🌴 Wochenrückblick Teneriffa: Sahara-Hitze, Umweltproteste und Fiesta-Vorfreude (16.–23. Mai 2025)
Die dritte Maiwoche brachte Teneriffa frühsommerliche Hitzetage, erste Calima-Erscheinungen – und eine deutlich aufgeheizte gesellschaftliche Stimmung. Umweltproteste, Diskussionen um Wasserknappheit und Vorbereitungen auf die großen Sommerfeste prägten das Inselleben. Hier der Rückblick auf die wichtigsten Entwicklungen:
🌞 Wetter: Calima sorgt für heiße Luft und dunstige Stimmung
In der zweiten Wochenhälfte erreichte Teneriffa eine Calima-Wetterlage. Heißer Saharastaub blies über den Atlantik und hüllte vor allem den Süden und das Inselinnere in einen gelblich dunstigen Schleier. Sichtweiten sanken zeitweise auf unter 2 Kilometer, und die Temperaturen kletterten vielerorts auf über 33 Grad.
Die Luftqualität war am Donnerstag und Freitag deutlich eingeschränkt – besonders für Menschen mit Atemwegserkrankungen wurde zu Vorsicht geraten. In den Bergen und auf der Nordseite blieb die Luft klarer, was viele zu Ausflügen in kühlere Regionen motivierte.
💧 Wasserknappheit: Diskussion um Ressourcennutzung nimmt Fahrt auf
Die Kombination aus Hitze, Trockenheit und steigender Bevölkerungs- und Touristenzahl lässt das Thema Wasserversorgung auf Teneriffa wieder auf die politische Tagesordnung rücken. Der Wasserverband der Insel (Consejo Insular de Aguas) warnte am Mittwoch vor einem möglichen Engpass in den Sommermonaten, insbesondere im Süden.
Landwirte beklagen bereits erste Einschränkungen bei der Bewässerung. Gleichzeitig wächst der öffentliche Druck, die Nutzung von Wasser für Golfanlagen, Hotelpools und private Gärten neu zu regulieren. Mehrere Gemeinden prüfen aktuell strengere Auflagen – eine Entscheidung wird für Anfang Juni erwartet.
🏗️ Umwelt & Bau: Protest gegen weiteres Hotelprojekt in Costa Adeje
Rund 600 Menschen demonstrierten am Sonntag in Adeje gegen die Genehmigung eines weiteren Hotelkomplexes in Küstennähe. Das geplante Projekt mit über 400 Betten solle auf einer bislang unbebauten Fläche in Playa Paraíso entstehen – laut Kritikern ohne ausreichende Rücksicht auf Umwelt- und Landschaftsschutz.
Die Bewegung „Salvar Tenerife“ fordert ein generelles Moratorium für neue Hotelbauten, bis eine nachhaltige Gesamtstrategie für Tourismus und Naturraum vorliegt. Die Gemeinde betont dagegen die wirtschaftliche Bedeutung des Projekts und will kommende Woche einen Runden Tisch mit Vertretern aller Seiten einberufen.
🎭 Kultur: Fiesta-Saison beginnt mit Vorfreude auf Corpus Christi
Während der Frühling langsam in den Sommer übergeht, laufen auf der Insel bereits die Vorbereitungen für eines der beliebtesten traditionellen Feste: Corpus Christi. Besonders in La Orotava werden wieder prachtvolle Blumenteppiche auf den Straßen vorbereitet. In dieser Woche begannen die ersten Workshops und Proben – nicht nur für die Gestaltung, sondern auch für Musik- und Tanzgruppen.
Die Stadtverwaltung rechnet mit tausenden Besucher:innen und kündigte zusätzliche Parkmöglichkeiten sowie Shuttlebusse an. Auch in anderen Orten wie La Laguna und Güímar wird das Fest traditionell gefeiert.
🏖️ Tourismus: Buchungslage stabil, Nachfrage nach Natururlaub wächst
Die touristische Nachfrage bleibt auch Ende Mai auf hohem Niveau. Ferienwohnungen, Landhäuser (Casas Rurales) und kleine Fincas in den Bergen oder im Nordwesten der Insel sind besonders gefragt. Ein Trend setzt sich fort: Viele Urlauber:innen suchen bewusst nach „slow travel“, lokaler Küche und authentischen Erlebnissen – weg vom Massentourismus.
Zugleich berichten Hotels in Playa de las Américas und Costa Adeje von anhaltend hoher Auslastung, mit vielen Last-Minute-Buchungen aus Deutschland, Frankreich und Skandinavien.
📌 Fazit
Teneriffa erlebt eine heiße, dynamische Woche – geprägt von Calima, Klimadebatten und wachsender Kritik an touristischer Übernutzung. Gleichzeitig bereitet sich die Insel auf kulturelle Höhepunkte vor, die Tradition und Gemeinschaft in den Mittelpunkt rücken. Ein Balanceakt zwischen Tourismus, Natur und Identität prägt zunehmend das öffentliche Leben.