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    #1

    Eine Geschichte zum Nachdenken ...

    Ich möchte euch eine Geschichte erzählen, die zwar nicht hierher gehört, die mich aber nahezu täglich beschäftigt. Achso, es ist keine Geschichte, eher Tatsachenbericht.

    Vor rund 30 Jahren lernte ich in einer Firma einen Typen kennen, in dem ich Ferienjobber war, er technischer Prokurist. Wenn er bei Baubesprechungen lospolterte wackelten die Wände. Ein Hühne von Mann, wenn er von außen in ein Zimmer kam und in der Tür stand, wurde es dunkel. Ein Energiepaket mit Präzision und Sachverstand. Ich mutierte vom Ferienjobber zum Niederlassungsleiter, wir wurden Freunde und gründeten ein eigenes Unternehmen, in welchem wir jahrelang erfolgreich zusammenarbeiteten. Irgendwann verließ ich das Unternehmen, wir haben uns aber nie aus den Augen verloren.

    Im Alter von rund 55 Jahren ging er zum Arzt, der ihm empfahl, mehr Sport zu treiben, z.B. Fahrrad fahren. Er kaufte sich ein Fahrrad und begann zu radeln. Eines Tages stürzte er und schlug sich relativ balanglos das Schienbein auf. Aus Gründen der Vorsicht ging er ins Krankenhaus und ließ sich eine Spritze geben. Sechs Wochen danach bekam er als allergische Reaktion offene Beine, so dass in der schlimmsten Zeit pro Fuß 600 (!) cm? offenes Fleisch zu sehen war. Die nächsten 5 Jahre war er pro Jahr etwas 180 Tage im Krankenhaus.

    "Hallo Robert,
    einfach mal zwischendurch so nach 150 Tagen im Krankenhaus. Ich lebe noch. Es geht mir zwar mit Blutvergiftung nicht gut, aber immerhin. Schönen Feierabend und wenn du Zeit hast, meld` dich mal.
    Vorweihnachtliches Grüssle" (Ende 2016)

    Es wurden ihm mehrere Zehen amputiert, es wurde diskutiert ihm beide Beine abzunehmen. Er hat gekämpft mit allen Kräften, so dass er 2018 nur noch etwa 10cm? offene Stellen hatte, trotz täglichem Morphium passabel über die Runden kam. Die Ärzte waren der Meinung, dass er schon längst gestorben wäre, hätte er nicht so eine Lebensenergie gehabt.

    Vor 4 Wochen rief mich seine Frau an, dass er nachts Durst bekam, zum Kühlschrank ging, stürzte und kurz darauf an einem Schädelbasisbruch starb.
    https://www.finca-la-castana.de


    Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Liebe und Zeit. Dafür schenken sie uns restlos alles, was sie zu bieten haben. Es ist zweifellos das beste Geschäft, was der Mensch je gemacht hat.

    Wenn du einen verhungernden Hund aufliest und machst ihn satt, dann wird er dich nicht beißen. Das ist der Grundunterschied zwischen Hund und Mensch. (Mark Twain)

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    #2
    Nachdenklich

    Hallo,
    hab letztes Jahr auf Teneriffa meinen 62. gefeiert.
    Nach dem Lesen deiner Geschichte gehen mir tausend Gedanken durch den Kopf.
    Positive wie auch negative.
    Positive - dass ich es bis jetzt geschafft habe mit recht guter Gesundheit durch das Leben zu kommen.
    Negativ - was kann noch alles passieren in dem folgenden Leben.

    Gruß
    Joachim

    Ps. Deine Signatur habe ich schon tausendmal angewandt. Ich finde die unglaublich treffend. Sind auch Hundebesitzer. Ni?o ist auf Teneriffa geboren.

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      #3
      Hallo Weltenbummler

      Dein Tatsachenbericht lässt mich auch nicht mehr los.
      In den Sinn kommt mir beim Lesen * Was wäre wenn *.................dein Freund dem Arzt nicht so genau zugehört hätte.

      Die Aussage von Churchill: Sport ist Mord, ist meine Devise. Ob das was verbessert weiss der Geier.

      Vielen Dank für deinen Beitrag

      Gruss Bea

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        #4
        Hallo Bea, mich läßt das auch nicht los. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht darüber nachdenke. Meine Frau und ich waren früher Extremsportler und waren öfters mit dem Tod konfrontiert. Und nun stirbt - oder eben nicht - ein Freund wegen einem Fahrradsturz. Nein, nicht wegen dem Fahrradsturz, wegen dem er innerhalb von gut 5 Jahren etwa die Hälfte der Zeit im Krankenhaus war. Nein, einfach weil er vor dem Kühlschrank gestürzt ist. So etwas banalem, was jedem von uns jeden Tag mehrfach passieren kann. Immer wenn er im Krankenhaus war, bekam ich in dieser Zeit keine Lebenszeichen und ich habe mich öfters gefragt, ob er womöglich schon verstorben ist. Aber nein, das hat er alles mit einer unbezwingbaren Lebensenergie gemeistert. Und stirbt einfach vor dem Kühlschrank. Ich komme immer wieder auf das selbe Ergebnis und so blöd dieser Spruch auch ist ... die Uhr war einfach abgelaufen. Schicksal - aber wer definiert das Schicksal?

        Und daraus bieten sich natürlich viele weitere Fragen an, über die man nachdenken kann.
        https://www.finca-la-castana.de


        Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Liebe und Zeit. Dafür schenken sie uns restlos alles, was sie zu bieten haben. Es ist zweifellos das beste Geschäft, was der Mensch je gemacht hat.

        Wenn du einen verhungernden Hund aufliest und machst ihn satt, dann wird er dich nicht beißen. Das ist der Grundunterschied zwischen Hund und Mensch. (Mark Twain)

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          #5
          Zitat von robert.weltenbummler Beitrag anzeigen
          die Uhr war einfach abgelaufen. Schicksal - aber wer definiert das Schicksal?

          Und daraus bieten sich natürlich viele weitere Fragen an, über die man nachdenken kann.
          Hallo Weltenbummler
          Genau, die vielen Fragen: Was ist Schicksal-Zufall-Leben-Sterben

          Wer weiss, vielleicht ist es für die Menschen, die früh gehen müssen eine grosse Belohnung. Was bleibt Ihnen erspart..........was wäre wenn.............
          Für die Menschen, die zurückbleiben ein sehr schmerzliches Erlebnis, für die, die gehen müssen kein sterben sondern ein neuer Beginn ?

          Eine gut Nacht wünscht Dir und deiner Frau

          Bea

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