Zugegeben, man kann ne Menge Kilometer schrubben mit dem Moto auf Teneriffa. Aber manchmal ist weniger auch mehr. Und so ist diese Tour zwar nur etwa 90 Kilometer lang, aber sie hält über Stunden echten Fun für das Biken in allen Schräglagen bereit. Doch Vorsicht, man sollte sein Motorrad auch in engen Haarnadelkurven und auf teilweise Schotterpisten beherrschen 
Diesmal hatten Peter und ich uns eine Explorer-Tour ins Teno Alto vorgenommen. Teno Alto? Jep, das ist die ausgesprochen interessante Hochebene des Teno-Gebirges am Westzipfel von Teneriffa auf etwa 700 Meter Höhe. Sie zeigt noch einmal ein ganz anderes Gesicht des vielseitigen Teneriffa. Manchem mag sie fast irisch anmuten, auf jeden Fall ist hier jede Menge "Lands end" angesagt. Ein paar einsame Gehöfte verlieren sich in dem weit verzweigten Wegenetz. Ein echter Geheimtipp also.
Wir nehmen wie immer die Südanfahrt aus der Gemeinde Adeje und rollen uns genüsslich mit den Bikes ein auf dem Weg über Chio bis Santiago del Teide. Hier geht der Abzweig ins Teno-Gebirge mit Richtung Masca. Die Abfahrt nach Masca ist auch nach so vielen Malen immer noch eine echte Herausforderung mit ihren Haarnadelkurven. Man sollte stets mit Überraschungen rechnen.
Auch heute: Vollbremsung direkt im Kurvenausgang! Eine Touri-Dose (für Nichtmotorradfahrer: Dosen sind PKWs, die uns Bikern immer im Weg stehen
) hat weit auf meine Seite ausgeholt und bringt mich zum Stehen. Ok, also etwas gemächlicher, das lässt Zeit für den Blick in die atemberaubende Schluchtlandschaft. Wer als Biker Alpenpässe liebt, sollte sich unbedingt an diesen Masca-Kurven versuchen und wird erkennen: es gibt also doch noch Steigerungen. 
Dieses Mal halten wir uns nicht in Masca auf, sondern kurven gleich weiter zu unserem Ziel Teno Alto. Auf etwa halber Strecke der Abfahrt nach Buenavista bei El Palmar kommt links der unscheinbare Abzweig zur Teno-Hochebene. Diese sehr wenig befahrene Straße ist deutlich schlechter als der Teneriffa-Durchschnitt, das Motorrad und man selbst sollte Schlaglöcher und Schotter fahren können.
Hinauf windet sich die Straße durch einen schönen Lorbeerwald, die Zivilisation bleibt zurück. Im letzten kleinen Ort lebt ein kleines Restaurant (mit hervorragendem Ziegenfleisch) und eine kleine Kaffeebar von den eingeweihten Wanderern, die sich hierher verlieren. Am Ortsende haben wir die Wahl zwischen drei Kleinststraßen - nach rechts, geradeaus oder nach links? Wir sind zum Erkunden hier und fahren erstmal geradeaus.
Der Wind treibt Wolken über den Gebirgskamm, doch die lösen sich sofort auf der trockenen Hochebene auf. Langsamer - zum Schauen und angesichts der engen Straße - rollen wir an einzelnen Gehöften vorbei. Eine interessante Kreuzung: das Schild weist nach rechts "Punta de Teno 5,9 km". Ein Blick auf den Abzweig überzeugt uns jedoch davon, dass dieser Weg nicht für uns gemacht ist - höchstens ein Jeep kommt da lang. Später weist ein anderes Schild auf ein echtes Verkaufsgenie hin: mitten im Niemandsland bietet hier jemand Honig und Eier an. Seine Kundschaft wird überschaubar sein ...
Am letzten Haus schaut uns eine ältere Canaria nach. Ich sehe ihrem Blick an, wie sie sich wahrscheinlich fragt: 'Was wollen die denn hier?' Noch ein paar Kurven auf holperigem Plattenbelag mit tiefen Rinnen und wir stehen vor dem Ende dieses Weges. Nur mit echten Enduros würden wir uns hier weiter vorwagen. Trotzdem ein schönes Gefühl wieder ein weiteres Ende der Welt gefunden zu haben.
