich sie in Las Americas beim Chinesen serviert.LECKER
                    http://de.youtube.com/user/gunanche

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                      #11
                      So jetzt gehts weiter!^^

                      Samstag 10.07.2010: Peking

                      Nachdem also alle im Bus Platz gefunden hatten, ging es los. Von der üblichen Begrüßungsrede hab ich gar nicht so viel mitbekommen. Aber soviel ist hängen geblieben: Der dritte Reiseleiter – er stellte sich als Tshai vor. Er würde uns die nächsten Tage Peking zeigen. Rainer würde uns allerdings die ganze Zeit über begleiten.

                      Und dann der Hammer: Wir würden nicht wie geplant zum Hotel fahren. Es würde direkt zum „Neuen Sommerpalast“ gehen. Zum Hotel würde es vom Flughafen aus ca. eineinhalb Stunden dauern. Und dann zum Sommerpalast wieder ca. eine Stunde Fahrt. Also: Direkt ab zur ersten Besichtigung.

                      Die Begeisterung war „groß“. Immerhin hatten wir eine anstrengende Anreise hinter uns und es regnete immer noch in Strömen. Aber es war wirklich die beste Lösung im Nachhinein betrachtet.

                      Und so bekamen wir die ersten Eindrücke von Peking.

                      Vorbei am Vogelnest und am Wasserwürfel ging es immer weiter durch die Stadt.
                      Was gleich ins Auge stach: Es waren viele Mopeds ect. unterwegs. Aber fast keine Fahrräder wie erwartet. Vom Rest haben wir nicht viel mitbekommen. Die meisten nutzten die Fahrt für ein Schläfchen.

                      Als wir später am Sommerpalast ausstiegen, waren wir mitten im Getümmel. Und es hatte aufgehört zu regnen. Wir wurden von fliegenden Händlern umschwärmt, die mit allerlei Krimskrams Geld verdienen wollten. Vom Postkartenbüchlein bis zur ständig piepsenden, pfeifenden und zum Wahnsinn treibenden Micky Maus Plastikperücke wurde so mancher Schrott als absolutes Muss angepriesen. Doch es fiel leicht zu widerstehen.

                      Schon allein deswegen weil Tshai ein flottes Tempo anschlug.

                      Was zuerst am Eingang des Sommerpalastes auffiel: Da standen diese uralten Holzhäuschen die über und über mit allerlei blinkender und zum Teil extrem grellen Leuchtreklame verziert waren. Augenkrebsgefahr!
                      Dort konnte man – zum Teil sogar auf Englisch! –die Öffnungszeiten und den Eintrittspreis bis hin zur Reklame von Softdrinks so ziemlich alles lesen. Ein Phänomen welches sich fast überall wo wir waren wiederholte.

                      Doch bevor es richtig losging, gab es erst mal eine kleine Pause. Das erste original Chinesische Mittagessen. Wir waren gespannt. Gleich nach dem Eingang lag das Restaurant in dem wir essen wollten. Begrüßt wurden wir durch eine Kellnerin in einem Quitschgelben Seidengewand und Plastikhütchen inklusive Plastikblumen.

                      Das Lokal selbst macht einen angenehmen Eindruck mit hohen Decken und dunkler Holzdecke. Wir waren die einzigen Gäste die um diese Zeit anwesend waren.
                      Es gab diese runden Holztische mit drehbarer Platte darauf wie es sie auch bei uns zuhause im Chinarestaurant gab. Und das Geschirr: PLASTIK! Vom Teller bis zum Glas – pardon! Plastikbecher! Sogar die Essstäbchen! Geil!

                      Aber immerhin sauber!^^

                      Weiter ging es dann mit einer Einführung in Sachen Essstäbchenanwendung. Für mich ja die leichteste Übung. Ist ja nix dabei. Kann man prima mit Erdnüssen üben! Welche in China übrigens als Vorspeise serviert werden.

