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    #1

    Bergwerk und Talsperre

    In der Nähe von Masca - Barranco Seco - gibt es eine verlassene Mine.
    Weiß jemand von Euch was die da abgebaut haben?


    In der Nähe von Rio befindet sich eine beeindruckende, riesige Talsperre - sinnlos in die trockene Landschaft gestellt.
    Hat sich da die Betonmafia ein Denkmal gesetzt oder hatte das irgendwann einmal einen Sinn ???

    Wer weiß Bescheid?

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    #2
    und weils keine talsperren in den barrancos gibt und der regen sinnlos ins meer fließt ? m.M. sollten in allen barrancos sinnlose talsperren in die trockene landschaft gebaut werden - falls es doch mal regnen sollte. beton ist billig, autobahnverbreiterungen, ringautobahnen, auditorium für politiker und VIPs ect ect .... nicht.

    como dice el canario? para los gustos dios ha hecho los colores.
    Ich danke allen, die nichts zur Sache zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben!
    ---
    La enfermedad del ignorante es ignorar su propia ignorancia.

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      #3
      Ich habe nur einen Stausee in der "Nähe" von Rio (Anaga) lokalisieren können:

      Charca de Tahodio

      Baubeginn war am Ende des 19ten Jahrhunderts, fertiggestellt wurde er 1914. Er hat eine Kapazität von etwa 900.000 Kubikmetern, die heute genutzte Kapazität liegt bei 400.000 Kubikmetern.

      Sein Wasser wurde benutzt um die damaligen Bananenplantagen von Santa Cruz zu bewässern und um die öffentlichen Brunnen zu bedienen.

      Frei nach Wikipedia
      Zuletzt geändert von Gerrit; 11.04.2013, 07:33.

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        #4
        Es gibt dort in den benachbarten Barrancos weitere Embalses, die allerdings in der Regel ähnlich unzureichend oder gar nicht gefüllt sind und die an sie gestellten Erwartungen nie erfüllt haben, z.B. Embalse de Campitos oberhalb von Barrio Pino de Oro, welche die größte Anlage im Anaga werden sollte. Sie wurden in der ersten Hälfte des 20. Jh. geplant und spätestens in den 1960er Jahren fertiggestellt. Damals war die Wasserversorgung der Insel wegen der Entwaldung deutlich prekärer als heute und man ging davon aus, auf diese Weise das Wasser der winterlichen Unwetter, das ungenutzt binnen kurzer Zeit ins Meer floss, nutzbar machen zu können. Dieselbe Idee stand auch bei den anderen Embalses weiter im Süden, z.B. El Rio, Pate. Das ganze Programm erwies sich als Fehlschlag. Es gab Überlegungen, durch entsprechende Vernetzungen bessere Kapazitäten zu schaffen, aber auch die erwiesen sich von vorn herein als unrealistisch, weshalb diese Pläne aufgegeben wurden.

        Es trifft bestimmt nicht zu, dass diese Projekte in erster Linie dazu gedient haben, der Bauindustrie billige Aufträge zu verschaffen. Die Sperrmauern waren fertiggestellt, bevor der moderne Ausbau des insularen Straßennetzes begonnen wurde, von anderen Großprojekten ganz zu schweigen. Damals war Tenerife noch ein sehr rückschrittliches Entwicklungsgebiet. Es ging darum, die Wasserversorgung, der für den wirtschaftlichen Fortbestand und die weitere Entwicklung eine zentrale Bedeutung zukam, zu sichern. Wie ich schon des öfteren hier im Forum berichtet habe, hatten wir in Puerto in den 1960ern nicht jeden Tag Wasser in der Leitung. Dass die Erwartungen sich nicht erfüllt haben, soll bei anderen technologischen Programmen dieser Zeit auch in Deutschland und anderen weit entwickelten Industriestaaten vorgekommen sein.