Nach einigen Fotos geht's zurück zum Ort, mal sehen wohin uns die Straße nach rechts führt. Hier fällt der Blick nun nach Norden hinunter auf die Küste von Buenavista, ein kleiner Stichweg, den wir ausprobieren, endet an einem Privatgrundstück. Also zurück und weiter. Wir rollen direkt in eine tolle Felsformation, die jedem klassischen US-Western zur Ehre gereicht hätte. Doch auch hier endet wie erwartet die Straße schließlich und wir stiefeln ein paar Meter auf die Anhöhe, um in der Ferne den Blick auf La Gomera und La Palma zu genießen. Ich liebe solche Entdecker-Touren!
Teno Alto hinterlässt bei uns einen bleibenden Eindruck. Dem wollen wir jetzt noch einen draufsetzen und schlängeln uns wieder Richtung Buenavista hinunter zur abenteuerlichsten Straße, die Teneriffa zu bieten hat: die Strecke an der Teno-Steilwand entlang zum Punta de Teno mit seinem Leuchtturm. An den überdimensionalen Stoppschildern zu Beginn der Strecke grinsen wir über die stockenden Dosen. Wer zum ersten Mal und uninformiert hierher kommt, fragt sich natürlich, ob er hier wirklich weiterfahren soll: "Gefährliche Straße, Durchfahrt verboten!"
Ein kluger Schachzug der Verkehrsbehörde: fällt hier jemandem ein Brocken auf's Dach, ist man behördlicherseits aus der Haftung. Tatsächlich sollte man bei schlechtem Wetter und besonders nach starken Regengüssen diese Strecke wegen der dann großen Steinschlaggefahr meiden. Heute aber schließen wir uns dem Strom der Badehungrigen an. Fast zweihundert Autos stehen am Ende beim Leuchtturm, die Badebuchten sind dicht belegt.
Inzwischen meldet sich der kleine Hunger. Also auf und zurück nach Buenavista, da sollte man auch mal hinein geschaut haben auf dessen kleine, heimelige Plaza, die an diesem Sonntag absolut relaxt ist. Der Blick nach oben verrät uns, was uns für die Rückfahrt erwartet: die unvermeidliche Wolkendecke hat die Teno-Felsen bereits im Griff. Wir finden die grandiose Auffahrt nach Tierra del Trigo und schon stecken wir im dicksten Nebel. Das Visier beschlägt mit dicken Tropfen, es wird merklich kühler. Aus Erfahrung fahren wir auf diesen Strecken aber nicht canarisch luftig, sondern in anständiger Motorradmontur. So macht uns die Kälte nix bis zum Passo de Erjos.
Kaum über dessen Kuppe gefahren empfängt uns wieder die wohlige Wärme des Südens. Wir fahren noch die rennstreckenmäßige Abfahrt nach Los Gigantes hinunter und schließlich zurück nach Hause. Ein toller Tag, solche Explorer-Touren machen mit dem Motorrad am meisten Spaß - mir jedenfalls!

Diesmal hatten Peter und ich uns eine Explorer-Tour ins Teno Alto vorgenommen. Teno Alto? Jep, das ist die ausgesprochen interessante Hochebene des Teno-Gebirges am Westzipfel von Teneriffa auf etwa 700 Meter Höhe. Sie zeigt noch einmal ein ganz anderes Gesicht des vielseitigen Teneriffa. Manchem mag sie fast irisch anmuten, auf jeden Fall ist hier jede Menge "Lands end" angesagt. Ein paar einsame Gehöfte verlieren sich in dem weit verzweigten Wegenetz. Ein echter Geheimtipp also.
Wir nehmen wie immer die Südanfahrt aus der Gemeinde Adeje und rollen uns genüsslich mit den Bikes ein auf dem Weg über Chio bis Santiago del Teide. Hier geht der Abzweig ins Teno-Gebirge mit Richtung Masca. Die Abfahrt nach Masca ist auch nach so vielen Malen immer noch eine echte Herausforderung mit ihren Haarnadelkurven. Man sollte stets mit Überraschungen rechnen.
Auch heute: Vollbremsung direkt im Kurvenausgang! Eine Touri-Dose (für Nichtmotorradfahrer: Dosen sind PKWs, die uns Bikern immer im Weg stehen


Dieses Mal halten wir uns nicht in Masca auf, sondern kurven gleich weiter zu unserem Ziel Teno Alto. Auf etwa halber Strecke der Abfahrt nach Buenavista bei El Palmar kommt links der unscheinbare Abzweig zur Teno-Hochebene. Diese sehr wenig befahrene Straße ist deutlich schlechter als der Teneriffa-Durchschnitt, das Motorrad und man selbst sollte Schlaglöcher und Schotter fahren können.
