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    #1

    Wanderungen in Memoriam< besondere Ereignisse

    Das soll hier kein Thema ueber Wanderungen werden, wie sie hier schon sooft und schoen beschrieben wurden. Sondern ich habe mal in meiner Erinnerung gekramt und fand dass in meiner Zeit als Wanderfuehrerin fuer Gregorio< the one and only ganz aufregende Sachen dabei waren.
    Z. B. Masca unter Strom
    Es fing wie immer an- wir hatten ca 14 Teilnehmer und teilten sie oben, beim Beginn der Wanderung ein. Ich wurde zum Schlusslicht mit 6 Franzosen, vor mir Gregorio mit deutschen und englischen Wanderern. Ich wollte immer mit einem weiteren Fuehrer gehen, weil ich neben all den vielen Beschreibungen und Erklaerungen, bereits einige Male als Alleinfuehrende, den Weg verfehlte und ploetzlich an einem unueberwindbaren Felsen stand, oder eine nie gesehene Aussicht erklaeren musste. Gott sei Dank half mir jedesmal meine Fantasie, bis auf einmal als ich erklaerte, dass dies ein neuer Weg sein und wir nun den Felsen herunter rutschen mussten. Froehlich und hoffnungsvoll rutschte ich voraus, die steile Wand hinab und musste den Rest springen. Aua! die Stelle am Po spuere ich bis heute und ich glaube dass sogar maeine kaputte Huefte aus dieser Zeit stammt. Ich bat dann ein paar ruestige Wanderer um Sprung- Hilfe und wie ein Wunder fand ich auch den richtigen Weg weiter. Seitdem immer nur zu Zweit!!
    Hier fiel mir eine junge Franzoesin auf, die unwarscheinlich blass war und ganz bedaechtig die Fuesse aufsetzte. Ich fragte ob ich sie stuetzen sollte, aber wie winkte ab. Doch sie blieb immer weiter zurueck und machte groessere Pausen. Wir kamen schlecht voran. Die anderen waren schon fast mit der Jause fertig und Gregorio fuetterte die seltenen Blaufinken mit Kaeskruemeln . Ich sah die Gruppe und freute mich dass sie noch da war. Ein kleiner Felsvorsprung qualmte- wie immer machte Gregorio dahinter seine Camel- Pause. Damals rauchte er noch. Ich hakte die Franzoesin unter, die die letzten Meter schon recht taumelig war und wir trafen schliesslish die anderen. Gregorio meinte, ich soll sie unbedingt fragen was sie hat!Sie wollte das bisher nicht sagen, aber sie wollte wieder nicht antworten. Bis ich etwas grob wurde und sagte dass ich sie wieder zurueck bringen wuerde.. Da knoepfte sie ihre Bluse auf und zeigte mir eine Blutrote, frische Narbe, die vom Brustbein bis zum Bauchnabel verlief.
    Es war eine schwere OP, die sie vor einer Woche hatte bei der es hiess, dass der Ausgang nicht so rosig sei. Sie hatte aber den grossen Wunsch noch einmal Masca zu erleben. Meine Fresse!! Tragen konnte ich sie doch nicht und wir hatten schon fast 40 Min. Verspaetung. Bis zur Bucht waeren es noch mehr und das Schiff wuerde wohl nicht solange warten fuer den weiter Transport nach Los Cristianos. Gott sei Dank konnte ich Gregorio noch zurufen, dass wir dringend am Schiffe einen Arzt brauchen. Sie tat mir so leid, dass es nun so schlecht ging und ihr letzter Wunsch- Masca zu erleben, wohl auch der letzte Wunsch ueberhaupt wurde. Warum sie denn alleine war, fragte ich. Sie sagte dass ihr Freund dabei sei. Der entpuppte sich ganz unauffaellig am En de meiner franzoesischen Gruppe. Ich knoepfte ihn mir vor, wieso er das zulassen konnte, die Narbe ware wieder aufgegan gen und seiner Freundin geht es ganz schlecht
    "Pourquoi ne t'occupes-tu pas de ta petite amie ?"
    "J'ai eu peur"
    Angst hat er gehabt. Weichei (das Wort fiel mir leider auf Franzoesisch nicht ein)! Aber er spuerte was das hiess. Gemeinsam trugen wir die junge Frau den letzten schwierigen Teil der Wanderung nach unten . Machten nochmal eine Pause anh dem schoenen Wasserfall, der prall gefuellt war. Aber das Maedel machte die Augen nur kurz auf. Ich bekam Angst.. sollte ich sie liegen lassen und zu Gregorio laufen < evtl. den Hubschrauber bestellen, oder was mache ich? Ich lief etwas vor und sah nun den Atlantik vor mir liegen- noch ca 20 Minuten.. sollte ich das wagen? Wenn sie nun ohnmaechtig wurde oder war sie es schon? Lieber Gott schicke mir ein Mauseloch in das ich hinein passe!
    Wieder zurueck beschlossen wir einen Endspurt- alls zusammen. Ich knoepfte ihr die Bluse auf, machte es ihr bequem und stuetzte sie bis zum Ende meiner Kraefte. Die Franzosen waren echte Kumpels, loesten sich ab mit tragen und so kamen wir erschoepft an dem kleinen Hafen an. Gregorio kam uns entgegen: es gab leider keinen Arzt auf dem Schiff.
    "Wir werden jemanden finden" rief ich enthusiastisch. Und ich lief mit letzter Kraft zu den Wartenden auf dem Abfahrtfelsen und rief laut nach einem Arzt. Die Leute machten bereits Platz fuer die junge Frau, die sich kaum noch bewegte. Auf mein Rufen hin meldete sich ein Arzt. Halleluja!
    Meine Sorgen sanken mit dem scheren Ruckdack auf das Boot. Wir legten die Kranke auf den Boden des Decks und der Arzt kuemmerte sich um die Franzoesin.
    "Es sieht schlecht aus, sie muss sofortt in ein Krankenhaus."
    Also Ambulanz nach Los Cristianos. Gregorio wollte das nicht, er wollte dass ich bei ihr bliebe und beim naechsten Krankenhaus mit uebersetzte, und dass ich auf den Freund aufpasse, dass der sich nicht absetzt. Es schien dem Maedel etwas besser zu gehen, als wir das Schiff verliessen. Unser Bus fuhr uns zum naechsten Krankenhaus. Die Fahrt kam mir ewig vor!
    Im Krankenhaus waren die Aerzte entsetzt ueber den Zustand und wollten sie weiterschicken. Ich fragte ziemlich boese, ob sie das verantworten koennten und Gott sei Dank erwachte der Freund aus seiner Lethargie und bestand darauf, dass seine Freundin hier und sofort behandelt wurde. Ich kuesste die junge Frau zart auf die Wangen und drueckte die Hand:
    "Ne nous quitte pas"
    2 Wochen spaeter hatte ich einen grossen Blumenstrauss an der Rezeption meines Hotelappartements - sie hatte es geschafft
    In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten.

