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    #1

    neo-patriotismus auf den kanaren

    habe dazu gerade folgenden artikel gelesen.
    http://www.kanarenexpress.com/100000...rticle_tf.html

    bekommt ihr davon was mit?
    wie ist euer eindruck, stimmt das?

    gibt es ernsthafte seperationsbemühungen wie in katalonien auch auf den islas canarias?

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    #2
    Hallo,
    also ich finden leider den Artikel schon nicht besonders gut - eine wirkliche Analyse sieht in meinen Augen anders aus. Aber das ist meine völlig subjektive Meinung.
    Wir haben von 2001 bis 2006 auf Teneriffa gelebt und schon damals gab es Bestrebungen nach mehr Autonomie - der beste Hinweis: die Aufschrift "Godos aqui" mit dem Pfeil Richtung Müllcontainer (godos = spanier vom Festland). Besonders ausgeprägt waren unserer damaligen Erfahrung nach die Bestrebungen in Punta del Hidalgo - dort wehte auf einem kleinen Felseneiland vor dem Hafen sogar die kanarische Flagge.
    Und schon damals wurde mit dem Hinweis auf den Tourismus argumentiert.
    Ich verfolge die kanarischen Entwicklungen nicht mehr so intensiv, dass ich den Ist-Zustand genau kenne, weshalb ich nicht beurteilen kann, ob dieser Wirtschaftszweig unter der Führung von Canarios heute lebensfähig wäre - damals wäre es zu Problemen gekommen, da die Schlüsselpositionen fast durchweg von Ausländern / Spaniern besetzt waren. (bitte massakriert mich nicht, da dies nicht meine persönliche Meinung ist, sondern damaligen Studien entspricht)
    Mit Katalonien habe ich mich in den letzten Monaten etwas mehr beschäftigt und so kann ich sagen, dass sich die dortigen Abspaltungsversuche an einer Diskussion über die Sprache entzündet haben: Madrid ist der Meinung, dass catalán keine eigene Sprache ist, sondern aus vielen Dialekten besteht (mallorquin,ibizenco etc.), so dass die "Sprache" auch keinen eigenen Unterricht verdient.... - hätten sie 'mal besser nicht so sagen sollen.
    Ich bin gespannt, wie alle, die derzeit und seit längerem auf den Kanaren leben, die Situation einschätzen.
    Herzliche Grüße,
    Birgit
    Rechtschreibfehler ? Meine Tastatur ist schuld !

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      #3
      Derzeit wäre das größte Problem, dass Staaten die sich unabhängig machen nicht automatisch in der EU wären, und auch nicht mal eben schnell beitreten könnten.

      Eine komplette Unabhängigkeit ist was anderes als Autonomie, dann muss man alle staatlichen Institutionen aufbauen und selber finanzieren. Das ist nicht so leicht.

      Es ist auch seltsam das Gebiete normalerweise unabhängig werden wollen, wenn sie reich sind, z.B. Öl fördern, und hier soll es sein weil man genau das nicht will. Das Geld bräuchte man aber.

      Ich habe mal gelesen das eine traditionelle kanarische Unabhängigkeitsbewegung von nordafrikanischen Staaten gefördert wurde, mit dem Hintergedanken das man dann die Kanaren unter eigene Kontrolle bringen könnte. Die Afrikanische Union fordert auch die Zugehörigkeit der Kanaren zu Afrika https://de.wikipedia.org/wiki/Afrika...3.A4nit.C3.A4t (Was ich ungeheuerlich finde). In der Vergangenheit waren zudem die Kanaren auf marokkanischen Karten im Fernsehen Teil Marokkos.

      Mit so einer Art Hippi-Mentalität wird sich das also nicht vertragen. Wenn man Unabhängigkeit will, dann braucht man starkes Wirtschaftswachstum (inkl. mehr Migration), Aufrüstung, und man ist wohl besser beraten nach Öl zu bohren anstatt dies abzulehnen.

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        #4
        Welche Industrie haben die Kanaren anzubieten außer Tourismus, viel ist da nicht.
        Und wenn die total autonom wären, wären die erst mal raus aus der EU, raus aus dem Euro.

        Ob das gut ist?