        Ansonsten ist der Barranco de Tahodio durchaus ein hübsches, aber selten besuchtes Wandergebiet. Empfehlung: Nicht bis kurz vor die Staumauer mit dem Pkw fahren, obwohl das möglich ist, sondern unten im Barrio parken. Oben gibt es Automarder.

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          #5
          Zitat von lagarto66 Beitrag anzeigen
          Oben gibt es Automarder.
          Hallo,

          was meinst du mit "Automarder"?

          Vierbeinige, die Kabel im Motorraum zerbeißen?
          oder
          Zweibeinige, die Gegenstände aus dem Wagen stehlen?

          Grüße
          Lothar

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            #6
            der tunnel ist eine gallerie zur wassergewinnung,aber vorsicht beim betreten,sie sind teilweise voller gas.

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              #7
              Galeria auf auf Teneriffa

              Galerias auf Teneriffa sind Wasserstollen. Da es keine natürlichen Seen auf Teneriffa gibt, aber einheimische und Touristen mit Trinkwasser versorgt werden müssen, sind zahlreiche Bohrungen waagerecht in das Gebirgsmassiv im Norden oder Süden der Insel hinein gebohrt worden. Durch die permanenten Passatwolken, die bis zu 800m tief hinab reichen und die oberen bewaldetet Berghänge umsäumen, geben die dort beflanzten Kiefern das Trinkwasser über ihre Wurzeln ins Erdreich ab. Nach vielen Wochen und Monaten dringt diese Feuchtigkeit durch das Bergmassiv ins Anaga Gebirge, Mercedeswald und Teno Gebirge und gibt langsam das kostbare Nass in die Galerias oder Wasserstollen ab. Nun muß das Trinkwasser in den Wasserstollen und Galerias auf Teneriffa nur noch gereinigt werden und kann dann an die jeweiligen Wasserversorger, die die Orte und Gemeinden, Hotels und Ferienhäuser versorgen. Viele Galerias und Wasserstollen auf Teneriffa sind im Privatbesitz. Die "Wasserbarone" verkaufen das Trinkwasser an die Gemeinden.

              Viele Wanderer und Biker sehen bei ihren Inseltouren diese Galerias bzw. Wasserstollen auf Teneriffa. Durch die Passatwolken, die auch Niederschlag mit sich führen wird auch das Klima im Süden und das Klima im Norden von Teneriffa beeinflusst.

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                #8
                Auf die Nennung des Barranco Tahodio von Lagarto bezug nehmend:

                In diesem, sehr frischen Barranco findet sich auch der angenehmste Tennisclub von ganz Santa Cruz: von frischem Grün umgeben ist hier das Klima zum "sich heiss machen" den Tennisfreaks hold.

                Er heisst: "Club de tenis Capicua"
                ******************************************

                ?

                Nein, nichts Neues !

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                  #9
                  Zitat von gomeroteufel Beitrag anzeigen
                  Durch die permanenten Passatwolken, die bis zu 800m tief hinab reichen und die oberen bewaldetet Berghänge umsäumen, geben die dort beflanzten Kiefern das Trinkwasser über ihre Wurzeln ins Erdreich ab.
                  Hallo,

                  Wurzeln dienen dazu, Wasser in den Baum hinaufzutransportieren, von "Gegenverkehr" habe ich noch nicht gehört. :-)

                  Die feuchten Passatwolken sind aber richtig und wichtig. Sie bewirken, dass es in Tenriffas Norden, der eigentlich Nordwesten heißen müsste, regnet. Oder sie bewirken "horizontalen Regen", von dem z. B. Gomera fast ausschließlich lebt: http://www.sonneninsel-la-gomera.de/...ontaler-regen/

