Ich habe auch schon mal gelesen, das die Islas Canarias Ausläufer des Atlas-Gebirges sind. Interessante Verbindung.
Saludos, Andreas
"Wer Sinn für Naturschönheit hat, findet auf dieser köstlichen Insel noch kräftigere Heilmittel als das Klima. Kein Ort der Welt scheint mir geeigneter, die Schwermut zu bannen und einem schmerzlich ergriffenen Gemüte den Frieden wiederzugeben."
Alexander von Humboldt
Danke für den interessanten Hinweis.
Man sollte den Artikel allerdings genau lesen. Wenn bisher eine Verbindung zwischen der afrikanischen Kontinentalplatte und dem kanarischen Archipel diskutiert wurde, bezog sich dies auf angenommene Verbindungen, deren Reste am Meeresboden bzw. im Sockel der Inseln nachweisbar sein müssten, also prinzipiell "oberflächliche" Strukturen. Diese Verbindungen sind nach wie vor nicht nachweisbar. Ebensowenig sind die Inseln ein Ausläufer des Atlas-Gebirges. Nach wie vor befindet sich der kanarische Archipel auf der ozeanischen Platte, die von Westen nach Osten auf die afrikanische zudriftet und vor dieser abtaucht.
Der vermutete Tunnel, durch den Magma vom Kanarischen HotSpot ins Atlas-Gebirge gelangt sein könnte, befindet sich mindestens 70 km tiefer als der Meeresboden. Alle ozeanischen und kontinentalen Platten schwimmen auf solchem Magma wie Eisschollen auf einem See. Eine Strömung unter dem Eis würde vermutlich niemanden zu der Behauptung verleiten, zwei benachbarte Eisschollen seien plötzlich nur noch eine Scholle, weil eine Strömung von der einen zur anderen führt. Mit den Erdplatten ist das nicht anders. Und im übrigen floss der vermutete Magmastrom vom kanarischen HotSpot nach Afrika. Auch das spricht gegen die vorschnelle Behauptung, die Kanaren seien Ausläufer des Atlas-Gebirges. Umgekehrt würde eher ein Schuh daraus: Einige Atlas-Vulkane könnten "ausgewanderte Canarios" sein.
Das eigentlich Spannende an dieser Meldung ist, dass wir etwas mehr Einblick in die Verhältnisse unterhalb des festen Erdmantels gewonnen haben.
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