        Es kommt ja auch einiges an Geld von Madrid und von der EU für die wirtschaftliche Förderung, das ist ja keine einseitige Angelegenheit, wie es manche behaupten, "Madrid melkt uns"

        Ich hatte ein interessantes Gespräch im Krankenhaus mit einem "alten Opa", der auch vorschwärmte, wie toll die Kanaren ohne Madrid funktionieren würden.
        Auf meine Frage nach dem "Wie sollen denn die Kanaren die Einwohner ernähren, fast ohne Industrie?" kam von ihm nur "Ende der Vierziger(!) gab es in La Laguna eine Fischfabrik und eine Schokoladenfabrik, da haben viele gearbeitet"
        Mehr fiel ihm als Argument nicht ein.

        Ich sehe mehr Nachteile in einer Abspaltung als Vorteile.
        Was passiert, wenn der Tourismus einbricht und keine Unterstützung mehr kommt von der EU oder Madrid?

        Noch mehr NiNis als jetzt schon oder Papas, Platanos y Gofio zur Selbstversorgung, mehr Einnahmequellen als Tourismus gibt es kaum.

        Und eine autarke Stromversorgung wie auf El Hierro?

        Allein schon wegen der Unterschiede in der Stromnachfrage kaum machbar, El Hierro ist im Vergleich zu TF ein Dorf mit knapp 11000 Einwohnern.
        Das Gerona del Viento hat 6Mw Leistung, das Kraftwerk in Las Caletillas allein 288Mw

        Man sieht ja an der Berichterstattung über das Kraftwerk in Las Caletillas, wie schwer man sich tut, Alternativen zu suchen und zu finden.


        Hier was zum Thema Abspaltung Katalonien:

        Wie verheerend die Folgen tatsächlich ausfallen könnten, hat Ferran Brunet, Wirtschaftsprofessor an der Autonomen Universität Barcelona, errechnet. "Die Unabhängigkeit würde in Katalonien einen wirtschaftlichen Kollaps provozieren", versichert Brunet im APA-Gespräch. Wenn sich Katalonien von Spanien trennt, gehöre es nicht mehr zur EU, womit auch die Finanzierung durch die Europäische Zentralbank wegfalle sowie der freie Verkehr der Arbeiter, Waren, Dienstleistungen und des Kapitals.
        Auch sei zu bezweifeln, dass der Euro automatisch die offizielle Währung in Katalonien bleibe könne, gibt der renommierte Wirtschaftsprofessor zu bedenken. Die Konsequenz: "Der Handel mit Spanien würde um 45 Prozent zurückgehen, mit den restlichen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union um 25 Prozent und mit dem Rest der Welt um 20 Prozent".
        http://wirtschaftsblatt.at/home/nach...lichen-Kollaps
        Zuletzt geändert von Achined; 15.10.2015, 12:23.
        Heute draufgekommen, warum im IKEA Pfeile am Boden sind - es ist ein Einrichtungshaus

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          #5
          Ein ganz ganz schwieriges Thema. Ich hab den Artikel auch gelesen, kann das aber nicht unbedingt bestätigen, jedenfalls nicht verallgemeinert. Bei der jungen Generation sehe ich eher das Bestreben, wegen des schwierigen Arbeitsmarktes hier wegzukommen. Bei etwas älteren findet man alles, von Leuten, die Francos Zeiten zurücksehnen und anderen, die meinen, man könnte von anderen Ländern lernen und eine Unabhängigkeit sei möglich. Aber auch genügend, die hiesige oder katalonische Unabhängigkeitsbestrebungen total ablehnen.

          Das mit der Unabhängigkeit würde theoretisch vielleicht funktionieren, praktisch aber kaum, da zuviele Interessenskonflikte vorliegen und reale Rahmenbedingungen (Besitzverhältnisse touristischer Unternehmen) wie oben schon geäußert nicht in kanarischer Hand sind. Will man die Besitzer vielleicht zwangsenteignen?

          Auch schon erwähnt wurden Gebietsinteressen afrikanischer Länder, die ernstzunehmen sind. Über Spanien sind die Kanaren in der Nato. Allein aus gebietspolitischen Gründen müssten die Kanaren der Nato schnellstens beitreten, wer soll die Autonomie ansonsten gewährleisten?

          Im Falle Katalonien bin ich mir nicht sicher, dass es am Thema Sprache liegt. Ich sehe da eher das Bestreben einer wirtschaftlich einigermaßen florierenden Region sich von den Abgaben an Restspanien zu befreien, ansatzweise kann man das ja auch in bestimmten Regionen Deutschlands wahrnehmen . Man muss sich aber fragen, was aus einer europäischen Idee werden soll, wenn jetzt allenthalben Abspaltungsbestrebungen sogar auf nationaler Ebene laut werden.

