Eher nicht. Ich habe den Pflanzenhabitus nicht fotografiert - sehr ähnlich den Gladiolen, nur zierlicher. Lange Schwertform-Blätter und die Blütenknospen haben eine zopfähnliche Form.
Auch nicht ein Familienmitglied. Ich habe die Pflanze fotografiert!
Bitte aufmerksam lesen - ich habe lediglich geschrieben dass ich den Pflanzenhabitus nicht fotografiert habe.
Gesehen im Wald oberhalb von Icod.
Den Habitus haben ich ja detailliert beschrieben - Schwertblätter ähnlich Gladiolen, wie auch die Blütenknospen eine ähnliche Zopfform haben.
Vielleicht ist Habitus tenflor nicht geläufig und das Missverständnis rührt daher?
Aus Wikipedia:
Habitus (von lateinisch habere ‚haben‘ bzw. ‚an sich tragen‘) bezeichnet in der Biologie die äußere Erscheinung eines Organismus, d. h. die Gesamtheit aller wesentlichen und typischen sichtbaren Eigenarten eines Tieres, einer Pflanze oder eines Pilzes sowie ihrer Relationen und Körperproportionen. Diese Merkmale ermöglichen oft eine Bestimmung der Familien-, Gattungs- oder Artzugehörigkeit eines Lebewesens ohne Verwendung eines detaillierten Bestimmungsschlüssels („Bestimmung nach Habitus“).
Du kannst es nie allen Recht machen. Selbst wenn du über’s Wasser laufen kannst, kommt sicher einer und fragt, ob du zu blöd zum Schwimmen bist
die Pflanze ist zumindest eine Einkeimblättrige. Dafür spricht die 3er-Symmetrie in der Blüte und die schwertlilienartigen Blätter. Somit kann es keine Stapelie etc. sein, denn die sind Zweikeimblättrig. Eine Orchidee ists auch nicht, denn die sind ja in ihren Blüten monosymmetrisch; diese hier hat radiäre Symmetrie.
Es könnte sich evtl. um eine Verwandte der Tigerlilien handeln: Gattung Tigridia, die in Mittel- und Nordameirka vorkommen (Schwertliliengewächse: Iridaceae). Merkwürdig ist das verwachsene Perigon (also die Blütenblätter); das sind sie doch, gell ?
Gut wäre ein noch näheres Foto von der Blüte, um Staubblätter und Gynöceum beurteilen zu können. Es heißt ja schon in der Bibel: an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen...
Nach Iris zu suchen in Google bringt nichts: tausende Bilder, die nicht zutreffen. Am ähnlichsten wären Bilder der Tigerlilien, Tigridia, aber eben nicht ganz übereinstimmend.
Wie bin ich jetzt vorgegangen: Da es sich m.E. ziemlich zweifelsfrei um ein Schwertliliengewächs handelt (Iridaceae), habe ich in A. Engler (1964): Syllabus der Pflanzenfamilien, nachgeschaut unter der Unterfamilie der Tigridieae. Dort die aufgeführten 6 Gattungen genommen und nach diesen in Google gesucht. Bei der Gattung Ferraria (15 Arten im trop. und südl. Afrika) fündig geworden: Es ist Ferraria schaeferi. Eine "super freaky plant": https://www.anniesannuals.com/plants/view/?id=3947
Kann es sein, dass die Pflanze hier auf Teneriffa endemisch ist? Ich bezweifle es, aber ich bin ein Laie. Oder gelang sie durch Zufälle (z.B. pflanzliche Gartenreste) ins Freie (gefunden oberhalb von Icod auf 700m Höhe in der Nähe eines Dorfes?)
nein, sie ist heimisch im südlichen Afrika und wird wohl wegen ihres verrückten Aussehens als Gartenzierpflanze in mittelmeerischen Klimaten angepflanzt. Von hier aus scheint sie sich in Teneriffa ausgebreitet zu haben -> ein Neophyt also für Teneriffa. Neophyten können harmlos oder aber agressiv sein. In Teneriffa gibt es leider viele agressive Neophyten, wie beispielsweise die Opuntien-Arten, die man zur Zucht der Cochenille-Läuse (Karmin-Farbstoff) aus Mittelamerika dereinst eingeführt hatte. Leider waren da auch stark bestachelte Arten dabei und die breiten sich vehement aus (v.a. durch Vögel, die die Samen fressen und später keimfähig wieder ausscheiden) und bedrohen die einheimische, endemische Flora. Sie wieder zu beseitigen wird nicht mehr gelingen.
Vielleicht kann man aber die Knollen oder Wurzelstöcke von der Ferraria ausbuddeln und verkaufen als Gartenpflanze. Die Preise im Internet sind ja durchaus beachtlich.
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