                  Grüße
                  Lothar

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                    #10
                    Die Kiefern geben schon das Wasser an das Erdreich ab, nur nicht über die Wurzeln:
                    Ihre (die der Kiefer) Nadeln selbst sind flexibel und werden bis zu 30 cm lang, wohl eine Anpassung zur Ausnutzung von Nebel und Tau. Aufgrund der großen Oberfläche können sich die Nebeltröpfchen absetzen, sich zu Tropfen vereinigen und an den schlaff nach unten gerichteten Nadeln ablaufen. Beachtliche Anteile des heraustropfenden Wassers bleiben von den Pflanzen ungenutzt und versickern rasch im porösen und spaltenreichen Lavagestein.
                    Die kanarischen Inseln. Natur und Kulturlandschaften
                    Pott, Hüppe, Wildbret de la Torre
                    Ulmer Verlag, 2003
                    Seite 160

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                      #11
                      Also bei der aufgegebenen Mine habe ich aber den Eindruck, daß hier doch etwas abgebaut wurde.

                      Da befinden sich Reste von Gleisanlagen, Pump und Generatoren Häuschen und vieles mehr.
                      Da war mal was,

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                        #12
                        hier ist alles basalt,da gibt es nichts abzubauen,natürlich braucht es pumpen ,gleise ,loren und so weiter ist ja wie im bergbau.
                        und die kiefern funktionieren genau andersrum wie normal,sie geben über die wurzeln wasser ab,alles in fachbüchern nachzulesen.
                        Zuletzt geändert von gomeroteufel; 11.04.2013, 13:30.

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                          #13
                          [QUOTE=Gerrit;196869]Die Kiefern geben schon das Wasser an das Erdreich ab, nur nicht über die Wurzeln:

                          Ja, das ergibt dann ja den erwähnten horizontalen Regen.

                          Grüße
                          Lothar

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                            #14
                            Zitat von amante del sol Beitrag anzeigen
                            Hallo,

                            was meinst du mit "Automarder"?

                            Vierbeinige, die Kabel im Motorraum zerbeißen?
                            oder
                            Zweibeinige, die Gegenstände aus dem Wagen stehlen?

                            Grüße
                            Lothar
                            Nicht Martes spec., die gibt es auf Tenerife nicht, sondern Homo sapiens sap. suppilans. Davon leben dort einige im Verborgenen.

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                              #15
                              Zitat von gomeroteufel Beitrag anzeigen
                              der tunnel ist eine gallerie zur wassergewinnung,aber vorsicht beim betreten,sie sind teilweise voller gas.
                              Da hat Gomeroteufel völlig recht. Es handelt sich um die Galeria Los Sauces, deren sehr mineralreiches Wasser längere Zeit durch den Barranco abgeflossen ist und diesen weiß versintert hat. Die Reste von Schienen und Loren hat man nach dem Bau der Galeria einfach zurückgelassen. Bodenschätze wurden dort nie abgebaut; es gibt dort keine.

                              Aber es gibt Leute, die im Internet und vielleicht auch anderswo verbreiten, was sie sich dazu so ausgedacht haben, statt nachzufragen. So wurde aus dieser ziemlich normalen, der Wassergewinnung dienenden Galeria eine Mine und aus den Schienen eine Lorenbahn, mit der das gewonnene Material zum weiteren Verladen durch einen der Wasserleitungstunnels nach Masca transportiert worden sein soll, obwohl damals Masca noch gar keinen Straßenanschluss hatte. Es gibt eine ganze Reihe solche Legenden, und einige davon kursieren regelmäßig auch hier im Forum.

                              Ich lade noch ein paar Fotos von der Stelle dazu.
                              Angehängte Dateien

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                                Zitat von Sarazene Beitrag anzeigen
                                Also bei der aufgegebenen Mine habe ich aber den Eindruck, daß hier doch etwas abgebaut wurde.

                                Da befinden sich Reste von Gleisanlagen, Pump und Generatoren Häuschen und vieles mehr.
                                Da war mal was,
                                Die ganzen Geräte waren dazu da, den Stollen zu bewettern, weil sich da drin giftige Gase ansammeln. Das ist im Bergbau seit Alters her ganz normal, und auch Galerias zur Wassergewinnung sind bergbauliche Einrichtungen. Die Gleise führten nur auf die Abraumhalde; denn irgendwo musste der innen weggesprengte Felsschutt ja deponiert werden. Du findest dort die Gleise auch nur in ganz engem Umkreis um den Stolleneingang. Das Einzige, was jemals weiter weg führte, waren Wasserleitungen.

