Der Hafen von Santa Cruz ist heutzutage bevölkert mit Kreuzfahrtschiffen aus aller Herren Länder, die Urlauber machen von dort aus Ausflüge zu verschiedenen Punkten der Insel.
Ein gewohnter Anblick, in den 1930gern aber eine Neuheit auf Teneriffa, als man zu Ehren der Besucher noch die Straßen und Hotels schmückte.

Zu der Zeit waren es oft Schiffe der Engländer aber auch unter deutscher Flagge fahrende, die im Hafen von Santa Cruz festmachten.

Nicht nur Kriegsschiffe, sondern auch Kreuzfahrtschiffe, selbst zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs.

Ihre Besatzungsmitglieder und Passagiere nutzten dann den Aufenthalt für Ausflüge nach La Laguna, Puerto de La Cruz und La Orotava.

Vor allem Mitglieder der Nationalsozialisten waren häufige Besucher auf der Insel, so der Historiker José Miguel Rodríguez, verantwortlich für eine aktuelle Ausstellung "Der Zweite Weltkrieg und die Kanaren", eröffnet im Museum Almeyda in Santa Cruz.

In den Dreißigern, so José Miguel Rodríguez, waren gleich 8 oder 9 deutsche Schiffe gleichzeitig in Santa Cruz, einige davon sogar zum wiederholtem Male.

Dazu kamen die Kriegsschiffe sowohl der Engländer als auch der Deutschen.

So "überfluteten" bis zu 15000 deutsche Urlauber Teneriffa, zu der Zeit ein Novum für Santa Cruz.

Es wurden Ausflüge organisiert, die Reisenden mit Bussen abgeholt, die mit Hakenkreuzen dekoriert waren und auch die Hotels handelten entsprechend, das Martianez in Puerto de La Cruz begrüßte die Ankommenden mit Hakenkreuzfahnen und einer Banderole mit "Heil Hitler".

Auch auf dem Friedhof Santa Lastenia finden sich Spuren, wie das Grab eines auf Teneriffa verstorbenen deutschen Matrosen.

Eine der Kuriositäten der Ausstellung ist ein Brief des damaligen deutschen Konsuls an den Militärkommandanten der Kanaren, Francisco Franco, der ihn 1936 zu einem Treffen auf einem der deutschen Schiffe einlud, nur ein Monat vor dem Putsch von Franco.

In diesen Jahren und nach dem Sieg der Alliierten flohen viele deutsche Parteimitglieder aus Deutschland und kamen nach Teneriffa, vor allem nach Icod de Los Vinos und Puerto de La Cruz, so José Miguel Rodríguez.

So soll, was aber nicht belegt ist, der Diplomat und Politiker der Nazis, Franz von Papen, mehrere Jahre in Puerto de La Cruz gelebt haben, laut Aussagen einiger Einheimischer in La Asomada, José Miguel Rodríguez schätzt seinen Aufenthalt über den Zeitraum von 1950 bis 1969.

Auch Karl Dönitz, Hitlers Nachfolger nach dessen Selbstmord, kam 1935 als Kapitän auf einem Schiff nach Teneriffa, ein Jahr zuvor war er auch schon auf La Palma.

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