Die Inzidenz der Kanarischen Inseln liegt zum Ende dieser Woche bei 83. Auf Teneriffa wird eine Inzidenz von 84 erreicht, genau wie auf Gran Canaria. Die Infektionszahlen steigen auf den beiden Hauptinseln rasant an und Infektionsherde häufen sich. Zuletzt haben sich bei Teneriffas Feuerwehr rund 20 Personen gegenseitig angesteckt. Sie befinden sich aber weiterhin auf Warnstufe Eins. Fuerteventura und Lanzarote befinden sich wegen einer höheren Auslastung der Krankenhäuser auch diese Woche auf Warnstufe Zwei. Es wird weiterhin dazu aufgerufen die geltenden Corona-Maßnahmen zu berücksichtigen und die Entwicklung der Infektionszahlen und Maßnahmen zu verfolgen. Auf den Inseln wird zurzeit Über70-Jährigen und Johnson&Johnson-Geimpften eine Boosterimpfung angeboten. Die Impfquote auf den Kanarischen Inseln erreicht mittlerweile fast 88% und die spanische Gesundheitsministerin Carolina Darias lobte den Impferfolg Spanien. Sie betonte, dass trotzdem stetig weitergeimpft und geboostert wird. Zudem sind schon über 30 Millionen Impfdosen gespendet worden und für das kommende Jahr sind noch weitere Spenden geplant. Da über eine 2G-Regelung in der Gastronomie diskutiert wird, fordern die spanischen Gastronomen eine App zur Unterstützung bei der Kontrolle dieser Maßnahmen. Der Aufwand der Überprüfung jeden Gastes sei für viele kleine Gastronomen nicht zu stemmen. Auch die Hoteliers der Insel bangen um die kommende Hauptsaison. Durch eine Hotelbelegungsrate von fast 85% hatte sich eine Erholung der Tourismusbranche angekündigt. Durch die Entwicklung der Coronazahlen in Deutschland und Großbritannien wird ein weiterer Rückschlag für die Reisebranche erwartet. Tourismusverbände und Branchenvertreter fordern COVID-19-Zertifikate für Flüge und Hotels, um wenigstens einen Teil der Saison zu retten.

Der Karneval rückt immer näher und wie auf allen kanarischen Inseln, werden auch auf Teneriffa Vorbereitungen getroffen, um die Karnevalsgala 2022 unter den geltenden Corona-Maßnahmen stattfinden zu lassen. Das Festkomitee von Santa Cruz hat versichert, dass auf jeden Fall gefeiert wird, in welchem Ausmaß, hängt allerdings von der Entwicklung der Pandemie ab. Bis zum 10.Januar kann man sich auf der Webseite www.carnavaldetenerife.com um den Titel der Karnevalskönigin bewerben. Das Festkomitee für den Karneval auf Teneriffa hat beschlossen, dass ab dem Jahr 2023 das Geschlecht und das Aussehen der Bewerber keinen Einfluss mehr auf die Wahl haben darf und nur noch das Kostüm bewertet wird. Für 2022 ist die Idee nicht mehr umsetzbar. Der Titel wird ab nächster Karnevalssaison also nicht mehr Karnevalskönigin, sondern Karnevalsregierende/r lauten. Vergangenes Wochenende fand in Puerto de la Cruz das „Sparten Race“ statt und war ein voller Erfolg. 1000 Läufer aus 43 Nationen nahmen an dem Lauf teil. Bei dem Lauf zählte nicht nur um die schnellste Zeit. Die Läufer mussten auch einige Hürden überwinden und an einigen Stellen durch dem Schlamm kriechen. Die Stadt Candelaria kündigte, zur Unterstützung der Einzelhändler auf der Insel, nicht nur einen BalckFriday an, sondern gleich eine BlackWeek. Die ganze Woche lang werden die verschiedensten Angebote beworben und große Rabatte verteilt.