Hinauf windet sich die Straße durch einen schönen Lorbeerwald, die Zivilisation bleibt zurück. Im letzten kleinen Ort lebt ein kleines Restaurant (mit hervorragendem Ziegenfleisch) und eine kleine Kaffeebar von den eingeweihten Wanderern, die sich hierher verlieren. Am Ortsende haben wir die Wahl zwischen drei Kleinststraßen - nach rechts, geradeaus oder nach links? Wir sind zum Erkunden hier und fahren erstmal geradeaus.
Der Wind treibt Wolken über den Gebirgskamm, doch die lösen sich sofort auf der trockenen Hochebene auf. Langsamer - zum Schauen und angesichts der engen Straße - rollen wir an einzelnen Gehöften vorbei. Eine interessante Kreuzung: das Schild weist nach rechts "Punta de Teno 5,9 km". Ein Blick auf den Abzweig überzeugt uns jedoch davon, dass dieser Weg nicht für uns gemacht ist - höchstens ein Jeep kommt da lang. Später weist ein anderes Schild auf ein echtes Verkaufsgenie hin: mitten im Niemandsland bietet hier jemand Honig und Eier an. Seine Kundschaft wird überschaubar sein ...
Am letzten Haus schaut uns eine ältere Canaria nach. Ich sehe ihrem Blick an, wie sie sich wahrscheinlich fragt: 'Was wollen die denn hier?' Noch ein paar Kurven auf holperigem Plattenbelag mit tiefen Rinnen und wir stehen vor dem Ende dieses Weges. Nur mit echten Enduros würden wir uns hier weiter vorwagen. Trotzdem ein schönes Gefühl wieder ein weiteres Ende der Welt gefunden zu haben.
Nach einigen Fotos geht's zurück zum Ort, mal sehen wohin uns die Straße nach rechts führt. Hier fällt der Blick nun nach Norden hinunter auf die Küste von Buenavista, ein kleiner Stichweg, den wir ausprobieren, endet an einem Privatgrundstück. Also zurück und weiter. Wir rollen direkt in eine tolle Felsformation, die jedem klassischen US-Western zur Ehre gereicht hätte. Doch auch hier endet wie erwartet die Straße schließlich und wir stiefeln ein paar Meter auf die Anhöhe, um in der Ferne den Blick auf La Gomera und La Palma zu genießen. Ich liebe solche Entdecker-Touren!
Teno Alto hinterlässt bei uns einen bleibenden Eindruck. Dem wollen wir jetzt noch einen draufsetzen und schlängeln uns wieder Richtung Buenavista hinunter zur abenteuerlichsten Straße, die Teneriffa zu bieten hat: die Strecke an der Teno-Steilwand entlang zum Punta de Teno mit seinem Leuchtturm. An den überdimensionalen Stoppschildern zu Beginn der Strecke grinsen wir über die stockenden Dosen. Wer zum ersten Mal und uninformiert hierher kommt, fragt sich natürlich, ob er hier wirklich weiterfahren soll: "Gefährliche Straße, Durchfahrt verboten!"
Ein kluger Schachzug der Verkehrsbehörde: fällt hier jemandem ein Brocken auf's Dach, ist man behördlicherseits aus der Haftung. Tatsächlich sollte man bei schlechtem Wetter und besonders nach starken Regengüssen diese Strecke wegen der dann großen Steinschlaggefahr meiden. Heute aber schließen wir uns dem Strom der Badehungrigen an. Fast zweihundert Autos stehen am Ende beim Leuchtturm, die Badebuchten sind dicht belegt.
Inzwischen meldet sich der kleine Hunger. Also auf und zurück nach Buenavista, da sollte man auch mal hinein geschaut haben auf dessen kleine, heimelige Plaza, die an diesem Sonntag absolut relaxt ist. Der Blick nach oben verrät uns, was uns für die Rückfahrt erwartet: die unvermeidliche Wolkendecke hat die Teno-Felsen bereits im Griff. Wir finden die grandiose Auffahrt nach Tierra del Trigo und schon stecken wir im dicksten Nebel. Das Visier beschlägt mit dicken Tropfen, es wird merklich kühler. Aus Erfahrung fahren wir auf diesen Strecken aber nicht canarisch luftig, sondern in anständiger Motorradmontur. So macht uns die Kälte nix bis zum Passo de Erjos.
Kaum über dessen Kuppe gefahren empfängt uns wieder die wohlige Wärme des Südens. Wir fahren noch die rennstreckenmäßige Abfahrt nach Los Gigantes hinunter und schließlich zurück nach Hause. Ein toller Tag, solche Explorer-Touren machen mit dem Motorrad am meisten Spaß - mir jedenfalls!

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