          Verständlich ist mir das ganze auch aus einer Europamüdigkeit heraus, der Euro kann und wird für südeuropäische Länder nicht funktionieren (die Gründe hat Hans Olaf Henkel in einem Buch sehr transparent dargestellt, auch, dass der Euro Europa eher spaltet als verbindet...).

          Weia, wir leben in turbulenten Zeiten.
          Zuletzt geändert von SanLorenzo4; 15.10.2015, 12:51.
          ...

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            #6
            In Staaten die sehr zentralistisch aufgestellt sind und es wenig nationalen Patriotismus gibt wird es immer wieder zu Abspaltungstendenzen kommen

            In Spanien find ich das schon krass, wie da zwei Züge ungebremst aufeinander zu rasen und keiner abbremsen will. Auf der einen Seite die Separatisten, die sich zwar einig sind das sie unabhängig sein wollen (wobei es da auch innerhalb der Separatisten unterschiedliche Auslegungen gibt). Auf der anderen Seite die Zentralregierung in Madrid, die anstatt das System grundsätzlich föderaler zu gestalten die Konfrontation mit einzelnen autonomen Regionen sucht oder denen von Fall zu Fall nachgibt
            Goodbye Deutschland !!! Seit 29.5.2010 dauerhaft in El Médano

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              #7
              Zitat von SanLorenzo4 Beitrag anzeigen
              Im Falle Katalonien bin ich mir nicht sicher, dass es am Thema Sprache liegt. Ich sehe da eher das Bestreben einer wirtschaftlich einigermaßen florierenden Region sich von den Abgaben an Restspanien zu befreien, ansatzweise kann man das ja auch in bestimmten Regionen Deutschlands wahrnehmen . Man muss sich aber fragen, was aus einer europäischen Idee werden soll, wenn jetzt allenthalben Abspaltungsbestrebungen sogar auf nationaler Ebene laut werden.
              Ich denke nicht, dass Abspaltungsbestrebungen jetzt erst laut werden, sondern schon immer da waren. Und das betrifft nicht nur Regionen, sondern das geht teilweise runter bis auf Gemeindeebenen, wo sich Kommunen am liebsten eine andere Nachbarstadt wünschen würden. Köln hätte gerne ein anderes Düsseldorf und die niederbayerischen Landshuter sind viel zu nah an Oberbayern dran.
              Die europäische Idee war für mich von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Man kann Menschen, deren individuelle Herkunft und "Heimaten" nicht in ein großes Ganzes pressen! Ich persönlich fühle mich meiner Heimat- und Geburtsstadt sehr verbunden, bin aber kein Deutschtümler und Europäer so nebenbei, weil das total unwichtig ist, weil ich eher selten auf einem anderen Kontinent weile.

              Verständlich ist mir das ganze auch aus einer Europamüdigkeit heraus, der Euro kann und wird für südeuropäische Länder nicht funktionieren (die Gründe hat Hans Olaf Henkel in einem Buch sehr transparent dargestellt, auch, dass der Euro Europa eher spaltet als verbindet...).
              Ich weiß nicht ob es, außer auf politischer Ebene, jemals eine Europawachheit gegeben hat! Und siehste, das mit dem Euro finde ich als Reisender gar nicht sooo schlecht, denn ich muss nix keine Penunzen mehr umtauschen und nicht mehr umrechnen. Andererseits war es gefühlsmäßig doch ein wenig mehr "Wegsein", wenn man im Urlaub Peseten, Lire oder Gulden im Geldbeutel haben musste.
              Weia, wir leben in turbulenten Zeiten.
              Turbulente Zeiten halte ich für untertrieben, denn ich würde es als eine außerordentlich gefährliche Zeit einstufen...

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                #8
                Na, für meinen Geschmack haben die Autonomieregionen schon sehr viele Kompetenzen, die keineswegs immer Sinn machen, denkt man mal an das erhebliche Potenzial zur Vereinfachung von Prozessen, die heute in jeder Autonomieregion und teilweise sogar in jedem Municipio anders laufen, wie etwa die Berechnung der Kfz-Steuer. Hab selbst erleben dürfen, wie mir vor ein paar Jahren die zuständige Regierungsstelle in Madrid für ein Vorhaben grundsätzlich grünes Licht gab, jedoch die Entscheidungskompetenz letztlich in die Hände des kanarischen Ministeriums gegeben hat. "Super", wenn man es mit 3 oder gar 4 Gesetzesebenen zu tun hat (europäische Gesetzgebung eingerechnet), die sich zum Teil widersprechen...