                      Dann wurde das Essen aufgetragen. Und was für eins. Also eins vornweg: Vergesst alles was es bei uns im Chinarestaurant gibt. Es ist zwar vom Grund her dasselbe, aber auch wieder nicht. Hört sich jetzt wahrscheinlich ein wenig komisch an. Aber das schmeckte ganz anders als gewohnt. Es standen ungefähr acht verschiedene Gerichte auf dem Tisch. Huhn, Fisch und Rind. Dazu verschiedene Gemüsegerichte und eine Suppe. Oder besser gesagt: Wasser mit Spinatgeschmack. Aber ansonsten: Alles super lecker. Das Gemüse nicht latschig und kaputtgekocht sondern nur kurz durch den Wok und auf den Tisch.

                      Als Getränke gab es neben Cola, Wasser und Bier auch Tee. Jasmintee um genau zu sein. Der war immer dabei. Es stand eine kleine Kanne auf dem Tisch für alle. Auf ein paar ratlose Gesichter hin, erklärte uns Rainer das immer wieder nachgefüllt wird. Man muss nur den Deckel schräg auf die Kanne legen. Dann weis die Kellnerin: Ach da ist die Kanne leer…

                      Und mittendrin plötzlich der Aufschrei: IIIIIIIIIIIIHHHHHHHH da ist ne Ratte!

                      Tatsächlich! Mitten durch den Raum lief eine R-A-T-T-E! Nur gut das wir mit dem Essen fertig waren! Es wurden dann solche Sätze gesagt wie z.B.: Ist die das Mittag- oder Abendessen?? Es wurde mit Humor genommen. Später stellte sich dann heraus das die Ratte zur Belegschaft gehörte. War das Haustier der Besitzer und saß wenig später auf der Schulter einer Bedienung! Echt lecker! So stellt man sich das Mittagessen in China vor. Solang man solche Viecher nicht auf dem Teller hat…

                      Außerdem hatten wir ja unser Geheimrezept dabei. Aber dazu später mehr.

                      Nachdem also alle vollgefuttert waren, konnte die Besichtigung beginnen. Ich will euch aber jetzt nicht mit historischen Einzelheiten langweilen.

                      (Für alle die es genauer wissen wollen sind am Ende des Kaps die entsprechenden Links!^^)

                      An eine Sache muss man sich von Anfang an gewöhnen: In Peking sind die Sehenswürdigkeiten Gnadenlos voll gestopft mit Touris. Und zwar zu 99,99% mit Chinesischen Touristen. In den zwei Wochen sind uns fast keine Europäer begegnet. Und das will ja mal was heißen.

                      Auf den Weg durch den Park entdeckten wir immer wieder ganze Schulklassen und Kindergartengruppen, welche brav hinter einem blechern scheppernden Lautsprecher herliefen. Natürlich auf volle Lautstärke gedreht. Aus Lautsprechern – welche oftmals als Stein oder Ast getarnt waren – klimperte an so mancher Stelle Musik die einen angenehm begleitete. Ganz im Gegensatz zu den gerade erwähnten Nervensägen.

                      Der Sommerpalast an sich ist ein wunderschön angelegter Palastgarten mit großem See auf dem zahlreiche Schiffe und Tretbote herumfuhren. Tempel, Wandelgänge und kleine Schreine gehörten ebenso zum Gesamtbild wie die stets wiederkehrenden pinken Lotusblüten die überall im See wachsen. Nur eben schade das das Wetter so trübe war. Eines der interessantesten Dinge war das Marmorboot, welches eigentlich das Speisezimer der Kaiserin war. Aber da das Boot mit dem Geld der Marine gebaut wurde, wurde von jedem behauptet, dass dort ein echtes Dampfschiff vor Anker lag…

                      Tshai erzählte neben historischen Fakten auch immer mal wieder ein paar Witze, welche aber irgendwie keiner von uns verstehen konnte - oder wolllte. Aber wir amüsierten uns alle über sein Gekicher! Da wenn er anfing konnte keiner von uns sich das Mitlachen verkneifen.

