Wandern in Naturschutzgebieten

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    #1

    Wandern in Naturschutzgebieten

    Hallo,

    meine Freundin und ich wollen im August für 3 Wochen nach Teneriffa. Für die 3 Wochen werden wir einen Mietwagen besitzen.

    Wir wollen die schönsten Naturregionen der Insel erkunden. Mitunter großräumig das Naturschutzgebiet Ananga und Weitere. Hierbei gibt es aber wohl mehrere Unterteilungen wie z.B. El Pijaral, hierfür finde ich allerdings im Netz nur die Info, dass ein großer Teil dieses nördlichen Gebirges für "Touristen" nicht zugänglich sei und man eine Genehmigung benötigt. El Pijaral soll sogar nur für Forschungszwecke zugänglich sein. Es scheint, dass die örtlichen Behörden wohl wegen den alljährlichen Massen an Touristen drastische Maßnahmen zum Naturschutz ergreifen mussten.

    Meine erste Frage ist nun ob jemand mal abgesehen von dem Teide Erfahrungen mit Genehmigungen zum Betreten solcher Naturschutzgebiete gemacht hat? Ich finde zwar ein Formular, allerdings weiß ich nicht ob es möglich ist eine Genehmigung für eine ganze Palette von Naturschutzgebieten zu erlangen. Auch fällt es mir schwer mich damit abzufinden, für die Betretung eines Naturschutzgebietes, eine vorgebene Zeit von beispielsweise nur 2 Stunden an einem bestimmten Tag beantragen zu können.

    Kann man diese Naturschutzgebiete nicht einfach ohne Genehmigung betreten solange man keinen Müll erzeugt und auf den Wegen bleibt oder hat es dort ähnlich wie auf dem Teide Ranger, die Kontrollen durchführen?
    Wie hoch sind die Strafen wenn man keine Genehmigung hat? Man liest zwar viel von "hohen Bußgeldern", aber eine Zahl oder einen Erfahrungsbericht finde ich nirgendwo.

    Wie ist das mit möglichem Wildcampen? Natürlich unter der Bedingung das Zelt spät aufzustellen und den Ort früh wieder ohne Hinterlassenschaften zu verlassen.

    Ich würde den Urlaub gerne zusammen mit meiner Freundin gut durchplanen, nur fehlt es uns einfach an so vielen Informationen. Ich würde mich sehr darüber freuen diesbezüglich endlich ein paar Antworten zu erhalten. Ich ging inzwischen alles im Netz durch.

    Vielen Dank und liebe Grüße,

    Benni

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    #2
    Bei Google findet man durchaus Wanderungen im El Pijaral,

    https://sites.google.com/site/rrpaseando/el-pijaral

    Zumindest da steht nix von erforderlicher Genehmigung

    Genehmigung offiziell kenn ich nur von Chinobre

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      #3
      Für den Pijaral ergibt sich schon deswegen in der Regel kein Problem mit dem Betretungsverbot, als es dort praktisch keine zusätzlichen Wege gibt, die in die Kernzone hineinführen. Da das Gelände vielerorts steil, rutschig und sehr zugewachsen ist, kommt normalerweise auch niemand auf die Idee, dort noch etwas zu suchen, was man nicht auch am Weg entdecken könnte. Demzufolge gibt es auch normalerweise keine Konflikte mit dem Naturschutz und den Rangern. Wer auf dem Weg zum Chinobre und zum Roque Anambro unterwegs ist und sich an das Wegegebot hält, bekommt dort keinen Ärger. Der Weg ist sehr lohnend und empfehlenswert - nicht nur für Botaniker. Letztere können hier aber eine absolute Rarität hautnah erleben. Für alle anderen ist es eine Wanderung durch eine besondere Landschaft.

