Na ja,
nach mehreren Fehlversuchen , die Kiste runterzubringen und dann noch das ausweichen nach tfn und auch dort noch Problemen ist das wohl normal , dass der Sprit knapp wird.
Wäre bei Condor und Co sicherlich auch passiert
Heute draufgekommen, warum im IKEA Pfeile am Boden sind - es ist ein Einrichtungshaus
So einfach stellt sich das der unbedarfte Urlaubsflugtouri vor. Nur spielt es das in der Luftfahrt nicht. Gründe: 1. ein bis zum Rand vollgetanktes Flugzeug verbraucht bei Start und Flug deutlich mehr Kerosin - die Startbelastung wäre deutlich höher und die Umweltschützer würden sich mit Recht aufregen, 2. würden in einem vollgetankten Aero weniger Passagiere mitgenommen werden können, weil das maximale Startgewicht leichter überschritten würde - da würden sich einige Leider-Nein-TF-Touristen schön beschweren, 3. darf ein randvolles Flugzeug im Falle von Problemen nach dem Start nicht mehr umkehren und einfach am Ausgangsflughafen landen, weil das erlaubte Landegewicht weit unter dem max. Startgewicht liegt. Der Pilot müsste z.B. über Frankfurt kräftig Sprit ablassen - da würden sich bis zum Bürgermeister hinauf alle Frankfurter schön bedanken.
Das heisst: der Pilot muss rechnen!
Zuletzt geändert von don_erwigo; 12.08.2014, 07:54.
Gott sei Dank gibt es aber strenge Regeln, damit nicht Airlines auf die Idee kommen, auf Kosten der Sicherheit Sprit sparen zu wollen. Die Formeln für die Berechnungen finden Sie im Bordhandbuch. Und darüber hinaus gibt es im Flugverkehr noch großzügige Sicherheitspuffer. Nur irgendwann sind auch alle Reserven aufgebraucht. Das hat nichts mit Easyjet zu tun. Der Name ist austauschbar.
Der Pilot muss also rechnen:
- trip fuel: wie viel das FZ für den Flug verbraucht
- taxi fuel: Kerosin für Fahrt am Grund
- Summe daraus plus 5% für möglichen Gegenwind
- plus holding fuel: Kerosin für 35 bis 40 Minuten Warteschleife (Internat. Vorschrift)
- plus alternate fuel: Sprit für die Strecke zum Ausweichflughafen
- darüber hinaus captain discretion fuel: der Pilot kann entscheiden, ob er eine zusätzliche Ration Sprit an Bord nimmt (Kann nicht Muss)
Und da sind wir jetzt bei der Letztverantwortung. Die hat immer der Pilot. Nach einer Notlandung wegen Kerosinmangels gibt es eine sehr ernste Befragung und der Pilot kann, wenn er keine gute Erklärung hat, die Lizenz verlieren.
Auch für die Flugroute trägt der Pilot die Letztverantwortung. Er entscheidet, ob eine etwaig von den Navigatoren errechnete kürzeste Flugroute über ein Kriegsgebiet auch tatsächlich genommen wird oder ob eine Ausweichroute geflogen wird.
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