                      Aber ansonst war der restliche Tag ziemlich lau. Mag daran gelegen haben das wir alle müde und fertig waren. Eigentlich wollte ich nur noch ins Hotel, duschen und ab ins Bett…

                      Aber erst mal: Zurück durch die Menge an fliegenden Händlern und eine Stunde Busfahrt. Und Dazu noch mal Abendessen – aber diesmal ohne Ratte!

                      Später sind wir dann endlich im Hotel „Holiday Inn Temple of Heaven“ angekommen. Rasch die Zimmerschlüssel ausgeteilt und großes Rätselraten! Da stand Zimmer Nr. 318 auf der Karte! Aber: Nix gefunden. Es gab keine Zimmernummer 318! Bei meinen Mitreisenden war es nicht anders. Schließlich stellte sich heraus das die Nr. 3 für die dritte Etage und die 18 die Zimmernummer war. Komm da mal drauf.

                      Das Hotel an sich war sauber und ordentlich. Nicht gerade die modernste Einrichtung in den Zimmern aber wie gesagt: Hauptsache sauber. Aber mit nem geilen Badezimmer! Oder besser gesagt: Geile Dusche. Die war erstens mal riesig groß und vom Zimmer mit einer Wand aus Glassteinen abgetrennt. Noch ein großer „Regenduschkopf“ oder wie auch immer die Dinger heißen. Ich sag euch: Das war ein Highlight des Tages.

                      Doch der tag war noch nicht ganz rum. Wenig später klopfte es an der Türe. Mein Abholdienst stand draußen. Wir hatten uns verabredet zum „Desinfizieren“!

                      Jetzt mal ne kurze Erklärung zu unserem Geheimrezept. Ganz einfach: Whiskey!
                      Jep! Richtig gelesen. Es wird überall empfohlen Tabletten zu schlucken um Magenproblemen vorzubeugen. Und was mir die in der Apotheke alles andrehen wollten. Von den Billig-Antibiotika bis hin zur Hefekur war alles dabei. Doch das einfachste Rezept: Nach jedem Essen nen Schluck aus dem Flachmann und es fehlt dir rein gar nichts.

                      Trotzdem: Eine der wichtigsten Regeln für Chinareisende aus Europa lautet: Koch es, schäl es oder vergiss es! Soll meinen das man keine rohen Lebensmittel essen sollte. Und auch bei Obst: Immer abschälen. Das Leitungswasser taugt nämlich nicht mal zum Zähneputzen.
                      Deswegen bekam man immer zwei Flaschen Wasser ins Bad gestellt welches man dazu verwenden konnte.

                      Ich muss aber ganz ehrlich sagen: Ich habe am letzten Tag einen Apfel ungewaschen und ungeschält gegessen. Dachte mir jetzt kannst dir nichts mehr versauen weil wir ja Heimfliegen. Mir hat es nichts ausgemacht. Vielleicht weil du dich nach zwei Wochen aber auch schon ein wenig dran gewöhnt hast. Aber wie gesagt: Die Kardinalsregel: Finger weg von rohen Sachen die nicht geschält sind oder anderweitig zubereitet. Auch wenn’s schwer fällt.

                      Die haben Obst da drüben sag ich euch! Einfach sagenhaft *sabber*! Und das von mir, die auf Qualität von solchen Sachen achtet wie ein Hacht! Berufskrankheit! ^^

                      Aber zurück! Schließlich haben wir uns dann noch zu fünft in die Bar gesetzt, gemütlich einen Schluck Whiskey aus nem Pappbecher getrunken (ich mag in aber dennoch nicht!) und es uns gut gehen lassen.

                      Aber an dem Abend haben wirs nicht lange ausgehalten. Wenig später bin ich wie ein Stein ins Bett gefallen…
                      __________________________________________________ _________________________


                      So hier noch mal der Link zum Sommerpalast:
                      http://de.wikipedia.org/wiki/Neuer_S...t_%28Peking%29

                      Den Link für die Bilder gibt’s wie immer im ersten Kapitel.
                      Zuletzt geändert von bartioli4; 17.11.2010, 20:48.
                      Rum ist das Mineralwasser der Karibik!

                      http://de.youtube.com/user/Gecksi

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