                In Sachen Staatsorganisation gibt D derzeit aber auch nicht gerade ein blühendes Vorbild ab....

                Aber eigentlich sollte man wie bei Unternehmen so ein Thema von der Seite der strategischen Ausrichtung her anpacken und dann die Orga nach dieser Strategie ausrichten. Bei Politikern, nicht nur bei den spanischen, ist diese Denke, da langfristig orientiert, aber nicht mit in die Wiege gelegt worden oder irgendwo von der Wiege bis zum Amt verloren gegangen...
                ...

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                  #9
                  da die großen und mächtigen hotelketten wie lopesan auf gran canaria, oder ritz-carlton mit dem abama und ebenso die reiseveranstalter wie tui o.ä. sorgen schon dafür, dass die einheimischen nur noch die "randgewinne" abschöpfen können.

                  bei AI und einer "geizistgeil"-mentalität bleibt grundsätzlich eher weniger geld bei den canarios hängen als bei den internationalen anteilseignern.

                  wenn dann bals noch die cc alle stramm durchorganisiert sind mit zara, h&m usw. bleibt nicht mal mehr der einzelhandel.

                  eine wirtschaftliche alternative zeichnet sich nicht ab - wurde wohl auch nicht speziell angedacht eine zu entwickeln, denn es lief ja über zig jahre problemlos.

                  bei diesem hintergrund ist eine unabhängigkeit eine vorhersehbare katastrophe. von den angesprochenen sicherheitsaspekten ganz abgesehen.

                  als vor einiger zeit schottland sich gegen eine abspaltung entschlossen hatte, geschah diese wahl auch nur aus der brieftasche und gegen den bauch heraus. die kanaren sind nicht katalonien. katalonien könnte locker existieren - ein unabhängiges und nicht in der eu und an ihrem tropf hängendes "kanarien" niemals!

                  es wäre der blanke wahnsinn nur durch überbordende emotionen gegen alle vernunft möglich.

                  weiß jemand von euch aus seiner konkreten umgebung ob sich in den letzten jahren da was bei den canarios entwickelt hat? haben die befürworter stärker zulauf als früher oder setzten sich eher die rationalen argumente bei den leuten in eurer umgebung durch? sind die jungen eher international oder ganz lokal drauf?

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                    #10
                    Die Jungen werden aus der Not heraus "international", früher, bei einem Freund meiner Tochter, der gefragt wurde, ob er sich vorstellen könnte, ob er ins Ausland ginge, hieß es, "Ich bin Canario und bleibe hier"

                    Inzwischen, die Kanaren immer noch in der EU-Top Ten der Arbeitslosenzahlen bei den Jugendlichen, wächst die Bereitschaft, sich einen Job im Ausland zu suchen. Aber das sieht man nicht nur auf den Kanaren, sondern spanienweit.
                    Als meine Frau im vergangenen Jahr in Irland war, wimmelte es da nur von Spaniern in allen möglichen Jobs, überall wurde man höchst erfreut auf spanisch begrüßt.

                    Meine Tochter, Internistin und inzwischen Spanierin, geht ab kommendem Jahr für drei Jahre nach London in die Uniklinik, sicherer Arbeitsvertrag.
                    In GC, wo sie zur Zeit arbeitet, immer nur 6-Monats-Verträge, Festanstellung "auf Lebenszeit" wie früher üblich, so gut wie ausgeschlossen.

                    Und die Bezahlung ist in London auch wesentlich besser, meine Tochter verdient auf GC im Hospital mal gerade 1600 Euro Netto, muss selbst Essen und Parkplatz in der Klinik aus eigener Tasche zahlen.
                    Plus Miete, Verpflegung, Auto usw. bleibt da unterm Strich auch kein Vermögen mehr übrig.


                    Mehr "Canarias den Canarios, Ausländer raus" bekomme ich aber nicht mit, wir wohnen mitten unter Canarios, da wird nicht mit dem Finger auf uns gezeigt.
                    Und die meisten sind sicherlich so realistisch, einzusehen, dass ein Alleingang nicht die beste Lösung wäre.
                    Merkt man auch in der El Dia, die unsäglichen täglichen Kommentare einer der Redakteure dort, der sich extrem weit rechts angesiedelt hat, sind verschwunden, das war schon wirres Zeug, was der dort hingeschmiert hat, Kanaren eine Kolonie der Besatzungsmacht Festlandspanien usw.
                    Heute draufgekommen, warum im IKEA Pfeile am Boden sind - es ist ein Einrichtungshaus

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                      #11
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                      Es gibt keinen Automatismus der besagt:
                      - Unabhängigkeit = Ausländer raus, bzw. ausl. Firmen raus.
                      - Wir müssen autark leben, keine Importe
                      - ...

