Konzert in Sta Cruz: La OST y Los Sabande?os

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    Konzert in Sta Cruz: La OST y Los Sabande?os

    Einwegsosse mit verhaltener Tendenz zum MultiKultiMix...
    Mir hat es nicht gefallen, die aufwendige Aufführung in Santa Cruz< Los Sabandenos mit dem hiesigen Symphonieorchster. Der Versuch Tradition und Moderne zu mischen ist bei mir misslungen. Es passte insgesammt zu dem Auftritt des Bühnenarbeiters, der vor versammelten Orchester- kurz bevor alles begann- den Bürostuhl vom Dirigentenpult entfernte und schnell zum Ausgang beförderte.
    Wie hat es merkwürdig, ja fast albern geklungen, als Streicher mit zitternden Tönen, geheimnisvolle Bolero- Volklore- Einleitungen losflattern liessen, gefolgt von Tuba die das drohend unterstrich, 17 Bässe die dann dem Ganzen erdiges gaben, um wieder von einem kurz aufjubelnden Bläsersatz zu den 15 Streichern in Flatterndes, Hüpfendes überzuleiten. Schliesslich, endlich!! sich mühsam über all dies hinwegsetzend, die wunderschönen Männerstimmen - zart bis zärtlich aus kräftiger Brust- die sich aus dem Sympho-Mix erhoben, die Sabandenos..la vida, si.. Malague?a Salerosa !!
    Doch kurz drauf schon wieder eingeholt durch animierende Bläser, Trompeten, dann wieder frohlockende Violinen. Ich schaute ständig zum Bühneneck, war sicher dort würde nun Doris Day in sauberem Lächeln und ordentlich gelegten blonden Locken eintänzeln. Doch nein.. der smarte Dirigent holte andere Töne aus der Ecke- ein Western gallopierte hervor und machte sich in der wunderbaren Halle breit. Dabei: ein klapperndes Schlagzeug… irgendein Mencey galoppierte da wohl über die Bühne. Verzweifelt schaute ich zum Guru, der strahlte, fand es wunderschön.
    Endlich eine lange Passage mit Gesang- ich versöhnte mich mit Doris Day und der Shiloh Ranch. Deshalb war ich hier- wie schön. Am Ende jedoch, wurde hier die erste Geige als Applaus- Verdiener hochgewunken. Erfürchtig stand das scharzbekleidete Orchester auf- ca 50 Musiker. Was hatte er gemacht? War mir doch tatsächlich was entgangen. Alle setzten sich nun wieder und im allgemeinen Stühlerücken husteten die Raucher schnell die Bronchen herauf und wieder runter, was dann noch lange nachklang, in die Stille, in den plötzlichen Aufbruch des Dirigenten. Was war geschehen? Wurde zu laut gehustet? Senor Perez verliess die Bühne. Oder war ein dringender Anruf gekommen? Das Orchester probte inzwischen ein wenig, die Sabandenos schauten erwartungsvoll zum Bühneneingang. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass auch sie von vielem hier sehr überrascht waren! Dann tauchte der Dirigent wieder auf, mit einem kleinen Mann in Schwarz gekleidet. Der stellte sich vorne ans Mikro. Die Musiker spielten sich leise hoch- ein Krimi wurde hier ganz offensichtlich vorbereitet. Diese unheilvolle Film- Musik, die einen Mord ankündigt, meist sitzt dann das Orchester im Schrank oder liegt unter der Couch oder rast einer Verfolgung hinterher… In letzter Reihe auf der Bühne, immer noch brav auf einen Einsatz wartend, die weissen Esperanceras zurecht zupfend, die 34 Sabndenos. Der kleine Mann, vorne am Mikro, spreizte seine Hand. erwatungsvoll schaute ich weiter was dort nun mit der Hand geschehen würde. Nichts. Er pumpte, pumpte irgendwas hoch. Seine Stimme? Ja, tatsächich- da war sie doch schon… mit zitterndem Einsatz begann sie ein Rezitativ, erklärte warum welcher Mency wo kämpfte .. den Rest verstand man nicht mehr, denn wie es schien hatte das Orchester mal die Nase voll vom leisen Gefiedel und legte kräftig los. Mit heftigen Bewegungen sammelte der Dirigent die Tonwucht wieder ein, drosselte sie in braves Begleitschubidubahh und man hörte grade noch die schwankende Rest- Stimme des kleinen schwarzen Mannes mit den bedeutsamen Händen …la Cantata del Mencey loco.. in dem abklingenden Kriminalbolero. Nun sprang, in feines Weiss gekleidet, ein gut aussehender Mann auf die Bühne und ergriff das andere Mikro. Es begann ein schönes Intro, ein sehnsüchtiges Muschelhorn, leiteten das berühmte Lied ein, das viele hergelockt hatte. Der Saal war voll! Viele sangen leise mit.
    http://www.youtube.com/watch?v=z8OmDFmpUjQ
    Viele schöne Lieder folgten noch. Lauter und kräftiger Applaus belohnte die Musiker zwischendurch. Jedoch fand ich am Schluss die Vorstellung jedes einzelnen Musikers des OST heftig überbewertet. Die Sabandenos gingen da ziemlich unter. Der Schlussapplaus wurde auch sehr ernst genommen, keine Zugabe, ma wusste nicht ob Pause oder Schluss war. Und an vielen Gesichtern sah ich, genauso mittendrin fühlten sich wohl etliche, die hier zum Konzert gekommen sind.

    ps
    L. S.
    http://de.todoroms.com/discografia-los-sabandenos

    OST
    Das Symphonieorchester von Teneriffa wurde 1935 als Orquesta de Cámara de Canarias (Kanarisches Kammerorchester) gegründet. 1985 erreichte es unter Leitung von Victor Pablo Pérez dank seiner künstlerischen Leistungen große Bekanntheit. Das Orchester hat bereits über 28 Alben aufgenommen und tourt heute unter Leitung des chinesischen Dirigenten Lü Jia regelmäßig durch Spanien und Europa. Hauptsitz des Orchesters ist das Auditorio de Tenerife
    Zuletzt geändert von Kaleika; 16.07.2011, 12:08.
    In der Mitte von Schwierigkeiten liegen die Möglichkeiten.
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