Teneriffa und die wunderbare Welt der Elektroinstallation

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    Teneriffa und die wunderbare Welt der Elektroinstallation

    vorweg: ich bin kein ausgebildeter Elektriker und möchte daher hier nicht zu "laut" auftreten. Ich verfüge aber über ein recht gesundes Halbwissen und weiss im Grunde schon so was ich so mache. Grundsätzlich ist die Kunst beim "Selbermachen" nicht das eigene handwerkliche Geschick und Können sondern das Wissen wann man selber lieber die Finger davon lässt.

    Eigentlich wollte ich für den Rest der Forianer mal eine Lösung vorstellen die mehr oder weniger universell einsetzbar ist um vorhandene Elektroinstallationen zu pimpen. Keine Angst das wird keine Harakirianleitung mit angeschlossenem Feuerwehreinsatz.

    Ich hohle aber erst mal ein wenig aus.
    Grundsätzlich sind die da Unten in Sachen E-Installation schon deutlich anders unterwegs als in Deutschland. Um es frei mit Gerhard Schröder zu sagen "Es ist nicht alles schlechter aber vieles anders"
    Das Einzeladern in Leerrohren verlegt werden wusste ich. Das hat Vor- und Nachteile. Was mir aber zB. nicht klar war das sie überall Litze "reindonnern". (ich denke das ist der Verlegung in den Leerrohren geschuldet. NYM-Kabel könnte man da nicht einziehen) Ohgottohgott. Ich hab mir erst mal ne Zange für Adernhülsen bestellt...
    Das bei den Sicherungen offensichlich wohl immer Phase und Null "zugemacht" werden war mir auch neu. Auch die Absicherung an sich ist anders. Die sichern keine Räume einzeln ab wie bei uns üblich sondern Kreise über die komplette Wohnung (habs mir rausgesucht - der Gesetzgeber schreibt das so vor). Ausserdem scheint inzwischen überall ein Überspannungsschutz verbaut zu werden. FI's sind inzwischen auch bei jeder Neuinstallation und jeder Neuabnahme Pflicht.
    Die Trennung von Dosen und Licht finde ich im Grunde extrem vorteilhaft. Das habe ich in D auch schon mal so beim Aufbau einer Unterverteilung gemacht (für die Besorgten - ich lasse das danach vom Elektriker abnehmen... ).

    Letztendlich stand ich aber in meiner Wohnung vor einer E-Installation mit der man nur wenig anfangen kann. Im Schlafzimmer gibt es nur einen Anschluss für eine Decken/Wandleuchte und drei Schalter dazu. Das Ganze ist als Kreuzschaltung ausgelegt. Also zweimal Wechsel und einmal Kreuz. Was macht man mit so einem Murks? Im Wohnzimmer/Küche (ein Raum) sieht es auch nicht besser aus. Über dem Sofa einmal ein Anschluss für eine Leuchte mit zwei Schaltern (also Wechselschalter) und noch einmal zwei einzelne Leuchten mit Schaltern. An solche Dinge wie Dimmer hat keiner gedacht. Alles modernes Teufelszeug.

    Die Kreuzschaltung direkt über alle drei Schalter dimmbar zu machen ist unmöglich. Man benötigt elektronische Helferlein. Es gibt einges im Internet. Aber alle Systeme basieren auf Tastern und nicht auf Schaltern (und das unabhängig davon ob sie Funk haben oder nicht). Im Grunde fusst das auf einer Relaisschaltung (ähnlich wie im Treppenhaus der berühmte Eltako). Auf den Taster drücken gibt einen Impuls auf ein Relais und das schaltet den Dimmer durch. Der nächste Impuls schaltet wieder aus. Daher ist es dann egal wie viele Taster vorhanden sind. Damit löst man dann die Kreuzschaltung auf. Technisch ist das bei vorhandener Installation aber nicht ganz trivial. Die Adern reichen grundsätzlich. Die Physik ist auch in Spanien nicht anders. Trotzdem lassen sich die Systeme i.d.R. dann immer noch nicht dimmen. Dafür wird fast immer eine extra Fernbedienung benötigt (Die Taster geben oft nur den Impuls ein und aus). Das nächste Problem ist der Dimm-Aktor - also der Funkdimmer der die Signale empfängt. Der benötigt ja permanent Strom. Das macht die Platzierung des Dimm-Aktors etwas kompliziert weil die Verteilerdosen dort unten nicht immer im gleichen Raum zu finden sind. An der Leuchte kann man ihn in dieer Konstellation nicht platzieren weil die Zahl der Adern dann nicht ausreicht.

    Meine Lösung ist ein Funkdimmer "FUD61NPN-230V" von der Firma "Eltako" (hier gibts die Anleitung dazu https://www.eltako.com/fileadmin/dow...00835-6_dt.pdf )

    Den kann ich direkt an der Leuchte platzieren (in diesem Fall vor dem Trafo für die LEDs). Der ist auch UP einsetzbar. Es reicht eine Dose neben der Leuchte zu setzen um das Ding verschinden zu lassen. Mann kann damit so ziehlich alles dimmen was leuchtet. Das Teil ist programmierbar und kann alles mögliche. Wer das wissen möchte sollte sich die Anleitung durchlesen.
    Der Clou ist aber das man etliche Funktaster anlernen kann. Die Taster sind auch als flache Version für die Aufputzmontage erhältlich. Der Hit ist das man damit nicht nur aus- und einschalten sondern auch direkt dimmen kann. Eine Fernbedienung entfällt; kann aber optional dazu gekauft werden.
    Um den ganzen Schrott mit der Kreuzschaltung zu ersetzen muss man nur die Versorgung der Leuchte auf Dauerstrom setzen, die drei vorhandenen Schalter rausreissen und durch die Aufputztaster ersetzen sowie den Funkdimmaktor vorschalten. Das wars. Das Ganze ist zwar finanziell kein Schnapper aber hält sich in Grenzen. Ein Kredit wird nicht nötig sein (so um die 150€).
    Das funktioniert natürlich auch mit Wechsel- und Serienschaltungen.
    Die Taster werden übrigens kinetisch betrieben. Der Druck auf Taster erzeugt die benötigte Energie. Ein Anschluss an das vorhandene Stromnetz oder Batterien für die Stromversorgung der Taster entfällt somit komplett!

    Da ich doch eine gute Weile gebraucht habe um das zu ergründen wollte ich das mal posten. Das kann sicherlich noch einer gebrauchen. Ich habe ja auch schon einiges von euch "abgesaugt".

    Viel Spass beim Basteln. Und bestllt lieber einen Elektriker bevor ihr euch im Selbstversuch umbringt!
    Zuletzt geändert von luigi; 30.03.2019, 06:26.
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