                      Die Einwohner hier, auch die alteingesessenen, sind europäischer Herkunft (auch Deutscher) und ein Teil der südamerikanischen Migranten kanarischer Herkunft, bzw. ebenso spanischer Herkunft. Was Importe angeht: Mann muss nicht alles selber herstellen, wenn man anderweitig genug Geld verdient. Zudem sind die Kanaren ja auch jetzt schon nicht in der Zollunion, daher wäre der Schritt gar nicht so groß.

                      Die Hauptfragen wären wirklich erstens Reisefreiheit nach Europa und anderswo hin, und zweitens ob man auf Strukturhilfen durch die EU verzichten könnte, außerdem mag es da noch ähnliche Dinge geben die ich gerade übersehe. Nach etwas Nachdenken finde ich es aber realistischer als im ersten Moment. Wenn man das Geld der EU nicht braucht, und man durchsetzen kann das man weiter in die EU einreisen darf, ginge es. Es blieben noch die zusätzlichen Kosten einer allgemeinen Regierung und einer eigenen Verteidigungspolitik. Ein guter Grund würde vielleicht auch noch fehlen.

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                        #12
                        Während einer Wanderung nach Chinamada klärte uns ein Canario darüber auf, dass wir nicht in Spanien sind, und gab uns diesen Zettel mit:

                        Besucht mich bei: http://www.wandern-auf-teneriffa.de

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                          #13
                          Der Flyer scheint schon etwas älter zu sein, die Domain steht zum Verkauf. Der jetztige Registrar (ein bekannter Domainhändler) hat sie in 2008 registriert
                          Goodbye Deutschland !!! Seit 29.5.2010 dauerhaft in El Médano

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                            #14
                            Zitat von kieckbusch Beitrag anzeigen
                            Während einer Wanderung nach Chinamada klärte uns ein Canario darüber auf, dass wir nicht in Spanien sind, und gab uns diesen Zettel mit:

                            Ich hätte dem gesagt, dass ich kein Engländer bin und das Geschriebene dort nicht verstehe!
                            Sorry, ist eine Manie von mir...ich kann es absolut nicht leiden, wenn mich Canarios auf Englisch ansprechen. "Somos alemanes", lautet dann die Antwort.

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                              Mir wird schlecht wenn ich so etwas lese. Und erst recht wenn ich die Canarischeflagge mit 7 Sternen drin sehe. Noch dümmer sind die Deutschen die einen solchen Aufkleber am Auto haben.

                              Leider gibt es noch immer zu viele von diesen "localisten" die meinen, dass die Canaren und die Canarios "superior" sind.

                              Zum Glück sieht der große Teil der Canarios das ganze anders.

                              Ich kann einen Canario übrigens sehr gut verstehen, wenn er abends in seiner Familie darüber spricht, dass er mittags in einer Bar essen war und er viele Sprachen gehört hat, aber kaum spanisch. Als deutscher würde ich mich in Deutschland dann auch unwohl fühlen. Das ist aber kein Rassismus.
                              Rassismus ist wenn jemand mit 2 kleinen Kindern von einem Canario auf der Straße angeschrien wird er solle endlich wieder dahin gehen wo er herkommt.

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                                #16
                                wenn die Canaren aus Spanien austreten, trudeln sie sofort in eine Wirtschaftskrise
                                1. Die Canarischen Bananen werden von den Spaniern nicht mehr abgenommen (dazu sind sie zur Zeit verpflichtet,)
                                2. sie treten automtisch aus der EU aus und bekommen weder von Spanien noch von der EU Unterstützung und
                                3. die die Separation vorantreiben, sind Politiker, die nur an die Macht kommen wollen, und denen das eigene Land egal ist, wie z.B. im Kosovo, oder Syrien

                                dann sieht es düster aus für die Canaren

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                                  #17
                                  Naja Abspaltungen, Vereinigungen oder Neugründung von Ländern hat es in der Geschichte immer wieder gegeben. Mal war es positiv, mal negativ

                                  Mitteleuropa ist in den letzten 70 Jahren von diesen Dingen, Gewalt und Krieg überwiegend verschont worden ... und dabei faul und bequem geworden

                                  Eine degenerierende Gesellschaft... so hat es Bernie Ecclestone vor einigen Jahren mal formuliert
                                  Goodbye Deutschland !!! Seit 29.5.2010 dauerhaft in El Médano

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                                    Wir waren schon vor zig Jahren Gäste auf den Kanaren und hatten das Glück mit einem kanarischen Hotelier befreundet zu sein. Doch schon zu dieser Zeit war man sehr "kanarisch" selbstbewusst und gab offen gegenüber stärker auftretenden Nationen seinem Unmut Ausdruck, wobei die extremste Formulierung: "Die sollen doch zu Hause bleiben und lediglich das Geld schicken." mich doch sehr stutzig machten.

