Kolumne:
Das neue Frollein-Wunder.
Hallo, Frau Speiseeisverkäuferin! Die deutsche Knigge-Gesellschaft will Restaurantgästen etwas neues in den Mund legen.
Prost, Mahlzeit! In manchen Restaurants ist der Gast schön bedient, bevor ihm irgendwas aufgetischt wurde. Warum? weil der Kellner einen erst gar nicht in die Karten gucken läßt. Weil die Bedienung in der "Service-Wüste" umherirrt und dann eben auch der Gast verdursten muß.
Ja, es sind die loriotesken Momente, in denen man die Ruhe im Gastro-Tempel nur zu gern stören möchte mit der Frage: "Herr Ober, können wir ihnen vielleicht etwas bringen?"
Doch wie lautet die passende Formulierung wenn der Kellner weiblich ist? Nee, sie sollen jetzt nicht nach Lilo Wanders verlangen. Nur gewissermaßen nach "der Oberin". was natürlich nicht geht. Oder was sollte eine Klosterfrau in der Kneipe?
Also winkt man dem Frollein bis zum Abwinken (zumindest bis zur Sehnenscheidenentzündung) zu, verbal untermalt von einem leichten angenervten
"Hallo"! Das führt bei gemein(t)er Dame in der Regel zu einer Reaktion, die im charmanten Fall so ausfällt: "Ich heiße aber nicht Hallo".
Gut, bestellt hat man dann immer noch nix. In Deutschland gibt es offensichtlich keine höfliche Art, um als Gast auf sich aufmerksam zu machen. Dieses Problem, das manchem wohl schon auf den Magen schlägt, ist nun den Benimm-Experten der Deutschen Kniggegesellschaft bei einem Bier aufgefallen. Deshalb soll ein bundesweiter Wettbewerb das neue "Frollein-Wunder" hervorbringen. endlich soll man ein nettes Wort übrighaben für Kellnerin.
Die ersten Vorschläge sind bereits serviert worden: Allerdings darf man "Saftmaus" wohl getrost kniggen. Und auch "Fanta-Barbie" scheint eindeutig eher der Fanta eines Möchtegern-Ken entsprungen zu sein. Deutschland sucht also weiter.
Natürlich könnte man das Kind, äh, die Frau einfach beim Namen nennen. Allerdings könnte es falsch verstanden werden, fürchtet die Knigge-Gesellschaft, wenn zu lange auf das Namensschild auf Brusthöhe gestarrt werde.
Zu allem fällt Ihnen nichts mehr ein? In Ordnung. Falls doch: Schicken Sie ihren Vorschlag an frollein@knigge-akademie.de
Quelle Hamburger Abendblatt von Vanessa Seifert
bugsi
Das neue Frollein-Wunder.
Hallo, Frau Speiseeisverkäuferin! Die deutsche Knigge-Gesellschaft will Restaurantgästen etwas neues in den Mund legen.
Prost, Mahlzeit! In manchen Restaurants ist der Gast schön bedient, bevor ihm irgendwas aufgetischt wurde. Warum? weil der Kellner einen erst gar nicht in die Karten gucken läßt. Weil die Bedienung in der "Service-Wüste" umherirrt und dann eben auch der Gast verdursten muß.
Ja, es sind die loriotesken Momente, in denen man die Ruhe im Gastro-Tempel nur zu gern stören möchte mit der Frage: "Herr Ober, können wir ihnen vielleicht etwas bringen?"
Doch wie lautet die passende Formulierung wenn der Kellner weiblich ist? Nee, sie sollen jetzt nicht nach Lilo Wanders verlangen. Nur gewissermaßen nach "der Oberin". was natürlich nicht geht. Oder was sollte eine Klosterfrau in der Kneipe?
Also winkt man dem Frollein bis zum Abwinken (zumindest bis zur Sehnenscheidenentzündung) zu, verbal untermalt von einem leichten angenervten
"Hallo"! Das führt bei gemein(t)er Dame in der Regel zu einer Reaktion, die im charmanten Fall so ausfällt: "Ich heiße aber nicht Hallo".
Gut, bestellt hat man dann immer noch nix. In Deutschland gibt es offensichtlich keine höfliche Art, um als Gast auf sich aufmerksam zu machen. Dieses Problem, das manchem wohl schon auf den Magen schlägt, ist nun den Benimm-Experten der Deutschen Kniggegesellschaft bei einem Bier aufgefallen. Deshalb soll ein bundesweiter Wettbewerb das neue "Frollein-Wunder" hervorbringen. endlich soll man ein nettes Wort übrighaben für Kellnerin.
Die ersten Vorschläge sind bereits serviert worden: Allerdings darf man "Saftmaus" wohl getrost kniggen. Und auch "Fanta-Barbie" scheint eindeutig eher der Fanta eines Möchtegern-Ken entsprungen zu sein. Deutschland sucht also weiter.
Natürlich könnte man das Kind, äh, die Frau einfach beim Namen nennen. Allerdings könnte es falsch verstanden werden, fürchtet die Knigge-Gesellschaft, wenn zu lange auf das Namensschild auf Brusthöhe gestarrt werde.
Zu allem fällt Ihnen nichts mehr ein? In Ordnung. Falls doch: Schicken Sie ihren Vorschlag an frollein@knigge-akademie.de
Quelle Hamburger Abendblatt von Vanessa Seifert
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