Gestoria oder Steuerberater für jährliche Steuererklärung

[SanLorenzo4]

In 16 Jahren TF hab ich inzwischen vier einheimische Gestorias/Steuerberater durch. Die Erfahrungen waren teilweise katastrophal, aber bestenfalls mal befriedigend. Ich werde den Eindruck nicht los, dass das spanische Steuerrecht zwar nicht so kompliziert ist wie das deutsche, aber diejenigen, die das eigentlich beherrschen müssten, fallen immer wieder durch Unzuverlässigkeit und fehlerhaftes Arbeiten auf, den Ärger hat man dann hinterher als Steuerzahler. Für 2023 hab ich aufgrund eines Fehlers der Gestoria hinterher etwa 5 Tage Aufwand zzgl. einem Manntag für einen vereidigten Übersetzer aufbringen müssen, um danach unglaubliche 83 € nachzzuzahlen, lol. Ich hab früher in Deutschland zwar das 5 bis 10-fache für den Steuerberater gezahlt, aber dafür keinen Stress gehabt.

Inzwischen ist aufgrund der Veränderung der Lebenssituation das ganze natürlich (theoretisch) längst nicht mehr so schwierig wie früher. Die einzigen "Schwierigkeiten" entstehen offenbar durch Bezug einer spanischen und einer deutschen Rente sowie durch einige wenige Aktientransaktionen bei deutschen und spanischen Banken, wodurch ebenso wie bei der Rente Fragen der Doppelbesteuerung aufkommen. Dazu sollte man sich auch mit der IBI und dem modelo 720 auskennen, alles in allem eigentlich nix, was aus dem Rahmen fällt.

Frage daher: Macht ihr mit ähnlicher Steuerkomplexität eure Erklärungen selbst (wenn ja, mit der Hacienda App oder vielleicht mit dem Taxdown-Tool) und kommt damit klar oder habt ihr einen preislich nicht völlig abgehobenen Dienstleister, der das beherrscht, vorzugsweise im Süden?

Geht im Grunde nur darum, dass modelo 100 einmal im Jahr korrekt auf Basis meiner Inputs auszufüllen, und - sofern was anfällt - das modelo 720.

Funfact: Vorhin rief ich mit diesem Ansinnen einen internationalen 5-Sterne-Laden in Adeje an, nur um mal einen Kennenlern-Termin zu vereinbaren (sozusagen ein Akquisitionsgespräch für den Steuerberater), der sollte dann 150 Teuro (ohne Beratungsleistung) kosten...

[Nespresso]

Wir waren jahrelang bei ZEC Consulting im Norden – wie wohl so einige deutsche Kollegen mangels Spanischkenntnissen –, da man dort Deutsch spricht. Dafür zahlt man dann aber den doppelten Preis, den ein spanischer Steuerberater aufruft. Wir sind jetzt in La Orotava bei einem kanarischen Steuerberater, der gleichzeitig auch Rechtsanwalt ist, und zahlen monatlich für die Buchhaltung etwa 50 € pro Nase und sind bislang sehr zufrieden. Abwarten, was bei der diesjährigen Steuererklärung herauskommt ... ich werde berichten.

[Nespresso]

Wie es der Zufall so will, erhalte ich soeben die Steuerberechnung und siehe da, ich muss ca. 10% weniger bezahlen als in den Jahren zuvor, trotz gesteigertem Einkommen. Jetz bin ich sicher dort gut aufgehoben zu sein.