Nachdem der Bau eines großen Hafens in Fonsalia wegen Umweltschutzgründen gestoppt und heftig diskutiert wurde, ist das Problem der Überlastung des Hafens in Los Christianos weiterhin präsent. Das der Hafen die einzige effiziente Anbindung zu den anderen kanarischen Inseln La Gomera und El Hierro ist und jeglicher Personen- und Güterverkehr durch Los Christianos laufen muss, ist der Hafen tagtäglich überlastet und es drohen wirtschaftliche Konsequenzen. Die Inselregierung muss sich dem Problem annehmen und endlich eine Lösung finden. In Santa Cruz kommt es vermehrt zu SMS-Betrug. Die Policia National warnt vor Phising-Attacken und Nachrichten, die auf eine Deaktivierung der Bankkarte oder ein nicht-empfangenes Paket hinweisen. Mit den versteckten Links werden Daten abgegriffen, verkauft und im schlimmsten Fall kann der Betrüger auf das verbundene Bankkonto zugreifen. Dem spekulativen Handel mit Wohnraum soll in Santa Cruz ein Ende gesetzt werden. Die Inselregierung will nun Maßnahmen ergreifen um den Banken und Investmentfonds daran zu hindern gekauften Wohnraum leer stehen zu lassen. Bei bezahlbarem Wohnraum besteht in Santa Cruz, genau wie in anderen Kanarischen Städten und Gemeinden, ein akuter Mangel. Auf dieses Problem wollen auch die Aktivisten, die seit 10 Tagen auf der Plaza de España in Santa Cruz campen, aufmerksam machen.
Das Universitätskrankenhaus in La Laguna soll mit einer Investition von 74.481 Euro ausgebaut werden. Verbindungstunnel und Rampen sollen die Kommunikation verbessern und Transportwege effizienter gestalten. In El Médano an der Küste von Granadilla de Abona sollen 800 neue Wohneinheiten entstehen. Das Neubaugebiet ist die größte Investition der Region seit zehn Jahren. Das Busunternehmen TITSA hat rund 80 neue Busfahrer eingestellt, um die wachsende Nachfrage im Nah- und Überlandsverkehr zu befriedigen. Die Fahrpläne werden ab 2022 an den wachsenden Bedarf angepasst werden. In Costa Adeje im Hotel GF Victoria fand vergangene Woche ein Nachhaltigkeitskonferenz der Hoteliers statt. Man diskutierte über Perspektiven der nachhaltigen Energiepolitik und die Umsetzung des Energiebezuges aus erneuerbaren Energien in Hotels.

Diese Woche wurden auf Teneriffa vielerorts sinkende Temperaturen und Niederschläge gemeldet. Auch auf dem Teide wurde zum ersten Mal in diesem Winter Eishauch auf der Teidelandschaft beobachtet. Normalerweise ist dieser ein Vorbote dafür, dass der nächste Regen auf dem Teide Schnee bringen kann.

Vergangene Woche kamen wurden wieder einige Flüchtlingsboote aus dem Atlantik geborgen. Am Sonntag nahm die Seenotrettung vor Fuerteventura zwei Boote mit 113 Menschen an Board auf. Darunter befanden sich 25 Frauen und 12 Kinder. Am Dienstag wurden weitere acht Ruderboote mit 374 Migranten von der Seenotrettung nach Gran Canaria und Lanzarote gebracht. Zwei Frauen und zwei Babys brauchten bei der Ankunft dringend medizinische Hilfe und wurden ins Universitätskrankenhaus geflogen. Der Atlantik wird immer rauer und die Überfahrt aus Afrika dauert in den Flüchtlingsbooten meist über eine Woche. Die Hochsaison der Überfahrt hat gerade erst begonnen und tagtäglich wagen Menschen die gefährliche Fahrt über die Atlantikroute. Die Migranten, die die Kanarischen Inseln erreichen sind meist unterkühlt und dehydriert. Viele überleben die Überfahrt jedoch nicht. Die Dunkelziffer, der Boote, die die Kanarischen Inseln nie erreichen ist weiterhin erschreckend hoch. Auch das kanarische Sozialsystem ist mit den Ankünften der Migranten und vor allem der Versorgung der Minderjährigen überfordert. Die Inselregierung fordert immer wieder Unterstützung vom Festland und betont die angespannte Lage.

Der Vulkanausbruch auf La Palma dauert mittlerweile schon über zwei Monate an und Anzeichen eines baldigen Endes gibt es noch immer nicht. Weitere Teile des Vulkankkegels sind eingestürzt und neue Lavaströme haben sich geformt. Wegen zu hoher Aschekonzentration ist der Flugverkehr nun schon mehr als sechs Tage unterbrochen und die Fluggesellschaft Binter hat alle weiteren Flüge vorerst gestrichen. Das Lavadelta vor der Küste La Palmas wächst stetig an und auch Eruptionen und Erdrutsche nehmen kein Ende.
Ausführlichere Informationen zum Vulkanausbruch auf La Palma unter:https://www.forumteneriffa.de/news/l...-auf-la-palma.