🌴 Wochenrückblick Teneriffa: Hitzerekorde, Umwelt in Not und ein Fest der Blüten (23.–30. Mai 2025)

Die letzte Maiwoche auf Teneriffa war geprägt von Wetterextremen, ökologischen Warnsignalen und der Ankunft der Fiesta-Saison. Während Tourismus und Kultur blühen, geraten Natur und Infrastruktur zunehmend unter Druck. Hier die wichtigsten Themen dieser Woche:

☀️ Wetter: Hitze ohne Ende – 35 Grad und kaum Abkühlung

Teneriffa bleibt fest im Griff einer heißen Luftmasse aus der Sahara. Die Temperaturen stiegen in dieser Woche auf bis zu 35 °C – der heißeste Maiwert seit über 20 Jahren. Besonders betroffen waren die Regionen im Süden und Westen wie Adeje, San Miguel de Abona und Los Gigantes.

Die Feuerwehr war mehrfach wegen kleinerer Vegetationsbrände im Einsatz, und der Zivilschutz rief erneut zur Vorsicht auf. Wanderungen in mittleren Höhenlagen wurden wegen der Trockenheit teilweise untersagt. Auch die Nachfrage nach Ventilatoren, Klimageräten und Poolzubehör stieg merklich in den Baumärkten der Insel.

💧 Wasserkrise verschärft sich: Inselrat ruft „Alarmstufe Gelb“ aus

Am Dienstag erklärte der Wasserverband Teneriffas (Consejo Insular de Aguas) die Alarmstufe Gelb für weite Teile der Insel. Der Wasserverbrauch liege bereits 12 % über dem Vorjahreswert, gleichzeitig sei der Füllstand vieler Stauseen und Galerien auf einem historischen Tiefpunkt.

Landwirtschaftsverbände fordern eine gerechtere Verteilung und Subventionen für neue Tropfbewässerungssysteme. Im touristischen Sektor wird unterdessen über freiwillige Einsparmaßnahmen diskutiert – ein Vorschlag: keine tägliche Handtuchwechsel mehr in Hotels.

🏗️ Urbaner Druck: Debatte um neue Bauprojekte erreicht Santa Cruz

Nicht nur im Süden regt sich Protest: Auch in Santa Cruz gerät ein geplantes Wohnbauprojekt nahe der Küste unter Beschuss. Anwohner:innen und Umweltgruppen kritisieren die Versiegelung wertvoller Grünflächen und warnen vor einem „Kollaps der Stadtstruktur“. Das Bauamt verweist auf den wachsenden Bedarf an Wohnraum – besonders für junge Familien.

Die Diskussion spiegelt ein wachsendes Spannungsfeld zwischen Stadtentwicklung, Lebensqualität und Naturschutz wider – das sich zunehmend durch alle Gemeinden zieht.

🌼 Fiesta-Glanz: Corpus Christi in La Orotava begeistert Besucher:innen

Ein farbenfroher Lichtblick der Woche war das traditionelle Corpus-Christi-Fest in La Orotava. Tausende von Einheimischen und Tourist:innen bestaunten die aufwendig gestalteten Blumenteppiche, die sich wie lebendige Gemälde durch die Altstadt zogen.

Besonders der große Sandteppich vor dem Rathaus – ein Kunstwerk aus Lavagrus, Blumenblättern und Erde – wurde als „ökologische Botschaft für den Frieden“ gestaltet. Die Polizei sprach von einem „ruhigen, fröhlichen Festverlauf“ mit geschätzt über 20.000 Besucher:innen allein am Donnerstag.

🚲 Mobilität: Neues Radwegnetz für den Norden angekündigt

Die Inselregierung stellte diese Woche ein neues Infrastrukturprojekt vor: Zwischen Tacoronte, La Laguna und Santa Cruz soll ein zusammenhängendes Netz an Fahrradwegen und Pendlerrouten entstehen. Der Bau soll im Herbst beginnen – zunächst mit Pilotabschnitten entlang der TF-152.

Das Projekt stößt auf Zustimmung bei Umweltverbänden, allerdings auch auf Skepsis bei Autofahrer:innen und Ladenbesitzer:innen. Die Verwaltung will mit Infoveranstaltungen und Beteiligungsforen für mehr Akzeptanz werben.

🎵 Kultur & Freizeit: Musik, Märkte und erste Sommerkonzerte

In Puerto de la Cruz startete am Wochenende das Festival „Noches de Verano“ – mit Freiluftkonzerten, gastronomischen Ständen und einem Designmarkt auf dem Plaza Europa. Parallel eröffnete in Santa Cruz die Ausstellung „Islas del Futuro“ mit Arbeiten junger Künstler:innen zum Thema Klimawandel.

Auch die Buchungszahlen für Juli und August steigen weiter: Besonders Ferienhäuser in ländlichen Regionen und kleine Boutique-Hotels im Inselinneren sind gefragt – ein Trend zur ruhigeren Alternative zum Pauschaltourismus setzt sich fort.

📌 Fazit

Teneriffa bewegt sich am Übergang vom Frühling in den heißen Sommer – mit großer Schönheit, aber auch wachsenden Belastungen für Umwelt und Bevölkerung. Zwischen Blumenteppichen und Wasserwarnungen, Hitze und Protesten wird klar: Die Balance zwischen Entwicklung, Nachhaltigkeit und Lebensqualität bleibt die zentrale Herausforderung der kommenden Monate.