      Grundsätzlich sollten wir aber einmal festhalten, dass es auch in Deutschland Naturschutzgebiete und Naturparks / Nationalparks mit striktem Wegegebot gibt. Bei den beiden Letztgenannten gilt grundsätzlich sogar ein Betretungsverbot für Kernzonenbereiche. Das ist weltweit so geregelt und Voraussetzung für die internationale Anerkennung des Schutzstatus dieser Gebiete. An manchen Orten muss gerade in der heutigen Situation die Natur sich ungestört entwickeln dürfen. Eine solche Zone ist der Pijaral. Er beherbergt eine Pflanzengesellschaft, wie es sie in dieser Form seit mehr als zwei Millionen Jahren anderswo längst nicht mehr gibt. Das wollen wir erhalten, und dazu könnt Ihr beide beitragen.

      Die Gipfelerlaubnis für den Teide hat einen rechtlich ganz entsprechenden Zusammenhang. Dort kommt aber noch hinzu, dass vor Einführung der Reglementierung dort immer mehr Trittschäden und Verluste durch unerlaubtes Einsammeln von "Andenkensteinen" den Gipfel immer mehr veränderten. Hinter solchen Vorschriften stehen also durchaus vernünftige Einsichten. Deswegen kann man im Urlaub nicht das Verfügungsrecht über ganze Landschaften mitbuchen.

      Aus ähnlichen Gründen ist wildes Zelten - wie in Deutschland übrigens auch - nicht erlaubt. Es gibt aber genügend Plätze, an denen Ihr nach Voranmeldung und vernachlässigbar geringer Gebühr Euer Zelt ganz legal und ohne den Zwang, sich aus dem Staube machen zu müssen, bevor man entdeckt wird, aufstellen kann. Das ist zudem stressfreier und damit besser für Euren Urlaub.

      Die angedrohten Bußgelder sind sicherlich drastisch. Statistiken, wie oft sie in welcher Höhe verhängt werden, kenne ich nicht. Von wenigen Ausnahmen abgesehen ist mein Eindruck, dass sich die meisten Leute an die wenigen Beschränkungen halten. Das ist vor allem deswegen leicht, weil der Erlebniswert der Unternehmungen auf der Insel dadurch nicht geschmälert wird.

      Falls Ihr etwas Spanisch könnt, findet Ihr im Internet jede Menge von Tipps, was alles legal und durchaus mit dem Kick des Besonderen entdeckt werden kann. Also viel Erfolg bei Eurer Vorbereitung!

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        #4
        Vielen Dank für die Nachrichten!

        Die spaninschen Seiten habe ich bisher ignoriert, da ich leider nur paar spanische Tourifloskeln beherberge, aber Google Übersetzer ist gut genug um den Inhalt rauszuziehen, danke

        Die Antworten erleichtern meine Sorgen. Mir schien es so, dass man für das Betreten der Wege eine Genehmigung benötigt und mit hohen Strafen rechnen muss, sofern man keine mit sich führt. Und da es mir ebenfalls so schien, als seien diese Genehmigungen wie auf dem Teide nur für eine kurze Zeit begrenzt, fiel es mir schwer mich damit abzufinden, denn Massenkonsum und Sonnenbadurlaube hab ich schon lange Zeit satt.

        Das Bleiben auf den Wegen versteht sich natürlich von alleine. Wir suchen nicht nach abenteuerlichem Dschungel durch den man sich zerstörerisch durchschlägt, sondern nach dem Genuss der Natur. Und jeder Genießer weiß, dass Genuss viel mit Respekt zu tun hat. So nehm ich beispielsweise meine Zigarettenstummel beim Wandern stets wieder mit, ebenso hin und wieder den Müll Anderer.

        Wie ist das mit den Zeltplätzen, es handelt sich hierbei wohl um diese Zonas Recreativas für die man vorher eine Genehmigung benötigt oder irre ich mich? Zu diesen Zonen finde ich leider nur diese Standorte.
        Leider ist da nix mit Ananga drauf verzeichnet. Wirklich ein kompliziertes Thema mit diesem Wald im Norden..

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          #5
          Du musst nach den zonas de acampada suchen - hier: http://www.tenerife.es/wps/portal/te.../zonasacampada

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