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    #2
    Kann auch kuerzer sein -
    auf gehts, lieber Mayerhofer
    In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten.

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      #3
      Im Juli werden wir wahrscheinlich wieder in Puerto sein - vielleicht das 40-ste mal
      Aber mit größeren Wanderungen kann ich nicht mehr aufwarten, kaputte Nerven in den Füßen, und 2 Tramadol 100 pro Tag, dass die Schmerzen zum aushalten sind.
      Ausserdem wollen wir Busfahrten vermeiden, solange es Corona gibt, und mit Mietauto sind kürzere Wanderungen eher selten.
      Vielleicht von Afur zum Strand hinunter und wieder hinauf. Ob es da noch den alten Barbesitzer in Afur noch gibt? beim letzten mal (2018) war er nicht anzutreffen.
      Ich melde mich, nachdem ich vom Urlaub zurück bin. ich werde nächstes Jahr ja 80, da sind begehbare Wanderungen Mangelware.
      Grüß von Heribert

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        #4
        Schon mal mit Vitamin B (3 oder 12) versucht? Wird die Nervenschäden nicht beseitigen, könnte aber das Fortschreiten verlangsamen. Auf alle Fälle mal messen lassen, wenn noch nicht passiert.
        ...

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          #5
          Heribert, wenn ihr dieses Jahr im Juli kommt, dann sehen wir uns mal wieder- auf der Finca. Du kannst mit Gregorio von alten Wanderzeiten
          Traeumen- Vielleicht hat Verena auch Zeit.
          In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten.

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            #6
            Zitat von SanLorenzo4 Beitrag anzeigen
            Schon mal mit Vitamin B (3 oder 12) versucht? Wird die Nervenschäden nicht beseitigen, könnte aber das Fortschreiten verlangsamen. Auf alle Fälle mal messen lassen, wenn noch nicht passiert.
            habe ich, hat aber nicht geholfen, trotzdem vielen Dank

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              #7
              Spannende Geschichte.
              Und per Instagram werden diejenigen immer mehr, die Fiktion und Realität verwechseln was dazu führt, dass der Bewegungsraum für die Realisten aus naheliegenden Gründen von der Verwaltung immer weiter beschnitten wird.
              Aber meine Frage:
              Blaufinken?
              Teyde-Finken in der Masca-Schlucht?
              Wäre für mich neu.
              Teneriffa-Buchfinken würde ich evt. glauben

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                #8
                Fußschmerz

                Zitat von Mayerhofer Beitrag anzeigen
                Aber mit größeren Wanderungen kann ich nicht mehr aufwarten, kaputte Nerven in den Füßen, und 2 Tramadol 100 pro Tag, dass die Schmerzen zum aushalten sind.
                Ferndiagnosen und -therapien sind ja nicht seriös; nur aus gegebenem Anlass eine Frage: schon Gabapentin oder Pregabalin ausprobiert ? Wenn es denn wirklich an den Nerven und nicht an den Gelenken liegt.
                Dle mit den lautesten Meinungen haben meistens nicht die leiseste Ahnung

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