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                                  Zitat von Gerrit Beitrag anzeigen
                                  Die Kiefern geben schon das Wasser an das Erdreich ab, nur nicht über die Wurzeln:
                                  Zitat: Ihre (die der Kiefer) Nadeln selbst sind flexibel und werden bis zu 30 cm lang, wohl eine Anpassung zur Ausnutzung von Nebel und Tau. Aufgrund der großen Oberfläche können sich die Nebeltröpfchen absetzen, sich zu Tropfen vereinigen und an den schlaff nach unten gerichteten Nadeln ablaufen. Beachtliche Anteile des heraustropfenden Wassers bleiben von den Pflanzen ungenutzt und versickern rasch im porösen und spaltenreichen Lavagestein.
                                  Die kanarischen Inseln. Natur und Kulturlandschaften
                                  Pott, Hüppe, Wildbret de la Torre
                                  Ulmer Verlag, 2003
                                  Seite 160
                                  D. Wolfredo Wildpret de la Torre ist emeritierter Ordinarius und ehemaliger Chef der Botanik der Universität La Laguna, Pott und Hüppe sind Ordinarien der Universität Hannover. Ihr von Gerrit zitiertes Buch ist bei weitem das Beste, was es in deutscher Sprache zur Biologie der Kanaren gibt. Was die Funktionsweise der Kiefern im Zusammenhang mit dem Wasserhaushalt der Insel anbetrifft, dürfte bei gomeroteufel ein Missverständnis vorliegen oder bei den Autoren seiner ?Fachbücher?, jedenfalls geht das, was er da behauptet weder physikalisch noch chemisch-physikalisch. Beides bildet aber die unabdingbare Grundlage jeglicher Pflanzenphysiologie.
                                  Zitat von gomeroteufel Beitrag anzeigen
                                  und die kiefern funktionieren genau andersrum wie normal,sie geben über die wurzeln wasser ab,alles in fachbüchern nachzulesen.
                                  @gomeroteufel, falls Du möchtest, erkläre ich Dir das mal in einer Mail. Hier würde es zu weit führen.

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                                    Kleine Anmerkung am Rande: Wolfredo Wildpret de la Torre, aus dem meine Autokorrektur leider Wildbret gemacht hat, ist ein Urenkel von Hermann Josef Wildpret, dem bekannten Obergärtner im ?Jardín Botánico de la Orotava? von 1860 bis 1893.

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                                      mein buch zum beispiel ist von david bramwell,aber ist mir eigentlich auch egal.

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                                        Nichts für ungut, gomeroteufel, aber die Bramwells waren Pflanzensystematiker, die versucht haben, die Arten möglichst genau zu bestimmen und gegeneinander abzugrenzen. Da waren sie bis heute unbestrittene Koryphäen. Aber Physiologen waren sie nicht. Bezüglich des Wasserhaushalts der Kanarenkiefer dürften sie sich geirrt haben, was aber dem Laien, den ich bei Dir vermute, nicht erkennbar sein kann.

                                        Es sind übrigens vor vielen Jahren schon Untersuchungen zu dieser Hypothese angestellt worden (ich weiß jetzt aber nicht auswendig, wer das gemacht hat), deren Ergebnis war, dass die Kiefern praktisch null Wasser dem Boden zuführen. Über Niederschlag und Abtropfen geht das auch viel leichter und unkomplizierter. Und das beste ist, Du kannst es auch an vielen Tagen selbst beobachten, wenn Du mal im Annaga unterwegs bist. Du brauchst dazu noch nicht einmal das Auto zu verlassen. Es tropft von den Bäumen, obwohl es darüber nicht regnet.

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