                                    Und heute, unser Gärtner, wenn wir Verständigungsprobleme haben? Hier ist Teneriffa, ich spreche wie ein Kanario (nicht Spanisch), und du musst meine Sprache lernen.

                                    Grundsätzlich hat er recht. Ich habe mich auch oft enerviert, wen ein Spanier, Italiener oder Kosovare nach x Jahren immer noch keinen verständlichen Satz zusammen brachte. Und die waren im Erwerbsleben! Wir sind jetzt eineinhalb Jahre hier und verstehen sehr viel, nur mit dem Artikulieren happert es noch etwas. Aber in nochmals eineinhalb Jahren werden wir ordentlich Kanaspanisch sprechen.

                                    Meiner Ansicht nach ist ein sehr starkes kanarisches Selbstverständnis da. Das befehlende Festland wird sehr argwöhnisch behandelt, weil der EU-Geldsegen nicht gerecht verteilt wird. Dass aus diesem Grunde eine verstärkte "Autonomie" gefördert wird, in der Hoffnung, dass die EU-Gelder so gerechter verteilt werden, ist verständlich.

                                    Nur, ohne die "schwarzen Hände" würde es den Kanaren auch deutlich besser gehen.

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                                      Zitat von neuhier Beitrag anzeigen
                                      habe dazu gerade folgenden artikel gelesen.
                                      http://www.kanarenexpress.com/100000...rticle_tf.html

                                      bekommt ihr davon was mit?
                                      wie ist euer eindruck, stimmt das?

                                      gibt es ernsthafte seperationsbemühungen wie in katalonien auch auf den islas canarias?
                                      Der Artikel ist hochgestochener Quatsch. Godos bedeutet Goten. Die Westgoten haben Spanien im 5. Jahrhundert übernommen & wurden im 7. von den Moros besiegt. Würde vermuten, dass es sich als Name für die Festlandsspanier um einen Schülerwitz handelt, der in den Sprachgebrauch gefunden hat. Richtig ist, dass früher i.d.R. Priester, Lehrer & Richter Godos waren. Militär sowieso & mit "Fuera Picoletos" ist die Guardia Civil gemeint.
                                      Habe mal einem Gespräch von Madrilenen zugehört, wo über die Canarios ziemlich arrogant hergezogen wurde. In der Francozeit war der Karneval verboten Gebräuche, Sprache & Musik sind aber nicht verloren gegangen. Der Stierkampf auf den Kanaren ist seit 1978 abgeschafft.
                                      An Unabhängikeitsbestrebungen glaube ich nicht. Es hat sie in der Übergangszeit nach Franco gegeben. In dieser Zeit hat Spanien die Kolonien aufgeben & Marokko hat zugegriffen. Es gab wohl militante Gruppen die Unabhängigkeit wollten, auch welche, die den Anschluss an Marokko betrieben. Der letzte Anführer sitzt im Rollstuhl in Algerien, nach einem Bombenattentat. Die spanische Fremdenlegion ist damals nach Fuerteventura umgezogen. Im Süden von Teneriffa gibt es eine Reihe von Bunkern am Strand.
                                      Canario, Europäer & Spanier, vielleicht in dieser Reihenfolge. Die Regionalparteien, auch die Kanarischen, haben im spanischen Parlament Einfluss, wenn es Minderheitsregierungen gibt. Trotz der heutigen Probleme, haben die Canarios nicht vergessen, dass es noch zu Zeiten Francos Not & Hunger gab. Wenn Sie Ihren kanarischen Nachbarn nach der "Indepedencia" fragen, winkt er nur ab.
                                      Zuletzt geändert von rayfaro; 17.10.2015, 12:20.

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                                        zwecks "godo" finde ich folgende aussage:
                                        "Godo - Habitante de la peninsula. No tiene por que ser despectivo, aunque depende del tono. En formal se usa peninsular. "
                                        quelle: http://www.laguiadegrancanaria.com/d...la_canaria.php

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